Corona: Neue Virusvariante

Das Coronavirus ist mutiert! Die neue Variante soll um 70% infektiöser sein als die Variante der 2. Welle. Mutierte Viren wurden in Südafrika und in England festgestellt und auch einmal in den Niederlanden nachgewiesen. Dort gilt nun ein Landeverbot für Flugzeuge aus England. Was die Mutation des Virus für die Impfung mit den jüngst entwickelten Vakzinen bedeutet ist noch unklar. Während der britische Premier sagt, es gebe keine Hinweise darauf, dass der neue Impfstoff gegen die Mutation nicht wirken würde (obwohl es generell zu früh ist, um eine Wirkung der bisherigen Impfungen festzustellen), sind sich diesbezüglich britische Virologen nicht so sicher. Laut einem Medienbericht schrieben sie dazu, dass die neue Variante besonders viele Mutationen im Bereich der Spike-Proteine habe, auf die sich das Vakzin von Biontech konzentriere. Es könnte durchaus sein, dass das aktuelle Vakzin nicht mehr wirke.

Generell mutieren Viren schnell, was auch die Entwicklung von Impfstoffen so schwierig macht. Gegen die saisonale Grippe muss jedes Jahr ein neuer Impfstoff her und das HI-Virus mutiert so schnell, dass man bisher überhaupt kein Vakzin entwickeln konnte. Wenn wir Pech haben, bleibt uns nichts anders übrig, als zu lernen mit dem Virus zu leben. Bisher ist auch völlig unklar, wie lange eine Immunisierung vorhält, sei es durch eine Impfung, oder durch eine überstandene Infektion. Allerdings gibt es auch Forscher die behaupten, dass viele Menschen eine Grundimmunisierung aufgrund vorherigen Kontakts mit einem anderen Coronavirus haben.

Nicht nur in London ist die Lage wieder schlimmer geworden, sondern auch in einigen asiatischen Ländern, die bis jetzt von der 2. Welle weitestgehend verschont geblieben sind. So steigen die Fallzahlen in Japan und Korea. Nur China gibt sich souverän. Dort wurden heute 138 Fälle gemeldet.

Greift der härtere Lockdown?

Heute Morgen wurden in Deutschland 22.771 Neuinfektionen gemeldet. Für einen Sonntag ist das ein neuer Rekord. Aufgrund der Inkubationszeit werden das allerdings Infektionen gewesen sein, die bereits vor einer Woche übertragen wurden. Noch ist es zu früh um eine Wirkung des härteren Lockdowns vom Mittwoch feststellen zu können. In einer Woche sollten wir schlauer sein!

Fidschi: Zyklon verursacht Verwüstungen

Gestern wurde Fidschi vom Zyklon Yasin getroffen und stark verwüstet. Es war der schlimmste Wirbelsturm in der Gesichte des Archipels. Yasin entwickelte sich rasant zu einem Zyklon der stärksten Kategorie 5 und übertraf die Prognosen in Bezug auf die Windgeschwindigkeiten enorm: statt mit den erwarteten Windgeschwindigkeiten von 280 km/h wütete Yasin mit 345 km/h schnellen Winden. Die stärksten irdischen Winde, die jemals gemessen wurden, brachten es auf 408 km/h.

Entsprechend groß fielen die Zerstörungen aus, die Yasin über Fidschi brachte. Ganze Ortschaften wurden ausradiert. Mindestens 4 Menschen starben. 24.000 wurden in Notunterkünften untergebracht. Die Schäden belaufen sich auf mehrere Hundert Millionen USD. Auf den 300 Inseln des Archipels leben ca. 883.000 Menschen. 95% von ihnen wurden vom Zyklon beeinflusst.

Ozonloch größer als jemals zuvor

Im Zuge der globalen Erwärmung drohen immer stärkere Stürme. Gerade jetzt ist das Wasser im Ostpazifik sehr warm. Im äquatorialen Westpazifik ist es hingegen ungewöhnlich kalt. Schuld an diesem Temperaturgefälle ist die Klima-Anomalie El Nina. Sie wirbelt so einiges durcheinander und wurde hier schon öfters zitiert. Tatsächlich bedingt sie noch eine weiter Anomalie: Das Antarktische Ozonloch! Es ist größer denn je, obwohl es sich in den letzten Jahren fast geschlossen hatte. Das Ozonloch wird von Treibgasen wie FCKW und Brom verursacht. Seitdem viele dieser Treibgase verboten wurden, erholte sich das Ozon wieder und das Loch begann sich zu schließen. Doch durch El Nina wurde nicht nur die Meereszirkulation gestört, sondern auch die Luftströmungen. Sie kamen in der Südpolarregion fast zum erliegen, so dass sich dort die gefährlichen Gase in der Stratosphäre sammeln konnten und das Ozon wieder abbauten.

Temperatur-Anomalien nehmen zu

Ein Blick auf die Weltkarte mit den Wärmeanomalien enthüllt, dass es in subpolaren Breiten der Nordhalbkugel wieder viel zu warm ist: um bis zu 8 Grad! Die Temperaturen bewegen sich zwar im Minusbereich, aber da es bei weitem nicht mehr so kalt wird wie früher, gefriert der Permafrostboden auch nicht mehr so tief und taut im Sommer immer schneller. Sehr wahrscheinlich ist hier bald ein weiterer Kipppunkt überschritten.

Auf der Grafik erkennt man auch sehr schön das kalte Wasser im Westpazifik.

USA: Schwerer Wintersturm

Teile der US-Ostküste werden aktuell von einem starken Wintersturm heimgesucht. In 14 Bundesstaaten wurde eine Warnung herausgegeben, von der mehr als 60 Millionen Menschen betroffen sind. Besonders schlimm traf es bereits Pennsylvania: auf einer eisglatten Interstate-Autobahn krachten 80 Fahrzeuge ineinander. Bei der Massenkarambolage starben 2 Menschen. 50.000 Haushalte sind von der Stromversorgung abgeschnitten. Für New York wurde starker Schneefall prognostiziert. Es könnte mehr Schnee fallen, als im ganzen letzten Winter. Damit droht ein Verkehrschaos in der Millionenmetropole, die bereits im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie still stand. Zu Unterrichtsausfällen an Schulen wird es wegen dem Sturm nicht kommen, da sich die Schüler im digitalen Unterricht zuhause befinden.

Corona und kein Ende

Das Thema Corona beschäftigt die Welt weiterhin. Nicht nur in den USA, sondern weltweit. Allerdings gelten die USA in den Medien als Negativ-Beispiel im Umgang mit der Pandemie: seit Beginn der Seuche infizierten sich in den USA fast 17 Millionen Menschen mit dem Corona-Virus. Ist das tatsächlich ein weltweiter Negativrekord? In keinem anderen Staat der Erde gibt es so viele offiziell gemeldeten Fälle, wie in den USA. Allerdings muss man bedenken, dass dort 330 Millionen Menschen leben. Entsprechend infizierten sich ca. 5% der Bevölkerung mit dem Virus. In Europa infizierten sich bisher ca. 16 Millionen Menschen mit dem Virus. Die zu Europa gehörenden Gebiete von Russland und Türkei nicht mitgerechnet. In der EU leben ca. 447 Millionen Menschen. Demnach waren ca. 3,7% der Bevölkerung infiziert gewesen. Man sieh, dass die USA schon vor Europa liegt, allerdings sind die Anti-Corona-Strategien in Europa auch nicht so viel erfolgreicher, als in den USA.  In Bezug auf Deutschland finde ich es spannend zu verfolgen, ob der „harte“ Lockdown nun den gewünschten Erfolg bringen wird, die Inzidenz auf unter 50 Neuinfektionen pro Woche und 100.000 Bürger zu drücken. Ich befürchte, dass wir uns letztendlich bis zum Frühjahr in einem stetigen Teillockdown befinden werden. Die anvisierten Impfungen werden ihre gesellschaftliche Wirkung voraussichtlich erst im nächsten Herbst richtig entfalten können. Aber immerhin: ein Silberstreif am Horizont!

Wirbelsturm zieht auf Fidschi zu

Das Archipel von Fidschi wird von einem starken Zyklon der Kategorie „5“ bedroht. Der Zyklon mit dem Namen Yasa bringt Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h mit sich. Außerdem ist mit extremen Regenfällen zu rechnen. Der Landfall wird für Donnerstag erwartet. Der Zyklon entwickelte sich innerhalb eines Tages von einem Sturm der Kategorie „1“ zu einem Kategorie „5“ Monster. Das zeigt, wie aufgeheizt der Pazifik ist.

Weitere Infos und zahlreiche Medien zu Naturkatastrophen und Naturphänomenen findet ihr in unserer Fb-Gruppe.

Alpenraum: Schneechaos und Überschwemmungen

Der Alpenraum wird derzeit von einem Wetterchaos größeren Ausmaßes heimgesucht. In den Höhenlagen fiel über das Wochenende sehr viel Schnee. Südlich der Alpen kamen die Niederschläge als Regen daher und sorgten für Überschwemmungen. Damit einhergehend kam es zu Erdrutschen.

Die Wetterdienste meldeten, dass regional mehr als 400 L Wasser auf den Quadratmeter niedergingen. Teils in Form von Schnee, teils als Regen. In manchen Gebieten fielen zwischen 2 und 3 m Neuschnee. Der Brennerpass zwischen Österreich und Italien musste für den Zugverkehr gesperrt werden. Auch die Autobahn war betroffen und der Verkehr lief nur noch mit Einschränkungen. Viele andere Pässe waren unpassierbar, oder nur mit Schneeketten befahrbar. In der Schweiz kam es ebenfalls zu Einschränkungen.

Im österreichischen Prägraten wurden vier Häuser und ein Fahrzeug beschädigt, als am Samstag ein Schneebrett abging.

Heute beruhigte sich das Wetter etwas, doch bereits morgen soll ein neues Tief über die Alpen herfallen: es wird nochmals mit 1 m Neuschnee gerechnet, was die Lawinengefahr weiter verschärfen dürfte. Bereits jetzt gilt in vielen Orten die höchste Alarmstufe 5.

Murenabgang in Italien

Südlich der italienischen Alpen regnete es soviel, dass es zu Erdrutschen und Murenabgängen kam. Ein Abgang in Naturns hätte beinahe zu einer Katastrophe geführt: dort floss eine Mure zwischen einem Wohnhaus und einer Garage, wobei die Garage zerstört wurde, das Wohnhaus aber nicht.

Wintereinbruch auf Mallorca

Das winterliche Wetter macht selbst vor Mallorca nicht halt: dort fiel die Schneefallgrenze auf unter 800 m. Im bergigen Insel-Inneren kam es zu Schneefällen.

Schuld an den ungewöhnlich heftigen Wintereinbruch in Europa könnte eine Klima-Anomalie im Pazifik sein: El Nina beschert der Westküste Amerikas kälteres Wasser und die Höhenwinde ändern sich. Das kann sich bis nach Europa auswirken und schneereiche Winter mit sich bringen. Einige Meteorologen warnten bereits vor einigen Wochen davor. Zuletzt hatten wir eine vergleichbare Wettersituation im Winter 2010/2011, der auch bei uns ungewöhnlich schneereich war.

Klimakatastrophe: Von Kipppunkten und gesprengten Prognosen

Die schlechten Nachrichten in Bezug auf den Klimawandel reißen nicht ab. Diese Woche beherrschten 2 Studien die Schlagzeilen der Medien, welche verdeutlichen, dass die bisherigen Klimamodelle und Prognosen von den tatsächlichen Ereignissen überrollt werden. Forscher der Universitäten Göteburg und der Chonnam Nationaluniversität Korea untersuchten die klimatischen Veränderungen in Asien, insbesondere die der Mongolei. Sie fanden Indizien dafür, dass sich das Klima dort bereits irreversibel veränderte und Kipppunkte offenbar überschritten wurden. Das soll heißen: selbst wenn wir jetzt den Ausstoß an Treibhausgasen massiv einschränken würden, wären die Veränderungen nicht mehr umkehrbar. Wahrscheinlich würde sich das Klima weiterhin dem aktuellen Trend entsprechend verändern: in den letzten 20 Jahren gab es eine starke Zunahme von Hitzeperioden und Dürren. In den Wüsten und Steppen Zentralasiens herrscht sowieso bereits ein arides Klima vor und die Trockenheit wird durch den Klimawandel verstärkt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis aus den Steppen Wüsten werden und der Lebensraum für Mensch und Tier verloren ist. Die Forscher untersuchten die Wachstumsringe von Bäumen und konnten so das Klima der letzten 260 Jahre rekonstruieren. Früher waren Hitzewellen immer an Perioden mit erhöhtem Niederschlag gekoppelt. Die Bodenfeuchte konnte die Hitze dann mildern. Heute bleiben die Niederschläge aber aus und der Boden bleibt trocken. Durch diesen Rückkopplungeffekt wird die Hitzewelle verstärkt und es stellt sich ein neues Gleichgewicht mit höheren Durchschnittstemperaturen ein. Dieses ändert sich auch dann nicht mehr, wenn weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Durch das Überschreiten dieses Kipppunktes, könnten andere Systeme ebenfalls nachhaltig verändert werden.

Auftauen des Permafrostbodens in Alaska

Eines dieser Systeme ist der Permafrostboden, den man in weiten Teilen Nordasiens und Nordamerikas findet. Hier ergab eine neue Studie, die von Forschern des Alfred-Wegener-Institut durchgeführt wurde, dass im Westen Alaskas, durch das Schmelzen des Permafrostbodens, 10 Mal so viele Schmelzwasserseen entstanden, wie es normalerweise der Fall ist. Klimamodelle hatten ein vergleichbares Tauen des Permafrostbodens für das Jahr 2060 vorausgesagt. Grund hierfür war ein schneereicher, aber warmer Winter und ein viel zu warmer Sommer. Ein Trend, der sich zu bestätigen scheint, ist, dass die Durchschnittstemperaturen in der Arktis viel schneller steigen als berechnet. In Bezug auf den Permafrostboden ist das besonders tragisch: durch sein Schmelzen verfault die organische Substanz im Boden, was Unmengen Methan und Kohlendioxid freisetzt. Die Treibhausgase sammeln sich in der Atmosphäre, was zu weiter steigenden Temperaturen führen wird. Der Klimawandel schaltet einen Turbo ein!

Cornoa und die Impfung

Letzte Woche führte Christian Sievers vom ZDF-heute journal ein interessantes Interview mit dem Virologen Stephan Becker. Ich selbst bin alles andere als ein Impfgegner und gut durchgeimpft, doch in Bezug auf die angekündigten Corona-Vakzine bin ich skeptisch: die Datenlage ist bisher eigentlich viel zu dünn, um Millionen Menschen zeitnahe mit den Mitteln zu impfen. Wenn es starke seltene Nebenwirkungen geben sollte, dann trifft es nicht nur ein paar Leute, sondern unzählige. Doch das es durch die nRNA Impfung zu einer Manipulation des menschlichen Genoms kommt, so wie Impfgegner befürchten, glaube ich weniger. Trotzdem bin ich sehr gespannt, ob die Notfallzulassungen nach dieser kurzen Testphase bereits gegeben werden. Doch da der Druck groß ist, werden sich die Behörden wahrscheinlich dafür entscheiden, die Impfstoffe schnell zuzulassen.

Leicht steigende Zahlen in China

Derweilen steigen in China die Zahlen langsam weiter an. Gestern wurden der JHU 133 neue Fälle gemeldet. Sicherlich ist man noch ein gutes Stück von einem Kontrollverlust entfernt, doch dieser kann nicht ausgeschlossen werden und schneller kommen, als man glauben mag.

Update 29.12. 2020

Die Infektionszahlen aus China pendeln so um die 100, mit Spitzenwert von 124. Allerdings kann man davon ausgehen, dass diese Zahlen nicht stimmen, denn in Peking wurden bereits wieder ganze Stadtviertel abgeriegelt. Zugleich begann man in Europa mit den Impfungen. Denn wie erwartet wurde der Biontech-Impfstoff zugelassen. Er basiert auf nRNA und ist der erste Impfstoff seiner Art, der eine Zulassung erhielt. Entsprechend groß ist die Skepsis. Einige Forscher befürchten, dass RNA als Blaupause für defekte DNA gelten könnte: die defekte DNA bedient sich der Erbinformationen, die in RNA hinterlegt wird, um sich selbst zu reparieren. Über diesen Umweg könnte die RNA ins Genom übernommen werden, was im schlimmsten Fall Krebs auslösen könnte.

Äthiopien: Begünstigen Naturkatastrophen den Aufstand?

Die äthiopische Region Tigray ist momentan Schauplatz von Kämpfen zwischen den Rebellen der Volksfront zur Befreiung Tigrays (TPLF) und der eigenen Regierung mit Sitz in Addis Abeba. Sie wird nur von der Partei EPRDF gebildet und durch Premier Abiy Ahmed geführt. Die Partei setzt sich aus Repräsentanten der unterschiedlichsten Ethnien des Vielvölkerstaats Äthiopien zusammen. Abiy Ahmed galt zunächst als demokratischer Hoffnungsträger Äthiopiens und wurde letztes Jahr sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Doch Reformen blieben aus und bald war zu erkennen, dass Abiy Ahmed in erster Linie seine Interessen vertritt.  Zudem kommt, dass die Lokalregierung von Tigray immer mehr an Einfluss in der Landesegierung verlor, obwohl sie Premier Abiy Ahmed zur Macht verhalf. Ende 2019 verabschiedete sich die TPLF aus der Regierungspartei, als Abiy die EPRDF von einem Bündnis ethnisch-regionaler Parteien in eine Einheitspartei umwandelte. Die positive Stimmung im Land kippte vollends, als dieses Jahr die Wahlen verschoben wurden. Als Grund wurde die Corona-Pandemie vorgeschoben, doch tatsächlich fürchtet der Premier wohl einen möglichen Machtverlust.

Naturkatastrophen und der Klimawandel triggern Konflikte und Kriege

Doch was hat das Alles mit Vulkanausbrüchen und Naturkatastrophen zu tun? Mekele -die mittlerweile von Regierungstruppen besetzte Regionshauptstadt von Tigray- ist das Tor zum Vulkan Erta Alé, der in der benachbarten Region Afar liegt. Der Erta Alé ist nun wieder aktiver geworden, doch Reisen dorthin scheinen nicht empfehlenswert. Kriegerische Konflikte haben in Äthiopien eine lange Tradition. Jahrelang kämpfte die TPLF mit einer ähnlichen Organisation der Afar gegen Eritrea. Der Krieg wurde erst 2018 offiziell beigelegt. Aufgrund der unsicheren Situation waren über Jahre hinweg Reisen in die Danakil und zum Erta Alé unmöglich. Später galten sie immer noch als gefährlich. Auch auf meinen beiden Reisen dort, wurde unserer Gruppe von Soldaten begleitet. Doch das ist nur ein Teilaspekt der Geschichte. Ein Anderer ist, dass Äthiopien von einer Reihe Naturkatastrophen heimgesucht wurde, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zum aktuellen Konflikt beigesteuert haben dürften. Da ist erst einmal die Corona-Pandemie: Aufgrund der Reise-Restriktionen ist der weltweite Tourismus zusammengebrochen. Gerade in den letzten Jahren erblühte dieser in Äthiopien, doch in diesem Jahr dürften die Einnahmen der Branche stark geschrumpft sein. Bereits im letzten Jahr warnte die UN vor einer humanitären Katastrophe, da Somalia, Nord-Kenia und Äthiopien von einer Dürre heimgesucht wurden. Hinzu kam die Heuschrecken-Plage, die bis weit in den Sommer hinein die Ernteerträge weiter schmälerte.

Ethnische, religiöse und politische Konflikte eskalieren meistens, wenn es einen Teil der Bevölkerung schlechter geht, als dem Anderen. Dem Kampf ums Wasser kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. So deckte eine Studie von Forschern der University of California einen Zusammenhang zwischen dem Krieg in Syien und einer schweren Dürre auf, die die Region zwischen 2006 und 2010 heimsuchte. Betroffen war praktisch die gesamte arabische Welt, inklusive Pakistan und China. In Folge der Dürre kam es zu einer Verdreifachung der Weizenpreise auf dem Weltmarkt, was wiederum zur Folge hatte, dass in Syrien die Brotpreise explodierten. Viele Menschen hungerten und das dürfte den nötigen Funken geliefert haben, dass es zum Arabischen Frühling und dem Krieg in Syrien kam. Ähnliche Zusammenhänge sind in Äthiopien wahrscheinlich, wobei man natürlich bedenken muss, dass Konflikte in dem Vielvölkerstaat eine lange Tradition haben.

Kampf ums Wasser

Der Kampf ums Wasser hat aber gerade erst begonnen und dürfte sich in Zukunft verschärfen. Der Klimawandel bedingt, dass es in trockenen Regionen immer trockener wird, und in feuchten Gegenden die Niederschläge zunehmen. Das bedingt weitere Dürren auf der einen Seite und Überflutungen auf der Anderen. Den Ernten kommen beide Phänomene nicht gut. Hinzu kommt, eine exponentiell wachsende Weltbevölkerung. Die Grenze sehen Forscher bei 12 Milliarden, die wahrscheinlich im Jahr 2100 erreicht sein werden. Um die Bevölkerung zu ernähren, wird bereits jetzt soviel fossiles Grundwasser, dass einige Forscher Alarm schlagen. Und auch für Ostafrika sind die Prognosen leider düster: das Klimaphänomen El Nina sorgt wahrscheinlich dafür, dass die nächste Regenzeit ebenfalls dürftig ausfallen wird.

Corona: Droht China 2. Welle?

Bisher ist China weitestgehend von der 2. Corona-Welle verschont geblieben. Fachleute schreiben das den restriktiven Maßnahmen der totalitären Regierung zu, die in einem demokratischen Land praktisch undurchführbar wären. Allerdings bleibt die klimatische Entwicklung bei diesen Annahmen unberücksichtigt. Seit Ende letzter Woche fielen in der Region Peking die Temperaturen unter die magische 10 Grad Marke und tatsächliche erkennt man einen Anstieg der Fallzahlen. Vergangene Woche wurden weniger als 50 tägliche Neuinfektionen gemeldet, heute sind es bereits 108. Sicherlich sind diese Zahlen im Vergleich zum Rest der Welt gering, zeigen allerdings einen deutlich steigenden Trend. Darüber hinaus darf an die Richtigkeit der Zahlen aus China gezweifelt werden. Die nächsten Tage/Wochen werden zeigen, ob sich eine Pandemie mit rigorosen Maßnahmen tatsächlich dauerhaft kontrollieren lässt.

Der Teil-Lockdown in Deutschland erzielte bisher auf jeden Fall nicht den erhofften Erfolg, aber immerhin stabilisierte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen auf einem moderaten Niveau. Ob die neu erlassenen Verschärfungen daran etwas wesentliches Ändern werden, wage ich zu bezweifeln! Nach wie vor skeptisch bin ich auch bei den angekündigten Impfstoffen: um sie in der breiten Masse anzuwenden fehlen verlässliche Langzeitstudien zur Verträglichkeit der neu entwickelten nRNA-Vaccine. Um einen großen Einfluss auf die 2. Welle zu haben, kommen die Mittel zu spät, aber vielleicht können sie dann eine potenzielle 3. Welle im nächsten Herbst verhindern.

Lockdown und Klimakatastrophe

Gesellschaftlich betrachtet stehen wir vor einer Zeitenwende. Die Einschüchterungspolitik zeigt Wirkung und wird unser Leben noch lange nach Corona beeinflussen. Die Menschen gewöhnen sich an den neuen Lebensstil: Online-Shopping, Essen-Lieferservice und ein Verzicht auf Reisen prägt uns und verändert bestehende Strukturen. Doch wer hoffte, dass weniger Mobilität den Umweltschutz in großen Schritten voranbringt, der wurde von kürzlich veröffentlichten Daten zur Kohlendioxid-Bilanz enttäuscht: die Einschränkungen im Leben der Menschen bedingen nur einen geringfügigen Rückgang des Ausstoßes an Treibhausgasen. Unsere Mobilität macht weniger als 10% der gesamten CO2-Bilanz aus. Die Konzentration von Treibhausgasen steigt auch in Lockdown-Phasen weiter an, wenn auch etwas langsamer. Das Problem: die mittlere Verweildauer von anthropogenem Kohlendioxid beträgt mindestens 120 Jahre. Zwischen 15 und 40% verbleiben länger als 1000 Jahre. Erst nach über 100.000 Jahre soll es vollständig abgebaut sein. Einige Wissenschaftler fürchten auch, dass Ozeane und Böden kurz vor der Sättigung stehen und bald kein Kohlendioxid mehr aufnehmen können. Das wäre der Anfang vom Ende der Bewohnbarkeit unseres Planeten!

Die Erfahrung, dass selbst ein Lockdown, bei dem unsere Mobilität stark eingeschränkt wird und kaum noch Fernreisen stattfinden, praktisch keinen nachhaltigen Effekt auf die Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre hat, verdeutlicht, welche Einschränkungen und Anstrengungen uns dauerhaft bevorstehen, wenn wir ein Kippen des Klimas verhindern wollen. Eins steht fest: mit einer exponentiell wachsenden Weltbevölkerung sind die Probleme nicht in den Griff zu kriegen und da schließt sich der Kreis zur Corona-Pandemie: vielleicht sollten wir wieder lernen, wenigstens ab einem gewissen Alter, einen natürlich eintretenden Tod zu akzeptieren und nicht mit aller Macht versuchen, das menschliche Leben immer weiter und um jedem Preis zu verlängern.

Hurrikan Iota verursachte viele Todesopfer

Mitte der Woche wurden viele Lateinamerikanische Staaten von Hurrikan Iota schwer verwüstet. Besonders schlimm getroffen wurden Nicaragua, Honduras und Guatemala. Aber auch in Panama, Kolumbien und El Salvador kamen Menschen zu Schaden. Bisher wurden 49 Todesopfer bestätigt. Neben den starken Sturmböen eines Hurrikans der Kategorie 4, mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h, richteten die Regenmassen große Zerstörungen an. Viele Flüsse traten über die Ufer und überschwemmten ganze Landstriche. Das Wasser übersättigte die Böden und verursachte Erdrutsche. Mehrere Ortschaften sind von der Umwelt abgeschnitten und Helfer versuchen die Versorgung der Menschen aufrecht zu erhalten.

Iota war der 30. starke Sturm der aktuellen Hurrikansaison, der einen Namen bekam. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2005 lag bei 28. Die Hurrikansaison fällt in diesem Jahr besonders stark aus. Mit weiteren Stürmen muss gerechnet werden.

Der vorletzte Hurrikan Eta, der vor 2 Wochen über Mittelamerika herfiel, überquerte als Sturmtief nun den Atlantik und drückt kalte Luftmassen nach Deutschland.

Grönland: Eisschmelze beschleunigt sich

Neue Forschungsergebnisse bestätigen, dass das grönländische Gletschereis viel schneller schmilzt, als es die schlimmsten Szenarien voraussagten. Bereits jetzt sorgten die 3 größten Gletscher Grönlands durch ihr Schmelzen für einen Meeresspiegelanstieg von 8,1 mm. Ein Wert, der ursprünglich erst im Jahr 2100 erreicht sein sollte. In den Prognosen ging man davon aus, dass sich dann die globale Temperatur um 3,7 Grad erhöht hätte. Doch momentan erhöhte sich die globale Temperatur um ca. 1,3 Grad. Allerdings erwärmt sich die Arktis deutlich schneller als der Rest des Planeten. So wurde in der alten Prognose ein Temperaturanstieg in der Arktis von ca. 8 Grad vorausgesagt. Bei diesem Wert ist man bereits jetzt zeitweise fast angelangt. So wurden im Sommer 2017 Temperaturen von 7 Grad über dem langjährigen Mittel gemessen. Dennoch meinen Forscher der aktuellen Studie, dass das grönländische Eis sensibler auf Temperaturerhöhungen reagiert, als man bis dato angenommen hatte. Was das für künftige Klimamodelle bedeutet ist noch nicht geklärt, allerdings gehen die Forscher davon aus, dass der Meeresspiegelanstieg 3-4 Mal so hoch ausfallen könnte, wie man bisher annahm.

Eine globale Wärmekarte für den Monat Oktober zeigt eine Wärmeanomalie von bis zu 8 Grad in der Polarregion und in Teilen Sibiriens. Auf Grönland ist es zwischen 1 und 4 Grad wärmer als normal gewesen. (Quelle der Studie: https://www.nature.com/articles/s41467-020-19580-5)