Ruang eruptiert Aschewolke am 16. April

Staat: Indonesien| Koordinaten: 2.3125.37 | Aktivität: Ascheeruption

Indonesischer Vulkan Ruang erwacht im Sangihe-Archipel und eruptiert Vulkanasche

In Indonesien hat der 725 m hohe Vulkan Ruang eine kleine Ascheeruption erzeugt. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAAC Darwin hervor. Demnach sichteten Vulkanbeobachter am Grund eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 1200 m aufstieg und sich in Richtung Südwesten bewegte. Auf Satellitenfotos tauchte die Aschewolke aber nicht auf.

Die Aktivität könnte eine Reaktion auf das gleiche Erdbeben sein, das möglicherweise auch für die größere Eruption am Ibu verantwortlich ist, über die ich heute Morgen schrieb. Der Ruang bildet einen Inselvulkan im Sangihe-Archipel der nördlichen Molukken.

Bereits heute Nacht hatte die Geologische Agentur des Ministeriums für Energie und Bodenschätze eine Zunahme der vulkanisch bedingten seismischen Aktivität am Mount Ruang festgestellt.

Muhammad Wafid, Leiter der Geologischen Agentur, erklärte, dass der Anstieg der Aktivität in Folge von tektonischen Erdbeben erfolgte, die Nord-Maluku am 9. und 14. April 2024 erschütterten.

„Am 15. April 2024 wurde immer noch eine vorherrschende vulkanische Aktivität festgestellt, die durch entfernte tektonische Erdbeben beeinflusst wurde. Jedoch verzeichneten wir nach diesen tektonischen Ereignissen einen Anstieg der Anzahl von vulkanisch-bedingten seismischen Ereignissen in tieferen Bereichen des Mount Ruang“, erklärte er in einem Bericht.

Am 10. April 2024 wurden vier tiefe vulkanische Beben registriert. In den folgenden Tagen nahm die Seismizität konstant zu. Gestern wurden insgesamt 146 tiefe vulkanische Erdbeben verzeichnet.

„Die potenzielle Gefahr, die vom Mount Ruang ausgehen könnte, besteht in einem explosiven Ausbruch“, warnte der Leiter der oben genannten Behörde. Aktuell sieht es so aus, als könnte der Wissenschaftler Recht behalten.

Seine Eruptionsgeschichte konnte seit dem Jahr 1808 dokumentiert werden und weist Eruptionsintervalle von einem bis 30 Jahren auf. Der letzte Ausbruch ereignete sich im Jahr 2002, begleitet von heißen Wolken, die Schäden an Land und Siedlungen verursachten und die Evakuierung der Bewohner an sicherere Orte erzwangen.

Die derzeitige Aktivitätsstufe des Mount Ruang beträgt Stufe I oder Normal. Die Regierung empfiehlt der Öffentlichkeit, wachsam zu sein und sich nicht den aktiven Kratern zu nähern, nicht in Gebieten mit aktiven Kratern zu übernachten und sich nicht den Gaseintrittslöchern in der Nähe der Krater zu nähern, um die potenzielle Gefahr giftiger Gase zu vermeiden.

Es besteht übrigens Verwechslungsgefahr mit dem Raung, der ähnlich geschrieben wird, aber auf Java liegt – ähnlich wie man Merapi und Marapi häufig verwechselt.

Island: Magmakammer liegt flacher als gedacht

Vulkanausbruch auf Island geht weiter – Neues Modell zum Magmenkörper

Auf Island geht der Vulkanausbruch im Svartsengi-Gebiet weiter. Die Aktivität scheint leicht zu fluktuieren, denn wenn man durch die Aufzeichnungen der Livestream-Aufzeichnungen scrollt, erkennt man Phasen mit intensiverer Spatter- und Lavastromtätigkeit, die sich mit ruhigeren Phasen abwechseln. Der Tremor ist relativ stabil, allerdings gab es parallel zu den Schwarmbeben der letzten Tage ein paar Turbulenzen, als das niedrige Frequenzband anzog und eine Zeit lang über dem mittleren Frequenzband lag. Das für den vulkanischen Tremor relevante Frequenzband 2-4 Hz zeigt aber nur geringe Schwankungen. Die Bodenhebung bei Svartsengi kam infolge des Erdbebenschwarms scheinbar ein wenig ins Stocken, wobei es auch sein kann, dass einfach die Messgenauigkeit variierte. Interpoliert man den Verlauf des Graphen, so zeigt sich die Bodenhebung stetig: Seit Eruptionsbeginn beträgt sie ca. 70 mm. Die Bodenhebung findet statt, weil mehr Magma aus der Tiefe aufsteigt, als am Vulkan eruptiert wird.

Interessant ist ein neues Modell des Speicher und Fördersystems des Magmas, das jüngst von der Forschern der schwedischen Universität Uppsala veröffentlicht wurde. Demnach stammt das Magma, dass bei den Eruptionen der Sundhnukar-Kraterreiche gefördert wird und sich vorher unter Svartsengi akkumuliert aus einem großen Magmenkörper in größerer Tiefe, der sich unter Fagradalsfjall gebildet hat. Dieser Magmenkörper soll sich zwischen 8 und 12 Kilometern Tiefe befinden und nicht -wie bisher angenommen- in mehr als 15 Kilometern. Von diesem Magmenkörper zweigt seitlich ein Schlot ab, der sich für das flacher gelegene Reservoir unter Svartsengi verantwortlich zeigt. Dieser Magmenkörper soll sich in Tiefen von 2-5 Kilometern befinden und fördert das Magma durch einen schräg aufsteigenden Schlot in Richtung Sundhnukar. Die Schmelze, die bei den Fagradalsfjall-Eruptionen gefördert wurde, stieg demnach ohne weitere Zwischenstopps direkt aus dem tiefen Magmenkörper auf.

Dieses Modell würde auch erklären, warum das Krysuvik-System so unter Spannungen gerät, dass sich dort Erdbebenschwärme ereignen. Klar ist aber auch, dass es sich nur um ein Modell handelt. Eine andere Vorstellung ist, dass sich in der Asthenosphäre unter Reykjanes an mehreren Stellen Magmen bilden, die durch die jeweiligen Risssysteme aufsteigen, wobei es natürlich auch zur Zwischenspeicherung in mittleren und geringen Tiefen kommen kann.

Drei Erdbeben erschütterten Papua Neuguinea

Papua Neuguinea wurde von drei Erdbeben heimgesucht – Stärkste Magnitude lag bei Mw 6,5

Datum 14.04.2024 | Zeit: 20:56:28 UTC | Lokation: -5.782 ; 151.023 | Tiefe: 51 km | Mw 6,5

In Papua Neuguinea manifestierte sich am 14. April ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum wurde vom EMSC in 51 Kilometern Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum lag 101 km östlich von Kimbe. Da sich das Erdbeben unter Land ereignete, bestand keine Tsunamigefahr. Größere Schäden wurden nicht gemeldet, doch da auf PNG die Medienmühlen langsamer arbeiten als hier, kann es manchmal mehrere Tage dauern, bis entsprechende Meldungen bis zu uns durchsickern. So wurde auch erst einige Zeit nach dem Erdbeben Mw 6,8, das sich letzten Monat ereignete, bekannt, dass 5 Personen infolge des Bebens starben. Mehr als Tausend Häuser wurden zerstört.

Erdbeben in Papua Neuguinea sind für den Kontext von Vnet besonders interessant, da es sich um eine Vulkanregion handelt: Auf der Insel New Britain befindet sich u.a. die Rabaul-Caldera mit dem Tavuvur-Vulkan, der als einer der aktivsten Feuerberge in Papua Neuguinea gilt. Der letzte größere Ausbruch des Tavuvur ist tatsächlich schon fast 10 Jahre her. Davor war der Vulkan 20 Jahre lang aktiv. Es wird also Zeit, dass wir hier ein neues Feuerwerkt erleben und wer weiß, vielleicht triggert das Beben ja eine Eruption.

Gestern ereigneten sich auf New Britain zwei weitere Erdbeben der Magnituden 5,4 und 4,5. Während dieses Beben in 10 Kilometern Tiefe verortet wurde, betrug die Herdtiefe des stärkeren Erdbebens 77 Kilometer. Es handelte sich nicht um Nachbeben des Erdstoßes Mw 6,5, sondern sie manifestierten sich in einiger Entfernung von diesem Epizentrum, so dass kein direkter Zusammenhang bestand.

Indirekt fanden alle drei Beben ihren Ursprung in der komplexen Tektonik des Inselreiches: Südlich von New Britain verläuft die gleichnamige Subduktionszone, die sich für die Erdbeben im Süden der Insel verantwortlich zeigt. Hierbei handelt es sich um eine der jüngsten und aktivsten Subduktionszonen der Welt und Starkbeben sind jederzeit möglich. Entlang der New-Britain-Subduktionszone stoßen die Südliche Bismarck-Platte und die Solomonen-Platte zusammen, wobei letztere Platte ins Erdinnere abtaucht und für die Erdbeben im Untergrund verantwortlich ist.

Ibu mit größerer Eruption am 16. April

Indonesischer Vulkan Ibu eruptiert Aschewolke 2000 m hoch – Erdbeben ging voran

Auf der indonesischen Insel Halmahera kam es heute um 09:13 Uhr WIT zu einem Vulkanausbruch, der größer war als die alltäglichen Eruptionen des Vulkans. Einer Meldung des VSI zufolge kam es zu einer Explosion, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3325 m über dem Meeresspiegel katapultierte. Das entspricht vom Kraterrand aus gemessen einer 2000 m hohen Aschewolke. Es wurde beobachtet, dass die Aschesäule eine graue Farbe mit mäßiger bis dichter Intensität hatte. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal mit einer maximalen Amplitude von 28 mm und einer Dauer von 178 Sekunden.

Die Eruption könnte im Zusammenhang mit deinem Erdbeben vom 9. April stehen, das eine Magnitude von 6,4 hatte und sich in der Molukkensee vor Halmahera ereignete. In dem Bericht zum Beben wies ich darauf hin, dass die Erschütterung sich auf die Vulkane der Region auswirken könnte. Eine wissenschaftliche Bestätigung dieser Korrelation gibt es allerdings nicht. So könnte es auch einfach nur Zufall gewesen sein, dass sich gut eine Woche nach dem Beben eine Explosion zutrug, die stärker als die Üblichen war.

Auffällig ist, dass es seit Ende März einen Rückgang der eruptiven Tätigkeit des Vulkans gegeben hat und nur noch wenige tägliche Explosionen registriert werden. Dafür nahm die seismische Tätigkeit des Vulkans zu und verdoppelte sich fast. An manchen Tagen werden mehr als 500 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Es könnte sein, dass die Aufstiegswege des Magmas teilweise blockiert sind bzw. dass der Lavadom, der im Krater wächst, einen Förderschlot verstopfte. Die erhöhte Seismizität deutet auf stärkeren Magmenaufstieg hin, und es ist möglich, dass der Dom stärker wächst. Visuelle Beobachtungen fehlen allerdings. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das viele Wasser der Regenzeit den Vulkan beeinflusst.

In Sichtweite des Vulkans Ibu befindet sich der Dukono. Er ist ebenfalls daueraktiv und zeigt seit Februar einen Rückgang der eruptiven Tätigkeit.

Indonesien: Unwetter und Erdrutsch am 15. April

Schwere Unwetter lösten auf mehreren indonesischen Inseln Naturkatastrophen aus

In Indonesien ist Regenzeit, und diese bringt neben den üblichen Niederschlägen auch Unwetter mit sich, in denen Gewitter mit Starkregen und Sturmböen auftreten. Eines dieser Unwetter wütete letzte Nacht über der Hauptstadt Jakarta auf Java.

Am Montagmorgen um 08:00 Uhr WIB wurden mehrere Stadteile im Osten von Jakarta von Überschwemmungen heimgesucht, weil der Fluss Ciliwung infolge von Starkregen über die Ufer trat, so die Jakarta Regional Disaster Mitigation Agency (BPBD). Vier Regionen im Unterbezirk Bidara Cina waren betroffen, wo das Wasser zwischen 40 und 50 Zentimetern tief in den Straßen stand und in Kellern und Erdgeschossen von Häusern eindrang.

Aufgrund heftiger Regenfälle am Sonntag wurde am Staudamm Katulampa Alarm gegeben und eine erhöhte Gefahrenstufe ausgerufen. Es besteht die Gefahr, dass der Damm überflutet wird. Insgesamt wurden 267 Katastrophenschutzbeamte in den gefährdeten Gebieten alarmiert. In der gesamten Hauptstadt Jakarta gibt es 25 überschwemmungsgefährdete Gebiete: ein generelles Problem, das nicht nur durch Unwetter hervorgerufen wird, sondern auch durch die Absenkung des Bodens infolge zu starker Trinkwasserentnahme der Millionenmetropole.

Starkregen verursacht Erdrutsch auf Sulawesi

Auf der Insel Sulawesi löste der Starkregen mehrere Erdrutsche aus, bei denen mindestens 18 Menschen ums Leben kamen, wie Behörden berichten. Die andauernden Niederschläge durchweichen den Boden und erschweren die Rettungsarbeiten. Der Bezirk Tana Toraja in der Provinz Sulawesi Selatan im südlichen Teil der Insel ist besonders stark betroffen. Dort wurden vier Häuser von den Erdmassen verschüttet und zwei Dorfbewohner verletzt, als heftige Regenfälle am späten Samstagabend kurz vor Mitternacht den instabilen Boden der Region zum Einsturz brachten. In einem der betroffenen Häuser fand zu diesem Zeitpunkt eine Familienfeier statt, wie der örtliche Polizeichef Gunardi Mundu berichtet. Dutzende von Soldaten, Polizisten und Freiwilligen beteiligen sich an der Suche in den abgelegenen und hügeligen Dörfern Makale und South Makale.

Die anhaltende Regenzeit auf Sulawesi sowie die erhöhten Temperaturen der Meeresoberfläche begünstigen extreme Wetterereignisse in vielen Teilen Indonesiens. Zumindest ein Teil der Meereswassertemperaturerhöhung geht auf das Konto des anthropogenen Klimawandels.

Pompeji: Neue Ausgrabungen legten Festsaal frei

Pracht und Prunk in Pompeji: Festsaal mit Wandgemälden enthüllt

Aus Pompeji gibt es Neuigkeiten in Bezug auf eine weitere spektakuläre Ausgrabung, die in den vergangenen Tagen der Öffentlichkeit vorgestellt wurde: Die Rede ist von einem Bankettsaal, dessen Wände mit prächtigen Wandmalereinen verziert sind. Hierbei handelt es sich nicht nur um hübsche Dekorationen, sondern um Fresken, die Szenen aus Homers Trojanischen Kriegssagen zeigen. Somit liefert die Entdeckung weitere Einblicke in die römische Kultur.

Dass die Ruinen ein so wertvolles geschichtliches Archiv liefern, verdanken wir der Vulkankatastrophe, die im Jahr 79 n. Chr. durch einen Ausbruch des Vesuvs verursacht wurde. Innerhalb weniger Stunden wurde Pompeji mit einer 12 Meter mächtigen Schicht vulkanischer Ablagerungen bedeckt. Sie löschte alles Leben aus, doch zugleich konservierte sie das Begrabene für die Nachwelt ungewöhnlich gut.

Der Festsaal wurde in der Regio IX von Pompeji entdeckt, die seit einigen Jahren Gegenstand archäologischer Grabungen ist. Die Wände und der Boden des etwa 15 Meter langen und sechs Meter breiten Raums sind größtenteils intakt. Die Wände waren dunkel gestrichen, um den Rauch und Ruß von Lampen zu verbergen, wie Gabriel Zuchtriegel, Direktor des Archäologischen Parks Pompeji, berichtet.

Auf den Fresken sind bekannte Figuren aus Homers Werk „Ilias“ dargestellt. Figuren wie Paris, der trojanische Prinz, seine Geliebte Helena sowie die Seherin Kassandra sind zu sehen. Selbst Gottheiten wie Apollo blicken von den Wänden herab auf die Gäste, die sich in dem Raum einst versammelten.

Unter einer Treppe, die zum ersten Stock des Hauses führt, wurden Graffiti entdeckt, darunter Zeichnungen von Gladiatoren und ein stilisierter Phallus. Dies unterstreicht erneut, dass Pompeji nicht nur die Pracht der Eliten, sondern auch Zeugnisse der einfachen Leute bewahrt hat.

Die Ausgrabungen in Pompeji sind noch lange nicht abgeschlossen, und weitere aufregende Funde werden erwartet.

Merapi mit Aktivitätssteigerung im April

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Aktivität: Lavadom

Seismizität am Merapi zog im April deutlich an – Schuttlawinen und ein pyroklastischer Strom

Seit Ende März nahm die Seismizität am indonesischen Vulkan Merapi wieder deutlich zu. An den meisten Tagen wurden mehr als 50 vulkanisch-bedingte Erdbeben detektiert, nachdem es in der zweiten Märzhälfte meistens weniger als 10 Beben gab. Spitzenreiter war der 9. April, an dem sich ca. 125 Beben manifestierten. Bei den meisten Beben handelt es sich um Hybriderdbeben, es gab aber auch vulkanotektonische Erschütterungen. Die seismischen Signale, die durch Schuttlawinen und Entgasungen verursacht wurden, sind nicht mitgerechnet. Abgänge von Schuttlawinen und Steinschlägen gibt es am Tag um die 50, was halb so viel ist, wie man in den letzten Monaten zu Spitzenzeiten registrierte. Unter den Abgängen befanden sich in der letzten Woche 103 glühende Schuttlawinen, die bis zu 1800 m weit rollten, und ein pyroklastischer Dichtestrom kleineren Ausmaßes.

Die Abgänge führten zu Veränderungen in der Morphologie der Lavadome, wovon überwiegend der südwestliche Dom betroffen war. Neue Messungen der Volumina mit Hilfe von Luftbildanalyse ergaben, dass der zentrale Lavadom derzeit  ein Volumen von 2.358.200 Kubikmeter hat, während der Lavadom im Südwesten 2.054.600 Kubikmeter erreicht. Zum Vergleich: Am 10. Januar 2024 wurde das Volumen der südwestlichen Kuppel mit 2.663.300 Kubikmeter angegeben und das der mittleren Kuppel mit 2.358.400 Kubikmeter. Man sieht, dass der mittlere Dom sich nur minimal verändert und praktisch inaktiv ist, während der südwestliche Dom mehr als 300.000 Kubikmeter Volumen eingebüßt hat.

Die aktuell registrierten Erdbeben stehen sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenaufstieg, wobei sich die Frage stellt, ob das Magma bereits als Lava am Dom austritt und diesen wieder wachsen lässt, oder ob es sich noch in größerer Tiefe befindet. Leider geben die VSI-Erdbebenstatistiken keine Informationen über die Tiefe der Erdbebenherde her.

Weitere Vulkane Indonesiens sind aktiv und das VAAC Darwin hat in den letzten 24 Stunden VONA-Meldungen zu sechs Vulkanen herausgebracht. Darunter befinden sich Marapi, Lewotobi und Lewotolok. Mehr später in den Kurznews in der Seitenleiste bzw. am Ende der Seite.

Taal mit mehreren phreatischen Eruptionen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Phreatisch

Vulkan Taal auf den Philippinen erzeugte mehrere Dampferuptionen am Wochenende – Tremor registriert

Auf der Philippineninsel Luzon ist der Taal wieder aktiver geworden. Nachdem er bereits am Freitagmorgen eine phreatische Eruption erzeugt hatte, legte der dampfende Feuerberg seitdem eine überzeugende Performance hin und generierte insgesamt 6 phreatische Eruptionen. Fünf der dampfgetriebenen Ausbrüche wurden am Samstag im Bericht der letzten 24 Stunden gemeldet. Sie dauerten zwischen 1 und 5 Minuten und ließen Eruptionswolken bis zu 2400 m Höhe aufsteigen. In diesem Zeitraum gab es  auch die meisten vulkanotektonischen Erdbeben der letzten Wochen, denn davon wurden 15 registriert. Außerdem gab es sechs Tremorphasen, die zwischen 2 und 4 Minuten anhielten. Am Sonntag wurde über eine Dampfexplosion berichtet und Dampf erreichte eine Höhe von 1800 Metern. Außerdem gab es einen 6 Minuten langen Tremor. Rückläufig ist hingegen der Ausstoß an Schwefeldioxid, der sich gegenüber der Vorwoche halbierte und noch 4700 Tonnen betrug. Das Wasser des Kratersees auf Volcano Island ist verfärbt und stark turbulent aufgewühlt.
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PHILVOLCS belässt die Warnstufe auf „1“ und erinnert daran, dass der Zugang zu Volcano Island gesperrt ist. Trotz der Aktivitätszunahme scheint man nicht besorgt zu sein, dass es spontan einen größeren Vulkanausbruch geben könnte, denn dann hätte man die Alarmstufe erhöht. Dennoch könnte sich die Situation relativ schnell weiterentwickeln und man muss mit Ascheeruptionen rechnen, die wenigstens so stark sein können, dass sie tief fliegende Flugzeuge gefährden, die den Flughafen von Manila ansteuern. Die Gefahr ist insofern realistisch, als dass sich der Boden im Bereich von Volcano Island seit Monaten hebt, während er sich im restlichen Calderabereich abzusenken scheint. Auch wenn es zu einem normalen Vulkanausbruch kommen könnte, scheint die Gefahr einer großen Eruption der Caldera in den letzten Jahren abgenommen zu haben.

Vulkanausbruch auf Island geht am 15. April weiter

Eruption des Sundhnúkar-Kraters hält an – Bodenhebung unter Svartsengi konstant

Auf der isländischen Reykjaneshalbinsel geht die vulkanische Aktivität weiter. Übers Wochenende hat der Tremor am Vulkankrater auf der Sundhnukar-Kraterreihe leicht abgenommen, was aber keine nennenswerte Auswirkung auf den Vulkanausbruch zu haben scheint. Die Kraterwände sind aber so hoch geworden, dass es der Lava immer schwerer fällt, über diese hinaus ausgeworfen zu werden. Eine Zunahme der Auswurfhöhe werden wir wohl erst erleben, wenn die Krateröffnung immer kleiner wird und sich so mehr Gasdruck im System aufbauen kann.

Die Bodenhebung unter Svartsengi ist ähnlich konstant wie die Eruption einige Kilometer östlich, was ein Indiz dafür ist, dass mehr Magma aus der Tiefe aufsteigt als am Krater eruptiert wird. Die Magmenakkumulation verändert bereits wieder das Spannungsfeld im Untergrund, so dass es vermehrt zu Erdbeben kommt. Der Schwarm gestern, der sich zwischen Thorbjörn und Grindavik manifestierte, ist wahrscheinlich auf diese Spannungsänderungen zurückzuführen gewesen. Die Erschütterungen manifestierten sich entlang des Rifts, das sich bei der Intrusion vom 10. November gebildet hat. Die Beben waren allesamt schwach. Stärkere Erschütterungen sind wohl erst zu erwarten, wenn es zu einer neuen Intrusion kommen sollte, doch solange die Förderwege des Magma offen sind und die Eruption in Gang bleibt, ist die Gefahr hierfür relativ gering. Eine Intrusion würde wahrscheinlich einen Lavaschub am Krater verursachen, so dass es dort zu einer signifikanten Verstärkung der Eruption käme.

Grindavíkurvegur wieder offiziell geöffnet

Am Samstag wurde die Straße Grindavíkurvegur, die von Norden kommend an Svartsengi vorbeiführt und in Grindavik mündet, wieder für den Verkehr geöffnet. Die Öffnung gilt nur für Einwohner von Grindavík, Ersthelfer und Mitarbeiter von Unternehmen in Grindavík und in Svartsengi. Die Straße war vom letzten Lavastrom zum zweiten Mal unterbrochen worden. Obwohl schnell neuer Schotter über das noch heiße Lavafeld verlegt worden war, dauerte die Öffnung der Straße nun doch länger als nach der ersten Reparatur. Grund hierfür war u.a., dass man eine neue Kurve eingebaut hat, die zwischen zwei sich überlappenden Segmenten des Schutzwalles führt. Die Konstruktion wurde so angelegt, dass potenzielle Lavaströme an den Schutzwällen entlang verlaufen, ohne durch die Bresche der Straße in die Stadt eindringen zu können.