Vulkan-Nachrichten 02.05.21: Fagradalsfjall, Merapi, Pacaya

In den News zu den Vulkanen geht es heute um das veränderte Eruptionsgeschehen am isländischen Vulkan Fagradalsfjall, dem Lavastrom am Pacaya und Pyroklastischen Strömen am Merapi.

Fagradalsfjall: Eruptionsverhalten änderte sich

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Im Laufe des gestrigen Tages veränderte sich das Eruptionsverhalten: anstatt einer kontinuierlichen Lavafontäne zu eruptieren, generierte der Krater auf Spalte 5 strombolianische Eruptionen.  Dafür steigerte sich die Auswurfshöhe der glühenden Tephra und das Wachstum des Kegels beschleunigte sich. Zeitweise kam es auch zu starken Pulsen, bei denen eine Lavafontäne entstand. Zudem werden weiterhin Lavaströme gefördert und das Lavafeld wächst.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel fluktuiert. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Erschütterungen, von denen sich allerdings viele Beben im Bereich des Hengil-Spaltensystems manifestierten. Die Erdbebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs nahm ab.

Merapi generiert Pyroklastische Ströme

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Am indonesischen Vulkan Merapi wurden gestern 4 Pyroklastische Ströme erzeugt. Sie verursachten seismische Signale, die zwischen 80 und 134 Sekunden dauerten und Amplituden bis zu 61 mm aufwiesen. Darüber hinaus wurden 104 Abgänge von Schuttlawinen festgestellt. Gegenüber den letzten Wochen hat die Seismizität ein wenig zugenommen. Der Dom wächst weiter.

Pacaya: Lavastrom wird länger

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am guatemaltekischen Pacaya wird weiterhin vergleichsweise viel Lava eruptiert. INSIVUMEH berichtet, dass der Lavastrom aus der neuen Eruptionsspalte eine Länge von 1700 m erreicht hat und an 2 Fronten aktiv ist. Noch gefährden sie keinen Ortschaften, doch das könnte sich schon in wenigen Tagen ändern. Außerdem kommt es wieder zu explosiven Pulsen aus dem McKenney-Krater. Das VAAC detektiert Vulkanasche in 3000 m Höhe.

Sinabung eruptiert Asche

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link

Auf Sumatra ist der Sinabung weiterhin munter und erzeugte gestern 2 Ascheeruptionen. Sie dauerten jeweils 3 Minuten und förderten Vulkanasche bis auf einer Höhe von gut 3000 m. Die Seismometer des VSI registrierten 128 Abgänge von Schuttlawinen, 17 Hybriderdbeben, 4 Beben mit niedrigen Frequenzen und 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Der Dom wächst weiter und nimmt inzwischen wieder gefährliche Dimensionen an. So erkennt man auf dem Bild von letzter Woche, dass eine Zunge des Doms bis auf die Vulkanflanke hinaus ragt. Kollaps-Ereignisse sind sehr wahrscheinlich. Die Gefahr, dass größere Pyroklastische Ströme abgehen wächst täglich.

Vulkannachrichten 01.05.21: Dieng, Pacaya, Ruiz

In den Vulkannachrichten zum 1. Mai geht es um eine phreatische Eruption aus dem Sileri-Krater des Dieng Plateaus, dem Lavastrom am Pacaya und einer Asche-Eruption des Nevado del Ruiz in Kolumbien.

Pacaya: Lavastrom schreitet voran

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am Pacaya in Guatemala gab es wieder eine größere explosive Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in westlicher Richtung driftete. Entgegen den INSIVUMEH-Nachrichten von gestern, öffnete sich die neue Eruptionsspalte nicht im Südwesten des Vulkankegels, sondern im Nordwesten. Der Lavastrom schreitet voran und soll sich in dem als „La Brena“ bekanntem Areal bewegen.

Dieng: Phreatische Eruption

Lokation: -7.20, 109.90 | Eruption: Phreatisch | Link

Auf dem indonesischen Dieng-Plateau kam es nach längere Abstinenz zu einer phreatischen Eruption aus dem Sileri-Krater. Die Dampfexplosion ereignete sich am 29. April und schleuderte Schlamm und Gesteinsbrocken bis zu 200 m hoch. Das Material verteilte sich bis zu 400 m weit. Verletzt wurde offenbar niemand. Auf dem Dieng-Plateau gibt es mehrere Krater, die zum Teil mit Seen gefüllt sind. Sie sind nicht nur touristische Attraktionen, sondern die Umgebung der Krater wird landwirtschaftlich genutzt. Daher besteht bei Eruptionen ein hohes Gefahrenpotenzial. Das PVMBG warnte vor weiteren Ereignissen und forderte die Menschen auf, die 500 m Sperrzone um den Krater zu respektieren.

Die Seismizität des Dieng-Plateaus ist erhöht. So wurden 48 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Zudem registrierten die Seismometer 30 Tornillos und zahlreiche tektonische Erdstöße. Die Warnstufe bleibt trotzdem bei „1“.

Nevado del Ruiz: Vulkanasche detektiert

Lokation: 4.89, -75.32 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am kolumbianischem Vulkan Nevado del Ruiz wurde eine Aschewolke beobachtet. Sie erreichte eine Höhe von 5800 m ü.N.N. und wurde in Richtung Norden verfrachtet. Über Gipfelhöhe stieg die Aschewolke gut 600 m hoch auf. Sie wurde auf Webcams beobachtet. Der Alarmstatus des Vulkans steht auf „gelb“.

Vulkan-Nachrichten 30.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Heute geht es in den Vulkannachrichten um ein Schwarmbeben am Ätna, einer neuen Eruptionsspalte am Pacaya und um die Aktivität am Fagradalsfjall. Dort steigerte sich die Höhe der Lavafontäne.

Fagradalsfjall: Lavafontäne höher

 

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern steigerte sich die Tätigkeit am isländischen Vulkan Fagradalsfjall. Die Aufstiegshöhe der Lavafontäne hat deutlich zugenommen und der Kraterkegel wächst. Das gleiche gilt auch für den Lavastrom. Die Seismizität entlang des Dykes ist moderat. Dafür gab es gestern am Vulkansystem Hengil ein Beben der Magnitude 3,8. Es war mit einem Schwarmbeben assoziiert. Bereits in den letzten Tagen gab es dort eine erhöhte Seismizität.

Pacaya: Neuer Lavastrom

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Für gut 10 Tage sah es am Pacaya in Gautemala nach Entspannung aus, doch seit gestern fließt ein neuer Lavastrom. Er kommt wieder aus einer Spalte auf der Südwestflanke des Vulkans und die Fördermenge schaut derzeit so aus, als ob sie wieder das Potenzial hätte, einen langen Lavastrom zu erzeugen. INSIVUMEH meldete darüber hinaus strombolianische Tätigkeit aus dem McKenney-Krater. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m über Kraterhöhe auf. Größere Ascheeruptionen gab es nicht.

Ätna: Schwarmbeben bei Milo

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Ätna-Ostflanke gab es heute Nacht ein Schwarmbeben. Das INGV registrierte mehr als 50 schwache Erschütterungen im Bereich von Milo. Die Gemeinde befindet sich unterhalb des Valle del Bove. Die stärkste Magnitude lag bei 2,1. Die Tiefen der Erdbebenherde streuen grob zwischen 22 und 8 km. Es schaut so aus, als wären die Beben mit Magmenaufstieg assoziiert, obwohl es in der Region auch bekannte Störungszonen gibt. Eine Theorie ist, dass aufsteigendes Magma die Spannungen im Untergrund verändert und so Beben an tektonischen Störungszonen auslöst. Wie auch immer, es ist ein Lebenszeichen des Vulkans, dass vermuten lässt, dass die Phase geringe Aktivität nur ein Intermezzo sein wird.

Vulkan-News 29.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom Donnerstag, geht es um ein Update zum Fagradalsfjall und um mehrere explosive Eruptionen am Sinabung auf Sumatra. Der Merapi erzeugte glühende Schuttlawinen.

Fagradalsfjall: Kollaps am Krater

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Die Eruption auf Island geht weiter und die Aktivität konzentriert sich auf den Kraterkegel, der sich auf Spalte 5 bildete. Die Webcam von mbl nahm gestern ein Kollaps-Ereignis auf, bei dem die Spitze einer Kraterwand einbrach. Die Menschen im Vordergrund bieten einen schönen Größenvergleich, anhand dessen man die Dimension des Kraterkegels besser einschätzen kann. Demnach ist er ungefähr 12 m hoch und 30 m breit. Die Lavafontänen steigen bis zu 20 m hoch auf.

Die Seismizität entlang des Dykes ist leicht rückläufig. Dafür manifestierte sich ein neues Schwarmbeben weiter östlich, am Rand der Risssysteme der Reykjanes Halbinsel.

Sinabung erzeugt explosive Eruptionen

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) wurden in den letzten 24 Stunden 6 explosive Eruptionen generiert. Seismische Daten zeigten, dass die Eruptionen bis zu 228 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 120 mm hatten. Lokale Medien berichten zudem, dass Pyroklastische Ströme abgingen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete neben den explosiven Eruptionen, die Abgänge von 138 Schuttlawinen. Die Ereignisse kamen nicht überraschend, denn bereits Vorgestern wurden Fotos vom Dom veröffentlicht: er ragte weit über den Krater hinaus. Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Ereignissen kommen wird.

Merapi mit Schuttlawinen

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen in den letzten Tagen zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. Alleine gestern wurden 126 Abgänge festgestellt. Die zugehörigen seismischen Signale hielten bis zu 141 Sekunden an und hatten Amplituden zwischen 3-44 mm. Nächtliche Aufnahmen dokumentieren, dass die Schuttlawinen glühende Lava enthielten. Zudem wurden 22 Hybriderdbeben detektiert. Ihre Zahl nahm in den vergangenen Tagen etwas zu. Man kann davon ausgehen, dass Magma aufsteigt und der Dom weiter wächst.

Vulkan-News 28.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Stromboli

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, einer Phase mit kontinuierlicher Aktivität am Stromboli und um den wachsenden Krater am Fagradalsfjall. Darüber hinaus zeigte sich der Suwanose-jima und von seiner aktiven Seite.

Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Sie beschränkt sich zunehmend auf den Hornito auf Spalt 5, dessen Haupt-Schlot deutlich an Größe zugelegt hat. Er fördert eine permanente Lavafontäne und speist einen Lavastrom. Der Hornito hat das Potenzial sich zu einem Schlackenkegel zu entwickeln. Die Seismizität entlang des Risssystems ist weiter moderat, mit leicht rückläufiger Tendenz. IMO registrierte in den letzten 48 Stunde 95 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Darüber hinaus gab es auch einen kleinen Schwarm unter der Katla.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

In der Nacht steigerte sich die strombolianische Aktivität am Ätna. Austragungsort ist der Neue Südostkrater. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten zahlreiche Explosionen. Das Geschehen spiegelt sich ebenfalls in einer thermischen Anomalie wieder, die auf einem neuen Sentinel-Satellitenbild im Infrarotbereich zu sehen ist. Im Zentralkrater ist ein kleinere Anomalie auszumachen. Der Tremor bewegt sich nun an der Basis des gelben Bereichs und weist einige Spitzen auf.

Stromboli: Phase mit Lavaspattering

Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Heute Nacht konnte man via Livecam beobachten, dass es am Stromboli eine Phase mit starken Entgasungen, Lavaspattering und häufigeren strombolianischen Eruptionen gab. Die Aktivität konzentrierte sich auf den nordöstlichen Kratersektor, aus dem früher öfters Lavaströme austraten. Es ist sehr gut möglich, dass die beschrieben Aktivität eine entsprechende Phase mit dem Ausstoß von kurzen Lavaströmen ankündigt. In der letzten Woche signalisierten hohe Kohlendioxid-Emissionen, dass vermehrt Lava aus größeren Tiefen aufsteigen könnte. Die Aktivität wurde allerdings im täglichen Update des LGS nicht kommentiert.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch | Link

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima munter. Das VAAC meldete seit gestern 9 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2400 m auf und drifteten in nordwestlicher Richtung. Dieses Jahr gab es bereits 264 Warnungen vor Aschewolken. Wie man den Live-Daten entnehmen kann, stieg der Tremor in den letzten Tagen deutlich an.

Vulkan-Nachrichten 27.04.21: Ätna, Fagradalsfjall

In den Vulkannachrichten vom Dienstag, steht der Ätna an erster Stelle der Berichterstattung, denn dort nahm der Neue Südostkrater seine Aktivität wieder auf. Außerdem gibt es einen Statusbericht zum Fagradalsfjall.

Ätna: Explosionen am Neuen Südostkrater

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern habe ich den Ätna noch für ruhend erklärt, da dreht er doch prompt wieder etwas auf und erzeugt strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Die Aktivität begann bereits in der Nacht zuvor, als es 2 spontane Explosionen gegeben hatte, die einen Teil des Kegels mit glühender Tephra eindeckten. Solche einzelnen Explosionen erlebte ich bereits 2 Mal am Vulkan, einige Tage bevor es neue Paroxysmen gab. Allerdings ist die Seismizität weiter gering und aus der Tiefe scheint es keinen großen Magmen-Zustrom zu geben, wenigstens keinen, den die Sensoren des INGV detektieren könnten. Dr. Boris Behncke schrieb, dass sich der Berg sehr ruhig verhalte, wenn man von der jüngsten Aktivität absieht. Nach der starken Inflation seit Herbst letzten Jahres und der folgenden Deflation während der Paroxysmen, gab es in diesem Monat wohl nur bescheidene Bodendeformationen. Nichtsdestotrotz kann sich noch eruptionsfähiges Magma im Reservoire des Ätnas befinden. Also, Totgesagte leben länger!

Fagradalsfjall: Lavafontäne intensiviert

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Im Laufe der Nacht änderte sich das eruptive Verhalten entlang der Spalten am Fagradalsfjall. Die LiveCam-Aufnahmen zeigen, dass die meisten Schlote ihre Aktivität zurückgefahren haben. Nun konzentriert sich der Löwenanteil des Lava-Ausstoßes auf Spalte 5. Dort nahm die Höhe des Lava-Sprudels zu, so dass man getrost von einer kleinen Lavafontäne sprechen kann. Sie speits einen Lavastrom, der Richtung Meradalir-Tal fließt. Gestern Abend registrierte MIROVA eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1417 Watt. IMO berichtete, dass die durchschnittliche Förderrate von anfänglich 5,6 Kubikmeter pro Sekunde auf ca. 7 Kubikmeter anstieg. Dieser Wert stammte aus der letzten Woche.

Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist moderat. Beim Keilir -am Nordost-Ende des Magmatischen Gangs- gab es ein kleines Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,2.

Viele isländische Wissenschaftler sind sich inzwischen einig, dass die aktuelle Eruption nur der Auftakt zu einer langanhaltenden Eruptions-Phase in den Risssystemen der Reykjanes-Halbinsel darstellt. Es könnte in den nächsten Jahren also spannend bleiben.

Vulkan-Nachrichten 26.04.21: Fagradalsfjall, Sinabung, Soufrière

In den Vulkan-Nachrichten vom 26.04.21 geht es um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall und dem indonesischen Sinabung. Neuigkeiten gibt es auch vom Soufrière. Am Ätna gab es gestern eine Phase mit erhöhtem Tremor.

Fagradalsfjall: Hohe Thermalstrahlung

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Vom isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht heute Morgen eine sehr hohe Thermalstrahung aus. MIROVA zeigt einen Wert von 1248 MW an. Auf der LiveCam erkennt man, dass der Hornito auf der Spalte 5 besonders aktiv ist. Die Lava sprudelt munter aus dem Schlot und speist einen schnell fließenden Lavastrom. Wahrscheinlich fließt er weiterhin in das Merdali-Tal. Schwache Aktivität erkennt man auch an den Hornitos auf den Spalten 3 und 6.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist höher, als es in den letzten Tagen der Fall war. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 184 Erdstöße. Viele der Erdbeben ereigneten sich nicht direkt entlang des Magmatischen Gangs, sondern an parallel verlaufenden Störungssystemen.

Unter dem Grimsvötn-Vulkan (Vatnajökull) manifestierte sich übrigens auch ein kleiner Erdbebenschwarm. Experten erwarten hier seit längerem eine Eruption.

Sinabung mit Aschewolken

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

In den vergangenen Tagen berichteten Augenzeugen von mehreren Aschewolken, die vom Vulkan Sinabung auf Sumatra ausgingen. Das VSI meldete in der Nacht 2 Eruptionen. Sie dauerten bis zu 162 Sekunden und erzeugten seismische Signale mit einer Amplitude von 32 mm. Es gibt weiterhin hybride- und vulkanotektonische Erschütterungen. Ihre Anzahl liegt im moderaten Bereich und ist weit von den Spitzenwerten Anfang März entfernt. Der Dom wächst relativ langsam, dennoch drohen weitere pyroklastische Ströme.

Soufrière: Neuer Dom vermutet

Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Dom | Link

Am karibischen Vulkan Sourfrière sieht es momentan nach Entspannung aus. Die letzte größere Explosion gab es am 22. April. Doch die Ruhe könnte nur von kurzer Dauer sein, denn MIROVA detektiert heute wieder eine moderate Thermalstrahlung mit 22 MW Leistung. Die Wissenschaftler vom UWI Seismic Research vermuten, dass tief unten im Krater ein neuer Lavadom wachsen könnte. Während der explosiven Phase wurden potenzielle neue Dome sofort wieder zerstört, doch nun könnte sich wieder ein größerer Dom bilden.

Ätna: Kurze Tremor-Phase

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Fumarolisch | Link

Seit dem letzten Paroxysmus ist es recht ruhig um den mächtigsten Vulkan Europas bestellt. Gestern wurde eine moderate thermische Anomalie detektiert und es gab eine Phase mit leicht erhöhtem Tremor. Seine Amplitude stieg bis in den gelben Bereich und in den Sozialen Medien wurde bereits über einen neuen Paroxysmus spekuliert, doch dieser blieb aus. Die Seismizität bleibt niedrig. Momentan sieht es mir danach aus, als würde Ätna weiterhin pausieren wollen.

Vulkan-Nachrichten 25.04.21: Fagradalsfjall, Erta Alé, Kilauea

In den Vulkannews vom Sonntag, geht es um einen Lavastrom am Fagradalsfjall, der Aktivität am Erta Alé und dem Lavasee am Kilauea. Außerdem eruptierten Suwanose-jima und Semeru.

Fagradalsfjall: neuer Lavastrom

Datum: 24.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall machte sich gestern ein neuer Lavastrom auf den Weg ins Merdali-Tal. Ein Rettungstrupp evakuierte einige Schaulustige, die sich auf dem Bergkamm an der Eruptionsstelle aufhielten. Es wurde befürchtet, dass der Lavastrom die Wanderwege blockieren könnte und den Zuschauern damit den Rückweg versperren würde. Doch das geschah offenbar nicht. Obwohl eine recht breite Lavafront schnell die Schlucht hinabfloss, blieben die Wanderwege bislang unbeeinträchtigt.

Aufgrund des schlechten Wetters gibt es heute keine Livecam-Ansicht des Geschehens und wir müssen uns gedulden, bis die Sicht wieder frei ist, um evtl. Änderungen entlang der Eruptionsspalte begutachten zu können.

Erta Alé: Thermische Anomalie

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch | Link

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé ist wieder eine thermische Anomalie aufgetaucht. Sie manifestiert sich im Nordkrater und stammt vermutlich von einem Lavastrom, der den Kraterboden bedeckt. Typischer Weise quillt die Lava dort aus einem Hornito. Vom Südkrater geht eine geringe Wärmestrahlung aus. In einer weiteren Ansicht des Satellitenfotos erkennt man auch den Nachbarvulkan Dalaffilla, von dem vor 2 Tagen eine Wärmeanomalie gemeldet wurde, doch auf dem Satellitenbild ist keine frische Lava auszumachen.

Kilauea: Lavasee weiter aktiv

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch | Link

Schon länger habe ich nicht mehr über die Situation am Kilauea auf Hawaii berichtet. In den letzten Wochen ist der Lavasee weiter aktiv gewesen, allerdings hat sein Durchmesser abgenommen. Das HVO gibt seine Tiefe mit 227 m an. Damit stieg sein Pegel im Vergleich zur Hauptwachstumsphase nur noch wenig. Anhand der Bodendeformation erkennt man, dass weniger Lava ausgestoßen wird, als in den unterirdischen Magmenkörper nachströmt. Am Pu’u ‚O’o-Krater hingegen, wird seit Anfang des Jahres Deflation registriert.

Semeru: Aschewolke registriert

Datum: 19.04.2021 | Lokation: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom | Link

Das VAAC meldet Vulkanasche, die vom indonesischen Vulkan Semeru emittiert wird. Sie steigt bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driftet in südöstlicher Richtung.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Datum: 19.04.2021 | Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

In Japan ist es der Suwanose-jima, der weiter Vulkanasche eruptiert. Das VAAC meldete eine Serie von 4 Eruptionen. Vulkanasche wurde bis auf einer Höhe von 2100 m ausgestoßen. Die Aktivität wurde von 15 vulkanotektonischen Erdbeben begleitet.

Vulkan-Nachrichten 24.04.21: Fagradalsfjall, Fournaise, Merapi

In den Vulkannachrichten vom Samstag, geht es um einen Kollaps am Fagradalsfjall, zwei tote Studenten am Piton Fournaise und um vier pyroklastische Ströme am Merapi. 

Fagradalsfjall: Hornitowand kollabierte

Datum: 24.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die Aktivität am isländischen Vulkan Fagradalsfjall veränderte sich in den letzten zwei Tagen wenig, zumindest, was die groben Parameter anbelangt. Es sieht so aus, als wäre der Lava-Ausstoß leicht rückläufig. Die Aktivität konzentriert sich auf 3 Hornitos, von denen sich 2 auf der Spalte 5 befinden. Der Dritte liegt auf Spalte 3. Allerdings kommen Momentan weniger Aufnahmen rein, als es in den letzten Wochen der Fall war. Daher stehen überwiegend nur die Livecam-Aufnahmen zur Interpretation des Geschehens zur Verfügung. Gestern konnte man via Cam beobachten, wie eine Wand des aktivsten Hornitos auf Spalte 5 langsam abrutschte. Es war ein schleichender Prozess, der sich gut 2 Stunden hinzog. In der Nacht kam es dann zu den üblichen Fluktuationen im Lava-Ausstoß.

[twenty20 img1=“815809″ img2=“815808″ offset=“0.5″ before=“Gegen 8.30 Uhr begann die Wand langsam abzugleiten.“ after=“Gut 2 Stunden später bewegte sie sich nur noch wenig. © mbl“]

Piton de la Fournaise: Zwei Studenten erstickt

Datum: 24.04.2021 | Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Piton de la Fournaise auf La Réunion ist weiterhin aktiv. Der Tremor ist hoch und gestern wurden 10 vulkanotektonische Beben registriert. Es wird weiterhin Lava ausgestoßen. Dramatischer als die eigentliche Eruption, ist der Umstand, dass am Mittwoch 2 Naturwissenschafts-Studenten am Vulkan ums Leben kamen. Mittwochabend wurden sie von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet, doch aufgrund des schlechten Wetters konnte erst am Donnerstag eine Suchaktion durchgeführt werden. Bis dahin dachte man, dass die Beiden sich verlaufen hätten, doch sie wurden in der Nähe der aktiven Spalte tot aufgefunden. Wie die Autopsie am Freitag ergab, sind sie in den giftigen Gasen erstickt. Sie hatten nahe der Ausbruchsstelle biwakiert, um den Vulkan im Rahmen ihres Studiums zu beobachten. Zuletzt kam am Fournaise ein Wanderer im Jahr 2003 ums Leben, als er in einer Spalte stürzte. Dort war es 250 Grad heiß und er starb innerhalb weniger Minuten. (Quelle: IPR)

Tatsächlich bin ich 1998 ebenfalls um ein Haar in den Gasen des Fournaise erstickt, als am Entgasungsloch einer Tube der Wind drehte und ich plötzlich im Abgasstrahl stand. Die Gasmaske befand sich -unerreichbar- im Rucksack. Bereits nach 2 Atemzügen in den Gasen wurde mir schwindelig und ich wusste, dass ich einen 3. Zug nicht nehmen durfte! So hielt ich den Atem an und stolperte -nichts mehr sehend- aus der Gaswolke raus.

Merapi: weitere Pyroklastische Ströme

Datum: 24.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

In der Nacht lösten sich 4 weiter Pyroklastische Ströme vom Dom des Vulkans Merapi auf Java. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal Amplitude von 55 mm und 161 Sekunden Dauer. Die Gleitstrecke dürfte um 1000 m betragen haben. Zudem wurden innerhalb von 6 Stunden 82 Schuttlawinen-Abgänge registriert.