Vulkan-News 19.08.21: Kadovar, Shiveluch

Die Vulkan-Nachrichten stehen heute im Zeichen der Inselvulkane Kadovar, Krakatau, Stromboli und Suwanose-jima. Es gibt ebenfalls Neuigkeiten vom Shiveluch und Taal. Die News beginnen mit einem kurzen Bericht zum Fagradalsfjall.

Fagradalsfjall mit Lavapuls

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern steigerte sich die Aktivität am Fagradalsfjall in bekannter Mannier und es kam sogar zum Überlaufen der Lava über den östlichen Kraterrand. Der neue Hornito blieb inaktiv. Der Tremoranstieg dauerte recht lange und es stellte sich eine Maximal-Amplitude ein, die ein wenig über die Werte der letzten Woche lag. Gegen Mitternacht endete die Aktivität und zur Zeit ist der Vulkan ruhig. Auf dem Drohen-Video untern erkennt man die Dimension des Lava-Austoßes sehr gut. Vom Boden aus zu sehen ist nur ein Bruchteil der Lava.

Kadovar eruptiert Vulkanasche

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

Der Inselvulkan in Papua Neuguinea ist wieder aktiv und eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 1300 m aufstieg. Das geht aus einer Meldung des VAAC Darwin hervor. Die Vulkanasche driftete in westlicher Richtung. Auf einem Satellitenfoto ist eine schwache Dampfwolke zu erkennen. Ein Schlot im Osten des Kraters scheint warm zu sein.

Krakatau wärmt auf

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Ähnlich wie am Kadovar, so erkennt man auf Thermalbildern des Vulkans Krakatau ebenfalls eine Wärmeanomalie im Schlot. Vergangene Woche kam es zu einem Schub mit zahlreichen Niederfrequenzerdbeben. Sie deuten darauf hin, dass sich Magmatische Fluide im Untergrund bewegen.

Stromboli: Erdbeben M 4,4

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

30 Kilometer nordöstlich des Inselvulkans Stromboli manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum befand sich in 200 km Tiefe und demnach im unteren Bereich der Asthenosphäre. Erdbeben finden hier für gewöhnlich an subduzierter Erdkruste statt. Momentan steht der Aktivitätsindex beim LGS auf „niedrig“ und die Werte sind recht unauffällig. Gestern wurde von 68 thermischen Durchgängen berichtet, die von strombolianischen Eruptionen verursacht wurden. Der akustische Druck der Explosionen war gering.

Suwanose-jima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Mit dem Suwanose-jima steht heute der 4. Inselvulkan in den News. Seit gestern lösten Aschewolken 8 VONA-Warnungen aus. Zuletzt erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 3000 m un driftete in Richtung Nordost. Auf Livecam-Aufnahmen erkennt man nicht nur permanent Aschewolken, sondern auch nächtliche Rotglut. Gestern wurden ca. 30 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Shiveluch: Dom wächst

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Vom Shiveluch ging heute eine Aschewolke aus, die bis auf 4600 m Höhe aufstieg und in Richtung Osten verfrachtet wurde. Zudem registriert MIROVA eine sehr hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 522 MW. Entsprechend ausgeprägt sind die Anomalien, die man auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennen kann. Der Dom wächst und es drohen weitere Pyroklastische Ströme.

Taal Vulkan stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Schwefeldioxid-Ausstoß am Tal hat sich erhöht und belief sich gestern auf mehr als 7800 Tonnen am Tag. Heute verdoppelte sich der Wert fast auf 15347 Tonnen. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1000 m hoch auf und es herrschte VOG. Zudem wurden 44 Tremorphasen und 4 vulkanotektonische Erdbeben aufgezeichnet.

Vulkan-News 18.08.21: Fagradalsfjall, Ol Doinyo Lengai

Der Ätna auf Sizilien lässt auf einen weiteren Paroxysmus warten. Am fagradalsfjall rätseln Forscher, wie die Lavaschübe zustande kommen. Der Ol Doinyo Lengai erzeugte Lavaströme.

Ol Doinyo Lengai mit Lavaströmen

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Im tansanischen Riftvalley ist der Ol Doinyo Lengai recht munter und produziert Lavaströme, die einen Großteil des Kraterbodens bedecken. Auf einem Sentinel-Foto der letzten Woche erkennt man 2 Ströme, die durch die Hotspots markiert werden. Sie gingen von einem Hornito westlich der Kratermitte aus. Auf einem 2 Tage alten Bild ist zu sehen, dass fast der ganze Boden schwarz ist, was auf frische Lava hindeutet.

Ätna: Paroxysmus lässt auf sich warten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Am Ätna lässt ein weiterer Paroxysmus auf sich warten. Statistisch gesehen wäre ein weiterer Vulkanausbruch gestern fällig gewesen, doch auch heute gibt es keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich, ohne größere Fluktuationen. Die Infraschallsensoren registrierten in den letzten Tagen weiterhin recht viele Explosionssignale aus dem Nordostkrater, der Voragine und aus Richtung des Südostkraters. Diese Aktivität war gestern vergleichsweise gering. Auf einem Sentinel-Bild erkennt man Hotsposts im Zentralkrater und dem Nordostkrater. Am Südostkrater ist recht wenig zu sehen, obwohl es auch hier warme Schlote gibt. Die Ruhe vor dem Sturm, oder eine längere Pause? Man weiß es nicht und es bleibt spannend.

Fagradalsfjall macht Pause

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Update 13:00 Uhr: Im Laufe des Vormittags setzte die Aktivität wieder ein. Noch ist sie relativ schwach, aber der Tremor steigt noch und der Lavaausstoß sollte sich verstärken. Auf der LiveCam sieht man, dass der neue Hornito (Bildmitte) schon wieder Geschichte ist und teilweise kollabierte.

Originalmeldung: Aktuell erleben wir am Fagradalsfjall eine relativ lange Pause, die bereits fast 20 Stunden dauert. Der Tremor ist gering und auf den Livecams sieht man nur einen dampfenden Krater. In isländischen Medien wird darüber berichtet, dass der neue Hornito wohl ein eigenständiger Schlot auf einer neuen Spalte am Kraterrand ist und kein sekundärer Effekt. Zudem spricht der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson darüber, dass die Lavapulse dadurch hervorgerufen werden, dass große Gasblasen durch das Magma im Fördersystem aufsteigen und an der Oberfläche das Magma aus dem Schlot drücken. Da die Lavaschübe in recht regelmäßigen Abständen kommen, sollen die Gasblasen praktisch wie die Perlen einer Kette aneinandergereiht aufsteigen, nur mit immer dem gleichen Abstand dazwischen. Nun rätselt man darüber, wie dieser regelmäßige Gasausstoß zustande kommt. Ich selbst stelle mir vor, dass keine Gasblasen aufsteigen, sondern Magmablasen mit geringerer Dichte, als die umgebene Schmelze. Die Blasen werden heißer sein, als das umgebende Material und auch etwas mehr Gas enthalten. Aufgrund der geringeren Dichte steigen die Magmenblasen recht schnell durch das Fördersystem auf. Sie sammeln sich an der Oberseite des Magmenkörpers -der sich in 15-17 km Tiefe  befinden soll- und steigen auf, sobald sie eine kritische Größe geringerer Dichte erreicht haben. Ähnliche Prozesse lassen sich im Wachs einer Lavalampe beobachten.

Vulkan-News 17.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Die interessanteste Meldung kommt heute vom Fagradalsfjall, wo sich ein neuer Hornito am Kraterrand bildete. Es gab Erdbeben unter der Katla und Pyroklastische Ströme und Aschewolken von den Vulkanen Merapi und Shiveluch.

Fagradalsfjall: Neuer Hornito am Kraterrand

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

 

Gestern lichteten sich zwischenzeitlich die Wolken, als der Vulkan einen Lava-Puls bekam und man sah auf den LiveCams, dass sich ein neuer Hornito auf der östlichen Kraterwand gebildet hatte. Er sprudelte simultan mit dem Hauptkrater Lava und speiste einen Strom, der in südöstlicher Richtung floss. Die Lava aus dem Hauptkrater marschierte weiter in Richtung Meradalir. Am Wochenende gab es den einen, oder anderen kleineren Kollaps am Krater und einige Beobachter wollen weitere Schwachpunkte ausgemacht haben.

Auf Reykjanes manifestierte sich ein neuer Erdbebenschwarm. IMO detektierte innerhalb von 48 Stunden 69 Erdbeben. Allerdings lagen die Epizentren abseits des bekannten Magmatischen Gangs, ganz im Osten der Halbinsel, an einem anderen Risssystem. Die Beben wurden 2.8 km nördlich von Hellisheiðarvirkjun lokalisiert. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,1 in nur 3,2 km Tiefe.

Katla: Weitere Erdbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

In den letzten Tagen gab es zahlreiche Erdbeben unter dem Gletschervulkan Katla. Darunter befand sich auch ein Erdstoß mit einer Magnitude größer als 3. Aktuell werden noch 10 Beben angezeigt. Die meisten Erschütterungen lagen außerhalb der Caldera und streuten bis zum Eyjafjallajökull. Nicht alle Beben lagen unter den Gletschern, so kann man ausschließen, dass sie durch Eisbruch verursacht wurden.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vom Merapi auf Java wurden heute 5 Pyroklastische Ströme gemeldet. Es handelte sich um kleinere Ströme, von denen der Größte ca. 1300 m weit glitt. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf und driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität ist im Vergleich zu den letzten 3 Wochen gering, aber immer noch erhöht. So wurden gestern ca. 30 vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert, die auf Magmenaufstieg hindeuten.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch sehr aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 6 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstiegen und in unterschiedliche Richtungen geweht wurden. Sehr wahrscheinlich sind die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert.

Vulkan-Update 16.08.21: Fukutoku-Okanoba

Im Pazifik wächst eine neue Vulkaninsel. Das Eiland liegt gut 1000 km südöstlich von Tokio. Nun gibt es die ersten Bilder der Eruption.

Fukutoku-Okanoba: Geburt einer Vulkaninsel

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Wer sich dieser Tage im Gebiet des japanischen Volcano-Island-Archipels aufhält, sollte nicht versäumen einen Abstecher zum Fukutoku-Okanoba (Fukutoku-Oka-No-Ba) zu unternehmen. Dort wird man derzeit Zeuge der Geburt einer neuen Vulkaninsel. Es handelt sich um eine Geburt, die nicht ohne Wehen vonstatten geht. Sie äußern sich in sehr starken phreatomagmatischen Eruptionen. Am Wochenende entstanden so gewaltige Eruptionswolken, die bis auf einer Höhe von 16 km aufstiegen. Momentan hat die Aktivität etwas abgenommen und das VAAC detektierte zuletzt gestern Abend eine Eruptionswolke.

Letztes Jahr sichtete man bei Überwachungsflügen Wasserverfärbung, die entweder durch eine starke hydrothermale Aktivität verursacht wurden, oder durch einen kleineren Vulkanausbruch. Die letzte größere Eruption des submarinen Vulkans ereignete sich im Jahr 2010. Aus früheren Eruptionen ist bekannt, dass sogar eine kurzlebige Insel entstand, die allerdings schnell wieder erodiert wurde. Zuletzt geschah das im Jahr 1986. So eine ephemere Insel ist auch aus dem Jahr 1904 bekannt. Tatsächlich fangen die meisten Vulkaninsel so an und es ist durchaus möglich, dass sie irgendwann eine stabile Insel etablieren wird. In nur 5 km Entfernung zum Fukutoku-Okanoba befindet sich die steil aufragende Vulkaninsel South Iwo-jima. Dieser Vulkan war zuletzt während des Quartärs aktiv. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich beim Fukutoku-Okanoba um seinen Nachfolger handelt.

Inzwischen veröffentlichte die japanische Küstenwache Luftaufnahmen der Eruption. Sie zeigen, dass sich um den submarinen Schlot bereits eine hufeisenförmige Insel bildete. Auf einem Video ist zu erkennen, dass die Explosionen ordentlich rocken. Links ein Standbild aus dem Video.

Zuletzt gab es ein ähnliches Schauspiel in den Jahren 2018/19, als am Anak Krakatau ein neuer Kegel wuchs.

Vulkan-News 16.08.21: Chirinkotan, Merapi, Taal

Im Norden des Pazifischen Feuerrings sind derzeit ungewöhnlich viele Vulkane gleichzeitig aktiv. Doch der Nachrichtenüberblick beginnt mit Meldung vom Taal und Merapi im Süden des Feuerrings.

Merapi mit pyroklastischen Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Der Merapi auf Java erzeugte seit gestern 4 Pyroklastische Ströme. Der größte erzeugte ein seismisches Signal mit 66 mm Maximalamplitude und über 3 Minuten Dauer. Die Gleitstrecke betrug ca. 3500. Die anderen Ströme waren deutlich kleiner. Außerdem gingen ca. 370 Schuttlawinen ab, die auch glühendes Material transportierten. Die Seismik ist gegenüber der Vorwoche weiter rückläufig und die Dome werden langsamer wachsen. Dennoch besteht weiterhin die Gefahr das Pyroklastische Ströme abgehen.

Taal stößt Dampfwolke aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

In den letzten Tagen haben am philippinischen Taal-Vulkan sowohl Seismizität, als auch Gasaustoß wieder zu genommen. Gestern meldete PHILVOLCS 76 vulkanisch bedingte Erdbeben und einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 5675 Tonnen. eine Dampfwolke stieg 1800 m auf. Mehrere Orte melden eine hohe Belastung der Luft durch VOG. Dabei handelt es sich um vulkanisch bedingten Smog.

Chirnkotan: Vulkanasche in 5200 m Höhe

Staat: Russland | Koordinaten: 48.98 , 153.48 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilen-Vulkan eruptiert weiterhin Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 5200 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Der Vulkan wurde letzte Woche aktiv.

Fukutoku-Okanoba mit weiteren Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28 , 141.48 | Eruption: Surtseyanisch

Gut 1000 km südöstlich von Tokio verursachte der submarine Vulkan Fukutoku-Okanoba weiterhin eine Eruptionswolke. Sie erreichte gestern noch eine Höhe von 11.500 m. Überwiegend bestand die Eruptionswolke aus Wasserdampf. Interessanterweise stieg auch eine andere Vulkaninsel des Volcano Islands-Archipels mit in die Eruptionen ein: Nishinoshima!

Nishinoshima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24 , 140.87 | Eruption: Strombolianisch

Der Inselvulkan liegt am Nordende des Archipels und begann am 13. August mit seinen Eruptionen, nur einige Stunden nachdem die ersten Meldungen vom Fukutoku-Okanobam reinkamen. Die Vulkanasche wurde zuletzt in einer Höhe von 2100 m detektiert. MIROVA registrierte eine schwache Thermalstrahlung. Hier könnte eine neue Eruptionsphase beginnen. Natürlich stellt sich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Eruptionen von Nishinoshima und Fukutoku-Okanobam gibt. In den letzten Wochen wurden in der Region nur moderate Erdbeben mit Magnituden im 5-er Bereich registriert.

Semisopochnoi mit Ascheemissionen

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch

Der Aleuten-Vulkan Semisopochnoi emittiert Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von ca. 3000 m über dem Meeresspiegel. Der Inselvulkan gehört zu den Rat-Islands. Auf den Aleuten sind derzeit insgesamt 4 Vulkane tätig.

Shiveluch eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschaka ist der Shiveluch weiter aktiv und lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5200 m aufsteigen. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 5 Vona-Warnungen zu diesem Vulkan raus. Der Dom wächst und emittiert eine hohe Wärmestrahlung, die gestern in der Spitze eine Leistung von 873 MW erreichte. Auf Kamtschatka ist noch ein weiterer Vulkan aktiv.

Karymsky eruptiert explosiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048 , 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky stößt Aschewolken aus, die heute Vormittag bis auf einer Höhe von 3700 m aufstiegen und in südlicher Richtung drifteten. Hier brachte das VAAC seit gestern 6 Meldungen heraus.

Vulkan-News 13.08.21: Fukutoku-Oka-No-Ba

Am japanischen Unterwasservulkan ereignete sich eine Eruption mit hoch aufsteigender Eruptionswolke. Der Ätna ist strombolianisch aktiv. Der Rincon de la Vieja eruptierte.

Fukutoku-Oka-No-Ba mit hoher Eruptionswolke

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Das VAAC brachte 3 Meldungen heraus, nach denen eine sehr hoch aufsteigende Eruptionswolke über dem submarinen Vulkan Fukutoku-Oka-No-Ba (Fukutoku-Okanoba) detektiert wurde. Die Eruptionswolke stieg demnach bis auf einer Höhe von 16500 m auf und driftete in Richtung Südwesten. Die erste VONA-Meldung wurde heute um 00:27 UCT veröffentlich. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der Eruptionswolke überwiegend um Wasserdampf, doch sie kann auch Vulkanasche enthalten. Bis wir genau wissen, was am Vulkan vor sich geht, wird wohl noch eine Weile vergehen.

Beim Fukutoku-Oka-No-Ba handelt es sich um einen japanischen Unterwasservulkan, der zur Vulkangruppe der Volcano Islands im Archipel von Bonin Islands gehört. Seine Gipfeltiefe wird mit 29 m unter dem Meeresspiegel angegeben und es könnte gut sein, dass dort gerade die Geburt einer neuen Insel stattfindet. Zuletzt eruptierte der Vulkan 2010. In späteren Jahren zeichneten Satellitenbilder Wasserverfärbungen auf. Die Inselgruppe befindet sich im Pazifik, gut 1000 km südöstlich von Tokio. Im letzten Jahr war dort der junge Inselvulkan Nishinoshima aktiv gewesen. Er befindet sich im Norden des Archipels, während Fukutoku-Okanoba im Süden liegt.

Ätna weiter strombolianisch aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Die Infraschallsensoren des LGS registrierten weitere starke Explosionen. Ihre Zahl nahm gegenüber dem Vortag ab, liegt mit einem Wert von gut 2500 detektierten Ereignissen noch im hohen Bereich. Dabei kam es durchaus zu stärkeren Explosionen, die einen sehr hohen Schalldruck von knapp unter 5 Pa erzeugten. Die meisten Explosionen kamen aus Richtung des Zentralkraters und neben der Bocca Nuova, soll auch die Voragine aktiv gewesen sein. Der Nordostkrater war ebenfalls sehr munter, während aus dem Neuen-Südostkrater vergleichsweise wenige Eruptionen detektiert wurden. Der Tremor bewegt sich momentan überwiegend im grünen Bereich, erzeugte gestern Abend aber einen Peak, der bis ans Rote heranreichte. Zuvor gab es einige Fluktuationen im gelben Bereich.

Rincon de la Vieja mit Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

In Costa Rica kam es zu einer kurzweiligen Eruption, die ca. 4 Minuten andauerte. Das VAAC Washington registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. In den letzten Monaten stand der Vulkan öfters in den News.

Vulkan-News 12.08.21: Ätna, Copahue, Fagradalsfjall

Am Ätna kam es gestern zu zahlreichen Explosionen. In Chile ist der Copahue aktiv geworden und am Fagradalsfall fließt weiterhin Lava.

Ätna: zahlreiche Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

In den letzten 2 Tagen wurden am Ätna sehr viele strombolianische Eruptionen registriert. Einige wiesen teilweise einen sehr hohen akustischen Druck auf. Das LGS berichtete gestern von fast 14.000 Signalen, die von den Infraschallsensoren aufgezeichnet wurden. Als Hauptquellen werden Südost- und Nordostkrater genannt. Die Aktivität hielt bis gestern Mittag an und brach dann plötzlich ab. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde darüber spekuliert, ob die Signale nicht im Zusammenhang mit den Waldbränden stehen könnten. Generell ist es natürlich möglich, dass Störgeräusche empfangen werden, allerdings gehe ich davon aus, dass der Richtungsindikator die Quellen genau lokalisierte und dass die Forscher des LGS gemerkt hätten, wenn es sich um Störungen gehandelt hätte.

Copahue emittiert Vulkanasche

Staat: Chile | Koordinaten: -37.85, -71.17 | Eruption: Asche-Dampf-Wolke

Der chilenische Vulkan Copahue ist am Dienstag aktiv geworden und emittiert eine Asche-Dampf-Wolke. Zudem ist nachts Rotglut am Krater zu erkennen. SERNAGEOMIN registriert schwachen Tremor und schreibt auf Twitter, das der Vulkan in den Wintermonaten (auf der Südhalbkugel ist gerade Winter) oft ein vergleichbares Verhalten zeigte. Als Grund hierfür wird angegeben, dass eine Verkleinerung des Kratersees einen Schlot freisetzt, der sonst im Verborgenen unter Wasser tätig ist.

Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am Fagradalsfjall geht die Aktivität in gewohnter Manier weiter, allerdings sehen die kleinen Lavafontänen etwas höher aus. Das könnte daran liegen, dass der Kegel weiter wächst und sich der Durchmesser der Krateröffnung verringert. Dadurch hat die wallende Lava im Krater weniger Platz und tritt die Flucht nach oben an. Der Hauptteil der Lava fließt weiterhin in Richtung Meradalir-Tal. Ein Teil bildet verzweigte Lavaströme in südöstlicher Richtung.

Erdbeben am Reykjanes-Ridge

Während die Seismizität am Fagradalsfjall gering ist, gab es weiter südwestlich am Reykjanes Ridge weitere Erdbeben. Die drei Stärksten hatten Magnituden zwischen 3,8 und 3,2 mit Erdbebenherden, die gut 10 km tief lagen. Die Epizentren wurden 25.7 km west-süd-westlich von Eldeyjarboði lokalisiert. In der letzten Woche gab es Berichte, dass man in der Gegend Anzeichen einer submarinen Eruption gesichtet hatte. Ein Küstenwachschiff wurde losgeschickt, aber man konnte keine submarine Eruption entdecken.
Update: Ein Erdbeben wurde auf M 4,5 hochgestuft.

Vulkan-News 11.08.21: Ätna, Shiveluch

Der Ätna hat einen neuen Gipfelpunkt. Der Fagradalsfjall eruptiert Lavaströme. Der Dom am Shiveluch ist sehr aktiv.

Ätna: Südostkrater neuer Gipfel

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Was ich gestern Morgen bereits am Rande bemerkt hatte, wurde dann im Laufe des Tages offiziell bestätigt: der Nordrand des Südostkraters stellt den neuen Gipfelpunkt des Ätnas dar und hat eine Höhe von 3357 m. Damit wird der alte Gipfel am Nordostkrater um 31 Meter übertroffen. Die letzte Messung stammte aus 2018. Zu diesem Zeitpunkt lag die Gipfelhöhe bei 3326 m. Sie lag deutlich unter dem Wert von 3354 m, der vielfach in der Literatur als Gipfelhöhe angegeben wurde. Diese Höhe erreichte der Nordostkrater vor 40 Jahren. Seitdem ist er durch zahlreiche Kollaps-ereignisse geschrumpft. Der Neue Südostkrater feierte seine Geburt erst im Jahr 2006, als sich ein Pitkrater an der Basis der Ostflanke des Südostkraters öffnete. Der Neue Südostkrater dürfte schon seit mehreren Monaten den höchsten Punkt des Vulkans stellen. Seit Dezember letzten Jahres wuchs er deutlich an, da die Serie aus fast 60 Paroxysmen viel Material förderten.

Fagradalsfjall eruptiert Lavaströme

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf Island geht unvermindert weiter. Inzwischen verschwindet sie immer mehr aus den lokalen Medien, weil man sich an die Eruption gewöhnt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Lava hauptsächlich in das Meradalir-Tal läuft und nicht Richtung Küstenstrasse und so ist erst einmal nicht mit einem Ocean Entry zu rechnen. Allerdings kann sich die Morphologie des Kraters schnell ändern und damit dann auch der Weg, den sich die Lava sucht. Der aktuelle Lavapuls hält seit gestern Abend an und fördert mehrere Lavaströme. Auf der Livecam im Meradalir sah man gut, wie die Lavaströme über den Steilhang ins Tal flossen.

Shiveluch mit hoher Thermalstrahlung

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Der Shiveluch auf Kamtschatka steigerte seine Aktivität weiter. Vom wachsenden Dom ging heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit 310 MW Leistung aus. Auf der LiveCam war ein Hotspot zu erkennen gewesen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 5800 m registriert. Man kann davon ausgehen, dass die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme im Zusammenhang stehen.

Vulkan-News 10.08.21: Ätna, Merapi

In den Schlagzeilen stehen einmal mehr die Vulkane Ätna, Fagradalsfjall und Merapi, die sich in der letzten Zeit als zuverlässige Dauerbrenner präsentieren.

Ätna: Explosion am Nordost-Krater

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Heute Morgen ereignete sich am Nordostkrater eine unerwartete Explosion. Die Aschewolke stieg geschätzte 2000 m über Kraterhöhe auf und driftete in Richtung Osten. Der Tremor fluktuiert im unteren gelben Bereich und stieg im Vorfeld der Eruption nicht merklich an. Auf Sentinel-Satellitenfotos der letzten Tage erkannte man eine thermische Anomalie im NE-Krater. Darüber hinaus sah man auch Hotspots in der Bocca Nuova und im Südostkrater. Dieser löste den Nordostkrater als höchsten Punkt des Ätnas ab.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island geht die Aktivität am Fagradalsfjall weiter. Sie hat wieder zu einem kurzweiligerem Rhythmus gefunden, bei dem sich Ruhe- und Aktivitätsphasen in ca. 12 stündigen Intervallen abwechseln. Am Krater selbst kam es in den letzten Tagen zu mehreren Kollaps-Ereignissen, wie es für solche Kegel typisch ist. Die Morphologie der Kraterwände änderte sich und neben dem bekannten Abflusskanal in Richtung Meradalir-Tal, entstand ein kleinerer Ablauf in südlicher Richtung. Während die Seismizität entlang der isländischen Hauptstörungszonen erhöht ist, gab es am Nordwestende des Magmatischen Gangs nur 2 schwache Erdbeben.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gab es 2 weitere Pyroklastische Ströme, von denen einer größer war, als die meisten Ströme der letzten Tage. Die Gleitstrecke betrug ca. 2500 m und eine Aschewolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Das seismische Signal hatte eine Maximalamplitude von 45 mm und dauerte 213 Sekunden. Die Anzahl hybrider- und vulkanotektonischer Erdbeben ist deutlich zurückgegangen und lag gestern bei ca. 115. Es sieht so aus, als wäre der Aufstieg der neuen Magmablase fast beendet.