Japan: Erdbeben fordert Menschenleben

Im Westen der japanischen Insel Honshu bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,1. Das Hypozentrum lag unter der Metropole Osaka in 14 km Tiefe. Mindestens 3 Menschen starben und ca. 230 Personen wurden verletzt. Unter den Todesopfern befindet sich ein kleines Mädchen, das von einer einstürzenden Schwimmbeckenwand erschlagen wurde. Auch die beiden anderen Opfer wurden von umstürzenden Wänden und einem Bücherregal erschlagen. Verheerende Verwüstungen blieben aus, da viele neue Gebäude der Region erdbebensicher gebaut sind. Die Atomkraftwerke der Region blieben scheinbar unbeschädigt. Eine Katastrophe wie sie sich 2011 in Fukushima ereignete ist nicht zu befürchten. Trotzdem zeigt dieses Beben einmal mehr, wie hoch die Erdbebengefahr in Japan ist. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die nächste große Naturkatastrophe ereignen wird.

Guatemala: Erdbeben Mw 5,6

In Guatemala bebte die Erde mit der Magnitude 5,6. Das Epizentrum lag 40 km südlich der Hauptstadt und damit unweit der Vulkane Paccaya und Fuego. Das sich das Beben in eine Tiefe von mehr als 120 km manifestierte, sind große Schäden ausgeblieben. Trotzdem könnte der Erdstoß die Aktivität der Vulkane beeinflussen, welche allerdings ohnehin schon tätig sind.

Osterinseln: Erdstoss Mw 5,8

In der Osterinseln-Region ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,8 in nur 10 km Tiefe. Solche Beben sind schon in der Lage kleine Tsunamis auszulösen, doch bisher liegen keine Berichte vor, dass dies geschehen ist.

Hawaii: Seismik hoch

Unter der Gipfelcaldera geht die seismische Party weiter: Fast im Minutentakt ereignen sich Erdbeben mit Magnituden größer 2. Alles deutet wieder auf ein baldiges Entlastungsbeben/Explosion hin. Das letzte dieser Erdbeben manifestierte sich gestern Nachmittag und hatte eine Magnitude von 5,3.

Fernandina: Spalteneruption mit sea entry

Auf der Galapagos-Insel La Cumbre ist erneut der Vulkan Fernandina ausgebrochen. 9 Monate nach der letzten Eruption öffnete sich eine lange Spalte, aus der Lavafontänen gefördert werden. Diese speisen Lavaflüsse, welche bereits das Meer erreichten. Die Spalte verläuft entlang des Kraterrandes auf der Nordseite der Vulkaninsel. Der Ausbruch begann heute nach einer kurzweiligen seismischen Krise gestern. Das stärkste Beben brachte es auf Mw 4,1 und lag in 4 km Tiefe. Da sieht man mal, wie schnell Magma aufsteigen kann.

MIROVA registriert eine extrem hohe thermische Strahlung von 11594 MW. Es wird sehr viel Lava gefördert. Der letzte Ausbruch verlief ähnlich stark, dauerte aber nur wenige Tage.

Kilauea: Eruption geht weiter

Laut MIROVA emittiert der Kilauea eine Wärmestrahlung von 19654 MW und toppt damit sogar noch die Eruption des Galapagos-Archipels. Die meiste Lava wird aus Spalte 8 gefördert und fließt durch einen kanalisierten Lavastrom Richtung Ozean. Die Lavafontäne erreicht eine Höhe von 65 m. Sie überragt den Schlackenkegel um den Schlot nur um 10 m.

Die Subsidenz des Halema’uma’u-Kraters hält an. Das HVO registrierte bis zu 35 Erdbeben pro Stunde. Eine Explosion, die tief unten im Fördersystem saß und die seismische Energie eines Erdbebens der Magnitude 5,3 hatte, soll die Spannung aus dem System genommen haben. Seitdem finden wieder weniger Erdbeben statt. Ich stelle mir die Frage, wie explosive Eruptionen Spannungen im Gestein abbauen können? Wenn die stärkeren Erdbeben quasi unterirdische Explosionen sein sollen, sind es die kleineren Erschütterungen vielleicht auch?

Popocatepetl eruptiert 2 Mal

Nach einigen Wochen mit eher geringer Aktivität meldete sich „El Popo“ gleich mit 2 Explosionen zu Wort, die Vulkanasche bis zu 2 km über Gipfelhöhe aufsteigen ließen. Die Aktivität fand bei schönstem Wetter statt. Zudem wurden 64 schwache Exhalationen registriert und ein vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 3. Popocatepetl ist nicht nur der höchste Vulkan in Mexiko, sondern auch einer der Aktivsten.

Sakurajima: explosive Eruption

Am Sakurajima ereigneten sich heute 2 explosive Eruptionen, die deutlich größer waren als die Alltäglichen: sie förderte Vulkanasche bis in einer Höhe von 6,3 km. Laut VAAC Tokyo verfrachtete der Wind die Asche Richtung Westen und Osten. Westlich des Vulkans liegt die Großstadt Kagoshima. Dort und in angrenzenden Orten kam es zu starkem Asche-Niederschlag. Die Eruption manifestierte sich aus dem Gipfelkrater. In einem (unbestätigten) Medienbericht ist sogar von einem Lavastrom auf der Südwestflanke die Rede. Sakurajima ist Japans aktivster Vulkan. Er liegt auf einer Halbinsel in der Bucht von Kagoshima. Die gleichnamige Stadt ist 10 km entfernt.

Gunung Agung mit Explosionen

Der Vulkan auf Bali legt auf einmal deutlich zu und eruptierte in den letzten 24 Stunden 2 Mal. Bei der ersten Eruption gestern stieg die Vulkanasche bis in einer Höhe von fast 8 km auf. Bei der 2. Eruption heute stellte das VAAC Darwin Asche in 4,7 km Höhe fest. Die Eruptionen spiegeln sich in der Seismik des Vulkans wieder. Anzeichen von Magmenaufstieg gibt es ansonsten nicht. Wie ich in einem Artikel im letzten Jahr schrieb, differenziert das Magma im Magmenkörper und verändert sich chemisch. Durch diesen Prozess kann Gas freigesetzt werden, welches nun die Explosionen antreibt.

Ebeko eruptiert regelmäßig

Der entlegene Vulkan auf der Kurileninsel Paramushir taucht seit einigen Wochen immer mal wieder in den Meldungen des VAAC Tokyos auf. In den vergangenen Tagen häufen sich diese Meldungen und der Vulkan scheint regelmäßig strombolianisch zu eruptieren. Die Vulkanasche steigt dabei bis in Höhen von 3 km auf, was gut 1,8 km über Gipfelhöhe des Ebeko ist. By the way: die Kollegen von Volcano Discovery planen in diesem Sommer eine Expedition zu den Vulkanen der Kurilen.

Krakatau mit Wärmesignal

Vom Anak Krakatau geht ein schwaches-moderates Wärmesignal aus, das von starke fumarolischer Tätigkeit herrührt. Eruptionen sind bisher nicht zu erkennen, allerdings deuten die Fumarolen-Temperaturen darauf hin, dass das Magma hoch im Fördersystem steht.

Ol Doinyo Lengai mit hot spot

Am Berg Gottes scheint wieder Lava im Krater auszutreten. Auf einem aktuellen Satellitenbild von Sentinel 2 sieht man einen roten hot spot, der diese Vermutung nahe legt. Vor 2 Jahren bildete sich im Nordosten des Kraters ein recht hoher Hornito aus Natriumkarbonat, der mittlerweile zum großen Teil erodiert ist. Vielleicht baut sich in der aktuellen Tätigkeitsphase ein neuer Lava-Kamin auf. Ol Doinyo Lengai liegt im tansanischen Teil des Riftvalleys und fördert die kälteste Lava der Welt.

Fuego: Drohnen Video

Diese Drohen-Video vom Fuego in Guatemala drehte ich Ende Februar. Trotz starkem Wind schaffte es die Drohen fast 2 km weit, von der Aussichtsterrasse am Acatenango, bis zum Krater zu fliegen.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,9

Auf Island ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 4,9. Ort des Geschehens war der Gletschervulkan Bardarbunga, der unter dem größten Gletscher Europas liegt. Das Beben manifestierte sich in einer Tiefe von 2,6 km. Es gab 4 weitere mittelstarke Erdbeben mit Magnituden zwischen 3 und 4. Insgesamt registrierte IMO in den letzten 48 Stunden 54 Erdbeben im Bereich des Vatnajökulls. Ansonsten ist die Seismik auf Island in den letzten Wochen recht unauffällig. Es gibt keine seismische Anzeichen für einen mittelfristig bevorstehenden Vulkanausbruch.

Kilauea: Eruption weiterhin stabil

Auf Hawaii hält die Eruption praktisch unverändert an. In Leilani fördert Spalte 8 Lavafontänen. Der Schlackenkegel um die Spalte wächst weiter und ist nun gut 53 m hoch. Die Lava fließt kanalisiert Richtung Kapoho und mündet dort im Ozean. Das Lavadelta wächst und die Gefahr einen Abbruchs der neuen Küstenlinie steigt täglich. Das neue Land ist relativ instabil. Wenn große Teile des Lavadeltas abbrechen sollten, können Wellen bis hin zu kleinen Tsunamis entstehen.

Die Gipfelcaldera sackt weiter ab und der Halema’uma’u-Krater vergrößert sich. Gestern gab es eine Serie schwacher Explosionen, sowie ein stärkeres Erdbeben, was die Spannung erst einmal aus dem System raus nahm. Inzwischen ist die Seismik wieder hoch und es wird wahrscheinlich bald zu einem weiteren stärkeren Erdbeben kommen.

Schlammvulkane als Methan-Schleudern

Methan spielt eine wichtige Rolle als Treibhausgas. Es wird u.a. von Schlammvulkanen freigesetzt, von denen sich die Meisten am Grund der Ozeanböden finden. Japanische Forscher fanden nun heraus, dass die Menge an Methan bisher unterschätzt wurde, welche von den Schlammvulkanen ausgeht. Sie bohrten in einen unterseeischen Schlammvulkan und untersuchten die Bohrkerne. Dort fanden sie große Mengen an Methanhydrat. Diese Eis-ähnliche Substanz bereitet Klimaforschern seit langem Kopfzerbrechen: Unmengen Methan sind in dieser Art am Meeresboden gebunden. Sollte es durch die Erwärmung der Ozean schmelzen, würde das Gas den Klimawandel dramatisch verstärken. Methan ist ein weitaus stärkerer Wärmespeicher als Kohlendioxid.

Das Methan in den Sedimenten von Schlammvulkanen soll überwiegend von Organismen stammen, die in dem Schlamm leben. Die Menge an Methan in diesen Sedimenten soll um eine Größenordnung größer sein, als bisher vermutet.

Methan wird auch bei der Eruption auf Hawaii freigesetzt: dort entsteht es aus Biomasse im Boden, welche durch die Hitze der Lavaströme umgewandelt wird und Methan freisetzt. Es quillt Abseits der Lavaströme aus dem Boden, verursacht kleine Explosionen und fackelt in blauen Flammen ab.

(Quelle: Science Advances, 20189; doi: 10.1126/sciadv.aao4631)

Kilauea: the show goes on!

Die Eruption am Kilauea auf Hawaii ist stabil. In Leilani Estates fördert Spalte 8 weiterhin Lava. Die Förderrate wird auf 100 Kubikmetern pro Sekunde geschätzt. Die Höhe der Lavafontänen fluktuiert. Gestern wurde sie mit 40 m angegeben, heute mit 57 m. Die Höhe der Fontänen hängt auch von der Anzahl selbiger ab. Die Schlote auf der Spalte können sich verändern und damit auch die Fontänenhöhe. Das Aussehen der Spalte mit ihren Wällen aus Lava erinnert nun an die des Bardarbunga auf Island.  Der Lavastrom ist kanalisiert und erreicht weiterhin den Ozean bei Kapoho.

Am Gipfel hält die Subsidenz an. Der Halema‘uma‘u-Krater vergrößert sich zusehend und es bilden sich immer mehr Risse im Calderrand, auf dem das Jaggar-Museum und das HVO liegen. Sackt der Gipfel weiter ein -was anzunehmen ist- könnten die Gebäude stark beschädigt, oder sogar zerstört werden.

Steamboat-Geyser mit weiterer Eruption

Bereits vergangene Woche Montag sprang der weltgrößte Geysir erneut. Der Steamboat Geyser liegt im Yellowstone Nationalpark (USA), in einem Teil des Norris-Geyser-Basins, der im Winter für Besucher unzugänglich ist. Es war bereits das 8 Mal, dass der Geysir in Serie sprang. Die meisten seiner Eruptionen blieben unbeobachtet und konnten nur anhand von Messdaten nachgewiesen werden. Üblicherweise liegen zwischen seinen Eruptionen mehrere Jahre. Es gibt aber Ausnahmen: bereits 1980 und 2003 gab es Eruptionsserien. Vor der aktuellen Serie, die am 15. März begann, sprang er das letzte Mal im Jahr 2014. Seine Wasserfontäne kann bis zu 100 m hoch aufsteigen und ist damit etwa doppelt so hoch wie die des bekannten Old Faithful.

Die Wissenschaftler rätseln noch, warum es zu dieser ungewöhnlichen Eruptionsserie kommt, schließen allerdings einen Zusammenhang mit erhöhter Aktivität des Yellowstone-Vulkans aus. Seit 2015 wird Deflation beobachtet, was eher für eine Entschärfung der Situation spricht, welche in den Jahren zuvor aufgrund von Inflation angespannt war.

Gunung Agung: erneute Ascheeruption

Der Gunung Agung auf Bali eruptierte erneut eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5,6 km. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde ein Video geteilt, auf dem man die Eruption sehr schön sehen kann. Auf dem Seismogramm sieht man 3 Ereignisse mit gesättigter Amplitude. Anzeichen für neuen Magma-Aufstieg gibt es derzeit nicht, es wird immer noch das Material eruptiert, welches letzten Herbst aufstieg und für eine seismische Krise sorgte.

Kilauea: Seismik hoch

Gestern gab es unter der Gipfelcaldera ein erneutes Erdbeben der Magnitude 5,3.  Dieses nahm nur kurzfristig die Spannung aus dem System, was heißt, dass für einen Zeitraum von 9 Stunden weniger Erdbeben auf Hawaii registriert wurden. Mittlerweile rappelt es dort wieder im 3 Minuten Takt (bezogen auf Erdbeben mit Magnituden größer als 2) und es folgt bald bestimmt ein weiteres stärkeres Erdbeben. Die Erdbeben sind mit Kollaps-Ereignissen im Halemaumau-Krater und der Vergrößerung der Gipfelcaldera assoziiert.

In Leilani ist Spalte 8 immer noch aktiv. Allerdings sieht es so aus, als würde die Förderrate langsam zurück gehen. Es bildete sich ein Schlackenkegel, der eine Höhe von 40 m erreicht hat. Die Lava soll aus mehreren Schloten aufsteigen, aber es werden wohl nicht mehr ganz so hohe Fontänen produziert. Die Spalten 16 und 18 sind schwach aktiv. Der Lavastrom fließt weiterhin bis ins Meer.

Stromboli mit moderater Aktivität

Unser Vereinsmitglied Rafael berichtet vom Stromboli, dass mehrere Schlote strombolianisch aktiv sind. Er beschreibt die Stärke der Eruptionen als schwach bis moderat. Bemerkenswert war eine kontinuierliche Eruption mit Lava-Spattering aus dem mittleren Kraterbereich. Das Spattering dauerte mehrere Minuten und warf Lava mehrere 10er Meter hoch aus. Solche Ereignisse gehen oft mit einer gesteigerten Aktivität einher, bzw. kündigen besondere Ereignisse an. Anfang des Jahres wurde öfters Spattering beobachtet, wenige Tage später erfolgte eine explosive Serie. Danach wurde der Aufstieg zum Gipfel für mehrere Monate gesperrt. Der Aufstieg ist mittlerweile wieder freigegeben. Am Rande sei erwähnt, dass sich mehrere Mitglieder unseres Vulkanvereins zu einer Reisegruppe zusammengetan haben und an den Vulkanen Italiens unterwegs sind.

Fuego: weitere Lahare

Die Bergungs,- und Aufräumarbeiten am Fuego in Guatemala, wurden durch starke Regenfälle behindert, welche Lahare auslösten. Die Schlammlawinen stellen eine große Gefahr dar. Sie entstehen, wenn Wasser die Vulkanasche am Hang des Vulkans mobilisiert. Lahare können große Geschwindigkeiten erreichen und führen neben dem Schlamm große Gesteinsblöcke mit sich. Diese können ganze Häuser niederreißen. Wer in einen Lahar gerät hat schlechte Überlebenschancen.

Am Gipfelkrater gehen die strombolianischen Eruptionen weiter. Die Frequenz der Explosionen ist bereits wieder sehr hoch: INSIVUMEH berichten von bis zu 9 Eruptionen pro Stunde. Nach früheren Paorxysmen hat es Wochen gedauert, bis diese Häufigkeit erreicht wurde! Entweder hat der Vulkan sein Verhalten nachhaltig geändert, oder es könnte sich bald die nächste große Eruption ereignen. Mit dem neuen Seitenschlot ist der Vulkan noch unberechenbarer und gefährlicher geworden.

Unterschied zwischen Fuego und Kilauea

In einem Fernsehinterview wurde ich letzte Woche gefragt, warum bei der Eruption am Fuego so viele Menschen starben, während es am Kilauea auf Hawaii bisher keine Todesopfer gab? Mengenmäßig wurde am Kilauea mehr Lava gefördert, als am Fuego. Die beiden Vulkane unterscheiden sich allerdings elementar: während der Kilauea überwiegend rot glühende Lava in Form von Lavafontänen und Lavaströmen fördert (roter Vulkanismus), ist der Fuego überwiegend explosiv aktiv und fördert Vulkanasche (grauer Vulkanismus). Die größte Gefahr am Fuego geht von pyroklastischen Strömen aus. Diese Wolken aus Vulkanasche, Blöcken und heißem Gas zischen lautlos über den Vulkanhang und zerstören alles, was sich in ihrer Bahn befindet. Sie können Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h erreichen und bis zu 800 Grad heiß sein, wobei noch größere Extremwerte möglich sind. Pyroklastische Ströme sind unberechenbar. Sie fließen zwar meistens durch Tälern, oder Schluchten, können aber auch den gesamten Vulkanhang eindecken und bis zu 20 km weit fließen. Diese Strecke legen sie in wenigen Minuten zurück. Die Lavaströme auf Hawaii sind dagegen langsam und berechenbar, obwohl sie großes Zerstörungspotenzial haben, können Menschen meistens noch Flüchten.

Der Ursprung für die verschiedenen Eruptionsarten liegt im Magma begründet. Beim Fuego handelt es sich um einen Subduktionszonen-Vulkan an einer kontinentalen Plattengrenze. Das Magma hier entsteht durch Aufschmelzung einer abtauchenden ozeanischen Erdplatte. Diese Schmelzen sind zähflüssig, gasreich und neigen dazu explosiv zu eruptieren. Beim Kilauea handelt es sich um einen hot-spot Vulkan inmitten einer ozeanischen Erdkrustenplatte. Das Magma hier ist weniger gasreich und dünnflüssig und tritt effusiv aus. Den Unterschied zwischen beiden Eruptionsarten sieht man schon am Habitus der Vulkane: Hawaii ist ein Schildvulkan mit flacher Hangneigung, der überwiegend aus Lavaströmen aufgebaut wurde. Fuego ist ein steiler Stratovulkan, der aus einer Wechsellagerung von Lockermaterial (Tephra) und Lavaströmen besteht.

Kilauea: hohe Seismik unter Gipfel

Am Kilauea auf Hawaii steigerte sich die seismische Tätigkeit unter der Gipfelcaldera abermals. Im Durchschnitt findet alle 4 Minuten ein Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 3 statt. Fast 1 Mal am Tag gipfelt diese Aktivität in ein Erdbeben mit einer Magnitude größer als 5. Die Subsidenz unter dem Gipfel hält weiter an. wir werden zeugen einer Calderabildung, denn längst ist nicht nur mehr der Halema‘uma‘u -Krater vom Absacken des Bodens betroffen. Der Krater vergrößert sich zusehend und greift dabei auf die Caldera über. Es haben sich Staffelbrüche gebildet, welche sich bis zum Calderarand zeihen. Hält das Absinken des Gipfelbereichs weiter an, so könnte sich die Caldera selbst vergrößern. Auf jeden Fall ändert sich das Gesicht des Nationalparks deutlich.

Das Absinken des Gipfelbereichs ist direkt mit der Eruption im unteren Ostrift assoziiert. Dort tritt eine gehörige Menge Lava aus -bisher wurden ca. 0,15 Kubikkilometer Lava gefördert- was die Magmakammer einsinken lässt. Dieses Einsinken setzt sich bis in den Gipfelbereich des Vulkans fort. Der Schwefeldioxid-Ausstoß aus der Spalte 8 hat sich am Wochenende verdoppelt. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass sich auch die Lava-Förderrate signifikant vergrößert hat. Die Lava fließt in einem kanalisierten Lavastrom Richtung Kapoho, wo sie das Meer erreicht. Aus dem Kanal brechen gelegentlich kleinere Lavaströme seitwärts aus. Das USGS meldet, dass weiterhin neues Magma durch den magmatischen Gang fließt. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht. Inzwischen werden für die Evakuierten Hütten gebaut. Die Menschen müssen sich darauf einstellen länger nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren zu können, sofern ihre Häuser überhaupt noch stehen.

Gunung Agung mit Explosion

Seit längerem war der Vulkan auf Bali aus den Schlagzeilen verschwunden, nun meldet er sich mit einem Rummser zurück: gestern ereignete sich eine Eruption. Vulkanasche stieg bis in einer Höhe von 5 km ü.NN. auf. Es befindet sich nach wie vor Magma unter dem Vulkan und eine größere Eruption kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, selbst wenn es dafür derzeit keine direkten Anzeichen gibt.

Langila mit Eruption

Das VAAC Darwin registrierte eine kleinere Eruption des Vulkan Langila in Papua Neuguinea. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2,3 km. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Inselstaates.

Pacaya: Lavastrom bestätigt

Der gestern beschriebene Lavastrom am Pacaya wurde nun durch neue Fotos bestätigt, welche in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt wurden. Bei INIVUMEH ist vom Lavastrom keine Rede, allerdings werden strombolianische Eruptionen beschrieben, welche bis zu 40 m hoch aufsteigen. Der Aufstieg zum McKenney Krater ist nach wie vor verboten, allerdings kontrolliert man nun, dass das Verbot auch eingehalten wird. Es wurden einige Touristen in Gewahrsam genommen, die das Verbot ignorierten. Grund für diese Kontrollen dürfte die Fuego-Katastrophe sein.