Domvulkane weltweit

Kelut: ein Bild des Thermalsatelliten MODIS zeigt eine thermische Anomali im Krater. Diese Aufnahme ist ein weiteres Indiz für einen neuen Lavadom.

Popocatepetl: neben 3 Asche- und Dampfexhalationen erzeugte der Vulkan in Mexiko gestern eine etwas stärkere Eruption. Im Krater wächst ein neuer Lavadom

Sinabung: am Vulkan in Sumatra sind ebenfalls thermische Anomalien sichtbar. Diese verteilen sich überraschend auf mehrere hot spots und nicht nur am Dom.

Vulkane weltweit

Der Krater des Kelut nachd er Eruption. © USGSÄtna: der Vulkan auf Sizilien ist weiterhin schwach aktiv. Der Tremor ist erhöht und der Lavastrom fließt wieder über die Flanke ins Valle del Bove.

Island: entlang der Hauptstörungszonen gibt es derzeit viel Seismik. 2 Beben fanden in der Nähe der Hekla statt.

Kelut: das USGS gab die Höhe der Eruptionswolke des Ausbruches vom 13.02.14 mit 17 km an. Der Krater des Vulkans dampft derzeit. Möglicher Weise beginnt ein Dom zu wachsen. (siehe Bild)

Sakura-jima: der Vulkan auf der japanischen Insel Kyushu eruptiert wieder etwas regelmäßiger mit 1-2 Eruptionen am Tag. Sporadisch aktiv sind Aso und Suwanose-jima.

Popocatepetl: neuer Lavadom

Glühen am Gipfelkrater. © CENAPREDDie Vulkanologen von CENAPRED entdeckten im Krater des mexikanischen Vulkans einen neuen Lavadom. Dieser könnte zu explosiven Eruptionen führen, wie wir sie vor einem Jahr beobachten konnten. Auf der Livecam sieht man ein schwaches Glühen über dem Krater schweben.

Ätna: phreatische Explosion

Laut volcanodiscovery.com gab es heute Mittag in der Bocca Nuova eine kleine phreatischen Explosion. Allerdings war diese so schwach das sie kein seismisches Signal erzeugte.

Nachdem der Tremor gestern Morgen stark zurück gegangen war, ist er nun wieder auf leicht erhöhtem Niveau. Auf der Flanke des NSEC fließt noch ein kleiner Lavastom. Er erreicht aber nicht mehr das Valle del Bove. Alles in Allem ist die Aktivität am Ätna derzeit rückläufig.

Kelut: Vulkanausbruch auf Java

Update 15.02.2014: Obwohl noch keine eindeutigen Meldungen über die genaue Stärke des Vulkanausbruches vorliegen, lässt sich Folgendes zusammenfassen: die Höhe der Eruptionssäule lag zwischen 13 und 20 km. In 7 km Entfernung gingen 20 cm Vulkanasche nieder. Im 150 km entfernten Yogyakarta war es eine 1 cm dicke Schicht, dort war auch der Explosionsknall zu hören. Die Aschewolke driftete in WSW-Richtung. Die Hauptphase der Eruption dauerte zwischen 90 und 180 Minuten. Es war eine (sub)plinianische Eruption und der VEI wird vielfach auf 4 geschätzt. Die endgültige Einordnung kann aber erst getroffen werden, wenn das geförderte Asche-Volumina bekannt ist.

Update 14.02.2014: die explosive Eruption am Kelut führte zu massivem Ascheregen in Ostjava.  Es starben 2 Menschen als ihr Hausdach unter dem Gewicht der Vulkanasche zusammen brach. 3 Flughäfen wurden geschlossen. Der Flugverkehr von und nach Australien wurde stark beeinträchtigt. Selbst auf Bali konnten Flugzeuge nicht landen/starten. Leserin Regina hörte den Explosionsknall im 100 km entfernten Solo und berichtet von Ascheniederschlag.

Update: neuen Berichten zu Folge ist die initiale Eruption weitaus stärker gewesen, als bisher angenommen. Lapilli regnete noch in 15 – 20 km Entfernung vom Vulkan nieder. Auf Facebook sind Aufnahmen mit vulkanischen Gewittern in einer großen Aschewolke zu sehen. Die Aschewolke stieg vermutlich bis in die Stratosphäre auf. Viele der Evakuierungszentren liegen innerhalb der Zone mit dem Lapilli-Niederschlag. Sollten große pyroklastische Ströme entstehen, wären die Menschen dort ebenfalls gefährdet. In der Evakuierungszone leben mehr als 200.000 Menschen!

Originalmeldung: nachdem vor 3 Tagen die Alarmstufe auf „orange“ erhöht wurde, ist der Kelut (auch Kelud geschrieben) auf der indonesischen Insel Java heute tatsächlich ausgebrochen. Der Vulkanausbruch ließ Asche 3 km hoch aufsteigen. Es wurde eine 10 km Sperrzone eingerichtet. Tausende Menschen werden evakuiert.
Der Kelut ist ein gefährlicher Domvulkan. Bei seinen Eruptionens tarben bereits zahlreiche Menschen. Ein großer Vulkanausbruch 1919 vorderte über 5000 Menschenleben. 1990 gab es mehr als 30 Opfer. In den vergangenen Wochen heizte der Dom wieder auf und es wurden zahlreiche Erdbeben registriert.

Ätna: neue Lavaströme und ein pyroklastischer Strom

Lavaströme am Ätna. © INGVUpdate 12.02.2014: das INGV Catania hat nun einen Bericht (italienisch) online. Der pyroklastische Strom entstand an einem neuen Förderschlot eines Lavastromes, der sich unterhalb des Gipfels durch die Flanke des Kegels bohrte. Dadurch kollabierte ein Teil der Kraterwand und ein Erdrutsch aus heißem Material wurde ausgelöst. Die Schuttlawine verwandelte sich in einen pyrokalstischen Strom. Er legte eine Entfernung von 3,5 –  4 km zurück. An der Front war der Strom 1 km breit. Die Kollegen von volcanodiscovery sagen, das Ereigniss hätte 3 Minuten gedauert. Der pyroklastische Strom hatte demnach eine Geschwindigkeit von ca.70 km/h.

Die Wissenschaftler des INGV zögern ein wenig den Ausdruck „pyroklastischer Strom“ zu verwenden, da der Entstehungsmechanismus ein anderer war, als bei klassischen pyroklastischen Strömen. Sehr wahrscheinlich war er kühler und enthielt weniger Gase als ein klassischer pyroklastischer Strom. Das sieht man auch daran, dass der Strom am Boden des Valle del Bove stoppte. Ein richtiger pyroklastischer Strom dieser Größenordnung wäre auch auf flacherem Gelände weiter geflossen.

Update: was auf der LiveCam von der Seite wie ein Aschestrom aussah, scheint doch ehr ein echter pyroklastischer Strom gewesen zu sein. Auf neuen Fotos ist zu erkennen, dass der Strom recht groß war und den Hang des Valle del Bove weit hinabgeflossen ist. Pyroklastische Ströme sind am Ätna verhältnismäßig selten und treten meistens im Zusammenhang mit neuen Lavaströmen auf.

Originalmeldung: der Ätna eruptiert weiterhin und fördert Lavaströme aus mehreren Öffnungen an Basis und Ostflanke des Neuen Südostkraters. Die Lava fließt ins Valle del Bove. Heute Morgen kam es dabei zu einem größeren Event, bei dem es zu Asche- und Schuttströmen (debris flows) kam. Vermutlich hat sich ein neuer Lavastrom seinen Weg gebahnt und dabei die Ascheströme verursacht. Diese haben eine gewisse Ähnlichkeit mir pyroklastischen Ströme, sind aber nicht ganz so zerstörerisch. Auf der LiveCam sieht man die breite Front des neuen Lavastromes. Zudem ist der Krater strombolianisch aktiv. Der Tremor ist erhöht.

Vulkane weltweit

Update Änta: auf der Livecam ist strombolianische Aktivität aus dem NSEC zu sehen. Vor wenigen Wochen wäre das ein untrügerisches Zeichen eines bevorstehenden Paroxysmus gewesen. Ob sich es nun ebenso verhält, werden die nächsten Stunden/Tage zeigen.

Ätna: in den vergangenen Tagen gab es einige schwache Erdbeben unter der Ostflanke des Vulkans. Die Hypozentren lagen in Tiefen kleiner als 5 km. Der Tremor steigt leicht und der Lavastrom im Valle del Bove ist weiterhin schwach aktiv.

Shiveluch: das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 5 Aschewolken, die von dem Vulkan in Kamtschatka aufgestiegen sind. Diese Aschewolken sind sehr wahrscheinlich wieder mit pyroklastischen Strömen assoziiert.

Kavachi: submarine Eruption

Kavachi. © NASADas NASA earth-observatory veröffentlichte heute ein neues Satelittenbild aus dem West-Pazifik. Darauf ist bei den Salomonen eine Wasserverfärbung zu erkennen, wie sie für submarine Eruptionen typisch ist. Die Verfärbungen gehen vom Unterwasservulkan Kavachi aus, dessen Krater ca. 20 m unter der Oberfläche liegt. Zuletzt ereignete sich hier im Jahr 2007 eine Serie submariner Eruptionen.

Ätna: Asche aus dem NSEC

Blick der Thermalcam des INGV auf das Valle del Bove mit Lavastrom und Strombolianer.Update 05.02.2014: auf der Livecam sind weitere strombolianische Eruptionen mit Asche-Emissionen zu beobachten. Zudem ist der Lavastrom länger geworden.

Originalmeldung: Boris Behncke vom INGV berichtet von gelegentlichen Asche-Emissionen aus dem Neuen Südostkrater (NSEC). Zudem floss gestern Nacht etwas Lava aus den Schloten an der Basis des gleichen Krater-Kegels. Der Tremor ist allerdings (noch) auf normalem Niveau. Ob die Asche-Emissionen Vorzeichen eines neuen Paroxysmus sind ist ungewiss. Die Aktivität der letzten Wochen deutet darauf hin, dass im Moment recht wenig Gas in der Magma enthalten zu sein scheint.