Stromboli: Hohe Anzahl an Eruptionen

Der Stromboli will nicht zur Ruhe kommen und intensivierte die Anzahl der explosiven Eruptionen gestern signifikant. Das LGS berichtet von 224 Eruptionen (thermal transients). Am Vortag waren es 130. Einige Explosionen erzeugten einen Druck von mehr als 2 bar und waren stärker als die durchschnittlichen Strombolianer.  Zudem wurden 3 Steinschläge registriert. Der Schwefeldioxidausstoß betrug 68 Tonnen am Tag und wird als niedrig beschrieben. Neu ist die Angabe des Kohlendioxid-Ausstoßes der gestern 546 Tonnen am Tag betrug. Am Vortag war der Wert etwa doppelt so hoch. MIROVA registrierte eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 15 MW. Dies entspricht einem mittleren Wert.

Ätna eruptiert weiter

Der Ätna ist ebenfalls weiterhin aktiv. Bei schönstem Sonnenschein ist es heute sehr stürmisch und die Eruptionswolken werden platt gedrückt und in südöstlicher Richtung verdriftet. Dennoch erkennt man einen verhältnismäßig hohen Ascheanteil in der Dampfwolke. Der Tremor bewegt sich weiterhin im „gelben“ Bereich. MIROVA detektierte gestern eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 36 MW. Die Eruptionen förderten also nicht nur Vulkanasche, sondern auch glühende Tephra. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man mehrere thermische Anomalien im Bereich des Zentralkraters. Die Größte konzentriert sich mittlerweile im Bereich der Bocca Nuova, doch auch aus der Voragine steigt Hitze auf. Der Intrakraterkegel ist wahrscheinlich noch tätig.

Kilauea: Inflation unter dem Pu’u’O’o

Am Kilauea wächst der Kratersee im Halema’uma’u Krater weiter. Ende September wurde die Größe des Sees bereits mit einem Footballfeld verglichen. Man kann also mittlerweile durchaus von einem richtigen Kratersee sprechen. Das HVO berichtet von anhaltender Inflation im Bereich der obersten Magmakammer. Unter dem Pu’u’O’o-Krater stieg sie in der letzten Wochen sogar deutlich stärker an, als es in den Monaten seit der Eruption der Fall war. Aktuell finden im unteren Bereich des Westrifts viele schwache Erdbeben statt. Wodurch sie ausgelöst werden, wird nicht kommuniziert. Es ist durchaus denkbar, dass hier noch die Eruption im letzten Jahr nachwirkt. Genauso gut könnten die Beben aber auch mit Magmenaufstieg in Verbindung stehen.