Island: Bau neuer Straße über heißer Lava

Eruption hält unvermindert an – Reparatur des unter Lava begrabenen Straßenabschnitts hat begonnen

Die Isländer beweisen einmal mehr, dass sie alles andere als fatalistisch sind, und haben mit der Reparatur des von Lava verschütteten Straßenabschnitts begonnen, obwohl die Lava nur oberflächlich abgekühlt ist. Der Grindavíkurveg ist die wichtigste Straße nach Grindavik hinein und zudem die Zufahrt zum Geothermalkraftwerk und der Blauen Lagune, die immer noch geschlossen ist.

In einem VISIR-Interview äußerte sich Geoingenieur Jón Haukur Steingrímsson, dass der vom jüngsten Lavastrom verschüttete Straßenabschnitt ca. 300 bis 400 m lang sei und somit etwas breiter als das zuletzt reparierte Straßenstück, das beim Ausbruch am 8. Februar verschüttet wurde. Allerdings floss die neue Lava am Sonntag teilweise über den alten Lavastrom vom Februar. In dem Bereich des doppelten Stroms ist das Lavafeld gut 2 Meter mächtig. Man hat damit begonnen, die Lava mit einem Erdhobel zu glätten, und mit Schottern aufzufüllen. Obwohl die Isländer Meister darin sind, Schotterpisten zu bauen, werden die Arbeiten mehrere Tage dauern.

Das Thermalbad der Blauen Lagune ist derweilen geschlossen und man will von Tag zu Tag schauen, ob und wann man wieder öffnet. Tatsächlich habe ich mich wenige Stunden vor der Eruption dazu hinreißen lassen ein Ticket für den Dienstag nach Ostern zu buchen, da mein Sohn Leroy unbedingt einmal dort baden will und wir einen kurzen Islandurlaub gebucht haben. Jetzt sieht es so aus, als könnte uns der Vulkanausbruch einen Strich durch die Rechnung machen. Die Tickets sind nicht gerade billig: 76 € zahlt ein Erwachsener und man hat eine Stunde Zeit zum gebuchten Termin zu erscheinen. Da bin ich doch mal gespannt, ob die Straße innerhalb von 12 Tagen fertig wird.

Der Vulkanausbruch hält übrigens weiter an und um die aktiven Schlote wachsen Schlackenkegel. Wie groß Sie geworden sind, zeigt das Bild oben. Die Personen im Vordergrund sollen Wissenschaftler sein. Offiziellen Zugang zur Eruptionsstelle gibt es nach wie vor nicht. Die Bodenhebung bei Svartsengi ist relativ gering geworden und je nach GPS-Messreihe steigt der Boden noch leicht an oder stagniert fast. Es hat sich mehr oder weniger ein Gleichgewicht zwischen Magmaaufstieg aus der Tiefe und dem Magmaausstoß der Eruption eingestellt. Es sieht so aus, als würde der Ausbruch länger andauern wollen.

Kilauea: Lavastrom unterbricht Straße

Update 27.10.2014: Der Lavastrom hat sich in 2 Arme aufgeteilt. Einer der Arme ist an dem Friedhof (s.u.) vorbeigeflossen, der Andere mitten durch. Es wurden erste Häuser evakuiert. Die Menschen in Pahoa bereiten sich auf die Evakuierung vor.

Originalmeldung: Zum ersten Mal seit Jahren hat am Kilauea auf Hawaii ein Lavastrom wieder bewohntes Gebiet erreicht und erste Zerstörungen angerichtet. Nach einer langen Zitterpartie erreichte ein relativ schmaler Arm des Lavastroms vom 27. Juni die Straße von Apaʻa und unterbrach diese auf einer Breite von 40 Metern. Der Lavastrom stand gestern 80 m vor einem kleinen Friedhof, den sie jetzt möglicherweise erreicht hat.
Der Lavastrom, der sich seit Wochen auf eine Siedlung zubewegte, verlangsamte zunächst seine Geschwindigkeit und floss an erste Gebäude der Kaohe Homesteads vorbei. Am Freitag brach aus dem Hauptstrom ein schmaler Strom aus, der seine Fließgeschwindigkeit auf 15 m/h erhöhte und nun die Straße unterbrochen hat. Bis zum Ortszentrum von Pahoa sind es noch 1,6 km.

Das Gelände ist so beschaffen, dass der Lavastrom tatsächlich den Ort erreichen könnte, wenn er nicht vorher versiegt. Weitere Fotos und ausführliche Informationen gibt es auf der Seite des HVO.