USA: Erdbeben Mw 5,7 schürt Sorgen vor „Big One“ in Oregon

Erdbeben Mw 5,7 vor Küste von Oregon – Sorgen vor Starkbeben sind groß

Datum: 09.09.2025 | Zeit: 04:08:03 UTC | Koordinaten: 42.453 ; -126.409 | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

Am Morgen des 9. Septembers erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,7 die Küstenregion von Südoregon und Nordkalifornien. Während das Hypozentrum in 10 Kilometern Tiefe fixiert wurde, lag das Epizentrum 163 km westlich von Gold Beach und somit im Pazifischen Ozean. Es gab mehrere mittelstarke Erdbeben.




Der Erdstoß manifestierte sich nahe der Mendocino Triple Junction, einer Zone mit einer besonders komplexen Tektonik: Hier treffen die Pazifische Platte, die Nordamerikanische Platte und die kleinere Gorda-Platte – die Teil des Juan-de-Fuca-Systems ist – aufeinander. Entlang der Plattengrenzen bildeten sich Störungszonen unterschiedlicher Charaktere aus, die jede für sich genommen bereits ein großes Erdbebenrisiko birgt. Dort, wo sich die Platten treffen, ist dieses besonders groß. Südlich der Mendocino Triple Junction verläuft die berüchtigte San-Andreas-Verwerfung, eine Transformstörung, an der die Pazifische und die Nordamerikanische Platte seitlich aneinander vorbeigleiten. Direkt westlich schließt sich die Mendocino-Fracture-Zone an, ebenfalls eine Transformstörung, die die Gorda-Platte von der Pazifischen trennt. Und nördlich schließlich taucht die Gorda-Platte in der Cascadia-Subduktionszone unter die Nordamerikanische Platte ab. Entlang der Cascadia-Subduktionszone ist ein Megabeben genauso überfällig wie an der San-Andres-Fault und es gibt Befürchtungen, dass die Aktuelle Bebensequenz so einen Megabeben vorangehen bzw. auslösen könnte. Seismologen warnen seit Jahren, dass ein solches Ereignis die gesamte US-Pazifikküste erschüttern und Tsunamis auslösen könnte.

Besonders heikel ist, dass die Triple Junction nicht statisch ist. Sie wandert mit der Zeit nach Norden, weil sich die Pazifische Platte schneller bewegt als die Gorda-Platte. Dadurch verändern sich die tektonischen Spannungsverhältnisse ständig, was die Region noch unberechenbarer macht. Für die Menschen an der Küste bedeutet das: Sie leben auf einem tektonischen Pulverfass: Jeder Erdstoß ist eine Erinnerung daran, wie dynamisch der Untergrund hier wirklich ist.

Diese Erkenntnis ist inzwischen auch bis zu den Politikern durchgedrungen. So unterzeichnete die Gouverneurin von Oregon – Tina Kotek – gestern eine Verordnung, nach der alle staatlichen Gebäude bis 2060 erdbebensicher sein müssen. Dies soll entweder durch Nachrüstung bestehender Gebäude geschehen oder durch Neubauten.

Übrigens liegt in knapp 500 Kilometern Entfernung zur Pazifikküste von Oregon der submarine Vulkan Axial Seamount, dessen baldige Eruption im Frühjahr von Geoforschern vorausgesagt wurde. Nach Auffassung von Geophysikprofessor William Wilcock könnte es noch in diesem Jahr passieren. Der Seamount liegt auf dem Juan-de-Fuca-Ridge westlich des aktuellen Erdbebens. Dieses war stark genug, um eine Eruption zu triggern.

Poás: Stärkste Ascheeruption seit Mai

Póas eruptiert erneut Vulkanasche – Stärkste Eruption seit Mai

Der costaricanische Vulkan Póas eruptierte gestern erneut und förderte eine Aschewolke, die gut 500 m über Kraterhöhe aufstieg. Laut Angaben des zuständigen Instituts OVISCORI UNA handelte es sich um die stärkste Explosion seit dem 8. Mai. Der Vulkan, der sich seit dem Frühsommer von seiner Phase starker Aktivität beruhigte, zeigt in den letzten Tagen wieder eine Aktivitätszunahme. Eine VONA-Warnung löste die jüngste Explosion aber nicht aus.

Explosion am Póas

Der Ausbruch manifestierte sich um 10:58 Uhr Ortszeit und förderte nicht nur eine Asche-Dampfwolke, sondern auch größere Bomben und Blöcke, die auf ballistischen Bahnen flogen und im Krater niedergingen. Die Explosion ging von Bocca A aus, in der zuvor viel Wasser geflossen war, weil es zum Bruch der Kraterwand zum Schlot C gekommen war, in dem sich bereits wieder ein kleiner säurehaltiger Kratersee gebildet hatte. So kam es im Fördersystem des Schlotes A vermutlich zum Kontakt des Wassers mit Magma, was die Explosion auslöste. Es handelte sich also um eine phreatomagmatische Eruption. Zuvor wurde aus dem Schlot ein starker Gasstrom beobachtet, dessen Temperatur zwischen 780 und 920 Grad schwankte.

Bereits im letzten Wochenbericht hatten die Vulkanologen von OVISCORI-UNA davor gewarnt, dass der steigende Pegel des Kratersees um Förderschlot C dafür sorgen wird, dass Wasser in den A-Schlot läuft und phreatische Eruptionen generiert werden könnten.

Die hohen Gastemperaturen legen nahe, dass das Magma hoch im Fördersystem steht. Bereits in den Tagen vor der Explosion wurden eine Zunahme vulkanotektonischer Erdbeben und ein Anstieg der Tremoramplitude festgestellt. Zudem gab es einen erhöhten CO₂-Ausstoß und eine leichte Inflation. Alles Indizien für eine erneute Magmaintrusion in das flach unter dem Krater liegende Speichersystem des Póas.




Die Behörden halten daher die Warnstufe „2“ aufrecht. Diese schließt gefährliche Ballistik-Ereignisse ausdrücklich nicht aus. Besucher des Nationalparks werden aufgefordert, die Hinweise der Sicherheitskräfte strikt zu befolgen, da jede Aktivitätsphase des Vulkans ein hohes Risiko mit sich bringen kann.