Erdbeben-News 20.02.23: Italien

Erdbeben Mw 4,4 bei Alicudi in Italien

Datum: 20.02.23 | Zeit: 01:11:18 UTC | 38.63 N ; 14.15 E | Tiefe: 30 km | Mw 4,4

Wenige Kilometer nordwestlich der Liparischen Insel Alicudi bebte es heute Nacht mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum wurde 74 km nordwestlich von Capo d’Orlando (Sizilien) verortet. Es folgten 5 Nachbeben mit Magnituden im 2-er-Bereich. Diese lagen deutlich flacher und reichten bis zu einer Tiefe von 10 km hinauf. Das bislang letzte Erdbeben der Serie ereignete sich heute Morgen und es ist nicht ausgeschlossen, dass es weitere Nachbeben geben wird.

Tektonische Einordnung des Erdbebens

Alicudi ist die westlichste und zweitkleinste der 7 bewohnten Liparischen Inseln, die im Tyrrhenischen Meer nördlich von Sizilien liegen. Die Inseln sind vulkanischen Ursprungs, doch nur die Vulkane Stromboli und Vulcano gelten als aktiv. Die Tektonik der Liparischen Inseln hängt im Wesentlichen mit der Subduktion der Afrikanischen Platte unter jener Eurasiens zusammen. Die Inseln bildeten sich in einer Beugungszone auf der Europäischen Platte hinter der Subduktionszone: da das Abtauchen der Afrikanischen Platte nicht ohne Reibung vonstatten geht, beugt sie die Europäische Platte, in der sich Risse bilden. Eine weitere Rolle spielt die Subduktion der schmalen Ionischen Platte, die vom Südosten her unter Kalabrien und dem äußersten Ostrand Siziliens abtaucht. Entlang der westlichen Grenze der Ionischen Platte verläuft eine große Blattverschiebung (Tindari-Letojanni-Malta Störungssystem) auf der sich die aktiven Vulkane Vulcano und Ätna aufreihen. Alicudi liegt allerdings abseits dieser Störungszone und im Bereich des WNW-OSO-orientierten Sisifo-Alicudi-Verwerfungssystems, das nördlich von Vulcano in die dominierende Blattverschiebung mündet. Die aktuellen Erdbeben dürften sich am Sisifo-Alicudi-Verwerfungssystem ereignet haben. Die Intrusion eines Dykes lässt sich als Bebenauslöser auch nicht ganz ausschließen, doch dafür ist das Hauptbeben eigentlich zu stark und die Gesamtzahl der Beben zu klein.

Betrachtet man die weiter gefasste Shakemap, dann erkennt man, dass sich auch im Ostteil des Tyrrhenischen Meeres einige Erdbeben ereigneten. Diese manifestierten sich typischerweise in größerer Tiefe von mehr als 100 km und liegen im Bereich der flach abtauchenden Ionischen Platte. Auffällig ist, dass es zwischen den Clustern bei Malta, den Liparischen Inseln und Zentralitalien relativ wenige Erdbeben gibt. In dieser Region bauen sich die Spannungen des Untergrunds nicht durch viele kleine Erdbeben ab, sodass die Gefahr besteht, dass sie sich aufsummieren und irgendwann in einem stärkeren Erdbeben entladen werden.

Erdbeben-News 19: Februar 2023: Türkei

Nachbeben Mb 5,2 erschüttert Zentraltürkei

Datum: 18.02.23 | Zeit: 19:31:32 UTC | 38.02 N ; 36.65 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Morgen ist es zwei Wochen her, dass die beiden Starkbeben mit den Magnituden 7,8 und 7,5 den Südwesten der Türkei erschütterten. Die Beben manifestierten sich an den beiden Westarmen der Ostanatolischen Verwerfung und wirkten sich bis nach Syrien aus. Hunderte Nachbeben folgten. In der Türkei wurden 200.000 Gebäude stark beschädigt oder stürzten wie Kartenhäuser zusammen und begruben Zehntausende Menschen unter sich. Die vorläufige Opferbilanz: Mehr als 46.000 Tote und über 80.000 Verletzte. Alleine in Syrien sollen Millionen Menschen ihre Unterkunft verloren haben und Hunderttausende sind bereits geflohen. Es droht eine weitere humanitäre Katastrophe, deren Ausmaß bis jetzt entweder noch nicht absehbar ist, oder von unseren Politikern falsch eingeschätzt wird, denn ich kann keine Maßnahmen erkennen, wie man sich bei uns erfolgreich auf immer weiter steigende Flüchtlingszahlen einstellt. Im Gegenteil, die meisten Kommunen sind bereits mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen überlastet und da sie mit deutschen Staatsbürgern quasi gleichgestellt sind, drohen Verteilungskämpfe in praktisch jedem sozialen Bereich, einschließlich Kita- und Schulplätzen!

Obwohl in der letzten Woche Anzahl und Stärke der Nachbeben entlang der Ostanatolischen Verwerfung nachgelassen haben, gibt es immer noch viele davon. Das Stärkste gestern hatte eine Magnitude von 5,2 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Nachbeben manifestierte sich am nördlichen Arm der Verwerfung, an dem es das Beben Mw 7,5 gegeben hatte. Das Epizentrum wurde 13 km östlich von Göksun verortet. Dort in der Nähe wurde letzte Woche auch von einem vermeintlichen Vulkanausbruch berichtet, dessen Ursache immer noch nicht geklärt ist. Ich halte es für wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine Schlammeruption gehandelt hatte.

Auf der Shakemap erkennt man, dass praktisch die gesamte Ostanatolische Verwerfung von den Nachbeben betroffen ist. Man kann sich die Frage stellen, ob es Nachbeben sind, oder eigenständige Beben, die durch die starken Erschütterungen im Südwesten ausgelöst wurden.

Im Katastrophengebiet werden immer noch vereinzelt Überlebende aus den Trümmern geborgen, doch im Wesentlichen geht es mittlerweile darum, die Toten zu bergen und die Trümmer zu beseitigen. Es wird Monate bis Jahre dauern, um die Schäden zu beseitigen. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Gebäude erdbebensicher gebaut werden, ansonsten erlebt man in einigen Jahrzehnten die nächste Katastrophe dort. Einstweilen drohen Seuchen und Unruhen. Themen, die uns in den nächsten Wochen bestimmt weiterhin beschäftigen werden.


Weitere Meldungen:

Chile: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 19.02.23 | Zeit: 02:40:41 UTC | 19.98 S ; 71.09 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Vor der chilenischen Küste bebte es mit Mw 5,3. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 102 km westlich von Iquique. Entlang der chilenischen Subduktionszone gibt es aktuell viele Beben.


Kreta: Erdbeben Mb 4,8

Datum: 18.02.23 | Zeit: 17:32:57 UTC | 35.76 N ; 25.48 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Gestern Nachmittag bebte es nördlich von Kreta mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 57 km nord-nordöstlich von Heraklion verortet. Zwischen Kreta und dem Ägäischen Vulkanbogen ereigneten sich mehrere schwache-moderate Erdstöße.


Ionisches Meer: Erdstoß Mw 4,5

Datum: 18.02.23 | Zeit: 20:14:32 UTC | 37.38 N ; 20.80 E | Tiefe: 10 km | M3 4,5

Gestern Abend gab es dann noch ein Erdbeben Mw 4,5 vor der Ostküste Griechenlands, genauer im Ionischen Meer. Südlich der Insel Zakynthos bebte es mit Mw 4,5. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 45 km südlich von Zakynthos festgestellt. Es gab mehrere Nachbeben.

Erdbeben-News 18.02.23: Costa Rica

Erdbeben Mb 5,2 erschüttert Vulkan Poas

Datum: 18.02.23 | Zeit: 08:24:12 UTC | 10.22 N ; 84.17 W | Tiefe: 8 km | Mb 5,2

Heute Morgen erschütterte ein Erdbeben der Magnitude 5,2 das lateinamerikanische Land Costa Rica. Das Erdbeben ereignete sich nicht in der Küstenregion, sondern im Landesinneren, genauer auf der Linie des Vulkangürtels. Dem nicht genug manifestierte sich der Erdstoß an der unteren Ostflanke des Vulkans Poas. Das Hypozentrum lag vergleichsweise flach in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum wurde 33 km nord-nordwestlich der Landeshauptstadt San José verortet. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Die Daten stammen auch vom Europäischen Erdbebendienst. Die Erdbebenwarte von Costa Rica gibt eine Magnitude Mw 5,3 für den Erdstoß an. Die Daten könnten noch korrigiert werden, da die Meldung frisch eingegangen ist.

Meldungen über Schäden liegen noch nicht vor, theoretisch war das Beben stark genug um leichte Gebäudeschäden zu verursachen. Denkbar sind Fassadenrisse, herabgestürzte Dach- und Fassadenteile und beschädigte Fahrbahnen.

Tektonische Situation der Erdbebenregion in Costa Rica

Vordergründig wird die tektonische Situation Costa Ricas durch die Subduktion der Cocos-Platte und die Platte der Karibik geprägt, wobei sich die Vulkankette im Landesinneren aufspannt. Sie verläuft parallel zum Mittelamerika-Graben in einer Entfernung von ca. 250 km zu dieser Subduktionszone. Da sich das Beben aber in geringer Tiefe ereignete, kann es sich nicht an einem Stück des subduzierten Ozeanbodens ereignet haben. Der Poas befindet sich im zentralen Bereich der Vulkankette, der sich wiederum im costa-ricanischen Zentraltal befindet. Nordöstlich des Tals liegt die Siquirres-Matina Fault. Im Südwesten wird das Zentraltal durch mehrere Blattverschiebungen begrenzt, die ebenfalls parallel zum Mittelamerika-Graben verlaufen. Diese dominierenden Störungszonen zeichneten sich aber nicht für das aktuelle Beben verantwortlich. Wahrscheinlich manifestierte es sich an einer kleinen lokalen Störungszone, die den Nordosthang des Poas durchzieht. Hierbei handelt es sich um die Angel-Störung. Es ist denkbar, dass die Störung durch eine Änderung des Spannungsfeldes infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurde. In diesem Fall müssten wir bald eine Bodenhebung am Poas sehen. Es könnte auch sein, dass das Beben einen Vulkanausbruch triggern wird. Die letzte größere Aktivitätsphase der Poas ereignete sich 2017.

Hier findet ihr Karten und eine genaue Beschreibung der tektonischen Situation.

Erdbeben-News 17. Februar 2023: Island

Erdbeben Md 3,5 am Herdubreid

Datum: 17.02.23 | Zeit: 09:26:38 UTC | 65.202 ; -16.320 | Tiefe: 3.4 km | Md 3,5

Nachdem es in den letzten Wochen seismisch gesehen relativ ruhig auf Island war und den Menschen dort eher das schlechte Wetter zu schaffen machte, ist seit einigen Tagen eine Zunahme der Erdbebenaktivität unter Island zu beobachten. Ein besonderes Augenmerk richten die Geowissenschaftler mit ihren Beobachtungen auf den Calderavulkan Askja, der ja in den letzten Tagen auf Vnet regelmäßig in den Schlagzeilen stand, weil ein Schmelzen der Eisbedeckung auf dem Öskjuvatn festgestellt wurde, was vermutlich durch Magmenaufstieg verursacht wird. Diese Eisschmelze hält weiter an. So ist es alarmierend, dass die Seismizität auch hier in den letzten Tagen leicht anzog, aber noch weit von einer seismischen Krise entfernt ist, die man vor einem Vulkanausbruch erwarten würde. Da kam es heute Morgen ein wenig beunruhigend, dass am Herdubreid ein Erdbeben der Magnitude 3,5 registriert wurde. Das Epizentrum wurde 3,4 km nord-nordöstlich vom Tafelvulkan verortet und lag in 3,4 km Tiefe. Es gab eine Handvoll schwächere Nachbeben. Bereits im letzten Jahr sorgten langanhaltende Schwarmbeben für Spekulationen, ob hier Magma in einen Gang intrudieren könnte, der vom Reservoire unter der Askja ausgeht. Tatsächlich wurde auch in einem Areal abseits des eigentlichen Herdubreids eine Bodenschwellung festgestellt. Zu einem Ausbruch kam es dort bislang nicht. Die Erdbebenaktivität könnte auch von einem veränderten Spannungsfeld durch Magmenintrusion unter der Askja ausgelöst worden sein.

Erdbeben gab es auch an anderen Stellen unter Island. Besonders die Beben unter der Reykjanes-Halbinsel alarmieren örtliche Wissenschaftler. So wurde gestern von der isländischen Zeitung Morgenbladidd (mbl) ein Interview veröffentlicht, das man mit Ármann Höskuldsson, Forschungsprofessor an der Universität von Island, führte. Der Professor sagte, dass das Reykjanes-System aktiv ist und es jederzeit zu weiteren Eruptionen kommen könnte. Er hofft, dass man vor dem nächsten Vulkanausbruch wieder durch eine erhöhte Seismik gewarnt wird. Im Umkehrschluss interpretiere ich das so, dass das Aufleben der Erdbebentätigkeit in der Region noch nicht direkt als Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch interpretiert wird. Vor den letzten beiden Fagradalsfjall-Eruptionen war die Erbebenaktivität auch wochenlang um ein vielfaches intensiver als es jetzt der Fall ist.

Am Rande sei erwähnt, dass es ebenfalls Erdbeben unter der Katla und der Hekla gab. Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch sehe ich aber auch hier nicht.

Nach dem momentanen Stand der Dinge halte ich eine Eruption im Bereich Askja-Herdubreid in den nächsten Wochen für am wahrscheinlichsten. Das bestätigt auch Geowissenschaftler Ármann Höskuldsson in einem weiteren mbl-Interview, das heute erschien. Er nahm gestern an einem Überwachungsflug über die Askja teil und warf mehrere Thermometer in den See. Die Auswertung der so gewonnen Daten wird aber noch über das Wochenende dauern. Ármann meinte aber auch, es könne noch Wochen oder Monate dauern, bis es zu einer Eruption der Askja kommt. Im Jahr 2012 erlebte man übrigens eine ähnliche Situation, als im Februar das Eis schmolz. Allerdings blieb eine Eruption aus.

Auf der Seite von IMO erschien gerade ein Artikel, in dem auch ein Meteorologisches Phänomen für die Eisschmelze ins Spiel geworfen wird. Askja gibt also weiter Rätsel auf!

Erdbeben-News 16.02.23: Philippinen

Erdbeben Mw 6,0 erschütterte Philippinen

Datum: 15.02.23 | Zeit: 18:10:14 UTC | 12.36 N ; 123.94 E | Tiefe: 40 km | Mw 6.0

Gestern Abend wurde die philippinische Region Masbate von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Es hatte die Magnitude 6,0 und einen Erdbebenherd in 40 km Tiefe. das Epizentrum lag offshore zwischen mehreren Inseln und wurde 24 km ost-südöstlich von San Fernando verortet. Der philippinische Vulkan Mayon liegt auf der Hauptinsel Luzon und in nur 100 km Entfernung zum Epizentrum. Momentan ist er recht ruhig, auch wenn der Krater etwas dampft und 200 bis 300 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Sollte der Vulkan in nächster Zeit eruptieren, könnte das Beben Auslöser gewesen sein.


Vanuatu: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 16.02.23 | Zeit: 05:37:06 UTC | 14.96 S ; 167.02 E | Tiefe: 47 km | Mw 5.6

An der Nordspitze der Insel Espiritu Santo manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 47 km. Das Epizentrum lag 11 km nordwestlich von Port-Olry. Nicht weit entfernt liegt die Vulkaninsel Ambae mit dem aktiven Vulkan Manaro Voui.


Haiti: Erdstoß M 5,5

Datum: 16.02.23 | Zeit: 06:50:46 UTC | 19.62 N ; 73.70 W | Tiefe: 12 km | Mw 5,5

Heute Morgen manifestierte sich in der Meerenge zwischen den karibischen Inseln Kuba und Haiti ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum befand sich in 12 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 40 km südwestlich von Môle Saint-Nicolas (Haiti) festgestellt. Dem EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor. Ein Blick auf die Erdbebenkarte enthüllt, dass die Region östlich des aktuellen Erdbebens seismisch sehr aktiv ist. Im Westen in Richtung Kuba gab es hingegen in den letzten Tagen keine Erdbeben. Ein schlechtes Zeichen, denn während sich die Spannungen entlang der karibischen Plattengrenze bei Haiti und der Dominikanischen Republik in vielen schwachen bis moderaten Erdbeben abbauen, summieren sie sich in Richtung Kuba auf, sodass zu befürchten ist, dass sie sich irgendwann in einem Starkbeben mit großem Zerstörungspotenzial entladen werden. Bei der Plattengrenze zwischen Nordamerika und der Gonâve Mikroplatte, die zwischen Nordamerika und der Platte der Karibik eingekeilt ist, handelt es sich um eine dextrale Blattverschiebung, die hier auf den Namen Septentrional-Fault hört.

Erdbeben-News 15.02.23: Neuseeland

Erdbeben Mw 5,7 erschüttert Neuseeland

Datum: 15.02.23 | Zeit: 06:38:08 UTC | 40.62 S ; 174.61 E | Tiefe: 67 km | Mw 5.7

Erst gestern stand Neuseeland in den Schlagzeilen, weil Katastrophenalarm infolge des Tropensturms Gabrielle gegeben wurde. Heute kann ich ein Erdbeben der Magnitude 5,7 melden, das sich in der Cook-Strait zwischen der Nord- und der Südinsel ereignete. Es hatte ein Hypozentrum in 67 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 48 km west-nordwestlich von Paraparaumu verortet. Aufgrund der Tiefe des Hypozentrums wirkte sich das Erdbeben an der Oberfläche schwächer aus, als man anhand der Magnitude vermuten würde. Da Beben ereignete sich vermutlich an einem Stück subduzierter pazifischer Platte, die an der Subduktionszone vor der Südostküste der Nordinsel unter die Indoaustralische-Platte abtaucht. Der Erdstoß schürt Sorgen vor einem stärkeren Erdbeben in geringerer Tiefe.


Rumänien: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 14.02.23 | Zeit: 13:16:53 UTC | 45.05 N ; 23.03 E | Tiefe: 40 km | Mw 5.5

Gestern bebte die Erde ein weiteres Mal in Rumänien. Betroffen war wieder die Region Gorj, in der es bereits am Vortag gebebt hatte. Der aktuelle Erdstoß war sogar noch stärker und hatte eine Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum wurde 5 km östlich von Tismana festgestellt. es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Ein Bebenzeuge beschreibt das Beben und nahm es stärker wahr als das Beben vom Vortag, das eine Magnitude von 5,0 hatte.


Hawaii: Erdbeben Mb 4,5

Datum: 15.02.23 | Zeit: 07:27:06 UTC |  19.17 N ; 155.42 W | Tiefe: 29 km | Mb 4.5

Vor der Südküste von Big Island Hawaii bebte es heute Morgen mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag 29 km tief. Das Epizentrum wurde 7 km ost-südöstlich von Pāhala verortet. Diese Daten stammen vom EMSC. Das USGS kam auf eine Magnitude von 4,8. Amerikanische Behörden fordern die Anwohner der Gegend auf, ihre Häuser auf Schäden zu untersuchen, gehen aber von einer geringen Wahrscheinlichkeit aus, dass sich Schäden ereigneten. Das Beben stand im Zusammenhang mit dem seismischen Schwarm, der seit 2019 in der Region von Pāhala beobachtet wird. Er kommt durch Magmenaufstieg entlang des hawaiianischen Mantelplumes zustande.

Erdbeben-News 14.02.23: Kermadec

Erdbeben Mw 6,1 bei den Kermadec-Inseln

Datum: 13.02.23 | Zeit: 09:18:08 UTC | 29.52 S ; 177.97 W | Tiefe: 374 km | Mw 6.1

Die Region der neuseeländischen Kermadec-Inseln wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in der großen Tiefe von 374 Km. Das Epizentrum wurde 967 km südlich von Vaini auf Tong verortet. Aufgrund der Lage des Erbebenherdes im Erdmantel und der abgelegenen Lokation des Bebens wirkte es sich an der Erdoberfläche kaum aus. Dennoch ein interessantes Ereignis, da sich in der Region mehrere Unterwasservulkan befinden, die auf das Erdbeben reagieren könnten.


Vanuatu: Erdbeben Mw 5,2

Datum: 14.02.23 | Zeit: 02:03:17 UTC | 15.30 S ; 167.55 E | Tiefe: 120 km | Mw 5.2

Das Archipel von Vanuatu wurde erneut von einem Erdbeben erschüttert. Es hatte eine Magnitude von 5,2 und ein Hypozentrum in 120 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 48 km nordöstlich von Luganville.


Rumänien: Erdstoß Mb 5,0

Datum: 13.02.23 | Zeit: 14:58:07 UTC | 45.17 N ; 23.17 E | Tiefe: 13 km | Mw 5.0

Ein Erdbeben der Magnitude 5,0 wurde gestern in Rumänien registriert. Der Erdbebenherd befand sich in 13 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km nord-nordöstlich von Runcu lokalisiert. Der Erdstoß wurde in einem großen Umkreis um das Epizentrum wahrgenommen. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor.


Island-Region: Erdbebenserie M 4,6

Datum: 14.02.23 | Zeit: 01:45:15 UTC | 67.72 N ; 18.56 W | Tiefe: 10 km | Mb 4.6

Am Mittelatlantischen Rücken nördlich von Island trug sich heute Nacht eine kleine Erdbebenserie zu. Sie bestand aus drei Beben mit den Magnituden 4,6 und zweimal 4,5. Die Hypozentren lagen 10 km tief. Die Epizentren wurden 175 km nördlich von Siglufjörður (Island) festgestellt. Die Daten stammen vom EMSC. Das isländische IMO berichtete von einer Erdbebenserie im 3-er-Bereich, die sich in einer Gegend gut 100 km nördlich von Kolbeinsey zutrug.

Erdbeben Türkei: Zwei lange Risse entdeckt

Im türkischen Erdbebengebiet laufen die Bergungsarbeiten in der Türkei auf Hochtouren, doch mittlerweile schwindet die Hoffnung noch Überlebende unter den Trümmern zu finden. Mittlerweile sind mehr als 35000 Menschen tot geborgen worden. Experten gehen davon aus, dass sich die Opferzahlen noch verdoppeln könnten. Manche befürchten sogar eine Verdreifachung der Zahlen. Mehr als 80.000 Menschen wurden verletzt. Hunderttausende sind obdachlos geworden. Zeitweise kommt es zu Unruhen, da die Versorgungslage nicht für alle Menschen gut ist. Das Militär muss die Hilfskräfte vor Übergriffen schützen. Es gibt Berichte über Plünderungen. Mittlerweile wurden auch zahlreiche Personen festgenommen, denen eine Mitschuld an der Katastrophe gegeben wird: Sie werden für Pfusch am Bau verantwortlich gemacht, wegen dem so viele Hochhäuser wie Kartenhäuser einstürzten. Einige Personen wurden an Flughäfen verhaftet, als sie das Land verlassen wollten.

Erdbeben verursacht lange Risse in der Erdkruste

Nicht nur die Rettungskräfte sind fleißig, sondern auch Geowissenschaftler, die die geologischen Folgen der Erdstöße dokumentieren. Forscher des britischen Observation & Modelling of Earthquakes, Volcanoes & Tectonics (COMET) entdeckten auf Sentinel-Satellitenfotos zwei lange Risse in der Erdoberfläche. Der Längere ist 300 km lang und entstand während des ersten Erdstoßes Mw 7,8. Er verläuft in Nordost-Südwestrichtung und folgt damit parallel zur Streichrichtung des Südarms der Ostanatolischen Verwerfung. An der Mittelmeerküste verliert sich seine Spur. Die zweite Fraktur ist gut 125 km lang und öffnete sich infolge des zweiten starken Erdbebens Mw 7,5. Diese Fraktur verläuft entlang des Nordarms der Ostanatolischen Verwerfung.

Laut Aussage von Professor Tim Wrigh, dem Leiter von COMET, bilden sich bei starken Erdbeben oft solche Risse, doch diese beiden zählen zu den längsten, die je beobachtet wurden. Das zeugt von der enormen Energie der Beben. Die Risse verlaufen nicht nur durch Ortschaften, sondern sogar direkt durch Gebäude. Die horizontale Verschiebung des längeren Risses beträgt bis zu 5 Metern. Die Verschiebung am kürzeren Riss ist noch größer und beläuft sich fast auf 8 Metern.

NASA-Wissenschaftler Eric Fielding vergleicht das Erdbeben mit jenem, das im Jahr 1906 San Francisco zerstörte.

Erdbeben-News 12.02.23: Indonesien

Indonesische Talaud-Insel von Beben Mw 6,0 erschüttert

Datum: 11.02.23 | Zeit: 08:55:08 UTC |  3.65 N ; 126.67 E | Tiefe: 54 km | Mw 6.0

Starke Erdbeben gibt es weiterhin auch jenseits der Türkei, obwohl diese in der Berichterstattung etwas zurückgedrängt wurden. Gestern ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 6,0 vor der Südküste der indonesischen Insel Talaud, die nördlich von Sulawesi und südlich der Philippinen liegt. Das Hypozentrum lag mit 54 km relativ tief, sodass die Auswirkungen des Bebens an der Erdoberfläche geringer ausfielen, als man alleine anhand der Magnitude vermuten würde. Medienberichten zufolge wurde der Erdstoß zwar in einem großen Umkreis um das Epizentrum wahrgenommen, größere Schäden sollen aber nicht entstanden sein. Es gab mehrere Nachbeben, die auf der Shakemap einen schönen Cluster bilden.

Das Epizentrum wurde mit zwei Lokationen verortet, wobei der nächste größere Ort auf den Philippinen liegt und mit 236 km südöstlich von Sarangan angegeben wird. Das indonesische Manado liegt 315 km südlich des Epizentrums.

Aktivität des Vulkans Karangetang könnte von Erdbeben beeinflusst werden

Wesentlich näher liegt die Vulkaninsel Api Siau mit dem Karangetang, der aktuell eruptiert. Der Vulkan könnte von der hohen Bebentätigkeit im Bereich der Molukken wachgerüttelt worden sein. Allerdings hat es sich in den letzten 3 Tagen wieder etwas beruhigt und es gibt keine vulkanischen Beben mehr. Auch Berichte über die Abgänge von Schuttlawinen blieben aus. So ganz durchstarten will er also nicht, doch manchmal dauert es halt etwas länger, bis sich eine stabile Eruption einstellt. Auf Fotos des Vulkans erkennt man eine Dampfwolke, die vom Krater ausgeht. Heute Nacht wurde eine hohe thermische Strahlung mit 108 MW Leistung registriert. Vor zwei Tagen betrug der Wert 308 MW. Man kann davon ausgehen, dass der Lavadom weiter wächst.

Natürlich können starke Erdbeben auch Eruptionen abwürgen. Leider sind solche Prozesse wissenschaftlich nur bedingt zu beweisen und daher sind solche Erkenntnisse zwar interessant, nutzen dem Wissenschaftler aber nichts, um Prognosen zu erstellen.