Katla: weitere Schwarmbeben

In den letzten 48 Stunden manifestierten sich 47 Beben unter dem Gletschervulkan Katla. Inzwischen warnen die Vulkanologen auf Island vor Gletscherläufen. Man sollte die Flüsse, die den Gletscher Myrdalsjökull entwässern zügig überqueren. Es besteht die Gefahr, dass giftige vulkanische Gase aus dem Wasser entweichen. Da noch kein Tremor registriert wird, ist unklar, ob sich bereits eine kleine Eruption unter dem Eis ereignet, oder ob sich ein Vulkanausbruch ereignen wird. Die Situation ähnelt der vom Juli 2011. Damals kam es nach erhöhter Seismik zu einem kleinen Gletscherlauf.

Island: Schwarmbeben

Update 04.05.2014: das Schwarmbeben geht mit unverminderter Intensität weiter. Es besteht aus Hunderten Einzelevents. Laut Jón Frimann waren es gestern bereits 253 Beben. Bis heute schätze ich die Zahl auf 600 Beben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man jetzt davon ausgehen, dass eine Magmaintrusion Grund für die Erdbeben ist. Die Region südöstlich der Askja ist als Herðubreiðartöglum bekannt. Hierbei handelt es sich um ein altes Lava- Ridge, das schon lange keine Eruption mehr gesehen hat. Falls es dort zu einem Ausbruch kommen sollte, wird es sich wahrscheinlich um eine Hawaiianische-Eruption mit Lavafontänen und Lavaströmen handeln. Um diese Jahreszeit sind die Pisten des isländischen Hochlandes noch gesperrt. Je nach Wasserstand der Flüsse würde man schon einen Monstertruck benötigen, um dorthin zu gelangen.

Originalmeldung: 20 km nordöstlich der Askja kam es in den letzten 24 Stunden zu einem starken Schwarmbeben. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude größer als 3. Die Hypozentren der Beben reichten bis in eine Tiefe von 3 km hinab. Der Tremor im Niedrigfrequenz-Bereich zeigt deutliche Spitzen. Möglicher Weise wird das Schwarmbeben durch eine Magmaintrusion hervorgerufen.


Diese beiden Videos entstanden im isländischen Hochland und zeigen die Askja und die Gegend in der es die Schwarmbeben gibt. Die Clips drehte ich während meines bisher längsten Aufenthalts auf Island im Frühsommer 2004: zwei Monate war ich dort mit dem meinem Geländebus unterwegs. Es war eine der abenteurlichsten Reisen, die ich bisher erlebt habe. Es fehlte nur der Vulkanausbruch.

Askja ist ein Caldera-Vulkan in der isländischen Hochlandwüste. Dorthin zu gelangen ist nicht einfach, denn man muss mehrere tiefe Furten durchqueren und komplett autark sein. Die nächste Tankstelle ist gut 200 km entfernt. Während der Reisesaison fahren täglich Menschen in die abgelegene Region, doch kommt man in der Nebensaison kann man hier tagelang allein unterwegs sein.

Island: Schwarmbeben

Schwarmbeben auf Island. © IMOAuf Island rappelt es heute mal wieder ganz schön. An den Vulkangebieten entlang der kontinentalen Nahtstellen ereignen sich zahlreiche Schwarmbeben. Besonders betroffen sind Reykjanes-ridge, Katla, Grimsvötn und Askja. In der Nähe der Hekla kam es auch zu einigen Beben. Die Hypozentren liegen in nur geringer Tiefen um 1 km.

Hekla: Schwarmbeben

Schwarmbeben an der Hekla. © IMOAm isländischen Vulkan Hekla wurde ein kleiner Erdbebenschwarm registriert. Die Hypozentren liegen auf der Nordostflanke des Vulkans in weniger als 1 km Tiefe. Die Beben könnten ein Indiz für Magmabewegung im Untergrund sein. Die geringe Tiefe suggeriert ein Zusammenhang mit Eisbewegungen, oder Rissbildungen im Gestein. Mehrere Wissenschaftler halten einen Ausbruch des Vulkans für jederzeit möglich. Die Magmakammer ist gefüllt und der Vulkanausbruch statistisch gesehen fällig. Leider halten sich Vulkane selten an Statistiken.

Hier der Link zur LiveCam, für den Fall das sich in der nächsten Zeit an der Hekla etwas tut.

Grimsvötn: Schwarmbeben

Schwarmbeben am Grimsvötn. © IMONachdem gestern bereits ein Gletscherlauf gemeldet wurde, der vom Grimsvötn ausging, kommt heute ein kleines Schwarmbeben dazu. Das Hypozentrum liegt in geringer Tiefe kleiner als 1 km. Vermutlich werden die Erschütterungen durch brechendes Eis verursacht, dass in die entleerte Lagune unter dem Gletscher stürzt. Der Tremor ist nur leicht erhöht, daher vermute ich keinen subglazialen Vulkanausbruch. Was nicht ist kann aber noch werden.

In der Nähe der Hekla ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 3 leichte Beben.

El Hierro: Schwarmbeben

Hypozentren der Beben unter El Hierro. © IGNDie Schwarmbeben unter der Kanareninsel El Hierro halten weiterhin an. Gestern bebte die Erde 136 Mal, heute wurden bereits 38 Erschütterungen registriert. Die meisten Erdbeben haben eine Magnitude kleiner als 2. Bei einigen Beben liegt die Magnitude zwischen 2 und 3. Es ist die schwerste seismische Kriese seit Dezember letzten Jahres. Die Hypozentren der Beben liegen in einer Tiefe um 18 km, im Norden der Insel und östlich von El Golfo. Dort registriert ein Inklinometer, bzw. GPS-Gerät Bodendeformation. Der Untergrund hob sich um fast 4 cm an. Die Beben werden mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer neuen Magmaintrusion hervorgerufen.

Schaut man sich die Bebenzentren der letzten 3 Tage an (Grafik) ergibt sich ein schönes Bild des möglichen Magmakörpers.

Island: Schwarmbeben

Schwarmbeben bei der Askja. © IMOIsland ist in den letzten Tagen wieder seismisch sehr aktiv. Auffällig sind die Schwarmbeben an Askja und Herdubreid. Die Beben hier liegen zum Teil in Tiefen weniger als 1 km. Vermutlich hängen diese flachen Beben mit Eisbewegungen zusammen. In der Nähe der Hekla gab es in den letzten Tagen ebenfalls einige Erdbeben. Katla ist Momentan seismisch weniger aktiv.

El Hierro: Schwarmbeben

Update 23.12.13: Gestern summierte sich die Zahl der einzelnen Beben auf 73. Heute waren es bereits 49 Beben. Die meisten Events konzentrieren sich im Süden der Insel in der Gemeinde El Pinar. Scheinbar sammelt sich neues Magma im Untergrund.

Heute manifestierte sich ein neues Schwarmbeben unter der Kanareninsel El Hierro. Bisher waren es 38 Beben. 3 Beben hatten eine Magnitude größer als 3. Die meisten Erschütterungen liegen in einer Tiefe von 15. km. Sie konzentrieren sich in der Bucht von El Golfo und vor der Südküste der Insel, unweit des submarinen „Eldiscreto“ Vulkans. Möglicher Weise signalisieren die Beben Magmabewegungen im Untergrund. Noch besteht kein Grund zur Panik.

Schwarmbeben

Schwarmbeben an der Tjörnes zoneIsland: An der Tjörnes fracture zone geht die Bebenserie mit über 1000 Beben unvermindert weiter. Zu den zahlreichen schwachen Beben mit Magnituden um 2 gesellen sich vermehrt etwas stärkere Beben mit einer Magnitude größer als 3. Die Bebenserie geht sehr wahrscheinlich mit einer Magmaintusion einher.

El Hierro: die Kanareninsel kommt auch nicht zur Ruhe. In den letzten 2 Tagen ereigneten sich wieder Schwarmbeben.  Am Montag wurden 32 Einzelbeben registriert, gestern waren es 20.  Die Hypozentren liegen in 12 km Tiefe unter der Inselmitte. Möglicherweise findet eine kleine Magmaintrusion statt.

Ätna: bereits am 26.09.13 manifestierte sich eine kleine Bebenserie im Süden des sizilianischen Vulkans. Die Seismik zeigt 5 Beben mit einer Magnitude um 2. Sie lagen in 10 – 15 km Tiefe. Diese Beben korrelierten mit einem sprunghaften Anstieg des Tremors an diesem Tag. Momentan ist der Tremor rückläufig.