Vulkan Ibu mit Aktivitätssteigerung im April

  • Der Ibu steigerte seine Aktivität
  • Vulkanasche steigt bis zu 4000 m hoch auf
  • Er ist der 2. aktivste Vulkan Indonesiens

Ibu eruptiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption: Dom, explosiv

Auf der indonesischen Insel Halmahera liegt der Vulkan Ibu. In seinem Krater wächst ein Lavadom, der seit Jahren aktiv ist. Wie es für Dome typisch ist, beschleunigt und verlangsamt sich das Wachstum temporär. Momentan durchlebt der Ibu eine Phase erhöhter Aktivität. Sie äußert sich sich vor allem in den explosiven Eruptionen, die aus mehreren Schloten im Dom ausgehen. Laut dem VIS/PVMGB kam es heute Morgen um 08:43 Uhr Ortszeit zu einer Eruption, bei der Asche bis auf einer Höhe von fast 4000 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist. Das entspricht einer Höhe von ca. 2500 m über dem Krater. Die Asche war überwiegend grau, von mäßiger bis starker Intensität und neigte sich in Richtung Nordwesten. Wie so oft, wenn Aschesäulen höher als sonst aufsteigen, war es verhältnismäßig windstill, so dass die Eruptionswolke nicht stark verdriftet wurde.

In einer Mitteilung des PVMGB hieß es weiter, dass die Eruption ein seismisches Signal von 80 Sekunden Dauer erzeugte. Es hatte eine Maximalamplitude von 28 mm. Im Tagesbericht für gestern wurden 74 seismische Eruptionssignale vermerkt. Es kam zu 23 starken Entgasungen und 63 Steinschlägen. Darüber hinaus wurden 33 vulkanotektonische Erdbeben registriert, sowie 9 Phasen harmonischen Tremors. Nachts wurden rot illuminierte Wolken über dem Vulkan gesichtet. Es wird rotglühende Tephra gefördert.

Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“. Die Behörde PVMBG betonte daher, dass sich Menschen oder Touristen dem Krater in einem Radius von 2 Kilometern nicht nähern dürfen und sich von der sektoralen Ausdehnung von 3,5 Kilometern in Richtung der Krateröffnung im nördlichen Bereich fernhalten sollen. Der Bevölkerung wird außerdem empfohlen, bei Ascheregen Nasen- und Bergschützer sowie Augenschutz oder Schutzbrillen zu tragen.

Der Ibu ist einer von 17 indonesischen Vulkanen, für die derzeit die Alarmstufe „gelb“ gilt. In diesem Jahr ist der Ibu der 2. aktivste Vulkan des Inselstaates. Der Aktivste ist Anak Krakatau.

Vulkan-News 28.04.22: Karymsky

Karymsky mit explosiver Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Nach einer mehrtägigen Pause eruptierte der Karymsky heute Nacht wieder explosiv. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 11.500 m auf. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAACs hervor. Demnach trieb die Aschewolke in westlicher Richtung. Laut KVERT erreichte die Aschewolke eine Höhe von 9000 m über dem Meeresspiegel. Die Aschewolke driftete gut 300 km weit. Der Alarmstatus steht auf „orange“.


Nyiragongo mit Wärmestrahlung

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Lavasee

Der Virunga-Vulkan Nyiragongo ist aktiv. In seinem Krater steht Lava. Von ihr geht eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 104 MW aus. Das Goma-Observatorium meldete vorgestern eine Schwefeldioxid-Wolke. Auch im Krater des benachbarten Vulkans Nyamuragira wird eine moderate Wärmestrahlung registriert.


Ätna mit Infraschall-Tätigkeit

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Bislang blieb ein weiterer Paroxysmus am Ätna aus und das bisherige Pausenintervall von 6-8 Wochen wurde seit der letzten Eruption am 21. Februar überschritten. Dennoch scheint der Vulkan gerade wieder etwas aktiver zu werden, denn das LGS registrierte gestern sehr viel (1076) Infraschallereignisse. Sie stammten entweder von starken Entgasungen, oder von tief im Fördersystems stattfindenden Explosionen. Mache Vulkanbeobachter wollen auch etwas Asche in den Dampfwolken gesehen haben. In den letzten Tagen wurden einige schwache Erdbeben registriert, doch für den Ätna ist die Seismizität niedrig.

Vulkan-News 27.04.22: Batu Tara

Batu Tara mit Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.79, 123.59 | Eruption: Strombolianisch

Das VAAC Darwin brachte gestern eine Meldung zum indonesischen Vulkan Batu Tara heraus. Demnach kam es zu einer Eruption. Asche soll bis auf gut 2000 m Höhe aufgestiegen sein. Weitere Details sind nicht bekannt, da der Vulkanausbruch nur von Vulkanspottern am Boden beobachtet wurde. Wahrscheinlich waren es Fischer, die mit ihrem Boot den Inselvulkan passierten. Für den Batu Tara typisch sind strombolianische Eruptionen. Das Bild stammt aus dem Archiv.


Krakatau: Neues Satellitenbild

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Explosiv

Vom Anak Krakatau wurde ein neues Sentinel-Satellitenbild veröffentlicht. Im Infrarotspektrum ist noch die Wärmestrahlung multipler Lavaströme zu sehen, die vom Krater ausgingen und das Meer erreichten, was derzeit kein Kunststück ist, da der Krater in Küstennähe liegt.

Das VAAC meldet  auch heute Vulkanasche in 1500 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südosten.


Stromboli mit Beben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Nordküste von Stromboli manifestierten sich 3 schwache Erdbeben. Sie hatten Magnituden kleiner als 1 und lagen in nur wenigen hundert Metern Tiefe. Darüber hinaus ist der Vulkan nur schwach bis moderat strombolianisch aktiv. Der Tremor ist deutlich gefallen und hat den tiefsten Wert seit Monaten angenommen. Auffallend ist, dass es relativ häufig zu Steinschlägen kommt. Gestern wurden 19 registriert.


Taal: Schwefeldioxid-Ausstoß hoch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am Taal Vulkan ist der Schwefeldioxid-Ausstoß weiter hoch. PHILVOLCS registrierte gestern mehr als 6000 Tonnen des vulkanischen Gases. Aus dem Hauptkrater stieg eine 1200 m hohe Dampfwolke auf. Es gab 2 Tremorphasen.

La Palma: Lahar am Vulkan Cumbre Vieja

  • Am Cumbre Vieja auf La Palma ging ein kleiner Lahar ab
  • Er wurde von starken Regenfällen ausgelöst
  • Die Geophysikalischen Parameter haben noch keine Normalwerte angenommen
  • Alarmstatus steht auf „gelb“

Lahar am Cumbre Vieja auf La Palma

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Länger war es vergleichsweise still um den Cumbre Vieja auf La Palma, doch nun gibt es Neuigkeiten vom Vulkan: es gibt zwar keine neue Eruption, doch gestern ging ein kleiner Lahar ab. Er entstand, als starke Regenfälle abgelagerte Vulkanasche auf dem Vulkanhang mobilisierten. Der Schlammstrom überquerte eine Straße am Berghang und blockierte sie. Auf Facebook wurde ein Video des Geschehens geteilt.
Darüber hinaus ist man auf La Palma bemüht, die Schäden durch den Vulkanausbruch zu beseitigen und legt neue Straßen durch das Lavafeld an. Die Zugangsbeschränkungen zum Sperrgebiet wurden gelockert, doch es sind noch nicht alle Straßensperren verschwunden. Den Kraterbereich darf man sich nicht nähern, es sei denn, man verfügt über eine Sondergenehmigung, die nur an Wissenschaftlern ausgegeben wird, die mit der Betreuung eines Projektes beauftragt sind.

Erdbeben auf La Palma halten an

Der Alarmstatus des Cumbre Vieja steht auf „gelb“. Weiterhin werden die Geophysikalischen Parameter überwacht. In der 2. Aprilwoche wurden 43 Erdbeben detektiert. Das Stärkste brachte es auf M 3,1. In der letzten Woche wurden an einigen Entgasungsöffnungen des Lavastroms noch Temperaturen von bis zu 1000 Grad gemessen und es werden vulkanische Gase freigesetzt. Es wird davor gewarnt, das Lavafeld eigenmächtig zu betreten. Tatsächlich geht von den Entgasungslöchern eine ernste Gefahr aus. Tagsüber nimmt man sie meistens nur durch einen flimmernden Strom heißer Luft wahr. Entgeht einem dieses Signal kann es passieren, dass man das Entgasungsloch übersieht und reinlatscht, oder einen Schritt drüber macht, was starke Verbrennungen nach sich ziehen würde. Die Gefahr, durch eine Erstarrungskruste zu brechen ist dagegen gering. Das Innere des Lavafelds ist zwar noch heiß, aber die Lava sollte tragfähig sein, sofern es keine Kavernen gibt, durch dessen Dach mein brechen könnte. Da viele Häuser unter der Lava begraben wurden, besteht hier aber die Gefahr einzubrechen. Diese Gefahr bleibt über Jahre hinweg bestehen und vergrößert sich, je maroder die Ruinen unter der Lava werden. Das gilt insbesondere für Gebäude, die von Tephra bedeckt sind.

Vulkan-News 26.04.22: Ibu

Ibu eruptiert hohe Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption:  Dom

Der Ibu auf Halmahera (Indonesien) eruptierte gestern eine Aschewolke, die deutlich höher als sonst aufstieg. Das VSI brachte eine Meldung heraus, nach der die Asche eine Höhe von 4300 m erreichte. Somit maß die Aschewolke eine Höhe von gut 3000 m über dem Krater. In diesem wächst ein Lavadom. Insgesamt wurden gestern 60 seismische Eruptionssignale aufgezeichnet. Auch die vulkanisch bedingte Seismizität lässt sich sehen: 26 vulkanotektonische Erdbeben und 22 Tremorphasen wurden vom VSI registriert. Hinzu kamen 61 Signale, die auf Schuttlawinen-Abgänge zurückzuführen waren und 20 Signale starker Entgasungen. Es ist also einiges los am Ibu.


Anak Krakatau: Aktivität rückläufig

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Explosiv

Am Anak Krakatau hat die eruptive Aktivität deutlich nachgelassen. Das VAAC detektiert noch Asche in 1500 m Höhe. Sie driftet in Richtung Osten. Der VONA-Status steht auf „rot“. Das VSI listet wieder die Erdbebentätigkeit auf. Demnach kam es heute Vormittag zu 6 vulkanisch bedingten Erdbeben. Ich bin gespannt, ob es weitere starke Eruptionen geben wird. Wenn ja, dann kann man doch von einer paroxysmalen Tätigkeit sprechen. Das Video zeigt die Eruptionshochphase und wurde in unserer FB-Gruppe geteilt.

Wie gestern erwähnt, habe ich mich nach einer Bootscharter erkundigt. Gegenüber den Preisen von vor der Pandemie, gab es nur eine vergleichsweise moderate Preissteigerung, die nicht so extrem ausfällt, wie bei einigen afrikanischen Touranbietern. Sicherlich gibt es auch noch Verhandlungsspielraum.


Nevado del Ruiz mit Eruptionswolke

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien ist es der Nevado del Ruiz, der nicht zur Ruhe kommt. Das VAAC meldete eine Aschewolke in 7300 m Höhe. Sie wurde vom Wind in Richtung Nordwesten verfrachtet.

Vulkan Krakatau eruptiert weiter am 25. April

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Vulcanianisch, effusiv

Heute drehen sich die News einmal mehr um den Vulkan Anak Krakatau. Die eruptive Tätigkeit hielt bis in den frühen Morgenstunden weiter an und bewegte sich auf hohem Niveau. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Sie driftete in Richtung Nordosten. Unser Vereinsmitglied Andrea Ercolani schickte mir ein Bild zu, das von der Nachbarinsel Pulau Sebesi aus gemacht wurde. Man sieht die beeindruckende Eruptionswolke sehr gut. Augenzeugen berichten von massiven vulkanischen Gewittern in der Eruptionswolke. Die Alarmstufe wurde auf „orange“ erhöht.

In den letzten 2 Tagen hielt die vulcanianische Aktivität kontinuierlich an. Auf dem letzten Bild, dass vom VSI heute Morgen veröffentlicht wurde, ist die Eruptionswolke allerdings verschwunden. Dennoch detektiert das VAAC Vulkanasche in 3000 m Höhe.

Der Vulkanausbruch während der Nacht

Auf MIROVA wird eine hohe thermische Strahlung angezeigt. Ihre Leistung betrug heute Nacht 235 MW. Vorgestern wurde ein Spitzenwert von 1180 MW gemessen, was schon im Bereich einer sehr hohen Thermalstrahlung liegt. Auf Webcambildern sieht man eine massive Eindeckung der Insel mit Tephra. Die Vermutung liegt nahe, dass die Messstationen auf Anak Krakatau zerstört wurden und es deshalb keine neuen Messwerte beim VSI gibt. Auf dem Bild sieht man auch, dass Lava ins Meer fließt. Ein Teil der Eruptionswolke besteht aus Wasserdampf, der durch den Ocean Entry zustande kommt. Darüber hinaus wurden die Explosionen bestimmt auch von Wasser, bzw. Wasserdampf beeinflusst und es kam zu phreatomagmatischen Eruptionen.

Reisen zum Krakatau

Natürlich steht Anak Krakatau nun im Fokus der Vulkanspotter. Der Toursimus in Indonesien läuft nur langsam an. Bereits vor der Pandemie war eine Bootscharter, aufgrund eines Quasimonopols extrem teuer geworden. Außerdem hat man das Problem, dass die Schlafplätze auf Anak und Rakata durch den Tsunami von 2018 zerstört wurden. Nichtdestotrotz werde ich mich bemühen aktuelle Preise in Erfahrung zu bringen. Um in Indonesien einreisen zu dürfen, benötigt man als geimpfte Personen einen PCR Test. Für Ungeimpfte gilt eine 5-tägige Quarantäne. Visa gibt es wieder bei der Einreise. Außerdem ist ein Einreiseformular vor Abflug auszufüllen.

Vulkan-News 24.04.22: Anak Krakatau

  • Anak Krakatau steigerte seien Aktivität weiter
  • Der Tremor ist sehr hoch und erinnert an einen Paroxysmus
  • Es wurde eine Lavafontäne gefördert

Anak Krakatau eruptiert kontinuierlich

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv, effusiv

Im indonesischen Sunda Strait, zwischen Java und Sumatra, ist der Anak Krakatau weiterhin aktiv. Das VAAC detektiert Vulkanasche in 6000 m Höhe. Auf den Livecams ist eine hoch aufsteigende Aschewolke durch den Dunst erahnbar. Es ist recht windstill und die Wolke steigt senkrecht auf.
Nachts war intensive Rotglut zu sehen gewesen. Sie stammte von rotglühender Tephra, die in einer Lavafontäne kontinuierlich ausgespien wurde. Dabei wurde auch der Küstenbereich der Insel mit Tephra eingedeckt. Lavaströme erreichten die Küste und flossen ins Meer. Nachts wurde ein Livestream gesendet, der auch die Tremorkurve enthält. Sie zeigte gestern Abend einen steilen Anstieg, der an einen Paroxysmus erinnert. Es bildete sich ein Plateau, auf dessen Niveau sich der Tremor weiter seitwärts bewegt. Im Statusbericht von MAGMA/VSI ist nur von Tremor zu lesen, dessen seismisches Signal registriert wurde. Von Eruptionssignalen und vulkanisch-bedingten Erdbeben ist keine Rede. Wahrscheinlich ist der Tremor so stark, dass er andere Signale überlagert. Einen ähnlich hohen Tremor gab es zuletzt in 2018, als es mehrere Paroxysmen gab, in dessen Folge es zum Hangrutsch kam.

Neues Foto der Eruptionswolke am Krakatau

Auf Twitter wurde gerade ein Bild gepostet, dass die Eruptionswolke deutlicher zeigt: sie enthält viel Wasserdampf. Es ist gut möglich, dass es zu phreatomagmatischen Eruptionen kommt und Wasser in das Fördersystem eingedrungen ist. Es ist unwahrscheinlich, dass eine so große Dampfwolke durch einen Ocean Entry zustande kommt. Dann müsste schon ein gehörig großer Lavastrom ins Meer münden. Der Ocean Entry von gestern wird in den Berichten des VSI leider nicht erwähnt.


Eine vergleichsweise große Dampfwolke ist bereits auf Satellitenaufnahmen vom 19. April zu sehen, ebenso ein thermisches Signal im Krater. Vor 5 Tagen war die Aktivität aber noch weitaus geringer als jetzt. Neue Bilder werden die Veränderungen zeigen, dann kann man auch abschätzen, ob- und wieviel Lava ins Meer gelaufen ist. Das letzte Foto zeigte leider nur White Out.

Anak Krakatau mit Ocean Entry am 23. April

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv, effusiv

  • Der Krakatau fördert Asche bis auf 6100 m Höhe
  • Ein Lavastrom fließt bis ins Meer
  • Die Seismizität ist relativ gering

Asche und Lava am Krakatau

Am indonesischen Vulkan Anak Krakatau steigerte sich die Aktivität weiter. Das VAAC meldet eine Aschewolke in 6100 m Höhe. Sie driftet in Richtung Südosten. Nachts sah man intensive Rotglut am Hauptkrater. Es wurde also glühende Tephra eruptiert. Auf der LiveCam sieht man nicht nur eine recht imposante Aschewolke, sondern auch eine kleine Dampfwolke, die von der Küste aus aufsteigt. Offenbar fließt dort ein Lavastrom ins Meer. Alternativ könnte sich dort auch ein Förderschlot gebildet haben.  Bereits in der letzten Woche spekulierte ich darüber, dass ein Lavastrom gefördert werden könnte, der letztendlich zu einem Ocean Entry führt.

Gelegentlich sieht man im Archipel Fischerboot dümpeln. Darüber hinaus scheint es keine regelmäßigen Besuche der kleinen Inselgruppe zu geben, jedenfalls stehen Augenzeugenberichte aus. Seit 2 Wochen werden in Indonesien zwar wieder Touristenvisa ausgegeben, doch der Tourismus ist noch nicht wieder angelaufen und damit fehlen auch Vulkanspotter, die uns auf dem Laufenden halten.

Seismizität auf Anak Krakatau vergleichsweise gering

Die Instrumente des VSI/PVMGB registrierten gestern nur 1 seismisches Eruptionssignal und 25 starke Entgasungen. Heute waren es dafür bereits 8 Eruptionen und genauso viele Entgasungen. Tatsächlich ist der Ascheausstoß über längere Zeiträume konstant, so dass die seismischen Signale recht lang sein müssen. Die Seismizität ist leicht erhöht. Gestern wurden 6 Tremorphasen und 8 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Die Seismizität repräsentiert nicht den Magmenaufstieg, den man bei einer sich steigernden Eruption erwarten würde. Dieser Umstand spricht dafür, dass die Aufstiegswege frei sind und dass das Magma praktisch ungehindert aufsteigen kann, ohne im Untergrund viel Lärm zu erzeugen. Mitte März gab es allerdings eine seismische Krise, während derer bis zu 340 vulkanisch-bedingte Erdbeben pro Tag aufgezeichnet wurden. Die Phase hoher Seismizität dauerte 5 Tage. Wahrscheinlich sammelte sich zu diesem Zeitpunkt Schmelze in einem flach gelegenen Reservoire, von dem aus es nun aufsteigt.

Ruang: Alarmstufe wurde hochgestuft

  • Am Ruang ist die Seismizität erhöht
  • Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht
  • Der Vulkan hat ein hohes Gefahrenpotenzial

Staat: Indonesien| Koordinaten: 2.3125.37 | Eruption: Keine

Heute steht mit dem indonesischen Inselvulkan Ruang mal ein Feuerberg in den Schlagzeilen, über den ich hier noch nicht berichtet habe. In der letzten Woche bahnte sich eine seismische Krise an. Sie erreichte ihren vorläufigen Höhepunkt am 17. April, als 127 vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden. Am Vortag waren es 97 Erschütterungen. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ hochgestuft. Zuletzt hat die seismische Aktivität etwas nachgelassen, ist aber immer noch erhöht. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen, wenn sich magmatische Fluide bewegen und Gesteinsbruch verursachen. Sehr wahrscheinlich steigt also Magma auf und es könnte zu einem Vulkanausbruch kommen.

Vulkan Ruang hat ein hohes Gefahrenpotenzial

Aus der Eruptionsgeschichte des Vulkans lässt sich ein großes Gefahrenpotenzial ableitet. Die letzte Eruption vom Raung gab es im September 2002. Damals stieg eine Eruptionswolke gut 20 km hoch auf. Es entstand ein pyroklastischer Strom und fast 1000 Inselbewohner mussten evakuiert werden. Im Jahr 1949 wuchs im 500 m durchmessenden Krater ein Lavadom. Die bislang folgenschwerste Eruptionsserie manifestierte sich im 19. Jahrhundert. In den Jahren 1870 und 1871, wurde zuerst ein Dorf zerstört und es kamen zahlreiche Menschen um. Bei einer weiteren Eruption entstand ein Tsunami, der auf der Nachbarinsel 400 Personen tötete.

Beim Ruang handelt es sich um einen 725 m hohen Stratovulkan. Vom Meeresboden gemessen beträgt seine Höhe gut 1700 m. Die Insel misst 4×5 km. Sie erhebt sich im Süden der Sangihe Inseln, die einen eigenen Inselbogen bilden, der sich nördlich von Sulawesi befindet und sich über die halbe Strecke bis zu den Philippinen erstreckt. Zum Inselbogen gehören weitere bekannte Vulkane wie der Karangetang auf Siau, einer Nachbarinsel von Ruang. In den letzten Monaten ist die tektonisch bedingte Seismizität der Region sehr hoch und es kommt nicht nur zu zahlreichen schwachen-moderaten Erdbeben, sondern auch zu starken Erschütterungen, die sich auf die Vulkane auswirken könnten.