Meteorit über Japan

In der Nacht zum 1. Dezember erglühte der Himmel über dem Westen Japans mit der Kraft von 2 Monden. Genaugenommen, war der 2. Leuchtkörper am Himmel deutlich heller als der Vollmond. Bei ihm handelte es sich um einen großen Meteorit, der in der Erdatmosphäre stark aufglühte und wie eine Feuerkugel über den Himmel raste. Es ist gut möglich, dass es ein Teil des Meteoriten bis zum Erdboden schaffte und nun von Meteoriten-Sammlern gesucht wird. Bei dem Meteorit könnte es sich noch um ein Bolide der Tauriden gehandelt haben. Dieser Meteorstrom ist zwischen dem 20. Oktober und 10. Dezember aktiv. In dieser Zeit passiert die Erde die kosmischen Trümmerstücke, die wahrscheinlich vom Kometen Encke stammen. Dieser Meteorstrom ist bekannt für seine recht großen Boliden, die auch entsprechend helle Sternschnuppen erzeugen. Bereits am 20. November sorgte ein ähnliches Ereignis über Österreich für Schlagzeilen.

Meteorströme und Sternschnuppen

Doch die Tauriden sind nicht der einzige Meteorstrom, der aktuell aktiv ist. Im November waren es die Leoniden, die die meisten Sternschnuppen am Himmel erleuchten ließen. Im Dezember stammen die meisten Boliden von den Geminiden. Dieser Meteorstrom ist zwischen dem 4. und 17 Dezember aktiv. Ihren Höhepunkt erreichen die Geminiden am 14. Dezember. Dann kann man bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde sehen, vorausgesetzt die Bedingungen sind gut. Die Geminiden entstehen durch Bruckstücke des Asteroiden Phaeton. Die Meteore können sogar unterschiedlich gefärbte Lichtspuren erzeugen und sind bekannt für rote, blaue, oder grüne Sternschnuppen.

In diesem Zusammenhang zeigte die ARD am Montag eine interessante Reportage des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst. Er war mit einem Forscher-Team in der Antarktis unterwegs und sammelte Meteoriten. Die Fundstücke dienen den Wissenschaftlern dazu, die Zusammensetzung von Asteroiden genauer zu bestimmen. Ein Ziel ist es, ein Asteroiden-Abwehrsystem zu entwickeln. Denn eins ist gewiss: irgendwann wird es ohne ein funktionierendes Abwehrsystem zum Impakt eines Asteroiden kommen. Dieser könnte das Ende der Zivilisation einläuten, sofern die Menschheit bis dahin überlebt.

USA: Erdbebenserie in Nevada

Im US-Bundesstaat Nevada ereignet sich seit gestern eine Erdbebenserie. Mittlerweile registrierte das ESC fast 60 schwache-moderate Erdbeben. Ausgelöst wurde die Serie durch ein Beben der Magnitude 4,9.  Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe. Die Epizentren manifestieren sich 63 km südöstlich von Hawthorne, und ca. 58 km östlich vom Mono Lake in Kalifornien. In den letzten Wochen und Monaten kam es in dieser Gegend der Basin-and-Range-Provinz häufig zu Erdbeben. Südlich des Mono Lakes schließt sich eine Vulkanzone an.

Yellowstone Caldera: 2 Beben

Auch im US-Bundesstaat Wyoming bebte die Erde. Das EMSC detektiert heute Nachmittag 2 leichte Erdbeben mit den Magnituden 2,6 und 2,4. Die Hypozentren befanden sich in Tiefen von 4 und 2 km und lagen damit sehr flach. Die Epizentren wurden 67 km östlich von West Yellowstone lokalisiert und befanden sich somit unter dem Yellowstone Lake. Die Erschütterungen bedeuten nun nicht gleich, dass die Yellowstone Caldera in die Luft geht, sondern spiegeln möglicherweise Änderungen im Hydrothermalsystem wieder.

Island: 2 Erdbeben größer 3

In den letzten 24 Stunden bebte es auf Island gleich 2 Mal mit Magnituden über 3. Das erste Beben hatte die Magnitude 3,6 (Hypozentrum 10 km) und manifestierte sich bei Grindavik auf der Reykjanes-Halbinsel. Bei dem 2. Erdstoß handelte es sich um ein Beben der Magnitude 3,3. Hier wurde das Epizentrum 52 km nördlich von Húsavík lokalisiert. Das Hypozentrum lag 16 km tief.

Antarktika: Erdbeben M 6,2

Bereits gestern gab es ein weiteres Beben in der Nähe der antarktischen Balleney-Inseln. Diese liegen zwischen der Antarktis und Neuseeland, genauer, 1817 km nördlich der McMurdo Station. Das Hypozentrum lag 10 km tief.

Golf von Alaska: Erdbeben Mw 5,7

Ein erwähnenswertes Beben ereignete sich gestern im Golf von Alaska. Es hatte die Magnitude 5,7. Der Erdbebenherd befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum lag 466 km südlich von Kodiak.

Ätna: weiterer Schlot aktiv geworden

Dr. Boris Behncke fotografierte gestern Abend den Ätna und enthüllt auf seinen Bildern, dass im Osten des Neuen Südostkraters der „Puttusiddu“ genannte Schlot aktiv geworden ist. Er produziert kleine strombolianische Eruptionen. Zudem ist der größere Sattelschlot tätig.

Am Vortag ereignete sich ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,5. Der Erdbebenherd lag 9 km tief. Das Epizentrum befand sich 6 km nördlich von Paternò. Die Salinelle di Paternò stand in den letzten Tagen öfters im Fokus der Berichterstattung, weil sich die hydrothermale Aktivität verstärkt hat.

Bereits am Wochenende lichteten sich die hartnäckigen Wolken kurz und enthüllten einen schneebedeckten Ätna samt strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor bewegte sich zeitweise im roten Bereich. Man kann davon ausgehen, dass die Aktivität anhält.

Lewotolok weiter tätig

Der Vulkan auf Lembata (Indonesien) stieß gestern weiter Vulkanasche aus. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 3000 m. Die Seismizität steigerte sich erheblich und deutet darauf hin, dass die eruptive Hauptphase noch bevorsteht.

Popocatepetl eruptiert

Der mexikanische Popocatepetl eruptiert wieder zuverlässlicher. Gestern Abend gab es eine Aschewolke, die bis zu 6100 m ü.N.N. aufstieg und in südöstlicher Richtung driftete. CENAPRED meldete 233 Asche-Dampf-Exhalationen und 100 Minuten Tremor.

Semeru setzt Tätigkeit fort

Um den Semeru auf Java ist es nicht wesentlich stiller geworden. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Gestern Abend gingen 10 Schuttlawinen ab, die entsprechende seismische Signale erzeugten.

Telica mit Aschewolke

Gestern brachte das VAAC eine Meldungen zum Telica in Nicaragua heraus. Demnach wurde per Webcam eine Aschewolke gesichtet, unter der sich auch Dampf mischte. Unklar blieb, ob es eine kleine Eruption gegeben hat, oder ob die Asche durch ein Kollaps-Ereignis im Krater aufgewirbelt wurden. Die Höhe der Wolke wurde mit 1500 m über dem Meeresspiegel angegeben.

Aleuten: Erdbeben Mw 6,3

Bei den Fox-Islands, die zu den Aleuten gehören, ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Epizentrum wurde 155 km südwestlich von Unalaska lokalisiert. Das Hypozentrum lag in 54 km Tiefe und damit bereits in der Asthenosphäre. In der Gegend gibt es zahlreiche Vulkane. Die dominanteste Struktur ist die Okmok Caldera. Sie liegt ca. 50 km vom Epizentrum des Bebens entfernt. In geringerer Entfernung befinden sich die Stratovulkane Mount Vsevidof und Mount Recheshnoi.

Semeru: Abgang pyroklastischer Ströme

Der indonesische Vulkan Semeru erzeugte heute Nacht 2 pyroklastische Ströme, die unter der Bevölkerung Angst und Schrecken verbreiteten. Medienberichten zufolge, sollen sich 550 Personen auf der Flucht befinden, ohne das Evakuierungen angeordnet wurden. Während am Vortag Trekkingtouren auf dem Vulkan untersagt wurden, verblieb der Alarmstatus auf „gelb“. Der betroffene Hang im Süd-Süd-Westen des Vulkans ist aber bereits gesperrt. Über diesen gingen die pyroklastischen Ströme ab. Der Längere legte eine Strecke von 3 km zurück. Die beiden Glutwolken erzeugten seismische Signale von 18 Minuten Dauer und mit Maximalamplituden von 25 und 15 mm. Sie erreichten den Fuß des Vulkans und zerstörten offensichtlich einen Bagger, der in einer der Abflussrinnen des Vulkans eingesetzt wurde.

Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die „normale“ explosive Tätigkeit hat stark nachgelassen, seitdem der zähe Lavastrom gefördert wird. Er geht von einem Lavadom aus. Wahrscheinlich entstanden die pyroklastischen Ströme, als Teile des Lavastroms kollabierten. Es ist aber auch möglich, dass größere Explosionen die pyroklastischen Ströme triggerten. Es wurde harmonischer Tremor registriert, der darauf hindeutet, dass Magma im Fördersystem aufsteigt und eruptiert. Der Dom wächst und mit weiteren Ereignissen muss gerechnet werden.

Update: Unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ läuft gerade richtig heiß: dort werden zahlreiche Medien zum Ausbruch des Vulkans Semeru geteilt. Auf den Videos ist zu sehen, wie es aus den Ablagerungen der pyroklastischen Ströme mächtig dampft. Sie füllten eine größere Abflussrinne vollständig aus. Die Ablagerungen sind selbst am Rand noch bis zu 1 m mächtig. Aus der Nähe betrachtet scheinen die Ströme stärker gewesen zu sein, als es zunächst den Anschein hatte.

In unserer Gruppe wurden auch mehrere schöne Bilder vom Ätna geteilt. Sie zeigen strombolianische Aktivität am schneebedeckten Gipfel. Doch später mehr dazu.

Weiterführender Link: English version

Deutschland: Erdbeben M 4,0

Pünktlich zum Vollmond bebt es heute weltweit mal wieder recht gut. So gab es sogar in Europa einige erwähnenswerte Erdstöße. Meinen Bericht beginnen möchte ich mit einem moderaten Erdbeben in Deutschland: es hatte die der Magnitude 4,0. Das Epizentrum lag in Baden Würtemberg, genauer, 15 km nördlich von Albstadt, zwischen den Dörfern Schlatt und Jungingen. Die Tiefe des Hypozentrums wurde in 11 km Tiefe lokalisiert.

Die Erschütterung ereignete sich um 00:25 Uhr Lokalzeit und wurde in einem großen Umkreis gespürt. Betroffene berichten, dass sie in der Nähe des Epizentrums durch lautes Grollen und starkes Wackeln aus dem Schlaf gerissen wurden und dachten, das Haus würde einstürzen. Selbst Menschen in 360 km Entfernung zum Epizentrum haben ein schwaches Grollen wahrgenommen. Es liegen sogar Berichte über leichte Gebäudeschäden vor.

Im Südwesten der Schwäbischen Alb verläuft die tektonische Störung des Hohenzollerngraben. Der Graben ist über 30 km lang und bis zu 1,5 km breit und mit mehreren kleinen Störungszonen assoziiert. Daher kommt es in der Region um Albstadt immer wieder zu moderaten Erdbeben.

Frankreich: Erdbeben M 3,2

In der französischen Auvergne bebte es mit einer Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum lag in nur 3,2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 19 km nordöstlich von Clermont-Ferrand detektiert. Westlich des Epizentrums liegt das bekannte Vulkangebiet, dass in etwa mit der Vulkaneifel vergleichbar ist.

Spanien: Schwarmbeben bei Valencia

Vor der spanischen Mittelmeerküste kam es heute zu einem Schwarm an Nachbeben. Er wurde durch einen Erdstoß der Magnitude 3,2 in 10 km Tiefe ausgelöst. Die Epizentren manifestieren sich 48 km östlich von Valencia. Bisher wurden 26 Beben registriert.

Natürlich gab es auch einige stärkere Erdbeben, die ich heute mal am Ende des Beitrags poste:

Argentinien: Erdbeben M 6,3

In Argentinien wurde die Erde von einem Beben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Epizentrum wurde 70 km westlich von San Antonio de los Cobres lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich 144 km tief.

Russland: Beben im Tatar Strait

In der russischen Meerenge Tatar ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Epizentrum befand sich 82 km südöstlich von Sovetskaya Gavan. Das Hypozentrum lag 583 km tief im Erdmantel.

Cornoa und die Impfung

Letzte Woche führte Christian Sievers vom ZDF-heute journal ein interessantes Interview mit dem Virologen Stephan Becker. Ich selbst bin alles andere als ein Impfgegner und gut durchgeimpft, doch in Bezug auf die angekündigten Corona-Vakzine bin ich skeptisch: die Datenlage ist bisher eigentlich viel zu dünn, um Millionen Menschen zeitnahe mit den Mitteln zu impfen. Wenn es starke seltene Nebenwirkungen geben sollte, dann trifft es nicht nur ein paar Leute, sondern unzählige. Doch das es durch die nRNA Impfung zu einer Manipulation des menschlichen Genoms kommt, so wie Impfgegner befürchten, glaube ich weniger. Trotzdem bin ich sehr gespannt, ob die Notfallzulassungen nach dieser kurzen Testphase bereits gegeben werden. Doch da der Druck groß ist, werden sich die Behörden wahrscheinlich dafür entscheiden, die Impfstoffe schnell zuzulassen.

Leicht steigende Zahlen in China

Derweilen steigen in China die Zahlen langsam weiter an. Gestern wurden der JHU 133 neue Fälle gemeldet. Sicherlich ist man noch ein gutes Stück von einem Kontrollverlust entfernt, doch dieser kann nicht ausgeschlossen werden und schneller kommen, als man glauben mag.

Update 29.12. 2020

Die Infektionszahlen aus China pendeln so um die 100, mit Spitzenwert von 124. Allerdings kann man davon ausgehen, dass diese Zahlen nicht stimmen, denn in Peking wurden bereits wieder ganze Stadtviertel abgeriegelt. Zugleich begann man in Europa mit den Impfungen. Denn wie erwartet wurde der Biontech-Impfstoff zugelassen. Er basiert auf nRNA und ist der erste Impfstoff seiner Art, der eine Zulassung erhielt. Entsprechend groß ist die Skepsis. Einige Forscher befürchten, dass RNA als Blaupause für defekte DNA gelten könnte: die defekte DNA bedient sich der Erbinformationen, die in RNA hinterlegt wird, um sich selbst zu reparieren. Über diesen Umweg könnte die RNA ins Genom übernommen werden, was im schlimmsten Fall Krebs auslösen könnte.

Äthiopien: Begünstigen Naturkatastrophen den Aufstand?

Die äthiopische Region Tigray ist momentan Schauplatz von Kämpfen zwischen den Rebellen der Volksfront zur Befreiung Tigrays (TPLF) und der eigenen Regierung mit Sitz in Addis Abeba. Sie wird nur von der Partei EPRDF gebildet und durch Premier Abiy Ahmed geführt. Die Partei setzt sich aus Repräsentanten der unterschiedlichsten Ethnien des Vielvölkerstaats Äthiopien zusammen. Abiy Ahmed galt zunächst als demokratischer Hoffnungsträger Äthiopiens und wurde letztes Jahr sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Doch Reformen blieben aus und bald war zu erkennen, dass Abiy Ahmed in erster Linie seine Interessen vertritt.  Zudem kommt, dass die Lokalregierung von Tigray immer mehr an Einfluss in der Landesegierung verlor, obwohl sie Premier Abiy Ahmed zur Macht verhalf. Ende 2019 verabschiedete sich die TPLF aus der Regierungspartei, als Abiy die EPRDF von einem Bündnis ethnisch-regionaler Parteien in eine Einheitspartei umwandelte. Die positive Stimmung im Land kippte vollends, als dieses Jahr die Wahlen verschoben wurden. Als Grund wurde die Corona-Pandemie vorgeschoben, doch tatsächlich fürchtet der Premier wohl einen möglichen Machtverlust.

Naturkatastrophen und der Klimawandel triggern Konflikte und Kriege

Doch was hat das Alles mit Vulkanausbrüchen und Naturkatastrophen zu tun? Mekele -die mittlerweile von Regierungstruppen besetzte Regionshauptstadt von Tigray- ist das Tor zum Vulkan Erta Alé, der in der benachbarten Region Afar liegt. Der Erta Alé ist nun wieder aktiver geworden, doch Reisen dorthin scheinen nicht empfehlenswert. Kriegerische Konflikte haben in Äthiopien eine lange Tradition. Jahrelang kämpfte die TPLF mit einer ähnlichen Organisation der Afar gegen Eritrea. Der Krieg wurde erst 2018 offiziell beigelegt. Aufgrund der unsicheren Situation waren über Jahre hinweg Reisen in die Danakil und zum Erta Alé unmöglich. Später galten sie immer noch als gefährlich. Auch auf meinen beiden Reisen dort, wurde unserer Gruppe von Soldaten begleitet. Doch das ist nur ein Teilaspekt der Geschichte. Ein Anderer ist, dass Äthiopien von einer Reihe Naturkatastrophen heimgesucht wurde, die einen nicht unwesentlichen Beitrag zum aktuellen Konflikt beigesteuert haben dürften. Da ist erst einmal die Corona-Pandemie: Aufgrund der Reise-Restriktionen ist der weltweite Tourismus zusammengebrochen. Gerade in den letzten Jahren erblühte dieser in Äthiopien, doch in diesem Jahr dürften die Einnahmen der Branche stark geschrumpft sein. Bereits im letzten Jahr warnte die UN vor einer humanitären Katastrophe, da Somalia, Nord-Kenia und Äthiopien von einer Dürre heimgesucht wurden. Hinzu kam die Heuschrecken-Plage, die bis weit in den Sommer hinein die Ernteerträge weiter schmälerte.

Ethnische, religiöse und politische Konflikte eskalieren meistens, wenn es einen Teil der Bevölkerung schlechter geht, als dem Anderen. Dem Kampf ums Wasser kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. So deckte eine Studie von Forschern der University of California einen Zusammenhang zwischen dem Krieg in Syien und einer schweren Dürre auf, die die Region zwischen 2006 und 2010 heimsuchte. Betroffen war praktisch die gesamte arabische Welt, inklusive Pakistan und China. In Folge der Dürre kam es zu einer Verdreifachung der Weizenpreise auf dem Weltmarkt, was wiederum zur Folge hatte, dass in Syrien die Brotpreise explodierten. Viele Menschen hungerten und das dürfte den nötigen Funken geliefert haben, dass es zum Arabischen Frühling und dem Krieg in Syrien kam. Ähnliche Zusammenhänge sind in Äthiopien wahrscheinlich, wobei man natürlich bedenken muss, dass Konflikte in dem Vielvölkerstaat eine lange Tradition haben.

Kampf ums Wasser

Der Kampf ums Wasser hat aber gerade erst begonnen und dürfte sich in Zukunft verschärfen. Der Klimawandel bedingt, dass es in trockenen Regionen immer trockener wird, und in feuchten Gegenden die Niederschläge zunehmen. Das bedingt weitere Dürren auf der einen Seite und Überflutungen auf der Anderen. Den Ernten kommen beide Phänomene nicht gut. Hinzu kommt, eine exponentiell wachsende Weltbevölkerung. Die Grenze sehen Forscher bei 12 Milliarden, die wahrscheinlich im Jahr 2100 erreicht sein werden. Um die Bevölkerung zu ernähren, wird bereits jetzt soviel fossiles Grundwasser, dass einige Forscher Alarm schlagen. Und auch für Ostafrika sind die Prognosen leider düster: das Klimaphänomen El Nina sorgt wahrscheinlich dafür, dass die nächste Regenzeit ebenfalls dürftig ausfallen wird.

Erta Alé: Neuer Lavasee im November

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé bildete sich wahrscheinlich ein neuer Lavasee. Das lässt zumindest eine thermische Anomalie vermuten, die seit gestern auf einem Sentinell-Satellitenfoto zu erkennen ist. Laut MIROVA wird Wärmestrahlung mit einer Leistung von 103 MW emittiert. Zum ersten Mal wurde die Anomalie am 28.11.2020 um 10.45 Uhr detektiert. Zu diesem Zeitpunkt brachte sie es auf einer Leistung von 131 MW. In den Tagen zuvor war es immer mal wieder bewölkt, so dass die Aktivität vielleicht bereits früher einsetzte, ohne sie zu bemerken. Zuletzt wurde eine thermische Anomalie im September registriert. Sie ging allerdings vom Nordkrater aus und nicht wie jetzt vom Südkrater. Vergleicht man Satellitenbilder von jetzt und aus dem Oktober, so kann man auch morphologische Veränderungen im Nordkrater erahnen. Erst auf dem 2. Blick ist mir aufgefallen, dass es am Calderarand im Norden ebenfalls eine dunklere Stelle gibt, die wie ein frischer Lavastrom aussieht. Dieser Eindruck kann allerdings auch dem Schattenwurf geschuldet sein.

[twenty20 img1=“810915″ img2=“810916″ offset=“0.5″ before=“Erta Alé am 5. Otkober…“ after=“…und am 29. November 2020.“]

An Reisen in die Region ist augenblicklich allerdings aus 2 Gründen nicht zu denken: Wegen den Corona-bedingten Reisebeschränkungen und dem Bürgerkrieg in der Region Tigray. Die Regionshauptstadt Mekele ist nicht nur Brennpunkt der Kampfhandlungen, sondern auch das Tor zu Wüste Danakil, in der der Vulkan liegt. Doch davon demnächst mehr in einem Sonderbericht.

Lewotolok weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Lembata ist der Lewotolok weiterhin aktiv. Heute Nacht meldete das VAAC eine weitere Aschewolke. Der Hauptteil der Eruptionswolke stieg bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftete in westlicher Richtung. Ein Teil der Asche schaffte es dann bis auf 15.000 m Höhe und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. In wiefern dabei thermische Aufwinde eine Rolle spielten ist unklar. Das VSI meldet, dass die Aschewolken gut 1500-2000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Gestern beobachteten die Vulkanologen 3 Eruptionen. Sie dauerten bis zu 110 Sekunden und erzeugten seismische Signale. Die Maximalamplituden lagen bei 30 mm. Es wurden 12 vulkanotektonische Erschütterungen aufgezeichnet.

Ein Sentinel-Satellitenfoto konnte eine der Aschewolken aufnehmen.