Naturkatastrophen-News 25.10.21: Sizilien

Sizilien und Kalabrien wurden von starken Unwettern heimgesucht. Das Gleiche gilt für den US-Bundesstaat Kalifornien. Dort drohen weitere Stürme mit Starkregen

Sizilien: Medicane richtet Zerstörungen an

Der Mittelmeerraum wird von einem Medicane heimgesucht. Das mediterrane Äquivalent eines Hurricanes richtete besonders auf der italienischen Insel Sizilien große Schäden an. Es kam zu Sturmböen mit mehr als 100 km/h Geschwindigkeit. Nicht nur der Wind entfaltete ein hohes Zerstörungspotenzial, sondern auch stundenlanger Starkregen. Er verursachte Fluten und verwandelte Straßen in reißende Bäche. Auch das benachbarte Siracus wurde nicht verschont. In den höher gelegenen Arealen ereigneten sich Erdrutsche und Schlammlawinen. Im Westen Siziliens wurden die Gemeinden Trapani und Palermo stark getroffen. Es kam zu Verkehrsbehinderungen auf 335 Staatsstraßen. Es ist von mindestens 2 Todesopfern und zahlreichen Verletzten die Rede. Auch das italienische Festland ist betroffen. Örtlich soll es innerhalb von 48 Stunden soviel geregnet haben, wie sonst in einem halben Jahr. Auf Sizilien war es erst vor 3 Wochen zu starken Unwettern gekommen.

Kalifornien: Heftige Niederschläge

Der jahrelang anhaltendenden Dürre in Kalifornien folgten nun sintflutartige Regenfälle. Die ausgetrockneten -und teils verbrannten- Böden konnten die Wassermassen nicht aufnehmen und in der Folge kam es zu Schlammlawinen, Erdrutschen und Überflutungen. Gestern musste sogar der Iron-Man-Wettbewerb abgesagt werden. Regen und Wind richteten Schäden an der Infrastruktur an. Zudem kam es zu einem Kälteeinbruch.

Die weiteren Prognosen sehen nicht rosig aus, denn im Bereich der nordamerikanischen Pazifikküste entsteht derzeit ein gigantisches Tiefdruckgebiet, aus dem ein Zyklon hervorgehen könnte. In der Region ist mit weiteren schweren Unwettern zu rechnen, die Zerstörungen mit sich bringen könnten. Einige Wettermodelle prognostizieren hohe Wellen nebst Sturmflut für die Küste Kaliforniens.

Vulkan-News 25.10.21: Cumbre Vieja, Karangetang

Heute stimmt der Tremor an 2 Vulkanen nervös: am Ätna kam es zu einem kurzweiligen Anstieg, am Cumbre Vieja zu einem Abfall des Indikators für Eruptionen. Der Karangetang eruptierte eine Aschewolke.

Ätna ist nervös

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Eigentlich sollte die Überschrift lauten „Ätna macht nervös“, denn viele Vulkanbeobachter halten den Tremor am mächtigsten Vulkan Europas nervös im Auge und registrieren jeden kleinen Anstieg. Grund hierfür ist der Paroxysmus vom Samstag, bei dem sich eine Fraktur auf der Ostflanke des Neuen Südostkrater bildete. Heute Nacht sah es dann so aus, als würde sich bereits ein neuer Ausbruch anbahnen, als der Tremor schnell anstieg und den roten Bereich erreichte. Allerdings schaffte es der Vulkan diesmal nicht einen neuen Paroxysmus zu erzeugen.

Cumbre Vieja: Negativer Tremorpeak

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem es gestern fast 270 Erdbeben unter dem Cumbre Vieja gab und einen deutlichen Tremor-Peak nach oben, kam es heute Mittag zu einem schnellen Absturz des Tremors. Bis jetzt ist daraus allerdings noch kein Trent abzuleiten. In der Hochphase zuvor öffneten sich neue Förderschlote. Augenzeugen berichten, dass es heute Morgen zu einem Kollaps kam. Anschließend wurde vermehrt Lava gefördert und die Scharte auf der Westseite des Kegels vertiefte sich.

Auf der LiveCam sieht man aktuell, dass der Vulkan noch aktiv ist. Mein subjektiver Eindruck ist allerdings, dass die Aktivität abgenommen hat und weniger Lava unterwegs ist. Die Seismizität ist nach wie vor hoch und sehr wahrscheinlich holt der Vulkan nur kurz Luft, bevor er wieder stärker weitermacht. Vor gut einem Monat kam es ebenfalls zu einer mehrstündigen Eruptionspause.

Die vielen Beben müssen nicht zwangsläufig auf Magmenaufstieg hindeuten, sondern könnten auch durch Setzungserscheinungen in den Magmenkörpern verursacht werden.

Update 16:30 Uhr: Der negative Tremorpeak war nur ein kleiner Ausrutscher, denn nun ist der Tremor wieder in die Höhe geschossen.

Karangetang mit Aschewolke

Staat: Spanien | Koordinaten: 2,78, 125.40 | Eruption: Hawaiianisch

Auf der indonesischen Insel Siau ist der Karangetang wieder aktiver geworden. Das VAAC detektierte eine Aschewolke in 2700 m Höhe. Das VSI detektiert täglich mehrere vulkanisch bedingte Erdbeben, die einen langsamen Magmenaufstieg signalisieren könnten. Der Vulkan ist bekannt für Domwachstum. In Hochphasen kommt es zu explosiven Eruptionen und der Bildung von zähen Lavaströmen und Pyroklastischen Strömen.