Asteroid verglüht über Brandenburg

Asteroid sorgt für Himmelsspektakel in Ostdeutschland – Kurz vor Eintritt entdeckt

In der Nacht von Samstag auf Sonntag verglühte ein Asteroid beim Eintritt in die Erdatmosphäre über Brandenburg. Der Feuerball war nicht nur im Großraum Berlin zu sehen gewesen, sondern auch Leipzig und der tschechischen Hauptstadt Prag. Es wird vermutet, dass Bruchstücke des Himmelskörpers im Havelland zu finden sind, wo ein regelrechter „Goldrausch“ ausgebrochen ist: Wissenschaftler und Privatleute machten sich auf der fieberhaften Suche nach Bruchstücken des Asteroiden. In den NTV-Nachrichten -die ich eigentlich ganz gerne gucke- wurde dann auch eine Anwohnerin präsentiert, die ein dunkles Gesteinsbruchstück in die Kameras hielt, dass ihr Mann im Garten gefunden hatte. Leider fehlte dem Bruchstück die glasige Schmelzkruste, die typisch für Asteroidenbruchstücke und Tektite ist.

Das Asteroidenwarnprojekt der amerikanische Weltraumbehörde NASA entdeckte den kleinen Himmelskörper kurz vor seinen Eintritt in die Erdatmosphäre und berechnete, dass der Asteroid um 1:32 Uhr bei Nennhausen im Kreis Havelland niedergehen sollte. Trotz der spektakulären Erscheinung gibt es bisher keine Berichte über Schäden oder Verletzte aufgrund des herabstürzenden Gesteinsbrockens oder möglicher Meteoriten.

In den Sozialen Medien wurden zahlreiche Videos von dem Ereignis hochgeladen, und auch der Wissenschaftler Michael Aye teilte ein Video bei X (ehemals Twitter) unter Berufung auf einen Kollegen beim SETI Institute. Webcams in Leipzig und Prag zeichneten ebenfalls den glühenden Feuerball auf. Richard Moissl, Physiker der Europäischen Weltraumorganisation ESA, äußerte gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, dass möglicherweise Meteoritenreste auf dem Boden eingeschlagen sein könnten.

Der Asteroid mit einem Durchmesser von etwa einem Meter erhielt die vorläufige Bezeichnung „Sar2736“, wird nun jedoch als „2024 BX1“ beim Minor Planet Center (MPC) geführt. Die Entdeckung des Himmelskörpers wurde wenige Stunden zuvor vom ungarischen Astronomen Krisztián Sárneczky gemacht.

Island: Erdbeben auf Reykjanes und am Grimsvötn

Mehrere Erdbeben unter Gletschervulkan Grimsvötn

Unter dem isländischen Gletschervulkan Grimsvötn gab es weitere Erdbeben mit Magnituden über 2. Die stärkste Erschütterung brachte es auf Mb 2,4 und hatte ein Hypozentrum in 9 km Tiefe. Das Epizentrum dieses Bebens lag am Rand des Vatnajökulls und einige Kilometer vom Grimsvötn entfernt. Ein weiteres Beben Mb 2,3 manifestierte sich in nur 100 m Tiefe in unmittelbarer Nähe zum Vulkan. Die Erschütterungen stehen mit Bodenhebungen im Zusammenhang, die von den GPS-Messstationen detektiert werden. Die Warnstufe des Grimsvötn steht auf „Gelb“ und mittelfristig gesehen könnte es zu einer Eruption kommen.

Die Gefahr einer Eruption bei Svartsengi auf Reykjanes ist deutlich höher als am Grimsvötn und hat auch dramatischere Auswirkungen auf die Region Grindavik, als es im Allgemeinen die Eruptionen des entlegenen Gletschervulkans haben. Gestern ereigneten sich wieder zahlreiche Erdbeben im betroffenen Gebiet, das nicht nur im direkten Umfeld von Svartsengi liegt, sondern sich bis auf die Gegend vom Fagradalsfjall und Krýsuvík erstreckt. Am stärksten scheint mir momentan die Bodenhebung an der Messstation Blal zu sein, von der ich nicht weiß, wo genau sie sich befindet. Hier hat die Bodenerhebung bereits Bodenhebungsniveau vom Zeitpunkt unmittelbar vor der Eruption am 14. Januar überschritten. Die Messstation Svartsengi zeigt eine Verlangsamung der Bodenhebung, doch hierbei könnte es sich wieder um eine Messungenauigkeit handeln.

In Grindavik wurde inzwischen eine Geodätische Messkampagne gestartet, zu der Spezialisten aus den Niederlanden anreisten. Sie setzten u.a. eine große Drohne ein, um die Höhenänderungen des Bodens genau zu kartieren. Bereits jetzt wurden mehr Risse festgestellt als man bisher annahm.

In den Sozialen Medien wird unterdessen darüber diskutiert, wie sinnvoll die Erhaltungsmaßnahmen für den Ort Grindavik tatsächlich sind. Auch wenn viele Gebäude noch bewohnbar sind, steht es um die Versorgungsinfrastruktur nicht so gut aus: zahlreiche Leitungen wurden beschädigt und die vielen Hohlräume unter der Stadt machen ein Betreten des Areals gefährlich. Manche meinen, dass es sinnvoller sei, die Stadt aufzugeben, insbesondere, weil es unabsehbar ist, welche Schäden noch entstehen werden. Doch die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Mehrere Erdbeben bei Salzburg in Österreich

Erdbebenserie zwischen Salzburg und Innsbruck in Österreich

Datum 19.01.2024 | Zeit: 19:28:28 UTC | Lokation: 47.565 ; 12.577 | Tiefe: 3 km | Mb 3,0

Seit dem 17. Januar kam es in der Region des österreichischen Innsbruck zu einer kleinen Erdbebenserie. Die stärkste Erschütterung hatte laut EMSC eine Magnitude von 3,0 (GFZ kam auf Mb 3,2) und einen Erdbebenherd in nur 3 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km ostnordöstlich von Sankt Johann in Tirol lokalisiert. Außerdem gab es in den folgenden Tagen 5 weitere Erschütterungen mit Magnituden im 2er-Bereich.

Das stärkste Erdbeben konnte von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen werden. Den Erdbebendiensten liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen von Anwohnern vor, die von dem Erdbeben aufgeschreckt wurden. Darunter befanden sich auch Bebenzeugen aus Deutschland, denn das Epizentrum lag in Waidring unweit der deutschen Grenze. In Medienberichten heißt es, dass Anwohner von Kitzbühel von einem „Donnern und Grollen des Untergrundes“ berichteten.

Das Epizentrum befand sich  nahe der bayerischen Grenze. Mit einer gemessenen Stärke von 3,4 war es deutlich spürbar, begleitet von einem intensiven , das viele Menschen in Kitzbühel durchrüttelte. Dass der Erdstoß so deutlich zu spüren gewesen war, lag nicht nur an der Magnitude, sondern auch an der geringen Tiefe des Erdbebenherds.

Die GeoSphere Austria verzeichnete insgesamt 21 Beben seit Anfang Januar. Die Erdbeben sorgen bei den Anwohnern der Region für Verunsicherung und Besorgnis. Obwohl bisher keine Schäden gemeldet wurden, wird darauf hingewiesen, dass erst ab einer Stärke von 5 mit hoher Wahrscheinlichkeit leichte Schäden auftreten. Trotz der Beruhigung durch die Erdbebendienste fürchten einige Betroffene, dass sich hier ähnlich starke Erdbeben wie in Italien ereignen könnten.

Die genaue Ursache für diese Erdbebenserie im Tiroler Raum bleibt komplex und erfordert fortlaufende Überwachung und Forschung. Einige Kilometer westlich des Erdbebengebiets liegt die Inntal-Scherzone, die für die Erdbeben verantwortlich sein könnte. Insgesamt verdeutlicht dieses Ereignis die dynamischen geologischen Prozesse, die im Zusammenhang mit der Orogenese der Alpen auftreten können, und unterstreicht die Bedeutung der seismologischen Überwachung.

Bebenserie erschüttert Erdmantel

Erdbeben Mw 6,7 im brasilianischen Erdmantel des Amazonasbeckens

Datum 20.01.2024 | Zeit: 21:31:06 UTC | Lokation: -7.253 ; -71.495 | Tiefe: 615 km | Mw 6,7

Vorgestern kam es im Westen Brasiliens zu einem starken Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Epizentrum wurde 137 km ostnordöstlich von Cruzeiro do Sul verortet. Hierbei handelt es sich um einen Ort im Amazonasbecken. Das Besondere an dem Erdstoß war seine große Tiefe, denn das Hypozentrum wurde in 615 km Tiefe verortet. Somit lag das Beben in einer ungewöhnlichen Tiefe im Oberen Erdmantel und fernab großer Störungszonen. Aller Wahrscheinlichkeit nach manifestierte sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Erdkruste, das an der pazifischen Subduktionszone unter dem Südamerikanischen Kontinent abtauchte. Man kann davon ausgehen, dass das betroffene Krustenstück bereits vor sehr langer Zeit seine Reise ins Erdinnere antrat. Dass es inzwischen nicht plastisch verformbar geworden ist, zeugt von besonderen Gegebenheiten in diesem Teil des Erdmantels oder von einem ungewöhnlichen Erdkrustenstück.

Serie von Mantelbeben

Dieses Beben war zwar das stärkste Mantelbeben der letzten Tage, doch bei weitem nicht das einzige. Bei den Marianneninseln gab es einen Erdstoß Mw 6,1, der sich in einer Tiefe von 196 km zutrug. In dieser Region des Pazifiks kommt es immer wieder zu Mantelbeben, die in Phasen gehäuft auftreten. Noch häufiger sind Mantelbeben bei Fidschi. Hier gab es zuletzt heute ein moderates Mantelbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum befand sich in 564 km Tiefe. Bereits vorgestern gab es hier eine Erschütterung Mb 4,8 in 373 km Tiefe. In der Region von Papua Neuguinea manifestierte sich ein Erdstoß mit Mb 4,8 in 219 km Tiefe und bei den Philippinen bebte es mit Mb 4,6 in einer Tiefe von 198 km. Die Liste lässt sich weiter fortführen. Erwähnen möchte ich nur noch 2 Mantelbeben unter den argentinischen Anden: Sie hatten die Magnituden Mb 5,7 und 4,3 und ereigneten sich ebenfalls in Tiefen um 200 km. Zwar gibt es immer auch Erdbeben im Bereich des Erdmantels, momentan scheint es hier allerdings zu einer Häufung zu kommen. Ob es ein statistischer Zufall ist oder ob dahinter ein unerklärtes Phänomen steckt, ist mir nicht bekannt.

Neben Erschütterungen an subduzierter Erdkruste gibt es Überlegungen, nach denen es auch andere Entstehungsweisen von Mantelbeben geben könnte. Hierzu zählen:

  • Schmelzprozesse: In einigen Tiefen des Erdmantels gibt es Regionen, in denen partielle Schmelzprozesse auftreten können. Wenn sich Magma in diesen Tiefen bildet und sich durch den Mantel bewegt, kann dies zu seismischer Aktivität führen.
  • Thermische Konvektion: Die Bewegung von Materie durch thermische Konvektion im Erdmantel könnte zu Strömungen führen, die seismische Aktivität hervorrufen.
  • Phase-Übergänge: Im Erdmantel können sich Mineralien unter extremen Druck- und Temperaturbedingungen in andere Phasen umwandeln. Diese Phasenübergänge könnten Spannungen und damit verbundene Mantelbeben verursachen.

Diese Prozesse lösen aber wahrscheinlich nur schwache Erschütterungen aus und keine starken Erdbeben, die Zerstörungen an der Oberfläche verursachen könnten.

Erdrutsch in China verschüttet zahlreiche Menschen am 22.01.24

Erdrutsch in chinesischer Provinz Yunnan verschüttet mehr als 40 Personen

Im chinesischen Dorf Liangshui in der Provinz Yunnan ereignete sich ein Erdrutsch, von dem nachts mehr als 40 Menschen im Schlaf überrascht wurden. Nach aktuellen Berichten werden 47 Personen vermisst, während rund 200 Bewohner in Sicherheit gebracht werden konnten. Der Erdrutsch schnitt eine Schneise der Verwüstung durch den Ort. Rettungskräfte setzen sich intensiv für die Suche nach Überlebenden ein, wobei bereits ein Überlebender gefunden wurde. Viele Menschen verloren ihre Häuser und ihr Hab und Gut und werden nun in provisorischen Notunterkünften versorgt. Darunter befindet sich eine Schule, die nicht zerstört wurde.

Wie entstehen Erdrutsche, und was war einer der stärksten Erdrutsche in China?

Erdrutsche können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter heftige Niederschläge, Erdbeben, Frostsprengung, Hanginstabilitäten und menschliche Aktivitäten wie Straßen- und Bergbau. In China, einem Land mit vielfältigem Gelände und wechselnden klimatischen Bedingungen, sind Erdrutsche keine Seltenheit. Im Zuge des Klimawandels mit seinen immer häufiger auftretenden Wetterextremen nimmt auch die Anzahl der Erdrutsche zu.

Die genaue Ursache des aktuellen Erdrutsches bleibt vorerst unklar, obwohl die Wetterbedingungen, einschließlich Schneefall und Gefrierpunkttemperaturen, zum Zeitpunkt des Unglücks eine Rolle gespielt haben könnten. Die örtliche Regierung hat sofort Maßnahmen ergriffen, und der Katastrophenschutz ist mit rund 300 Helfern vor Ort und man denkt über den Einsatz des Militärs nach.

Erdrutsche sind in China leider keine Seltenheit, und sie haben in der Vergangenheit bereits zu schweren Verlusten geführt. Im letzten Jahr kamen mindestens 70 Menschen bei Erdrutschen ums Leben, wobei mehr als 50 in einem Tagebau in der Inneren Mongolei ums Leben kamen. Ein besonders starker Erdrutsch manifestierte sich im Jahr 2017, als Geröllmassen ein ganzes Dorf in der südwestchinesischen Provinz Sichuan verschütteten, Damals kamen mindestens 141 Personen ums Leben.

Diese Naturkatastrophen unterstreichen die Notwendigkeit von präventiven Maßnahmen und schnellen Rettungsaktionen, insbesondere in Regionen, die anfällig für derartige Ereignisse sind.

Vulkanbeschreibung: Lewotobi

Der Doppelvulkan Lewotobi Lakilkai und Perempuan auf Flores

Der Lewotobi bildet einen Doppelvulkan auf der indonesischen Insel Flores, der sich aus 2 Gipfeln zusammensetzt, die nur 2 km voneinander entfernt sind. An der Basis sind die beiden Stratovulkane zusammengewachsen. Der Aktivere der beiden Gipfel ist der 1584 m hohe Lewotobi Lakilaki. Der zweite Gipfel heißt Lewotobi Perempuan und ist mit 1703 m Höhe der höhere der beiden Vulkane.

Natürlich haben die beiden Namen eine deutsche Bedeutung: Lakilaki heißt „Ehemann“ und „Perempuan“ bedeutet „Ehefrau“. Folglich sind die beiden Vulkane auch als „Ehemann und Ehefrau Vulkan“ bekannt. Die Gipfel beider Vulkane erstrecken sich entlang einer Nordwest-Südost-Linie. Der konische Lewotobi Lakilaki zeigte im 19. und 20. Jahrhundert häufig vulkanische Aktivität, während der höhere und breitere Lewotobi Perempuan in historischer Zeit nur zweimal ausbrach.

Die Gipfelkrater der beiden Vulkane sind sichelförmig und öffnen sich nach Norden. Im Laufe des 20. Jahrhunderts bildeten sich in diesen Kratern kleine Lavadome. Ein auffälliger Flankenkegel namens Iliwokar befindet sich an der Ostflanke von Lewotobi Perempuan.

Die Ursachen für den Vulkanismus in der Region sind in der Regel mit subduktionsbezogenen Prozessen verbunden. In diesem Fall befindet sich die Insel Flores an der Kante einer Subduktionszone, wo die Indo-Australische Platte unter die Eurasische Platte subduziert wird. Dieser Prozess führt zur Bildung von Magma, das an die Oberfläche aufsteigt und vulkanische Aktivität verursacht. Subduktion ist ein häufiger Mechanismus für Vulkanismus in vielen Teilen der Welt, besonders in Regionen mit Plattengrenzen.

Typisch für Subduktionszonenvulkane ist die Förderung von intermediären und sauren Laven. An diesen Typus hält sich auch der Lewotobi, der überwiegend andesitische Lava fördert.

Seit dem 17. Jahrhundert sind 24 Eruptionsphasen des Lewotobi bekannt geworden, wobei 2 Eruptionen unbestätigt sind. Nur 2 der Ausbrüche gingen auf den Lewotobi Perempuan zurück. Die meisten Eruptionen hatten einen VEI 2. Die Ausbrüche von 1675 und 1903 brachten es auch einen VEI 3.

Die jüngsten Eruptionen begannen im Dezember 2023 und hielten auch im Folgemonat an. Es wurden Aschewolken ausgestoßen und ein zäher Lavastrom ergoss sich über eine Vulkanflanke. Es bildeten sich sogar pyroklastische Ströme. 6500 Personen mussten evakuiert werden.

Indonesien: Pyroklastischer Strom am Merapi – News vom 21.01.24

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Am Merapi ging ein größerer Pyroklastischer Strom ab – Vulkanasche in 6000 m Höhe

Am indonesischen Vulkan Merapi auf Java ging heute Nachmittag (Ortszeit) ein größerer Pyroklastischer Strom ab. Das geht aus Videoaufnahmen hervor, die in den Sozialen Medien geteilt wurden. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 6000 m. Diese Höhenangaben scheinen Schätzungen zu sein, da die Asche aufgrund von Bewölkung nicht via Satellit detektiert werden konnte.

Inzwischen liegen auch Meldungen des BPPTKG vor, nach denen der Pyroklastische Strom um 14:12 Uhr (WIB) abging. Es wurde ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 70 mm und einer Dauer von gut 4 Minuten erzeugt. In dieser Zeit legte der Dichtestrom eine Gleitstrecke von 2400 m zurück. Er war auf der Südwestflanke des Vulkans unterwegs. Aus mehreren Ortschaften wurde Ascheregen gemeldet.

Auf den Videos ist eine große Aschewolke zu sehen, die aus den meteorologischen Wolken hervorbricht und besiedeltem Gebiet gefährlich nahe kommt.

Bereits morgens wurde ein Pyroklastischer Dichtestrom gemeldet. Er erzeugte ein seismisches Signal von 164 Sekunden Dauer und einer Amplitude von 63 mm. Es scheint, dass es am Lavadom zu Instabilitäten gekommen ist. Mit weiteren Abgängen muss gerechnet werden.

Wie soeben gemeldet wird, ging am späten Nachmittag um 17:14 WIB ein dritter Dichtestrom ab. Seine seismische Signatur hatte eine maximale Amplitude von 70 mm und hielt 150 Sekunden lang an. Die Gleitdistanz betrug 1500 m in Richtung Südwesten.

Die Seismizität ist seit Mitte Dezember niedrig und es gibt täglich nur eine Handvoll vulkanisch bedingter Erdbeben. Zuvor gab es eine Phase mit hoher Seismizität als ein Magmenkörper aufstieg und den Lavadom wachsen ließ.

Beim Merapi handelt es sich um einen 2911 m hohen Stratovulkan, der überwiegend andesitischer Lava fördert. Er liegt nahe der Großstadt Yogja.

Island: Rotglut am Lavafeld gesichtet

Nachts wurde Rotglut am jüngsten Lavafeld entdeckt – Kampf um Grindavik geht weiter

Obwohl die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs gestern geringer als am Vortag war und nur ca. 40 Beben registriert worden waren, haben heute Nacht aufmerksame Livecambeobachter Rotglut im Bereich des zuletzt aktiven Lavastroms entlang des Magmatischen Gangs vom letzten Sonntag gesehen. Möglicherweise floss etwas Lava aus einer Tube am Rand des Stroms. Vorgestern gab es in dem Areal auch Versuche der Einsatzkräfte Lava  mit Wasser abzukühlen. Wie es so üblich mit Ferndiagnosen ist, besteht ein gewisser Unsicherheitsfaktor über das genaue Geschehen vor Ort, aber es sieht so aus, als könne man die eruptive Episode vom 14. Januar noch nicht ganz für beendet erklären, obwohl ich an dieser Stelle nicht mehr mit einem größeren Ausbruch rechne. Dass soll allerdings nicht heißen, dass das allgemeine Ausbruchsrisiko geringer geworden ist: im Gegenteil, die Bodenhebung im Bereich Svartsengi hält weiter an und der kurzweilige Ausbruch von letzter Woche hatte nur wenig Druck aus dem Kessel genommen, so dass weitere Eruptionen wahrscheinlich sind.

Bei Svartsengi hob sich der Boden seit dem 10. November und gut 48 cm an. Im Untergrund muss sich inzwischen eine enorme Menge Schmelze angesammelt haben und es ist auch ein deutlich größerer Ausbruch möglich, als wir bis jetzt gesehen haben. Wahrscheinlicher als ein besonders großer Ausbruch scheint momentan aber eine on/off Eruption zu sein, bei der es in den nächsten Monaten zu einer Serie von Eruptionen kommt, wie wir sie in den letzten Wochen gesehen haben. Auch weitere Riftingepisoden mit starken Erdbeben und großen Bodenbewegungen sind möglich. Für Grindavik bedeutet das einen fortwährenden Ausnahmezustand.

Wiederherstellung der Warmwasserversorgung in Grindavik

Apropos Grindavik: Anwohner und Einsatzkräfte wollen nicht aufgeben und kämpfen um den Erhalt des Fischerorts. In einem MBL-Artikel ist zu lesen, dass in den letzten Tagen Installateure 900 von 1200 Wohnungen in Grindavik besichtigt haben. Es gelang zum großen Teil, die Strom- und Warmwasserversorgung wiederherzustellen. Bei nur 2 Wohnungen kam es infolge von Frost zur Sprengung von Wasserleitungen mit entsprechenden Schäden. Der Zustand der meisten Gebäude sei gut. Dennoch ist es ungewiss, wo überall Hohlräume unter Straßen und Gebäuden lauern. Geophysiker versuchen, diese mit geoelektrischen Verfahren aufzuspüren, und entdeckten bereits verborgene Kavernen.

Übrigens, die Blaue Lagune öffnete gestern wieder!

USA: Extremkälte verursacht Todesopfer

Weite Teile der USA leiden unter extremen Wintereinbruch – Mindestens 50 Todesopfer

Extremes Winterwetter hat in den USA in den letzten zwei Wochen mindestens 50 Menschen das Leben gekostet. Weite Teile des Landes sind von starken Schneefällen, eisigen Temperaturen und starkem Wind betroffen. Besonders hart traf es den Bundesstaat Oregon im Nordwesten des Landes. Dort erlitten 75.000 Menschen einen Stromausfall, und der Schnee türmt sich meterhoch auf. Die Kältewelle hat aber auch den Südosten des Landes fest im Griff. In der Stadt Memphis im US-Bundesstaat Tennessee brachen aufgrund des Frosts viele Wasserleitungen, was zu einem dramatischen Rückgang des Wasserdrucks in den Hauptleitungen führte, so dass zahlreiche Einwohner von der Wasserversorgung abgeschnitten sind. Sie müssen auf Flaschenwasser zurückgreifen oder sich anderer Wasserquellen bedienen.

Das extrem kalte Wetter führte allein im Bundesstaat Tennessee zu 17 Todesfällen, darunter ein 25-jähriger Mann, der in einem Wohnmobil erfroren aufgefunden wurde. Sein Heizgerät war nachts umgefallen und hatte sich selbst abgeschaltet, worauf der Mann erfror. Ich vermute mal, dass er alkoholisiert war. In Kentucky wurden fünf Todesfälle gemeldet, und in Oregon erlitten drei Menschen einen Stromschlag durch herabfallende Stromleitungen auf ein geparktes Auto. Auch in Pennsylvania kam es zu einem tödlichen Unfall aufgrund von Glätte.

Die Auswirkungen des Winterwetters erstreckten sich auf das Gesundheitswesen, da die Blutspenden aufgrund der Wetterbedingungen zurückgingen. Die zentrale Blutbank in Tennessee forderte über 70 Krankenhäuser in fünf Bundesstaaten auf, nicht dringend notwendige Operationen vorerst auszusetzen.

Heftige Schneestürme zogen seit Tagen über das Land, insbesondere im Bundesstaat New York, wo innerhalb von fünf Tagen knapp zwei Meter Neuschnee fielen. Diese Wetterbedingungen erstreckten sich ungewöhnlich weit nach Süden, was zu Schulschließungen und eingeschränktem Flugverkehr führte. Mehr als 1.100 Flüge wurden am Freitag gestrichen, weitere 8.000 waren verspätet.

Der Nationale Wetterdienst warnte vor weiteren gefährlichen Winterstürmen und eisigen Temperaturen in der Mitte und im Osten des Landes. Bis zu minus 26 Grad Celsius könnten in Arkansas, Mississippi, Missouri, Tennessee, Kentucky und Kansas erreicht werden, was zu weiteren Gefahren durch umstürzende Bäume, Stromleitungen und Eisbrocken führen könnte. Obwohl eine wärmere Wetterperiode in der kommenden Woche erwartet wird, warnt der Wetterdienst vor möglichen heftigen Regenfällen und Überschwemmungen im Süden der USA.

Riesige Zikadenschwärme im Frühjahr erwartet

Für das Frühjahr rechnen US-Forscher mit riesigen Zikadenschwärmen, besonders im Mittleren Westen und Südosten. Dort schlummern im Boden die Laven zweier riesiger Brutpopulationen, die bis zu einer Billion Zikaden hervorbringen könnten. Die Laven entwickeln sich alle 17 bzw. 13 Jahre zu Zikaden und dringen zur Erdoberfläche durch. Dort beginnen die Männchen mit ihren ohrenbetäubenden Balzgeräuschen. Ansonsten sind sie wohl nicht schädlich für das Ökosystem. Im Gegenteil, nach ihrem Tod dienen die Tiere als Dünger für den Boden. Meine Vermutung ist, dass der strenge Frost die Brut im Boden dezimieren wird.