Erdbeben-News 04.11.21: Indonesien

Heute gab es in Indonesien ein weiteres Erdbeben Mw 5,7. In Neuseeland, Papua Neuguinea und Chile gab es ebenfalls erwähnenswerte Erdstöße.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 04.11.2021 | Zeit: 02:42:42 UTC | Lokation: 2.99 S ; 129.33 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,7

In Indonesien gab es ein erneutes Erdbeben der Magnitude 5,7. Es hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe und lag nicht allzu weit von dem gleichstarken Erdstoß gestern entfernt, der sich offshore in der Banda-See ereignet hatte. Das Epizentrum wurde 60 km nordöstlich von Amahai lokalisiert. Es gab zahlreiche Nachbeben, so dass ein ordentlicher Cluster entstanden ist.

Neuseeland: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 04.11.2021 | Zeit: 16:36:53 UTC | Lokation: 48.24 S ; 165.20 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Ein wenig schwächer war ein Erdstoß, der sich heute Abend vor der Südküste Neuseelands ereignete. Sein Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 298 km südwestlich von Bluff. Das Beben manifestierte sich an der Plattengrenze zwischen Australien und der Pazifischen Platte, die hier als Blattverschiebung angelegt ist.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mb 5,0

Datum: 04.11.2021 | Zeit: 16:25:03 UTC | Lokation: 6.72 S ; 147.56 E | Tiefe: 30 km | Mb 5,3

Im Bereich des Östlichen Guineas bebte es mit einer Raumwellen-Magnitude Mb 5,0. Das Hypozentrum wurde in 30 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum lag 36 km südwestlich von Finschhafen. Das Beben manifestierte sich relativ nahe der beiden Vulkane, die gestern in Papua Neuguinea eruptierten.

Chile: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 04.11.2021 | Zeit: 04:18:22 UTC | Lokation: 30.30 S ; 71.25 W | Tiefe: 54 km | Mb 4,9

In Chile ereignete sich ein moderater Erdstoß der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum befand sich 54 km tief. Das Epizentrum lag 39 km südlich von Coquimbo. Das Beben findet hier Einzug, weil es in der Region in letzter Zeit sehr häufig bebt. Nicht auszuschließen, dass es demnächst zu einem Starkbeben kommt.

Vulkan-News 04.11.21: Cumbre Vieja, Manam

Am Cumbre Vieja stiegen Tremor und Bodenhebung wieder leicht an. Die Vulkane Karymsky, Kadovar, Manam und Sabancaya stießen Aschewolken aus.

Cumbre Vieja: leichter Tremoranstieg

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern ist der Tremor wieder leicht gestiegen, allerdings ohne neue Pulse anzuzeigen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 3000 m auf, dass sind 300 m mehr als gestern. Die Lavaströme sind weiter aktiv und fließen teilweise durch Tubes. Dort, wo sie austreten, kommt es zu weiteren Zerstörungen. Das IGN zeigte sich gestern optimistisch, dass sich die Situation weiter entspannen könnte. Grund für den Optimismus lieferte ein reduzierter Schwefeldioxid-Ausstoß. Er betrug nur noch 9600 Tonnen am Tag. Gut 1/5 von früheren Werten, dennoch weiterhin ein hoher Wert. Die Bodendeformation ist heute wieder gestiegen und liegt bei mehr als 12 cm. Dieser Wert widerspricht einer nachhaltigen Entspannung der Lage, denn es stieg mehr Magma auf, als eruptiert wurde.

Karymsky mit weiteren Aschewolken

Auf Kamtschatka kam es zu weiteren explosiven Eruptionen vom Karymsky. Das VAAC detektierte heute Vulkanasche in einer Höhe von 8500 m. Die Eruptionswolke wurde in Richtung Osten verfrachtet.

Kadovar eruptiert

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea ist der Kadovar wieder aktiv geworden. Der Inselvulkan in der Bismarck-See spie eine kleine Aschewolke aus. Sie erreichte eine Höhe von 1500 m. Die Asche wurde in westlicher Richtung geweht.

Manam eruptiert ebenfalls Vulkanasche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Effusiv

In relativer Nähe zum Kadovar liegt ein weiter Inselvulkan, der aktuell in Eruption begriffen ist. Bei ihm handelt es sich um den Manam. Im Gegensatz zum Kadovar ist die Insel besiedelt und es wurden bereits öfters Evakuierungen eingeleitet. Aktuell stieg die Asche allerdings nur bis auf einer Höhe von 1600 m auf und es bestand keine Gefahr für die Siedlung an der Küste. Dennoch könnte der Vulkan aufheizen und bald in eine aktivere Phase eintreten.

Sabancya eruptiert seit 5 Jahren

Staat: Peru| Koordinaten: -15.79-71.86 | Eruption:  Vulcanianisch

Heute jährt sich der Eruptionsbeginn am peruanischen Vulkan Sabancaya zum 5. Mal. Er ist praktisch ununterbrochen tätig und stößt mehrmals am Tag Aschewolken aus. Sie steigen bis auf einer Höhe von 7600 m auf. Beim Sabancaya handelt es sich um den höchsten Vulkan der Erde, der in Eruption begriffen ist. Er hat eine Gipfelhöhe von 5976 m.

Erdbeben-News 03.11.2021: Chile

In den letzten 24 Stunden gab es gleich 3 Erdbeben mit Momentmagnituden von 5,7. Sie manifestierten sich in Chile, Fidschi und Indonesien.

Chile: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 03.11.2021 | Zeit: 03:17:48 UTC | Lokation: 32.72 S ; 70.17 W | Tiefe: 111 km | Mw 5,7

In der chilenischen Region Valparaiso kam es heute zu einem Erdbeben der Magnitude 5,7. Es manifestierte sich um 3:17 UCT, in einer Tiefe von 111 km. Das Epizentrum wurde 42 km ost-nord-östlich von Los Andes lokalisiert. Ein Blick auf die Shakemap zeigt, dass es in der Region sehr viele schwache-moderate Erdbeben gibt. Die Spannungen in der Erdkruste scheinen sehr groß zu sein. Sie können sich weiter in vielen kleinen Erdbeben entladen, oder aber in einem Starkbeben.

Fidschi: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 03.11.2021 | Zeit: 03:18:59 UTC | Lokation: 24.44 S ; 176.01 W | Tiefe: 30 km | Mw 5,7

Südöstlich des Archipels von Fidschi bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum lag 30 km tief. Das Epizentrum befand sich 371 km südlich von Vaini auf Tonga. Im Bereich des Tonga-Grabens kommt es oft zu Erdbeben.

Indonesien: Erdstoß Mw 5,7

Datum: 02.11.2021 | Zeit: 16:43:52 UTC | Lokation: 6.94 S ; 130.51 E | Tiefe: 100 km | Mw 5,7

Die indonesische Bandasee wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 heimgesucht. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 100 km. Das Epizentrum wurde 288 km südwestlich von Tual festgestellt. Auch hier bebt es häufig. Zudem liegen in der Region aktive Vulkane.

Island: Erdbeben am Bardarbunga

Datum: 02.11.2021 | Zeit: 06:36:08 UTC | Lokation: 64.617 ; -17.499 | Tiefe: 4,7 km | M 2,8

Island ist immer für eine Erdbebenmeldung gut! In den letzten 48 Stunden wurden 33 Erdbeben im Bereich des Gletschers Vatnajökull gezählt. Dazu gehört auch der Region um Askja und Herdubreid. Der stärkste Erdstoß manifestierte sich am subglazialen Vulkan Bardarbunga. Er hatte eine Magnitude von 2,8 und ein Hypozentrum in 4,7 km Tiefe. Im gleichen Zeitraum gab es auf der Reykjanes-Halbinsel 57 Erschütterungen.

Vulkan-News 03.11.21: Cumbre Vieja, Merapi

Am Cumbre Vieja ereignete sich heute Morgen ein Erdbeben M 4,9. Der Karymsky eruptierte explosiv. Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab.

Cumbre Vieja mit Erdbeben

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Heute Morgen  gab es unter dem Cumbre Vieja einen weiteren relativ starken Erdstoß. Das EMSC gibt die Lokalmagnitude mit 4,9 an. Die Tiefe des Hypozentrums lag in 40 km. Das Epizentrum wurde 7 km ost-süd-östlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert. Die Daten könnten noch korrigiert werden. Während der Nacht präsentierten sich die allgemeine Seismizität und der Tremor rückläufig. Das Gleiche gilt für die Bodenhebung, die auf gut 10 cm fiel und sich damit dem bisherigen Tiefststand seit Eruptionsbeginn annähert. Dennoch bleibt der Vulkan aktiv und man kann noch keine Entwarnung geben. Aber vielleicht lässt wenigstens der starke Ascheausstoß der vergangenen Tage ein wenig nach, so dass die Menschen durchatmen können. In den letzten Meldungen des VAACs heißt es, dass Vulkanasche in einer Höhe von 1500 m detektiert wurde, was nur noch halb so hoch ist wie in den vergangenen Tagen. Auf dem Livestream sieht man viel Dampf aufsteigen, dazwischen immer wieder Aschewolken. Auch die Lavaströme sind aktiv. Sie fließen im Bereich des Kraterkegels teilweise durch Tubes. David Brodrick hat aus Drohnenbildern ein cooles 3-D Modell erstellt.

Karymsky mit kraftvoller Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky auf Kamtschatka eruptierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 8000 m aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Südosten gedriftet wurde. Die entsprechende VONA Meldung wurde um 8:04 UCT veröffentlicht. Es war die stärkste Eruption der aktuellen Phase.

Merapi mit Pyroklastischem Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Videoaufnahmen und Zeitungsberichte zeigen, dass es am Merapi zum Abgang eines Pyroklastischen Stroms gekommen ist. Er hatte eine Gleitstrecke von ca. 2000 m und entstand, als es zu einem partiellen Kollaps am südwestlichen Dom gekommen ist. Von ihm gehen auch zahlreiche glühende Schuttlawinen aus. Obwohl die Seismizität gering ist, scheint der Dom in einer aktiven Wachstumsphase zu sein. Der Südwestdom sitzt auf der Außenflanke des Kraters auf, während ein zweiter Dom im inneren Kraterbereich sitzt. Dieser scheint momentan allerdings wenig aktiv zu sein. Mit weiteren Ereignissen ist zu rechnen.

Vulkan-News 02.11.21: Nevado del Ruiz

Am Nevado del Ruiz nimmt die Aktivität langsam zu. Die Vulkane Karymsky und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken. Am Merapi gingen Schuttlawinen ab.

Nevado del Ruiz mit Aschewolken

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien nimmt die Aktivität des Vulkans Nevado del Ruiz langsam, aber stetig zu. Die Ascheeruptionen kommen immer häufiger und sorgen für Beunruhigung bei den Anwohnern des Vulkans. In den Sozialen Medien werden mittlerweile Bilder der Eruptionen geteilt. Zuletzt erreichte heute eine Aschewolke eine Höhe von 5800 m. Im SGC-Bulletin der letzten Woche hieß es, dass die Seismizität weiter zugenommen hätte. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 2,1 in nur 3,1 km Tiefe. Weiterhin wurde eine leichte Zunahme der Bodendeformation registriert. Der Gas-Ausstoß war hoch. Die Forscher halten eine weitere Aktivitätszunahme für möglich. Der Nevado del Ruiz ist besonders gefährlich, weil sein Gipfel vergletschert ist. Schmelzwasser könnte explosive Aktivität verstärken, oder Lahare auslösen.

Karymsky in guter Form

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka eruptiert der Karymsky wieder regelmäßiger. Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Meldungen zu Aschewolken heraus. Die Asche erreichte eine Höhe von bis zu 2400 m und drifteten in Richtung Südosten. Seit Jahresanfang wurden 292 Aschewolken gemeldet.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Gestern gingen am Merapi auf Java wieder mehrere glühende Schuttlawinen ab. Das VSI registrierte insgesamt 64 seismische Signale, die mit Abgängen assoziiert waren. Sie hatten Maximal-Amplituden von 39 mm und dauerten bis zu 147 Sekunden an. Die übrige Seismizität ist allerdings sehr gering und es sieht nicht so aus, als würde viel Magma aufsteigen. Wenn die Lavadome wachsen, dann nur wenig. Trotzdem kann es zu weiteren Kollaps-Ereignissen kommen.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden Japans ist der Inselvulkan Suwanose-jima weiter aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Dabei kommt es nicht nur zu strombolianischen Eruptionen, sondern auch zu kräftigeren vulcanianischen Ausbrüchen. Vulkanasche steigt bis zu 3400 m hoch auf und driftet in südöstlicher Richtung.

Erdbeben-News 01.11.21: Indonesien

In den letzten Tagen gab es ungewöhnlich wenige moderat-starke Erdbeben, darum die lange Pause in den News hier. Das interessanteste Erdbeben ereignete sich heute Abend in Indonesien und hatte eine Magnitude von 5,9.

Indonesien: Erdbeben Mw 5,9

Datum: 01.11.2021 | Zeit: 17:04:17 UTC | Lokation: 0.28 N ; 96.70 E | Tiefe: 12 km | Mw 5,9

Die indonesische Nias-Region wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,9 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 12 km. Das Epizentrum wurde 254 km süd-süd-westlich von Singkil lokalisiert. Nias ist eine Insel westlich von Sumatra und ein bekanntes Erdbebengebiet am Sundagraben. Starkbeben sind hier jederzeit möglich.

Japan: Erdstoß Mw 5,2

Datum: 31.10.2021 | Zeit: 21:14:47 UTC | Lokation: 36.49 N ; 140.55 E | Tiefe: 12 km | Mw 5,9

An der Ostküste der japanischen Insel Honshu bebte es mit einer Magnitude von 5,2. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde vom EMSC mit 60 km angegeben. Das Epizentrum lag 10 km nördlich von Hitachi-Naka. Das EMSC veröffentlichte 2 Wahrnehmungsmeldungen, nach denen der Erdstoß deutlich wahrgenommen werden konnte und die Bewohner der Region aus dem Schlaf riss.

El Salvador: Erdbeben M 5,0

Datum: 01.11.2021 | Zeit: 03:07:57 UTC | Lokation: 12.90 N ; 88.59 W | Tiefe: 73 km | Mb 5,0

Vor der Küste des Lateinamerikanischen Landes El Salvador ereignete sich ein Erdstoß Mb 5,0. Der Erdbebenherd lag in 73 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 52 km südlich von Usulután. Die hier involvierte Plattengrenze war jene zwischen der Karibischen Platte und der Kokos-Platte. Moderate Erdstöße sind hier recht häufig.

La Palma: Erdbeben Ml 4,1

Datum: 01.11.2021 | Zeit: 13:03:04 UTC | Lokation: 28.60 N ; 17.80 W | Tiefe: 24 km | Ml 4,1

Unter der Kanareninsel La Palma ereignete sich ein weiterer moderater Erdstoß. Er stand natürlich im Zusammenhang mit der Eruption und brachte es auf eine Lokalmagnitude von 4,1. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 27 km angegeben. Das Epizentrum befand sich laut EMSC 13 km östlich von Los Llanos de Aridane.

Vulkan-News 01.11.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Der Cumbre Vieja stößt viel Vulkanasche aus. Bei Stromboli und Vulcano gab es schwache Erdbeben.

Cumbre Vieja mit Explosionen und viel Asche

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

[twenty20 img1=“821008″ img2=“821007″ offset=“0.5″ before=“La Palma im normalen Lichtspektrum.“ after=“Die Insel im Infrarot-Spektrum, © Sentinel“]

Gestern erzeugte der Cumbre Vieja wieder stärkere explosive Ausbrüchen, bei denen die Druckwellen in der Asche-Dampf-Wolke sichtbar wurden. Die Asche stieg bis zu 4500 m hoch auf und zog durch das gesamte Tal im Westen der Insel. Sie bescherte den Menschen eine üble Luftqualität. Zudem liegt der Schwefeldioxid-Ausstoß bei 50.000 Tonnen am Tag, was die Luft dort nicht gerade verbessert. Neben den Lavaströmen, richtet die Tephra nun immer größere Schäden an und zerstört großflächig die Bananenplantagen. Entweder werden die Pflanzen direkt mit Asche bedeckt, oder die Gewächshäuser aus Gewebefolie brechen unter der Last der Asche ein und erdrücken die Pflanzen. Nach Regenfällen verwandelt sich die Asche in eine betonartige Schicht und bringt zum Einsturz, was jetzt noch steht. Selbst Hausdächer können unter der Last der feuchten Asche einstürzen.

Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht: die Seismizität zieht heute wieder an, nachdem sie gestern vergleichsweise niedrig war. Die meisten Erdbeben ereignen sich im Bereich der oberen Magmakammer. Die Bodenhebung ist stabil, mit leicht steigender Tendenz. Die Förderrate der Lava liegt weiterhin bei 66 Kubikmeter in der Sekunde. An der Oberfläche sieht man allerdings wenigere Lavaströme, da sie zum Teil gedeckelt sind und durch Tunnel fließen. Auf dem eingebetteten Video sieht man sehr schön, wie die Lava in einem Loch verschwindet. Dort wo sie austritt, richtet sie weitere Zerstörungen an. Bislang wurden 2574 Gebäude zerstört.

Liparische Inseln: Erdbeben im Tyrrhenischen Meer

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Im Bereich der Liparischen Inseln ist die Seismizität erhöht. Besonders interessant sind weitere Erdbeben im Bereich von Vulcano. Seit gestern gab es 3 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 2 und 2,3. Dort gibt es neben der erhöhten Seismizität noch weitere Anzeichen, dass Magma aufsteigt. Der Vulkan könnte sich auf eine Eruption vorbereiten. Vor der Nordwestküste von Stromboli bebte es heute mit M 2,1 in nur 1 km Tiefe. Spannende Zeiten für Vulkanophile!

Vulkan-News 31.10.21: Cumbre Vieja, Tambora

Am Cumbre Vieja wurden viele vulkanische Blitze beobachtet. Die Vulkane Ebeko, Sakurajima, Semeru eruptierten Vulkanasche. Am Tambora gibt es vulkanisch bedingte Erdbeben.

Cumbre Vieja: Tremor hoch

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Cumbre Vieja stieß gestern Abend soviel Asche aus, dass Anwohner davon berichten, dass er die Aktivität eingestellt hätte, weil sie keine Rotglut mehr sehen konnten. Das VAAC meldete Vulkanasche in 5500 m Höhe. Damit stieg sie 2200 m höher auf, als am Mittag. Für den hohen Aufstieg der Asche zeigte sich aber nicht nur eine erhöhte Aktivität verantwortlich, sondern auch Windstille. Es gab ungewöhnlich viele vulkanische Blitze zu sehen. Der Tremor erreichte fast ein so hohes Niveau, wie zu Beginn der Eruption. Die Bodenhebung blieb konstant, doch wer sich die Grafik des IGN genauer anschaut stellt fest, dass sie neu skaliert wurde: es fehlen 3 cm. So beträgt die Bodenhebung nur noch etwas über 12, statt 15 cm. Der Lavastrom, der gestern fast das Meer erreichte, stagnierte und kam wenige Meter vor der Küste zum Stillstand.

Ebeko eruptierte Asche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der Kurileninsel Paramushir versuchte es der Ebeko, dem Cumbre Vieja gleich zu machen, was ihm allerdings nicht gelang. Seine Aschewolke stieg nur bis auf 1800 m Höhe auf und wurde vom Wind schnell Richtung Nordosten verweht. Dem Ebeko muss man allerdings zu Gute halten, dass er bereits seit Jahren sporadisch ausbricht.

Sakurajima stimmt mit ein

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Feuerberg Sakurajima stimmte heute in den Reigen der eruptierenden Vulkane ein und blies eine Aschewolke in den Himmel, die es bis auf einer Höhe von 2400 m schaffte. Die Parameter wie Seismik und Gasausstoß deuten aber nicht auf eine generelle Erhöhung der Aktivität hin.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der eine Aschewolke eruptierte. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m. Zwar gab es nur eine VONA-Meldung, doch es war nicht die einzige Eruption des Vulkans: das VSI registrierte 53 seismische Explosionssignale, die bis zu 160 Sekunden dauerten und Maximal-Amplituden von 23 mm aufwiesen.

Tambora: vulkanisch bedingte Erdbeben

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.25, 118.00 | Eruption: Keine

Ich habe gerade das erste Mal seit langem die seismischen Daten des gefürchteten Vulkans Tambora abgerufen und festgestellt, dass das VSI gestern 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert hat. Das war kein Einzelfall, denn in den letzten 3 Monaten gab es praktisch täglich entsprechende Erschütterungen. Die Vulkanologen scheinen nicht beunruhigt zu sein, denn der Alarmstatus steht auf „grün“.

Vulkan-Update: 30.10.21: Cumbre Vieja

Heute Morgen manifestierte sich ein Erdbeben Ml 5,0 auf La Palma. Ein weiter Lavastrom hat fast die Küste erreicht. Der Nordkrater des Vulkans Erta Alé zeigt Aktivität-

Cumbre Vieja: stärkstes Erdbeben der Serie

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja manifestierte sich heute das stärkste Erdbeben seit Beginn der Krise. Es hatte die Magnitude 5,0 und ein Hypozentrum in 37 km Tiefe. Das Epizentrum lag im südöstlichen Gipfelbereich des Cumbre Vieja, auf dem Gebiet der Gemeinde Mazo. Der Erdstoß wurde um 7,24 registriert und war auch auf den Nachbarinseln zu spüren gewesen. Zuvor gab es eine Erschütterung M 4,1. Die Bodenhebung ist gegenüber gestern recht stabil geblieben und beträgt gut 15 cm.

Die Lavastrom-Aktivität verstärkte sich in der Nacht. Am Rand eines bereits existierenden Lavafelds schob sich ein neuer Strom voran, der schon kurz vor der Küste steht. Dennoch lässt sich noch nicht sagen, ob es zu einem Ocean Entry kommen wird.

Update 18:00 Uhr: Bis jetzt hat die Lava den Ozean offenbar noch nicht ganz erreicht, aber nach dem letzten Update von Manfred Betzwieser fehlen nur noch wenige Meter. Zudem soll es heute zwischendurch Phasen mit besonders starken Explosionen geben. Es wurde auch gemeldet, dass eine besondere Inversionswetterlage die emittierte Tephra nicht abziehen lässt und dass es besonders häufig zu vulkanischen Gewittern in der Eruptionswolke kommt.

Erta Alé: Aktivität im Nordkrater

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Noch ein Manfred -diesmal Meyer und nicht Betzwieser- hat sich heute die Mühe gemacht einige Sentinel-Aufnahmen zu capturen. Darunter ein Bild vom Erta Alé, auf dem 3 thermische Anomalien zu erkennen sind: neben den beiden bekannten Wärmequelle aus dem Südkrater, erkennt man eine recht große Wärmeanomalie im Nordkrater. Der Kraterboden scheint von einem Lavastrom geflutet worden zu sein.

Aufgrund der Unruhen in der Region Tigray, die nicht weit vom Vulkan entfernt liegt, gibt es schon seit Monaten keine Augenzeugenberichte mehr vom Erta Alé.