Vulkane am 15.09.21: Fagradalsfjall

Nachdem die Livecam am Fagradalsfjall nachts offline war, ist sie nun wieder on und zeigt multiple Lavaströme.

Fagradalsfjall: Neue Lavaströme in Richtung Natthagi

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Update 15:30 Uhr: Die Eruptionsstelle wurde evakuiert und der Zugang zum Vulkan gesperrt. Grund hierfür sind die aktuellen Lavaströme. Laut einem lokalen Medienbericht stammt die Lava aus dem sekundären Lavasee, der sich seit Samstag im Nordwesten des Geldingadalir-Tal bildete. Ein „Deich“ sei gebrochen und die Lava flutet die Täler.

Originalmeldung: Heute Vormittag war die LiveCam offline und seit ca. 13 Uhr ist sie wieder on. Offenbar wurde auf eine andere Kamera geschaltet und nun erkennt man, dass 3 Lavaströme über die steilen Hänge vom Geldingadalir in Richtung Natthagi-Tal fließen. Zwei der Ströme haben fast die Talsohle erreicht. Zuvor wurde noch kurz die Cam Richtung Krater geschaltet und dort war Lavaspattering über dem Kraterrand hinaus zu sehen gewesen: der Krater ist also wieder mit Lava gefüllt und scheint überzulaufen. Unklar ist, ob die Lavaströme von einem Überlauf über den Kraterrand gespeist werden, oder ob sich weiter unten am Krater ein weiterer Schlot/Tube geöffnet hat. Denkbar ist auch, dass die Lava aus den Spalten am Talboden quillt, die sich am Samstag öffneten.

Auf meinen Videoaufnahmen vom Samstag ist ein großer Riss zu sehen, der sich über die Westflanke des Kegels erstreckt und im Bereich des neuen Schlotes an der Kegelbasis mündete. Es bildete sich eine potenzielle Schwachstelle, entlang derer neue Öffnungen entstehen könnten, auch ein Kollaps der Kegelwand wäre denkbar.

Der Tremor ist weiter erhöht und zeigt starke Peaks im Frequenzbereich 2-4 Hz. Ein ähnliches Muster sahen wir zur Zeiten der Lavafontänen-Tätigkeit und der Bildung großer Lavaströme. Es schaut tatsächlich so aus, als hätte der Vulkan seine Aktivität nachhaltig gesteigert.

Neue Daten (von der Universität Island) zum Vulkan liegen auch vor. Demnach befindet sich der Kraterrand auf 332 m Höhe. Das Lavafeld nimmt eine Fläche von 4,6 Quadratkilometer ein und bisher wurden ca. 143 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Die Förderrate sank in der letzten Augustwoche auf  8,5 Kubikmeter pro Sekunde, dürfte inzwischen deutlich höher liegen. Interessant ist auch, dass sich die chemische Zusammensetzung der Schmelze änderte und wieder weniger Magnesium enthielt. Sie glich sich mehr der Basalt-Art an, wie sie in den ersten Wochen der Eruption gefördert wurde, allerdings mit mehr Kalium,- und Titan-Oxid. Die Änderung des Chemismus könnte anzeigen, dass die basaltische Schmelze aus geringerer Tiefe kam als zuvor. Die Daten wurden am 10. September erhoben, also noch vor dem aktuellen Puls. Es würde mich nicht wundern, wenn das Magma nun wieder direkt aus größeren Tiefen aufsteigen würde.

Naturkatastrophen-News 15.09.21: Unwetter Frankreich

Im Süden Frankreichs kam es zu starken Überschwemmungen. Die Philippinen wurden von einem Taifun getroffen und in China kam es zu Überflutungen.

Frankreich: Starkes Unwetter verursacht Schäden

Gestern richtete ein Unwetter mit Starkregen Schäden im Süden Frankreichs an. Besonders schlimm traf es das Departement Gard. Ein Mann wurde durch einen Blitzschlag verletzt. Eine Person wird vermisst. Innerhalb weniger Stunden gingen bis zu 200 Liter Regen auf dem Quadratmeter nieder: es kam zu Überflutungen und Verkehrschaos. Auf Autobahnen kam der Verkehr zum erliegen und auch viele Bahnstrecken mussten gesperrt werden. Es entstanden Schlammlawinen. Die Autobahn A 9 blieb auch in der Nacht wegen Aufräumarbeiten zwischen Nîmes und Montpellier gesperrt.

Das Unwetter kam nicht überraschend, denn schon Tage zuvor braute sich -nach einer Hitzewelle- eine kritische Wetterlage zusammen. In 13 französischen Departments galt die 2. höchste Unwetterwarnstufe „Orange“.  Für heute wurden weitere starke Regenfälle vorausgesagt und die Unwetterwarnungen bleiben bestehen. In einigen Regionen wurden Schulen geschlossen.

Die Meldungen über Unwetterkatastrophen rissen auch in den Tagen meiner Abwesenheit nicht ab. Hier eine kleine Zusammenfassung.

Philippinen wurden vom Taifun getroffen

In der letzten Woche wurde das Philippinische Archipel vom Taifun Chanthu getroffen. Der Wirbelsturm der höchsten Kategorie 5 richtete große Schäden an. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 253 km/h gemessen. Starkregen bedingte Überflutungen und Erdrutsche. Anschließend nahm der Taifun Kurs auf Taiwan und China. Dort kam er am Montag als abgeschwächtes Sturmtief an, brachte aber noch Sinflut-artige Regenfälle mit sich. An der Küste von Zhejiang brandeten meterhohe Wellen. Das lokale Katastrophenmanagement funktionierte wohl gut, denn im Vorfeld wurde der Flug-Bahn-Schiffsverkehr eingestellt und die Schulen blieben geschlossen.

China: Starke Überschwemmungen im Südwesten

Bereits in der letzten Woche wurde der Südwesten Chinas von starken Überschwemmungen heimgesucht. Grund hierfür war langanhaltender Regen. In Zunyi (Provinz Guizhou) mussten die Fluttore eines Staudamms geöffnet werden, was den ableitenden Fluss über die Ufer treten ließ.

Vulkan-News 14.09.21: Cumbre Vieja

Auf La Palma wurde der Alarmstatus des Vulkans Cumbre Vieja erhöht. Der Fagrdalsfjall stottert seltsam rum. Der Artikel erhielt um 17.00 Uhr 2 Updates!

La Palma: Alarm am Cumbre Vieja

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Gestern hatte ich das Schwarmbeben, welches seit einigen Tagen den Süden der Kanareninsel La Palma erschüttert, noch unter den Erdbeben-News gepostet, heute fällt es unter die Kategorie Vulkane. Grund hierfür ist, dass der Alarmstatus des Vulkans Cumbre Vieja auf „gelb“ erhöht wurde. Das Schwarmbeben steht also wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenintrusion. Bisher wurden mehr als 1500 Erschütterungen detektiert. Erinnerungen an die Geschehnisse von 2011 auf El Hierro werden wach. Wie immer lässt sich nicht vorhersagen, ob es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch kommen wird, doch mit jedem Tag erhöhter Seismizität steigt die Wahrscheinlichkeit hierfür ein wenig. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass oft mehrere Wochen anhaltende Schwarmbeben einem Vulkanausbruch vorangehen, wenn er längere Zeit nicht aktiv war. Die letzte Eruption auf La Palma fand im Jahr 1971 statt.

Update: Die Vulkanologen des IGN registrierten eine Bodenhebung von 3 µrad, was  ca. 1,5 cm entspricht.

Fagradalsfjall mit schnellen Pulsen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Der Tremor am Fagradalsfjall sieht seit gestern Abend recht ungewöhnlich aus: das blaue Frequenzband 2-4 Hz bildet im Seismogramm eine breite Fläche aus, die von zahlreichen Peaks hervorgerufen wird. Anders, als es bei explosiven Eruptionen der Fall ist, nehmen die Peaks negative Werte ein. Erklärbar ist dieses Seismogramm nur, wenn es zu einer schnelle Folge von Tremorabfall, mit neuerlichem Anstieg kommt. Magma steigt also in schneller Folge auf und sinkt dann wieder im Fördersystem ab. Dieses on-off-Verhalten lässt sich gut per LiveCam korrelieren, denn dort sah man in den letzten Stunden eine stark fluktuierende Aktivität. Generell scheint sich das Verhalten des Vulkans zu ändern. Sollten die Vulkanologen recht behalten, dass wir Zeugen der Geburt eines neuen Schildvulkans sind, wird uns der Fagradalsfjall noch eine Weile beschäftigen. Stay tuned!

Update: Isländische Vulkanologen bestätigten das schnelle Pulsieren der Aktivität: im Schnitt gibt es pro Stunde 8 Aktivitätszyklen. Ein ähnliches Verhalten wurde im Frühjahr beobachttet, kurz bevor es zur Generierung der Lavafontänen kam.

Vulkan-News 13.09.21: Fagradalsfjall, Popocatepetl

Der Tremor am Fagradalsfjall bleibt erhöht. Die Vulkane Popocatepetl, Karymsky und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall ohne Pause

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Der Fagradalsfjall am Sonntagabend. Neben dem Krater waren Schlote am Talboden aktiv. © Marc Szeglat

Auf Island macht der Fagradalsfjall einfach weiter, ohne eine Pause einzulegen. Zumindest legt das der stabile Tremor nahe. Auf der LiveCam erkennt man heute Nachmittag, dass einer der neuen Schlote im Westen des Geldingadalir-Tals aktiv ist. Er speist einen Lavastrom. Aus dem Krater steigt Dampf auf. Vermutlich brodelt auch hier noch Lava, ohne dass es zum Überlaufen der Schmelze kommt. Nach der langen Pause in der vergangenen Woche scheint sich sein Eruptionsverhalten geändert zu haben. Spekulativ ist, dass sich nun längere Aktivitätsphasen mit langen Pausen abwechseln. Die Zeit wird zeigen, wie es weitergeht. Prognosen zu treffen ist faktisch unmöglich.

Karymsky eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der russische Vulkan Karymsky wird auch nicht müde und eruptiert Aschewolken. Das VAAC brachte gestern 3 Vona-Meldungen heraus. Demnach stieg die Asche bis auf 4300 m Höhe auf. Mit dem Wind wurde sie in Richtung Norden transportiert.

Popocatepetl steigert Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko steigerte der Popocatepetl in den letzten Tagen seine Aktivität. Das VAAC meldet wieder mehrmals täglich Aschewolken. Die Letzte stieg bis auf einer Höhe von 5800 m auf und driftete in Richtung Norden. CENAPRED meldete gestern 2 Explosionen. Nachts wurde rotglühende Tephra ausgespien, die auf den Außenflanken des Vulkans landete. Darüber hinaus wurden 181 Asche-Dampf-Exhalationen gesichtet und 386 Minuten Tremor registriert. 2 vulkanotektonische Erdbeben zeugten von Fluidbewegungen im Untergrund.

Suwanose-jima speit Asche

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der japanische Vulkan Suwanose-jima reiht sich heute nicht nur in den Reigen der Aschespeier ein, sondern führt die Liste in Punkto Eruptionshäufigkeit sogar an. Seit gestern brachte das VAAC 10 Vona-Meldungen zum Suwanose heraus. Asche wurde in 2400 m Höhe detektiert.

Erdbeben-News 13.09.21: La Palma

Das stärkste Erdbeben der letzten Stunden manifestierte sich in Argentinien. Auf der Kanareninsel La Palma ereignet sich ein Schwarmbeben.

Argentinien: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 05:18:11 UTC | Lokation: 23.91 S ; 66.97 W | Tiefe: 171 km | Mw 6,2

Im Grenzgebiet zwischen Argentinien und Chile bebte es mit einer Magnitude von 6,2. Das Hypozentrum befand sich in 171 km Tiefe und damit bereits im Erdmantel. Das Epizentrum wurde 74 km westlich von San Antonio de los Cobres (Argentinien) lokalisiert. In den letzten Tagen gab es in der Region mehrere Erdbeben.

Iran: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 04:02:32 UTC | Lokation: 37.22 N ; 58.93 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Im Nordosten des Irans bebte es mit Mw 5,1. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km festgestellt. Das Epizentrum lag 39 km östlich von Qūchān. Die Grenze nach Turkmenistan liegt relativ nahe. In der Region bebt es häufiger.

La Palma: Schwarmbeben im Süden

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 03:13:31 UTC | Lokation: 28.57 N ; 17.85 W | Tiefe: 9 km | Ml 3,3

Am Donnerstag begann ein Schwarmbeben im vulkanischen Süden der Kanareninsel La Palma. Bis heute Vormittag wurden mehr als 260 Erdbeben mit Magnituden ab 1,5 detektiert. Die stärksten Erschütterungen brachten es auf M 3,3. Die meisten Erdbebenherde liegen in Tiefen zwischen 8 und 12 km. Die Epizentren konzentrieren sich auf den Vulkan Cumbre Vieja. Er brach zuletzt 1971 aus und ist durchaus in der Lage erneut auszubrechen. Die Erdbeben könnten mit Magmenintrusion in Verbindung stehen. Im letzten Jahr gab es eine Phase mit vergleichbarer seismischer Aktivität und einem erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß. Die Hypozentren der Beben lagen damals in 30 km Tiefe.

Deutschland: Erdbeben Ml 2,1

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 02:43:54 UTC | Lokation: 48.30 N ; 9.03 E | Tiefe: 3 km | Mw 2,5

In Deutschland ereignete sich ein schwaches Erdbeben mit einer Magnitude von 2,5. Das Hypozentrum lag mit 3 km recht flach. Ort des Geschehens war die Schwäbische Alb bei Albstadt. Das Beben war zu schwach um wahrgenommen zu werden.

Vulkan-News 12.09.21: Fagradalsfjall

Nach meiner 1-wöchigen Islandreise bin ich wieder Zuhause angekommen. Der Fagradalsfjall präsentierte sich zunächst von seiner scheuen Seite, um dann umso mehr aufzudrehen.

Fagradalsfjall in Hochform

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern beendete der Fagradalsfjall die längste Pause seit Eruptionsbeginn und startete mit einem neuen Lavapuls, der ungewöhnlich lange anhält. Doch das ist nicht die einzige Neuigkeit, denn anders als in den letzten Monaten, füllte sich der Krater nicht komplett mit Lava. Ein Teil der Schmelze floss vorher ab und schoss durch eine Öffnung an der westlichen Basis des Kegels. Außerdem öffneten sich mehrere kleinere Schlote im Lavafeld, aus denen intensives Spattering zu beobachten war. Die Lava bildete einen sekundären Lavasee im Tal Geldingadalir. Ob es sich bei den Schloten um Öffnungen in Lavatubes handelt, oder um neue Risse ließ sich nicht eindeutig feststellen. Heute Abend ist der Tremor immer noch hoch und zeigt keine Tendenzen zu fallen. Das Wetter ist seit heute Morgen schlecht und visuelle Beobachtungen waren nur bedingt möglich. Inzwischen bin ich wieder im Büro und muss mich der LiveCam bedienen. Kurze Perioden mit Sicht durch den Nebel enthüllten, dass die Situation seit gestern Abend stabil zu sein scheint.

En Natura sehen die Täler um den neuen Kraterkegel noch beeindruckender aus, als es Fotos und Karten vermuten lassen. Der Kraterrand liegt in etwa auf dem Höhenniveau wie der höchste Hügel östlich des Kraters und sein Gipfel befindet sich auf 320 m über dem Meeresspiegel. Die Distanz zwischen Hügel und Krater beträgt gut 1200 m. Von der LiveCam bis zum Krater sind es fast 2000 m.

Während der 9-tägigen Pause gab es einige Spekulationen darüber, ob die Eruption vorbei ist oder nicht. Der Alarmstatus des Vulkans wurde auf „orange“ herabgestuft, steht nun aber wieder auf „rot“. Das Verhalten des Vulkans ist im Endeffekt unkalkulierbar und es bleibt spannend wie es weitergeht.

Vulkan-News 10.09.21: Askja

Der isländische Vulkan Askja bereiten sich wohlmöglich auf einen Vulkanausbruch vor. Der Popocatepetl steigerte seine Aktivität. Aschewolken wurden von den Vulkanen Ebeko, Karymsky, Semisopochnoi und Suwanose-jima gemeldet.

Askja: Ausbruch wird wahrscheinlicher

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Vulkan Askja bereitet sich möglicherweise auf einen Vulkanausbruch vor. Vulkanologen der isländischen Meteorologiebehörde stellten in den letzten Wochen eine Bodendeformation fest: mittlerweile hob sich der Untergrund im Westen der Caldera um bis zu 7 cm an. Die Bodenhebung wird sehr wahrscheinlich von Magma verursacht, dass sich in 2-3 km Tiefe sammelt. Jüngst wurde die Alarmstufe der Askja auf „gelb“ erhöht.

Die letzte Eruption der Askja ereignete sich 1961. Es war ein überwiegend effusiver Ausbruch, bei dem Lavaströme gefördert wurde.

Karymsky in guter Form

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschaka ist der Karymsky weiter aktiv. Er eruptierte seit gestern 6 Aschewolken, die bis zu 7500 m hoch aufstiegen und in östlicher Richtung drifteten.

Ebeko in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte wieder Aschewolken. Laut lokalen Medienberichten stiegen sie bis auf 2000 m über Kraterhöhe auf.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In Mexiko ist es der Popocatepetl der für Schlagzeilen sorgt. Seit gestern gab es 4 explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6400 m. Darüber hinaus berichtete CENAPRED gestern von  116 Exhalationen und 797 Minuten Tremor.

Semisopochnoi eruptiert Vulkanasche

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch

Der Aleutenvulkan Semisopochnoi ist ebenfalls häufiger in den Meldungen des VAACs vertreten. Hier wurden Eruptionen visuell bestätigt. Aschewolken konnten nicht via Satellit detektiert werden.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels befindet sich der Inselvulkan Suwanose-jima. Er war in den letzten Tagen überdurchschnittlich häufig in den VONA-Warnungen vertreten, denn es gab innerhalb von 3 Tagen 18 Meldungen. Explosive Eruptionen ließen Vulkanasche bis auf 6 km Höhe steigen.

Vulkan-News 08.09.21: Fagradalsfjall

Der Fagradalsfjall pausiert seit fast einer Woche. Am Grimsvötn ereignete sich ein weiterer Gletscherlauf. 

Fagradalsfjall ändert Verhalten

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit Donnerstag letzter Woche pausiert der isländische Vulkan Fagradalsfjall ungewöhnlich lang. Ob der Landfall der Geonauten den Vulkan zum Pausieren veranlasste, oder ob sich etwas im Aufstiegsmechanismus des Magmas änderte, blieb bisher ungeklärt. Fest steht, dass sichtbare Aktivität seitdem ausblieb. Einzig am Dienstagmorgen wurde kurzfristig Lava im Krater gesichtet, allerdings, ohne dass sie überlief. Der Tremor fluktuiert auf niedrigem Niveau und zeigte gestern einige Peaks im Frequenzband 2-4 Hz. Diese Frequenzen spiegelten zu Beginn der eruptive Phase die Aktivität der Lavafontänen wieder. Über die Peaks wurde in Sozialen Medien viel spekuliert und ihre Ursache ist bis jetzt mysteriös: spiegelten sie Explosionen tief unten im Fördersystem wieder, oder wurden sie von Menschen verursacht? Professor Thorvaldur Thordarson von der Universität Island ist der Meinung, dass  noch Magma im System steht. In einem Interview mit der Zeitung MBL erklärte er, dass irgendetwas den Aufstieg des Magmas blockiert. Noch sei es zu früh das Ende der Eruption zu deklarieren. Die Geonauten Martin und Marc halten noch bis Samstag Nacht die Stellung auf Island.

Grimsvötn: Gletscherlauf der Skafta

Staat: Island | Lokation: 64.42, -17.33 | Eruption: Fumarolisch

Die Geonauten erlebten eine herbe Enttäuschung in Bezug auf einen inaktiven Vulkan, konnten aber den Gletscherlauf der Skafta dokumentieren. Nachdem bereits in der letzten Woche das westliche Gletscherwasser-Reservoire unter dem Vatnajökull auslief, folgte in dieser Woche das östliche Reservoire. Der Höhepunkt des Gletscherlaufs wurde Dienstagabend erreicht. Die Pegel von Skafta und umliegender Flüsse, schwollen deutlich an und förderten gut 500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Das Wasser roch leicht nach Schwefelwasserstoff. Die Flussläufe konnten die Wassermassen noch bändigen und große Überflutungen blieben aus. Bei dem Wasser des Gletscherlaufs handelte es sich um Schmelzwasser, dass durch den subglazialen Vulkan Grimsvötn entstand: seine Wärme schmolz das Eis, dass sich in den beiden Reservoiren ansammelte.

Gestern verbrachten wir auch einige Zeit im Bereich des Vulkans Katla, der unter dem Gletscher Myrdalsjökull liegt. Das Wasser der Gletscherflüsse hier roch wesentlich stärker nach Schwefelwasserstoff als am Grimsvötn.

Vulkan-News 04.09.21: Askja

Am isländischen Vulkan Askja wurde eine Bodendeformation festgestellt. Ol Doinyo Lengai ist effusiv tätig. Karymsky und Pagan eruptieren Aschewolken.

Askja mit Uplift

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

Der isländische Calderavulkan Askja steht nicht ganz so häufig in den News, doch heute findet er Erwähnung, weil eine Bodenanhebung (Uplift) detektiert wurde. Seit Anfang August hob sich der Boden stellenweise um bis zu 5 cm an. Die größte Anhebung befindet sich am westlichen Rand des Öskjuvatn. Die Quelle der Hebung liegt in 3 km Tiefe und ist wahrscheinlich magmatischen Ursprungs. Das bisher intrudierte Volumen entspricht ca. 0,001 km³/Monat. Die Bodendeformation wurde mithilfe von GPS-Daten und Interferometrie festgestellt. Zudem ist die Seismizität erhöht und es gibt immer wieder Erdbebenschwärme. Zuletzt wurde die Intrusion von Magma im Zusammenhang mit der Bardarbunga-Eruption 2014 postuliert. Die letzte Eruption der Askja fand 1961 statt. Bisher lässt sich nicht sagen, ob- und wann es zu einer Eruption kommen wird. Die meisten Magmenintrusionen bleiben im Boden stecken, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch kommt. Trotzdem, spannende Zeiten auf Island. Neben dem eruptierenden Fagradalsfjall, sind auf Island mehrere Vulkane zur Eruption bereit, oder bereiten sich auf eine vor. Zu den wahrscheinlichsten Ausbruchskandidaten der nächsten Zeit gehören Grimsvötn, Hekla und Katla.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka werden Aschewolken detektiert, die vom Karymsky ausgehen. Sie erreichen Höhen von 4500 m und driften in Richtung Westen. Das VAAC brachte seit gestern 7 Vona-Meldungen zum Karymsky heraus.

Pagan ascht

Staat: USA | Koordinaten: 18.13, 145.80 | Eruption: Fumarolisch

Der Pagna auf den Marianen emittiert weiterhin Asche, die bis auf einer Höhe von 1200 m aufsteigt. Da die Inselgruppe zum Territorium der USA zählt, wird der Vulkan vom USGS überwacht.

Ol Doinyo Lengai weiter heiß

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

 

In Tansania ist der Ol Doinyo Lengai weiter heiß und emittiert eine schwache Wärmestrahlung mit einer Leistung von 10 MW. Auf einem 4 Tage altem Satellitenbild erkennt man weiterhin Hotspots. Sie werden von kleinen natriumkarbonatischen Lavaströmen verursacht, die von 2 zentralen Hornitos im Krater ausgehen. Das Foto zeigt den Krater im Juli.