Naturkatastrophen-News 21.10.21: Sturm nebst Tornado über Deutschland

Deutschland: Sturmtief Ignatz verursacht Tornado

Seit der Nacht wütet Sturmtief Ignatz über Deutschland. Der erste Herbststurm des Jahres zog im Westen auf und befindet sich nun im Osten der Republik. Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h und entwurzelte zahlreiche Bäume. Die Bäume stürzten auf Autos und Gebäude und richteten Schäden an. Es kam zu Verkehrsbehinderungen. So stelle die Bahn teilweise den Fernverkehr ein und es kam an Flughäfen zu Flugausfällen. Derzeit werden am Hauptstadtflughafen Flüge gecancelt. Das Tief brachte auch Starkregen mit sich und die Pegel zahlreicher Flüsse steigen. Davon betroffen ist auch die Elbe.

Tornado bei Kiel

Bei Kiel bildete sich im Ort Schwentinental ein Tornado. Der Wirbelsturm hinterließ eine gut 100 m breite Schneise der Verwüstung und knickte nicht nur Bäume um, sondern beschädigte auch Häuser. Der Einsatzleiter der örtlichen Feuerwehr wurde Augenzeuge des Geschehens. Er entdeckte den Rüssel des Tornados gegen 7.30 Uhr und zeigte sich von dem Geschehen überrascht. Die Wetterdienste warnen, dass es auch in anderen Regionen Deutschlands zu Tornados kommen könnte.

Der Sturm wütete zuvor auch über mehrere Länder Europas und richtete in Frankreich und Großbritannien Schäden an. Nicht nur in Europa stürmt es: Unwetter werden auch aus anderen Erdteilen gemeldet.

Thailand, Indien und Nepal mit Überschwemmungen

Im thailändischen Buri ist der Fluss Chao-Phraya über die Ufer getreten und verursacht starke Überflutungen. Bereits Mitte des Monats wurde das Land vom Sturm Kompasu heimgesucht. Es kam zu Erdrutschen und Überschwemmungen. Noch schlimmer traf es gestern Nepal und Indien. Starkregen verursachte dort ebenfalls Erdrutsche und Fluten. Insgesamt wurden bislang 128 Todesopfer gemeldet. Viele Personen werden vermisst. In den betroffenen Gebieten wurde die Ernte vernichtet.

Erdbeben-News 21.10.21: Kreta, Fidschi

Heute kam es bisher zu 2 starken Mantelbeben und zu weiteren Erschütterungen auf Kreta. Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel bleibt die Seismizität hoch.

Fidschi: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 08:10:44 UTC | Lokation: 25.32 S ; 179.66 E | Tiefe: 497 km | Mw 6,0

Südlich von Fidschi manifestierte sich ein Mantelbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum befand sich in 497 km Tiefe.  Das Epizentrum wurde 701 km südwestlich von Nuku‘alofa (Tonga) lokalisiert. Beben in so großen Tiefen sind selten, dennoch gab es heute eine weitere Erschütterung im Erdmantel, und zwar vor Japan.

Japan: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 08:36:47 UTC | Lokation: 32.11 N ; 138.23 E | Tiefe: 337 km | Mw 5,5

Vor der japanischen Südküste kam es zu einem Mantelbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum lag in 337 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 277 km östlich von Shingū festgestellt.

Iran: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 06:05:11 UTC | Lokation: 27.79 N ; 58.48 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Im Südosten des Irans ereignete sich ein Beben der Magnitude 4,9. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird vom EMSC mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 147 km süd-süd-östlich von Bam.

Kreta: Erdstoß Ml 4,5

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 09:38:44 UTC | Lokation: 35.49 N ; 25.06 E | Tiefe: 8 km | Ml 4,5

Kurz vor der Nordküste von Kreta kam es zu einem weiteren spürbaren Erdstoß. Er hatte die Lokalmagnitude 4,5 und ein Erdbebenherd in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich unweit der Inselhauptstadt Heraklion und lag 20 km nord-nord-westlich der Stadt. Vor dem beschriebenen Erdstoß gab es eine Erdbebenserie im Zentrum der Insel. Die Erschütterungen hatten geringere  Magnituden.

Island: Erdbeben M 3,6

Datum: 21.10.2021 | Zeit: 05:17:39 UTC | Lokation: 63.92 N ; 22.19 W | Tiefe: 5 km | Ml 3,6

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,6. Es wurde in einer Tiefe von 5 km verortet. Das Epizentrum lag 20 km süd-süd-westlich von Hafnarfjörður und damit im Bereich von Grindavik und dem Fagradalsfjall. Die Daten stammen vom EMSC. Beim IMO wird das Beben bislang nicht angezeigt. Allerdings wurden innerhalb der letzten 48 Stunden 127 Beben auf Reykjanes registriert.

Update: Nun wird bei IMO ein Erdbeben M 3,2 angezeigt. Die Isländer verorteten es offshore, genauer, am Reykjanes-Rücken.

Vulkan-News 21.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Am Ätna werden Explosionen registriert. Auf La Palma zerstörte die Lava eine weitere Ortschaft. Manam und Shiveluch eruptierten Aschewolken und unter der Campi Flegrei gab es ein Schwarmbeben.

Ätna: thermische Anomalien und Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit Beginn der Eruption auf La Palma, ist der Ätna ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung gerückt, obwohl es am Vulkan noch thermische Anomalien gibt, die auf einem Sentinel-Foto der letzten Woche zu sehen sind. Die Stärkste befindet sich im Nordostkrater und ich gehe davon aus, dass es dort zu kleinen strombolianischen Eruptionen kommt. Auf der Nordseite des Neuen Südostkraters gibt es eine langgestreckte Anomalie, die auf einen Riss hindeutet und ein schwacher Hot Spot in der Bocca Nuova signalisiert heiße Entgasungen. Tatsächlich berichtet das LGS über sehr viele Infrasound-Ereignisse, die auf strombolianische Aktivität aus dem Neuen Südostkrater hindeutet. Es ist von 6004 Ereignissen die Rede, bei denen ein akustischer Druck von  bis zu 3.21 Pa erzeugt worden sein soll. MIROVA detektiert eine thermische Strahlung mit 9 MW Leistung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Ätna auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.

Cumbre Vieja: Lava erreicht La Laguna

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern erreichte ein Lavastrom den Ort La Laguna und richtete im Ortszentrum große Schäden an. Einige Medien titelten heute, dass es sich bei der Eruption des Cumbre Vieja um den folgenschwersten Vulkanausbruch der letzten 50 Jahre handelt und sogar die Leilani-Eruption von 2018 auf Hawaii übertrifft, zumindest, was die angerichteten Zerstörungen betrifft. Die Daten deuten nicht auf ein baldiges Ende des Ausbruchs hin: die Seismizität bleibt hoch! Gestern wurden ca. 110 Erdstöße registriert, dass war der dritthöchste Wert seit Eruptionsbeginn. Halten die Beben heute weiter an, dann könnte dieser Wert getoppt werden. Die Deflation hat sich stabilisiert und es gab sogar wieder eine leichte Inflation. Die Bodenhebung liegt bei etwas über 18 cm. Der Tremor bewegt sich seitwärts.

Campi Flegrei: Schwarmbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Heute Nacht manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan ein kleiner Erdbebenschwarm. Das INGV registrierte 10 schwache Erschütterungen im Bereich der Mikroseismizität. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 1,5 und einen Erdbebenherd in 1,7 km Tiefe. In der letzten Woche hat die Seismizität generell wieder zugenommen: es wurden 34 Erschütterungen detektiert. Die Bodenhebung blieb bei ca. 1 cm im Monat.

Manam mit Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

Am Manam in Papua Neuguinea wurde wieder eine Aschewolke beobachtet. Sie erreichte eine Höhe von 2400 m und driftete in Richtung Westen. Leider hängt der Gipfel in Wolken, so dass keine weiteren Daten vorliegen.

Update: Nun kommen weitere Informationen zum Manam herein. Demnach hat es gestern eine größere Eruption gegeben, bei der Asche bis zu 15 km hoch aufgestiegen ist. Bilder der Eruptionswolke wurden ebenfalls veröffentlicht.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Das VAAC Tokio brachte heute 2 neue VONA-Warnungen zum Shiveluch auf Kamtschatka heraus. Demnach steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m auf und wird in Richtung Osten geweht.