Kilauea: Lavadelta wächst

Die Leilani-Eruption am Kilauea auf Hawaii geht weiter. Der Schlackenkegel um Spalte 8 ist nun 60 m hoch. Die Lavafontänen überragen den Rand des Kegels nur noch selten. Wissenschaftler des HVO haben das Tempo der Lava im oberen Bereich des Lavastroms gemessen: am Wochenende erreichte die Lava eine Geschwindigkeit von 35 km/h. Gestern wurden 25 km/h gemessen. Bei diesen Geschwindigkeiten ist eine Flucht zu Fuß, vor herannahender Lava schwierig. Der kanalisierte Lavastrom ist 14 km lang und mündet bei Kapoho ins Meer. Das Lavadelta wächst mit einer Rate von 50 m pro Tag. Die Wachstumsrate betrug zuvor 200 m am Tag. Das Delta ragt mittlerweile gut 1 km ins Meer hinein und ist 2 km breit. Die Landschaft verändert ihr Gesicht nachhaltig. Allerdings ist es noch unklar, wie beständig das neu geschaffene Land sein wird. Die Kraft des Wassers nagt beständig an der Lava und wird das Delta zum großen Teil wieder abtragen. Auch die Lavaströme auf Land werden im tropischen Klima Hawaii’s schnell mit Vegetation überdeckt.

Campi Flegrei: Zugang zur Solfatara weiterhin gesperrt

Kurz vor Beginn der Reisesaison ist die Solfatara bei Pozuolli weiterhin gesperrt. Das Gleiche gilt für den Campingplatz. Dies berichtet Vereinsmitglied Stefan Tommasini. Die Sperrung wurde im Herbst letzten Jahres eingerichtet, infolge eines dramatischen Unfalls, bei dem fast eine ganze Familie den Tod fand. Damals war ein Kind über die Absperrungen geklettert und ist in der Nähe der Schlammquellen in einem Erdloch eingebrochen. Seine Eltern kamen bei dem Rettungsversuch ebenfalls ums Leben, nur der Bruder überlebte die Tragödie.

Die Solfatara ist ein Vulkankrater in der Caldera Campi Flegrei. In der Solfatara manifestieren sich die Kräfte des Vulkanismus am deutlichsten: Fumarolen und Schlammquellen brodeln in dem Kessel. Bis Dato war sie ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, die den Golf von Neapel besuchen.

Kilauea: weitere Kollaps-Explosion

Die Show am Kilauea geht weiter! Gestern ereignete sich am Hamema’uma’u-Krater eine weitere Kollaps-Explosion mit der Energiefreisetzung äquivalent zu einem Erdbeben der Magnitude 5,3. Diese Ereignisse finden seit Ende Mai statt und erfolgen grob in einem Abstand von 24 Stunden. Die Magnituden dieser Ereignisse streuen nur wenig. Es wurde wieder eine Dampf-Aschewolke generiert. Da diese Eruptionswolken wenig Asche enthalten und nicht sonderlich hoch aufsteigen, reduzierte das USGS den Alarmstatus für den Flugverkehr auf „orange“. Das besondere an dem gestrigen Ereignis war, dass das Explosionsbeben Steinschläge am nördlichen Calderarand auslöste. Die anhaltende Subsidenz des Gipfelbereichs zeigt auch dort Wirkung.

Im Puna-Distrikt geht der Lava-Ausstoß weiter. Spalte 8 ist weiterhin aktiv und speist den bekannten Lavastrom, der bei Kapoho ins Meer mündet. Dort waren am Wochenende Unterwasserexplosionen zu bewundern. Diese entstanden dadurch, dass ein Lavastrom in einem Tunnel bis vor das Lava-Delta floss und Unterwasser austrat.

Anak Krakatau mit Ascheeruption

Anak Krakatau eruptierte heute eine Aschewolke die eine Höhe von 1 km über dem Krater erreichte.  Es gibt eine entsprechende Meldung beim VAAC Darwin. Sehr wahrscheinlich war es die stärkste Eruption, seitdem der Vulkan letzte Woche erwachte. Die Seismik ist deutlich erhöht. Die Aktivität könnte sich in den nächsten Wochen steigern.

Vulkane Guatemalas

Die 3 Vulkane Fuego, Pacaya und Santiaguito sind weiterhin aktiv und erzeugen schwache bis moderate explosive Eruptionen.

Der Fuego eruptiert bis zu 5 Mal pro Stunde. Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4500 ü.NN auf. Ein Anwohner berichtete mir, dass immer noch Lahar-Gefahr besteht und er nicht in sein Haus zurückkehren darf. Viele Anwohner leben seit dem großen Ausbruch Anfang des Monats in Notunterkünften, oder bei Freunden und Verwandten.

Am Pacaya ist weiterhin der McKenney Krater aktiv. Strombolianische Eruptionen fördern glühende Tephra. Der ehemalige Hornito im Krater ist zu einem eigenständigen Kegel herangewachsen, welcher den Kraterrand deutlich überragt. Ein Aufstieg zum Gipfelkrater ist weiterhin verboten.

Vom Santiaguito werden Dampf-Exhalationen gemeldet, unter denen sich gelegentliche Ascheeruptionen mischen. Die Eruptionen scheinen vergleichsweise schwach zu sein. Ob es noch zu den spektakulären ringförmigen Eruptionen aus dem Lavadom kommt, ist mir leider nicht bekannt.

Gunung Agung: leichte thermische Strahlung

In den letzten Tagen steht der Gunung Agung auf Bali wieder etwas mehr im Fokus der Berichterstattung. Nachdem die Aktivität über Wochen immer weiter abgenommen hat, sind nun leicht steigende Tendenzen zu beobachten. Es kommt zu sporadischen Ascheeruptionen und Dampfexhalationen. Die Erdbebentätigkeit nimmt leicht zu. Auf Sentinel-Satlittenbildern erkennt man einige hot spots auf dem Dom, dessen Oberflächenstruktur sich ein wenig geändert hat. Es sieht nicht danach aus, als würde neues Magma aufsteigen, aber das Vorhandene brodelt fleißig im Untergrund.

Mauna Loa: Alarmstatus reduziert

Am weltgrößten Vulkan auf Hawaii wurde der Alarmstatus von „gelb“ auf „grün“ reduziert. Grund dafür ist die Abnahme seismischer Tätigkeit, welche 2 Jahre lang erhöht war. Es gibt Vermutungen, dass sich Mauna Loa und Kilauea eine gemeinsame Magmakammer in größerer Tiefe teilen. Von dieser Magmakammer werden die individuellen Magmakammern unter den beiden Vulkanen gespeist. Es ist gut möglich, dass die Leilani-Eruption des Kilaueas auch die gemeinsame Magmakammer entlastet und somit den Druck aus dem Mauna Loa-System nimmt.

Telicia eruptierte

Der Vulkan in Nicaragua eruptierte am 21. Juni. 2018. Es stieg eine Aschewolke auf, die eine Höhe von 500 m über den Krater erreichte. Während größere Lavabrocken in Kraternähe landeten, kam es zu Ascheniederschlag in benachbarten Ortschaften. Die Nachrichten sind ein wenig widersprüchlich, denn auf Bildern in der lateinamerikanischen Presse sind Fotos zu sehen, die eine deutlich höher aufsteigende Aschewolke zeigen. Entweder handelt es sich hierbei um alte Fotos, oder die Eruption war größer als beschrieben. Dafür würde auch der Ascheniederschlag in den Ortschaften sprechen. Fotos seht ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Mysteriöse Vorgänge am Toba-See

Der Toba-See liegt auf der indonesischen Insel Sumatra und ist der größte und tiefste See des Archipels. Er bildete sich in einer Caldera, deren Eruption vor 72.000 Jahren fast die gesamte Menschheit ausgelöscht hätte. Nun sind auf diesem See innerhalb weniger Tage 2 Schiffe gesunken. Bei einem dieser Schiffe handelt es sich um eine Personenfähre, die 5 Mal so viele Menschen an Bord hatte wie erlaubt. Im Internet macht nun auch ein Video seltsamer Wellenbewegungen am Ufer des Sees die Runde und es wird spekuliert, ob nicht Kollapse, oder Hangrutschungen dafür verantwortlich sein könnten. Derzeit gibt es keine Hinweise, die solche Spekulationen unterstützen würden. Sehr wahrscheinlich ist das schlechte Wetter für die Ereignisse auf dem Toba-See verantwortlich.

Kilauea: Halema’uma’u auf Wachstumskurs

[twenty20 img1=“19378″ img2=“19379″ offset=“0.5″]
Auf diesem Schiebebild sieht man, wie dramatisch die Veränderungen am Halema’uma’u-Krater sind. Das Erste Bild mit der Aschewolke stammt vom 15. Mai, das 2. Bild vom 22. Juni 2018. Der Krater ist deutlich gewachsen und breitet sich immer weiter zum Rand der Caldera hin aus. Die Bilder stammen von der Panorama-LiveCam des HVO.

Daten und Fakten zur Leilani-Eruption

Hier ein paar zusammengesammelte Daten zur aktuellen Eruption, die am 03 Mai 2018 begann:

  • Der Magmenkörper unter dem Kilauea enthält 2-3 Kubikkilometer Schmelze
  • Es wurden bisher über 0,25 Kubikkilometer Lava gefördert.
  • Pro Sekunde werden 100 Kubikmeter Lava gefördert
  • Die Lavaströme bedecken eine Fläche von fast 25 Quadratkilometern
  • 1,5 Quadratkilometer neues Land entstanden
  • Das Lavafeld hat eine Mächtigkeit von 26 m
  • Das stärkste Erdbeben der Eruptionsphase hatte eine Magnitude von 6,2
  • Täglich werden ca. 500 Erschütterungen registriert
  • Der Halema’uma’u Krater hat seine Fläche fast verdoppelt
  • Der PuuOo-Krater ist nun 350 m tief
  • Es gab eine schwer verletzte Person durch fliegende Tephra
  • Es wurden mehr als 630 Häuser zerstört
  • Mehr als 1000 Personen beantragten Unterstützung aufgrund der Evakuierungen
  • Gut 2 Dutzend Personen wurden im Sperrgebiet verhaftet

Die Zahlen stellen eine Momentaufnahme da und ändern sich. Zum Teil sind auch unterschiedliche Angaben im Umlauf.

Quelle: HVO, USGS, HCCD, BBC, Mike Schüler, volcanoes and volcanism, Facebook

Der Kilauea ist der aktivste Vulkan auf Hawaii. Bei ihm handelt es sich um einen Schildvulkan, der von einem hot spot gespeist wird. Dieser ortsstabile Mantelplume versorgt nicht nur den Kilauea mit Magma, sondern auch den benachbarten Mauna Loa. Dieser Vulkan ist der größte Vulkan der Erde. Beide Vulkane teilen sich eine tief gelegenen Magmakammer, verfügen aber jeweils über eine 2. flacher gelegenen. Bevor diese entdeckt wurden, ging man davon aus, dass der Kilauea kein eigenständiger Vulkan ist, sonder ein Nebenvulkan des Mauna Loa.

Anak Krakatau mit weiterer Asche-Eruption

Das „Kind des Krakataus“ eruptierte erneut eine Aschewolke. Diese kollabierte und verursachte einen Aschestrom (debris flow) der den Fuß des Kegels erreichte. Die Seismik ist weiterhin erhöht. Der bisher letzte größere Vulkanausbruch am Anak Krakatau ereignete sich im Jahr 2012. Seitdem gab es nur sporadisch kleinere Eruptionen. Zwischen 2007 und 2011 war Krakatau hoch aktiv. Damals öffnete sich in der Vulkanflanke ein neuer Schlot, welcher sich zu einem Krater erweiterte. Mittlerweile hat sich dieser soweit aufgebaut, dass er Gipfelhöhe erreicht hat.

Bromo mit Asche-Dampfwolke

Der Bromo auf Java wird ebenfalls wieder munterer. Es wurde eine Dampfwolke gemeldet in der auch Vulkanasche enthalten sein soll. Die Alarmstufe bleibt vorerst auf „gelb“. nach wie vor existiert eine 1 km Durchmessende Sperrzone. im August ist wieder das Kasada Fest, bei dem Hindus zum Kraterrand pilgern und dem Gott Brahma opfern. Bei diesen Gelegenheiten werden Sperrzonen meistens ignoriert.

Kilauea: Jaggar Museum wird geräumt

Am Kilauea auf Hawaii geht die Eruption weiter. Innerhalb einer Woche wurden mehr als 4000 Erdbeben registriert. Die meisten Erschütterungen manifestieren sich unter der Gipfelcaldera. Inzwischen muss man damit rechnen, dass die Gebäude des HVO und Jaggar-Museums, welche auf dem Rand der Caldera liegen, stark beschädigt werden, oder sogar im Schlund des wachsenden Halema’uma’u-Kraters verschwinden. Man bring das Inventar der Gebäude in Sicherheit, dazu zählen auch die Exponate des Jaggar-Museums, wie das Bild der Vulkangöttin Pele.

Kirishima: neue Explosionen

Am Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu kam es erneut zu einer Serie explosiver Eruptionen. Vulkanasche stieg dabei bis auf einer Höhe von 5 km ü.NN. Der Vulkan ist in diesem Jahr besonders aktiv.

Sinabung mit Tremor

Gestern Nachmittag (Ortszeit) eruptierte der Sinabung auf Sumatra. Auf der Seismik sieht man starken Tremor, der an einem Paroxysmus erinnert. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 3 km Höhe ü.NN. Augenzeugenberichte liegen noch nicht vor. Es könnte sein, dass der Vulkan zum Zeitpunkt der Eruption in den Wolken hing. Solche Situationen sind für die Bevölkerung besonders gefährlich: sollte es zu pyroklastischen Strömen kommen, die plötzlich aus den Wolken kommen, bleibt kaum Zeit zur Flucht.

Kilauea: Halema’uma’u-Krater wächst

Am Gipfel des Vulkans geht das Wachstum des Halema’uma’u-Kraters ungebremst weiter. Vor 2 Tagen fiel der Parkplatz am Overlook-Vent in den Krater. Der Overlook-Rim-Drive endet nun unvermittelt am Halema’uma’u. Die Straße und der Parkplatz waren bereits seit 2008 gesperrt, da der Parkplatz direkt oberhalb des Lavasees lag, welcher im Jahr 2008 entstand. Der Lavasee hielt sich 10 Jahre. Viele Fragen sich, ob es wieder einen neuen Lavasee geben wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist groß, allerdings können Jahrzehnte vergehen, bevor sich die Magmakammer wieder soweit füllt, dass dem Vulkan das Magma bis zum Hals, bzw. Gipfel steht. Bilder, wie ich sie 2016 vom Lavasee machte, wird es für lange Zeit nicht mehr geben.

Die anhaltende seismische Tätigkeit setzt der Infrastruktur des Nationalparks mehr und mehr zu! Es bilden sich Risse in Straßen, Mauern und den Gebäuden. Das HVO und das Jaggar-Museum leiden. Die Gebäude stehen auf dem Caldera-Rand und der Halema’uma’u-Krater rückt diesem immer mehr auf die Pelle. Doch bis die Gebäude tatsächlich vom Krater verschlungen werden, wird noch viel Lava in Leilani eruptiert werden müssen.

Die Eruption im unteren Ostrift ist stabil, mit ganz leicht rückläufigen Tendenzen. Lava wird ausschließlich aus Spalte 8 eruptiert, die anderen Spalten dampfen nur noch. Es haben sich nun seit mehreren Wochen keine neuen Spalten mehr gebildet. Solange die Lava aus Spalte 8 entweichen kann, scheint die Gefahr neuer Rissbildungen gering zu sein. Die Geschwindigkeit der Lava wird im oberen Bereich des Stroms mit 7,7 m/s angegeben. Es werden ca. 100 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert. Wie lange das so weiter gehen wird ist ungewiss. Die Eruption könnte Monate, ja sogar Jahre andauern.

Der Lavastrom aus Leilani mündet bei Kapoho in das Lavadelta und verteilt sich dort. Das Lavafeld ist an seiner Front gut 1700 m breit. Es sind derzeit 2 ocean entrys aktiv. Das neu entstandene Land ist instabil und es wird eindringlich davor gewarnt, das Lavadelta zu betreten. Es drohen Kollaps-Ereignisse. Zudem kann man von Lavaströmen umzingelt werden. Dieser Tage wurden auch viele tote Tiefseefische angeschwemmt.

Kilauea: Zugang zur Eruption schwierig

Ich werde immer wieder gefragt, wie man denn zu den Spalten in Leilani kommt? Diesbezüglich machten mich 2 befreundete Fotografen auf einen Artikel aufmerksam, in dem über drakonische Strafmaßnahmen berichtet wird: Leute, die das Sperrgebiet unbefugt betreten, werden mit 5000 USD Bußgeld belegt. Es drohen sogar Gefängnisstrafen! Ausländische Touristen bekommen zudem einen Akteneintrag. Zukünftige Einreisen mit ESTA könnten erschwert werden. In den letzten 10 Tagen wurde mehr als 1 Dutzend Personen aufgegriffen, die sich illegal im Sperrgebiet aufhielten. Zudem berichtete einer der Fotograf, der sich bis vor Kurzem auf Hawaii aufhielt, dass man inzwischen Suchhubschrauber einsetzt, um Schaulustige zu jagen. Nachts sogar mit Suchscheinwerfern! Argument für die hohen Strafen ist, dass sich die Sicherheits- und Rettungskräfte in Gefahr begeben müssten, um die Leute draußen zu halten, bzw. zu bergen, falls es zu einem Unfall kommen sollte.

Legal dürfen sich in Leilani nur Anwohner aufhalten, denen ein entsprechender Ausweis ausgestellt wurde. Trotzdem sah ich auch genug Schaulustige und Fotografen vor Ort, die sich ins Sperrgebiet geschlichen hatten, oft mit Hilfe von Anwohnern. Die Sicherheitskräfte patrouillieren die ganze Nacht in den Straßen des weitläufigen Wohngebiets.

Journalisten und Pressefotografen haben die Möglichkeit an geführten Pressetouren teilzunehmen, die unter Aufsicht der Nationalgarde durchgeführt werden. Dazu muss man sich in der Feuerwehrstation Pahoa akkreditieren. Allerdings kann man sich nicht frei im Sperrgebiet bewegen, sondern wird auf jeder Tour zu einer bestimmten Lokation gefahren. Man arbeitet unter Zeitdruck.

Ich persönlich habe mir vor Ort oft die Frage gestellt, warum es für Anwohner keine Begrenzungen gab und diese überall herum klettern konnten, alle anderen aber strengsten Regeln unterworfen wurden. Es ist schon verständlich, dass es Regeln in einem Sperrgebiet geben muss, fände es aber sinnvoll, wenigstens ein begrenztes Kontingent an Zuschauern zuzulassen, zumal der personelle Aufwand dort alles abzusperren und zu überwachen sowieso extrem hoch ist.

Kilauea: Erdbeben Mw 4,6

Unter der Südostflanke des Vulkans bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in 6 km Tiefe in Küstennähe. Der Erdstoß wurde sogar in Hilo gespürt. Es wurde allerdings kein Tsunami-Alarm ausgerufen, dafür war das Erdbeben zu schwach. Die Seismik unter der Gipfelcaldera ist wieder zur Höchstform aufgelaufen und es wird bald das bekannte Entlastungsbeben/Explosion statt finden. Eine Animation des USGS zeigt eindrucksvoll, wie sich Caldera und Halema’uma’u-Krater verändert haben.

Die Eruption in Leilani-Kapoho geht weiter. In Bezug auf die Aktivität hat sich in den letzten 24 Stunden wenig geändert. Das kann man von der Landschaft nun nicht mehr behaupten: Um Spalte 8 hat sich ein großer Schlackenkegel gebildet. Der größte Teil des Lavafontänen werden nun vom Rand des Kegels verdeckt. Das Lavadelta am ocean entry hat die gesamte Bucht von Kapoho aufgefüllt und ragt weit ins Meer hinaus. Nun droht der Kollaps der neuen Küstenlinie.

Kadovar eruptiert Aschewolke

In den letzten Monaten hörten wir wenig vom entlegenen Vulkan in Papua Neuguinea. Gestern ging vom Kadovar eine Aschewolke aus, die eine Höhe von 2 km über dem Meeresspiegel erreichte. Unklar ist, ob die Eruption vom Gipfelkrater ausging, oder vom Lavadom an der Küste. Der Dom soll noch leicht aktiv sein, allerdings fehlen genaue Daten über Art der Aktivität.

Krakatau: Zunahme der Aktivität bestätigt

Das Erwachen des Anak Krakatau wir von weiteren Quellen bestätigt. Neben der kleinen Ascheeruption von gestern, wird auch von einer vermehrten fumarolischen Tätigkeit berichtet, welche Gaswolke aufsteigen lässt. Die Seismik ist deutlich erhöht und sieht so aus, als würden bereits kleinere Explosionen statt finden. Es scheint in der Tat so zu sein, als würde der Vulkan mit einer neuen eruptive Phase beginnen.

Sinabung mit Eruption

Ein weiterer Vulkan Indonesiens schafft es heute wieder in die Schlagzeilen: der Sinabung auf Sumatra eruptierte eine Aschewolke. Diese stieg 3,3 km ü.NN auf. Es wird Tremor registriert, der allerdings auch künstlichen Ursprungs sein könnte.

Anak Krakatau mit kleiner Aschewolke

Endlich  scheint es soweit zu sein, dass Anak Krakatau zu neuem Leben erwacht! Nach langjähriger Pause wurde nun eine Aschewolke gesichtet, die vom Gipfelkrater aus aufsteigt. Sie erreicht eine Höhe von ca. 400 m über dem Krater und wird vom Wind verfrachtet. Auf MIROVA wird eine moderate thermische Anomalie in Höhe von 17 MW angezeigt. Erst vor 3 Tagen hatte ich gepostet, dass die Fumarolen-Temperaturen zeigen, dass das Magma hoch im Fördersystem steht. Ob sich aus der Ascheneruption eine stabile eruptive Phase entwickelt, werden die nächsten Tage zeigen. Bis der Vulkan durchstartet könnten noch einige Tage/Wochen vergehen.

Das Bild wurde in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ gepostet. Mittlerweile haben sich dort mehr als 3000 vulkanbegeisterte Personen aus aller Welt zusammengefunden und tauschen sich über Vulkane aus.

Anak Krakatau zählt zu den aktivsten und bekanntesten Vulkanen Indonesien. Die junge Vulkaninsel bildete sich in der Caldera des legendären Krakatau, welcher sich 1883 in einer gigantischen Eruption selbst zerstörte. Anak Krakatau bedeutet soviel wie „das Kind Krakataus“: die Vulkaninsel tauchte erst in den 1920iger Jahren auf. Seitdem kommt es immer wieder zu eruptiven Phasen, welche durchaus stark werden können.

Island: Erdbeben bei der Blauen Lagune

Auf Island ereigneten sich in den letzten 24 Stunden gleich 3 Erdbebenschwärme. Die bekannteste Lokation dürfte die Blaue Lagune bei Grindavík sein. Dort manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3, dem weitere schwächere Erdbeben folgten. 2 weitere Erdbebenschwärme wurden unter dem Herdubreid und Öræfajökull registriert.

Bei der Blauen Lagune handelt es sich um ein sehr beliebtes Thermalbad, zwischen Reykjavik und Keflavik. Die Touristen baden dort praktisch im Kühlwasser des nahen Geothermalkraftwerks. Das Wasser ist von türkisblauer Farbe, welche von Kieselgur herrührt. Eine ähnliche -wenn auch deutlich kleinere- Anlage findet sich im Norden der Insel beim See Myvatn.