Deutschland: Erdbeben M 2,6 erschüttert Albstadt

Schwaches Erdbeben der Magnitude 2,6 bei Albstadt – Anwohner spürten Vibrationen

Datum 22.03.2024 | Zeit: 05:31:56 UTC | Lokation: 48.208 ; 8.933 | Tiefe: 7 km | Mb 2,6

Heute Morgen wurde die Zollernalb südlich von Stuttgart und nordöstlich von Freiburg von einem leichten Erdbeben der Magnitude 2,6 erschüttert. Der Erdbebenherd befand sich in 7 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km westsüdwestlich von Albstadt verortet. Seltsamerweise deklariert das EMSC das Erdbeben in der Deutsch-Französischen Grenzregion, obwohl es eindeutig auf deutschem Hoheitsgebiet lag. Andere Erdbebendienste kommen auf leicht abweichende Werte. So gibt das GFZ eine Tiefe von 5 Kilometern an und der Schweizer Erdbebendienst ermittelte eine Magnitude von 2,8.

Medienberichten zufolge soll der Erdstoß in der Nähe des Epizentrums zu spüren gewesen sein. Normalerweise geht man davon aus, dass die Schwelle der Wahrnehmung bei M 3,0 liegt. Doch in einigen Fällen sind auch schwächere Erdbeben spürbar, besonders wenn die Erdbebenherde flach liegen. Dem EMSC liegt inzwischen ebenfalls ein Wahrnehmungsbericht vor. Um Schäden anzurichten, war das Erdbeben definitiv zu schwach.

Erdbeben sind auf der Zollernalb keine Seltenheit. Tatsächlich ist Baden-Württemberg das seismisch aktivste Bundesland. Das Erdbeben bei Albstadt dürfte mit einer Scherzone in Verbindung stehen, die senkrecht zum bekannten Hohenzollerngraben verläuft. Die Scherzone ist mit der Plattenkollision von Afrika und Eurasien assoziiert, die letztendlich die Alpen auffaltet, deren Kräfte aber auch nördlich des Gebirges noch wirken. Als Ursache für die Erdbeben auf der Zollernalb wird oft auch der Hohenzollerngraben verantwortlich gemacht. Hierbei handelt es sich um einen mehr als 30 Kilometer langen und 1,5 Kilometer breiten Graben, der nördlich von Albstadt in Nordwest-Südostrichtung verläuft. Dr. Stefan Stange vom Landeserdbebendienst Baden-Württemberg, erklärte bereits vor gut 2 Jahren gegenüber lokalen Medien, dass die Störungen des Grabens zu flach seien, um für die Erdbeben verantwortlich zu sein. Außerdem manifestierte sich das aktuelle Beben südlich und nicht nördlich der Stadt.