Am Stromboli kam es heute Nachmittag und 14.17 Uhr zu einer größeren explosiven Eruption. Laut INGV landete Tephra auf dem Pizzo und auf der Cima. Über der Sciara del Fuocco ging eine Schuttlawine ab. Eine Aschewolke stieg so hoch auf, dass sie vom Ort aus sichtbar war. Ort des Geschehens war der nordöstliche Kratersektor. Der Tremor stieg kurzzeitig deutlich an, nahm aber schnell wieder normale Werte ein.
Die Aktivität am Cumbre Vieja hält an, allerdings sind Seismizität und Bodendeformation leicht rückläufig. Es wird mehr Lava eruptiert, als aus größeren Tiefen aufsteigt. Noch ist zwar kein Ende der Eruption in Sicht, aber nach einer Verstärkung sieht es auch nicht aus. Dennoch könnten sich neue Lavaströme bilden und weitere Zerstörungen anrichten. Bislang wurden über 100 Millionen Kubikmeter Lava gefördert und man kann davon ausgehen, dass die Förderrate größer ist, als die der letzten beiden Eruptionen zusammengenommen. Während es sich bei dem Ausbruch für die Anwohner um ein katastrophales Ereignis handelt, ist es für Unbeteiligte eine große Naturshow, die uns die Kraft und Dynamik der Natur vor Augen führt. Den Betroffenen wurde -wie so oft- von Seiten der Politik unbürokratische Hilfe versprochen. Gestern wurde ein 2. Hilfspaket in Höhe von 214 Millionen Euro verabschiedet. Stellt sich nur die Frage, was bei den Hausbesitzern ankommt? Jedem, der sein Haus an die Lava verloren hat, wurden 30.000 € versprochen, unabhängig von anderen Versicherungsleistungen. Vor Ort bekam ich die Verzweiflung der Menschen mit. Viele der Evakuierten mussten ihre Häuser innerhalb von Minuten verlassen und mussten alles zurücklassen. Einige durften mit Begleitung des Katastrophenschutzes für wenige Minuten in ihre Häuser zurückkehren, um Wertsachen und Dokumente zu bergen, während die Arbeit auf den Bananenplantagen neben dem Lavastrom weitergeht.
Fast 5 Monate nach seinem katastrophalen Ausbruch wurde nun frische Lava im Krater des kongolesischen Vulkans Nyiragongo entdeckt. Das Observatorium in Goma wertete Satellitenaufnahmen aus, die eine ausgeprägte thermische Anomalie zeigen. Da der Gipfel des großen Schildvulkans überwiegend in Wolken gehüllt ist, lässt sich nicht genau abschätzen, wie groß die Lavaansammlung ist. Es könnte sich um Lavaströme handeln, die im Krater unterwegs sind, oder aber auch um einen neuen Lavasee. Nach den letzten Flankeneruptionen dauerte es Jahre, bis sich ein neuer Lavasee etablierte. Vielleicht geht es diesmal schneller.