Griechenland: Medicane vor der Südküste

Update 30.09.18: Medicane „Sobras“ richtete am Samstag erhebliche Schäden an. Besonders stark getroffen hatte es den Ort Kalamata auf der Halbinsel Peloponnes. Teilweise fiel die Stromversorgung aus. Viele kleinere Boote sanken in den Häfen. Die Autobahn zwischen Athen und Patras musste gesperrt werden. Feuerwehr und Rettungsdienst mussten mehr als 1000 Mal ausrücken. Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller bereiteten Probleme. Inzwischen wurde der Medicane herabgestuft und ist jetzt als großes Sturmtief unterwegs. Als solches zieht es heute Abend wieder aufs Meer hinaus und soll die Inseln der Ägäis heimsuchen.

Originalmeldung: Die Südküste Griechenlands wird derzeit vom Medicane „Sorbas“ heimgesucht. Als Medicane bezeichnet man Wirbelstürme äquivalent zu den atlantischen Hurricane. Die tropischen Wirbelstürme bilden sich nur über dem Meer, wenn das Wasser eine Temperatur von mindestens 26,5 Grad Celsius hat. Über Land verlieren Wirbelstürme schnell an Energie und transformieren sich in normale Stürme. Diese bringen meistens starke Regenfälle mit sich. Die Temperatur des östlichen Mittelmeeres liegt derzeit bei 28 Grad. Medicane sind bisher relativ selten, da so hohe Wassertemperaturen nicht oft erreicht wurden. Dies könnte sich dank des globalen Klimawandels allerdings ändern.

Medicane „Sobras“ wütet heute über der griechischen Halbinsel Peloponnes. Bis zu 8 Meter hohe Wellen branden auf die Küsten. Der Fährverkehr zu den Inseln der Ägäis kam zum erliegen. Es wurde der Alarmzustand ausgerufen. Dieser gilt auch für die Hauptstadt Athen. Bisher wurden Windstärken bis zu 10 Beaufort (Bft) registriert. Dass entspricht Windgeschwindigkeiten von bis zu 102 km/h. Damit ist der Medicane zwar etwas schwächer als ein ausgewachsener Hurricane, doch das reicht um schwere Schäden an Dächern zu verursachen und Bäume zu entwurzeln.