China: Erdbeben Mw 6,0 verursacht Todesopfer

Starkes Erdbeben in China fordert mehr als 120 Menschenleben

Datum 18.12.2023 | Zeit: 15:59:30 UTC | Lokation: 35.727 ; 102.803 | Tiefe: 8 km | Mw 6,0

Gestern Mittag gab es um 15:59:30 UTC ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,0 mit einem Erdbebenherd in nur 8 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 39 km westlich von Linxia Chengguanzhen verortet. Der Ort liegt an der Grenze der Provinzen Gansu – Qinghai und zählt gut 274.000 Einwohner. Laut Medienberichten kam es zu Schäden an der Infrastruktur, und bis jetzt wurden 127 Menschen tot geborgen. Mehr als 400 Personen wurden verletzt und in Krankenhäusern behandelt.

Vorläufigen Schätzungen zu Folge wurden gut 4700 Gebäude beschädigt oder zerstört. Rettungseinsätze dauern bis jetzt an. Minusgrade erschweren den Einsatz und verringern die Überlebenschancen eingeschlossener. Heute Nacht fiel das Thermometer auf -10 Grad. Viele Menschen waren aus den Gebäuden geflohen und verbrachten die Nacht im Freien. Augenzeugen berichten von ihrer Flucht. So beschrieb ein Familienvater gegenüber der chinesischen Presseagentur, wie er und seine Angehörigen aus dem 16. Stock ihres Wohnhauses über die Treppen flüchteten.

Neben Gebäuden wurden auch Straßen und Schienen beschädigt. Der Zugverkehr in der Region wurde ausgesetzt.

Der Erdstoß war in einem großen Bereich spürbar. Außerdem gab es zahlreiche Nachbeben mit moderaten Magnituden.

Die oben genannten Werte stammen vom GFZ-Potsdam. Zuerst wurde die Magnitude mit 6,2 angegeben. Anschließend stufte das USGS die Magnitude auf 5,9 herab, während das GFZ auf Mw 6,0 kam.

Tektonisch gesehen liegt die Erdbebenregion im Osten des Tibetplateaus und damit mehrere Hundert Kilometer nördlich der großen konvergenten Plattengrenze zwischen dem Indischen Subkontinent und Asien. Infolge dieser Plattenkollision schiebt sich das Himalayagebirge auf. Das aktuelle Erdbeben dürfte sich an einer Störung ereignet haben, die mit der großen Kunlun-Blattverschiebung assoziiert ist. An diesem Setting aus Störungszonen haben sich in den letzten Jahren mehrere starke Erdbeben ereignet.