Vulkan-Nachrichten 03.08.21: Fagradalsfjall, Shiveluch

Am Fagradalsfjall geht die Aktivität in gewohnter Manier weiter. Am Merapi ist die Seismizität hoch. Von Shiveluch und Ulawun gingen Aschewolken aus.

Fagradalsfjall mit neuem Puls

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern zeigte sich unser isländischer Dauerbrenner wieder von seiner aktiven Seite und produzierte einen neuen Lavapuls. Wie gehabt gab es wallende Lava im Krater und einen Lavastrom, der durch den Kanal Richtung Meradalir abfloss. Dabei floss die Lava auch über den Rand des Kanals in Richtung Süden, was schon länger nicht mehr beobachtet wurde. Parallel zur gesteigerten Aktivität gab es erhöhten Tremor, der dann am Abend steil abfiel. Aktuell ist die Tendenz wieder steigend und der Vulkan scheint sich auf den nächsten Puls vorzubereiten.

Merapi: Seismizität hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Seit einigen Tagen ist die Seismizität am Merapi hoch. Im Beobachtungszeitraum zwischen 06:00 und 12:00 Uhr (Lokalzeit) wurden 45 Abgänge von Schuttlawinen registriert. 6 seismische Signale stammten von starken Entgasungen. 83 Erschütterungen wurden durch Hybriderdbeben erzeugt und 15 waren vulkanotektonischer Natur. Das Histogramm zeigt, dass die Aktivität der vergangenen Tage auf vergleichbarem Niveau lag. Dementsprechend stark dürfte der Magmanachschub sein, der Richtung Gipfelkrater, nebst seinen beiden Lavadomen strebt.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Der Dom am Shiveluch ist recht groß geworden, wenn er auch langsam zu wachsen scheint. Seit gestern brachte das VAAC 3 VONA-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3700 m aufstieg und gen Süden driftete. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahung mit 85 MW Leistung. Ob es sich um explosiv generierte Aschewolken handelte, oder ob sie mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert waren ist unklar.

Ulawun eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.05, 151.33 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea ist es der Ulawun, der Aschewolken emittiert. Das VAAC registrierte hier Vulkanasche in einer Höhe von 3100 m. Sie wurde vom Wind in südlicher Richtung verfrachtet. Der Ulawun erzeugt seit einigen Tagen sporadisch Aschewolken.

Naturkatastrophen-News 02.08.21: Extremwetter Italien

Extremwetter hält Teile der Welt weiter in Atem: Auf Grönland schmilzt das Eis schneller denn je. In Sibirien, der Türkei und Süditalien gibt es massive Waldbrände und in Norditalien kam es zu Unwettern.

Italien: Extreme Wetterlagen schaffen Naturkatastrophen

In Italien herrscht ein starkes Nord-Süd-Gefälle und das nicht nur in Bezug auf die Vermögensverteilung: Am Wochenende loderten im Süden mehr als 800 Waldbrände, während der Norden von starken Unwettern mit Hagel heimgesucht wurde. Besondern schlimm traf es den Süden Tirols, wo es um Bozen starke Gewitter gab. Bilder zeigen tennisballgroßen Hagel. Vielerorts wurden Straßen überflutet und Keller liefen voll. Landwirte beklagten ebenfalls große Schäden und Ernteausfälle. Es entstand Sachschaden in Millionenhöhe.

Im Süden des Landes -und besonders auf Sizilien- wurden mehr als 800 Busch- und Waldbrände festgestellt. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Besonders schlimm traf es wohl die Gegend um Catania. Die Stadt liegt zwischen Ätna und der Küste. Die Flammen machten selbst vor den Sonnenschirmen am Strand keinen Halt. Die meisten Brände gehen auf Brandstiftung zurück, wobei eine Hitzewelle die Brände begünstigt.

Waldbrände Türkei

Noch schlimmer als Sizilien traf es viele Urlaubsregionen an der türkischen Mittelmeerküste. Bereits in der letzten Woche kamen die Flammen den Urlaubsorten gefährlich nahe, am Wochenende brannten zahlreiche Häuser ab. Einige Küstenorte waren über dem Landweg nicht mehr erreichbar und Menschen müssen im Notfall per Boot evakuiert werden. Es sind die schlimmsten Waldbrände seit mehr als einem Jahrzehnt.

Waldbrände werden auch aus zahlreichen anderen Staaten außerhalb Europas gemeldet, z.B. aus dem russischen Sibirien. In der Region Yakutsk brennt es lichterloh und mehr als 2000 Feuerwehrleute befinden sich im verzweifeltem Kampf gegen die Flammen.

Eis der Arktis schmilzt schneller

Ein weiterer Ausdruck des extremen Wetters und des Klimawandels ist das rapide Schmelzen des polaren Eises. Die Eisschmelze beschleunigt sich immer weiter und wenn es in diesem Tempo weitergeht, rechnen Wissenschaftler mit einem globalen Anstieg des Meeresspiegels um 18 cm bis zum Jahr 2100. Täglich schmelzen bis zu 8 Milliarden Tonnen Eis. Im Nordosten Grönlands wurde am Donnerstag ein neuer Temperaturrekord aufgestellt: 23,3 Grad Celsius. Wärmer war es auf Grönland noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung.

Vulkan-News 02.08.21: Stromboli, Dieng

Am Stromboli gab es eine größere Explosion, der Kadovar eruptierte ein Aschewölcken und am Dieng kam es zu einem kleinen Schlammstrom. Der Taal emittiert Schwefeldioxid.

Stromboli mit stärkerem Knall

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli hat mal wieder geknallt! Die explosive Eruption ereignete sich gestern Abend um 20:01 UCT. Die Eruption erfolgte aus dem südlichen Schlot im zentralen Kraterbereich und förderte eine größere Menge glühender Tephra. Vulkanische Bomben landeten nicht nur auf der Sciara del Fuoco, sondern auf auf dem Pizzo, wo sich früher um diese Uhrzeit viele Schaulustige befunden hätten. Doch da der Aufstieg zum Gipfel weiter gesperrt ist, dürften sich keine Leute dort aufgehalten haben.

Der allgemeine Aktivitätsindex beim LGS steht seit fast einem Monat auf „niedrig“, allerdings wurden in den letzten Tagen wieder erhöhte Kohlendioxid-Emissionen registriert. Es wurden an einigen Tagen mehr als 1200 Tonnen des Gases emittiert. Gestern meldete das LGS 120 Eruptionen. Der Schalldruck, den sie erzeugten, betrug maximal 0,8 bar. Seismizität und Tremor-Amplitude waren moderat.

Taal: Werte steigen wieder

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

In den vergangenen 2 Wochen ist es um den Taal wieder etwas ruhiger geworden, nachdem der Ausstoß an Schwefeldioxid zurück gegangen war. Nun steigt er allerdings wieder und lag gestern bei 4,133 Tonnen. Vor 3 Tagen wurden 2762 Tonnen emittiert. Ähnlich verhielt es sich mit der Seismizität: gestern wurden 65 Tremor-Phasen registriert. Sie dauerten bis zu 15 Minuten. Die Bodendeformation unter Volcano Island ist deflationär, während sich der Boden in anderen Gebieten der Caldera langsam hebt.

Kadovar eruptiert Aschewolke

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

In Papua Neuguinea eruptierte der Inselvulkan Kadovar wieder eine Aschewolke. Lauf VAAC erreichte die Asche eine Höhe von 1500 m und driftete in westlicher Richtung.

Dieng mit Schlammstrom

Staat: Indonesien | Lokation: -7.20; 109.90 | Eruption: Schlammstrom

Auf dem indonesischen Dieng-Plateau ereignete sich eine kleine Schlammeruption. Sie manifestierte sich aus dem Siglagah-Krater. Schlamm floss bis zu 10 m weit aus einem Fumarolenfeld am Hang des Kraters. Obwohl das Ereignis nur klein war, sorgte es bei den Anwohnern doch für Unruhe: die nächsten Häuser stehen nur 200 m vom Krater entfernt.

Erdbeben-News 01.08.21: Nisyros, Island

Vor der isländischen Küste ereignete sich ein Schwarmbeben. Die griechische Vulkaninsel Nisyros wurde von weiteren Beben heimgesucht.

Griechenland: Erdbeben M 5,5 bei Nisyros

Datum: 01.08.2021 | Zeit: 04:31:27 UTC | Lokation: 36.33 N ; 27.00 E| Tiefe: 10 km | Mw 5,5

In der bekannten Erdbebenregion südwestlich der griechischen Vulkaninsel Nisyros gab es weitere Erdbeben. Das Stärkste brachte es heute auf Mw 5,5. EMSC gibt die Tiefe des Hypozentrums mit 10 km an. Das Epizentrum wurde 46 km süd-süd-östlich von Kéfalos lokalisiert. Das zweitstärkste Erdbeben brachte es auf Mw 4,5. In der Region gab es alleine heute gut 115 Erschütterungen, so dass ein ansehnlicher Cluster entstand.

Island Region: Erdbeben 5,2 am Reykjanes Ridge

Datum: 01.08.2021 | Zeit: 10:40:27 UTC | Lokation: 62.70 N ; 25.22 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,2

Südwestlich von Island manifestierte sich heute ein starkes Schwarmbeben, dessen stärkste Erschütterung die Magnitude 5,2 hatte. Es ereignete sich am Reykjanes-Ridge, gut 122 km südwestlich von Grindavik. Es gab 7 weitere Beben mit Magnituden im 4-er Bereich. Die Hypozentren schwankten zwischen 5 und 20 km Tiefe. Darüber hinaus detektierte IMO 37 weitere Erdstöße mit geringeren Magnituden.

Der Reykjanes-Ridge ist Teil des Mittelatlantischen Rückens und geht in die Reykjanes-Halbinsel über. An den südöstlichen Ausläufern des submarinen Gebirges bildeten sich die vulkanischen Westmännerinseln mit den bekannten Vulkaninseln Surtsey und Heimaey.

Japan: Erdbeben Mb 4,4

Datum: 01.08.2021 | Zeit: 07:53:18 UTC | Lokation: 26.69 N ; 128.47 E | Tiefe: 31 km | Mw 5,2

Um bei den Erdbeben in der Nähe von Vulkaninseln zu bleiben. liste ich hier noch einen Erdstoß beim japanischen Ryukyu-Archipel auf. Er hatte die Magnitude 4,4 und ein Hypozentrum in 31 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 49 km östlich von Nago verortet. Damit ereignete sich das Beben in relativer Nähe zur Vulkaninsel Suwanose-jima. Der Vulkan ist seit Wochen sehr aktiv und eruptiert vulcanianisch.

Vulkan-Update 01.08.21: Ätna, Karymsky

Der Ätna erzeugte gestern einen der stärksten Paroxysmus der Serie. Die Vulkane Fagradalsfjall und Karymsky sind weiter aktiv.

Ätna: Einer der größten Paroxysmen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Gestern Abend ereignete sich ein weiterer Paroxysmus am Ätna und er zählte zu den stärksten Vulkanausbrüchen der aktuellen Serie. Das INGV berichtete bereits um 17:15 Uhr UCT (19:15 Uhr MESZ), dass der Neue Südostkrater mit strombolianischen Eruptionen begann. Die Aktivität steigerte sich zunächst schnell und bereits eine halbe Stunde später gab es kontinuierliche Eruptionen. Die Hauptphase der Eruption begann gegen 19:15 Uhr UCT, als ein Lavastrom zu fließen begann. Wie bei den vorangegangen Paroxysmen bewegte er sich in südwestlicher Richtung. Die strombolianischen Eruptionen gingen in eine Lavafontäne über und eine Aschewolke erreichte eine Höhe von 9100 m. Um 21:40 UCT verzeichnete der Tremor seinen Höhepunkt und glühende Tephra stieg gut 1500 m über Kraterhöhe auf. Ein Lavastrom floss über die Nordflanke des NSEC. MIROVA registrierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 3513 MW. Es wurde eine Bodenanhebung von bis zu 4,5 µrad registriert. Gegen 23.30 UCT endete die Lavafontänen-Tätigkeit. Im Nachspiel wurden noch strombolianische Eruptionen erzeugt. Der Paroxysmus war nicht nur sehr stark, sondern dauerte auch verhältnismäßig lange.

Fagradalsfjall: Eruption in Progress

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Wie schon erwartet, ereignete sich nachts wieder ein neuer Eruptions-Puls am Fagradalsfjall. Bei steigendem Tremor brodelte Lava im Krater und floss wieder durch den Kanal in Richtung Meradalir ab. Die LiveCams gaben nur gelegentliche Blicke auf die Aktivität frei. Heute Vormittag ist der Tremor noch erhöht und zeigt einige starke Peaks im Frequenzbereich 2-4 Hz.

Karymsky mit Ascheeruptionen

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka gehen die Eruptionen am Karymsky weiter. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3000 m hoch auf und drifteten zuletzt in Richtung Süden.

Vulkan-Update 31.07.21: Ätna beginnt neuen Vulkanausbruch

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna auf Sizilien steigt der Tremor und strombolianische Eruptionen haben eingesetzt. Es sieht so aus, als stünde der Vulkan am Anfang eines weiteren Paroxysmus.

Das Pausenintervall hat sich deutlich verlängert: der letzte Vulkanausbruch ereignete sich vor 11 Tagen.

Update 20:45 Uhr: Die Eruption steigert sich rapide und die Strombolianer folgen so schnell hintereinander, dass sie fast in eine Fontäne übergehen. Der Tremor-Anstieg flaut hingegen etwas ab.

Erdbeben-News 31.07.21: Peru

Seit gestern gab es besonders viele Erdbeben. Hier lest ihr ein Auswahl der stärksten Erschütterungen, von denen ein Beben in Peru die Liste anführt.

Peru: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 30.07.2021 | Zeit: 17:10:19 UTC | Lokation: 4.93 S ; 80.68 W | Tiefe: 36 km | Mw 6,1

Gestern manifestierte sich im Nordwesten Perus ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 36 km. Das Epizentrum wurde 30 km nord-nord-westlich von Piura lokalisiert.

Der Erdstoß war der Stärkste seit dem Alaska-Erdbeben am Vortag.

Mexiko: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 31.07.2021 | Zeit: 15:39:20 UTC | Lokation: 27.51 N ; 111.31 W | Tiefe: 2km | Mw 5,5

Der Golf von Mexiko wurde von einem Erdbeben der Mangitue 5,5 erschüttert. Der Erdbebenherd lag nur 2 km tief. Entsprechend stark dürfte der Erdstoß an der Erdoberfläche gewirkt haben. Das Epizentrum befand sich 61 km süd-süd-westlich von Heroica Guaymas

Japan: Erdbeben Mw 5,0

Datum: 31.07.2021 | Zeit: 05:26:04 UTC | Lokation: 43.37 N ; 141.67 E | Tiefe: 166 km | Mw 5,0

Im Westen der japanischen Insel Hokkaido ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Hypozentrum lag 166 km tief und damit bereits im oberen Erdmantel. Das Epizentrum wurde 20 km nord-nord-westlich von Iwamizawa verortet.

Vanuatu: Erdstoß Mb 5,0

Datum: 31.07.2021 | Zeit: 08:05:20 UTC | Lokation: 15.37 S ; 166.41 E | Tiefe: 40 km | Mb 5,0

Das Archipel von Vanuatu wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,0 gerockt. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 40 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 82 km westlich von Luganville auf der Insel Espiritu Santo.

Marokko: Erdebenen-Serie geht weiter

Datum: 30.07.2021 | Zeit: 08:58:50 UTC | Lokation: 35.36 N ; 3.65 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

Am Freitag gab es ein neues moderates Erdbeben vor der Nordküste von Marokko. Das EMSC verortete das Beben bei Gibraltar. Es hatte eine Magnitude von 4,6 und war der stärkste Erdstoß der letzten Tage dort. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 29 km nordöstlich von Al Hoceïma. Es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben. Seit Wochen gibt es in dieser Region sehr viele Erdbeben, so dass ein beeindruckender Cluster entstanden ist.

Vulkan-News 31.07.21: Bagana, Erta Ale

Am Bagana in Papua Neuguinea ereignete sich eine Eruption. Vom Erta Alé geht eine thermische Anomalie aus. Unter Katla gab es weitere Erdbeben.

Ätna mit thermischen Anomalien

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Vor 3 Tagen zeigte der Ätna nicht nur ein ungewöhnliches Tremormuster, sondern auch thermische Anomalien in 3 Gipfelkratern. Die Größten fanden sich im Neuen Südostkrater und in der Bocca Nuova. Im Nordostkrater zeigte sich ein kleiner Hot Spot. Von den Schloten ging eine moderate Wärmestrahlung aus. Der Tremor bewegt sich konstant im gelben Bereich. Gestern fingen die Infraschallsensoren nur wenige Signale auf, die von starken Entgasungen herrührten. Eventuell gab es tief sitzende Explosionen.

Wenig positiv stimmen die zahlreichen Brände, die an mehreren Orten auf- und um den Vulkan lodern. Viele der Feuer dürften auf Brandstiftung zurückzuführen sein.

Bagana eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 |Eruption: Aschewolke

In Papua Neuguinea eruptierte der Bagana Vulkanasche. Sie erreichte einen Höhe von 4600 m und driftete in westlicher Richtung. In Papua Neuguinea sind gerade ungewöhnlich viele Vulkane sporadisch aktiv, allerdings startet bisher keiner richtig durch.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Nicht nur der Ätna zeigt Hot-Spots in seinen Kratern, sondern auch der Erta Alé. In seinem Südkrater enthüllt ein Sentinel-Foto eine thermische Anomalie. Sie deutet darauf hin, dass sich Lava im Krater ansammelte. Unklar ist, ob es sich um einen echten Lavasee handelt, oder nur um einen Lavastrom. Vergleichbare Phänomene der letzten Monate waren alle sehr kurzlebig, so dass sich kein stabiler Lavasee etablieren konnte.

Fagradalsfjall: Tremor ist unten

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern Nachmittag ist der Tremor am Fagradalsfjall niedrig und es gibt praktisch keine sichtbare Aktivität. Behält der Vulkan sein Verhalten der letzten Wochen bei, dann sollte sich das in wenigen Stunden ändern und ein neuer Lavapuls beginnen. Bei so einer Gelegenheit flossen gestern Vormittag Lavaströme ins Meradlir-Tal. Gut möglich, dass wir bald wieder vergleicbhbares sehen können.

Derzeit befinden sich recht viele Touristen auf Island und die Corona-Inzidenzen steigen schnell an. Sehr wahrscheinlich werden in den nächsten Tagen neue Einreise-Restriktionen verhängt.

Katla: Seismizität hoch

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

Am Donnerstag Abend gab es unter der Katla 2 Erdbeben mit den Magnituden 3,2. Die Epizentren wurden 7.6 km östlich von Goðabunga lokalisiert. Die Hypozentren befanden sich in nur 100 m Tiefe, wobei mir nicht klar ist, ob man auf Island die Tiefe von der lokalen Oberfläche misst, oder vom Meeresspiegel aus. In einem Artikel von RUV spekuliert MET-Spezialist Bjarki Kaldalón Friis darüber, dass die Erdstöße nicht tektonischer Art waren, sondern durch die sommerliche Eisschmelze hervorgerufen wurden. Das mag zutreffen, wenn die Tiefenangabe ab der Oberfläche gemessen wird. Da aber normalerweise die Meereshöhe als Bezugspunkt seismischer Messungen dient, manifestierten sich die Beben gut 1800 m unter der Eisoberfläche des Gletschers Myrdalsjökull, unter dem die Katla liegt. Da erscheint mir die Eisschmelze als Grund für die Beben ehr unwahrscheinlich zu sein.

Naturkatastrophen-News 30.07.21: Waldbrände Türkei

Die Serie von wetterbedingten Naturkatastrophen in Europa reißt nicht ab. Aktuelle wüten in Südeuropa unzählige Waldbrände und in der Mitte des Kontinents kam es zu weiteren Flutereignissen.

Türkei: Waldbrände in Urlaubsorten

In mehreren türkischen Urlaubsorten am Mittelmeer sind große Waldbrände ausgebrochen, die nicht nur die Anwohner gefährden, sondern auch die Touristen. Es gab bisher mindestens 3 Todesopfer und mehr als 180 Verletzte. Die Feuer sind bereits auf Wohnhäuser übergesprungen und auch Hotelanlagen sollen betroffen sein. Vielerorts klagen Touristen darüber, dass sie viel zu spät vor den herannahenden Flammen gewarnt worden seien. Betroffen sind beliebte Urlaubsregionen wie Antalya, Bodrum und Marmaris.

Besonders schlimm traf es den Ort Manavgat. Dort loderte es schon im Stadtzentrum. Nach Angaben der türkischen Zeitung „Hürriyet“, wurden 4 Stadtteile und ein Krankenhaus evakuiert.

Die türkischen Einsatzkräfte sind mit 3 Löschflugzeugen und 38 Hubschraubern im Einsatz. Am Boden arbeiten mehrere Tausend Feuerwehrleute. Trotzdem wurde der türkische Außenminister ausgebuht, als er die Katastrophenregion besuchte. Anwohner waren wegen dem mangelnden Einsatz von Löschflugzeugen unzufrieden.

Insgesamt sollen in der Türkei 53 Waldbrände lodern, von denen mittlerweile 38 unter Kontrolle sind. Die Zahlen zeigen aber auch, dass man da mit 3 Löschflugzeugen nicht weit kommt.

Die Polizei vermutet, dass die meisten Waldbrände von Brandstiftern gelegt worden seien. Zudem wird die Türkei seit mehreren Tage von einer Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad geplagt. Trockenheit und starke Winde begünstigen die Brände. Ein Ende der Wetterlage ist wohl nicht in Sicht

Nicht nur in der Türkei wüten derzeit Waldbrände. Zahlreiche Feuer werden auch aus Griechenland, Spanien und Italien gemeldet. Selbst am Ätna brennt es und MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung.

Schweiz: Weitere Sturzfluten

Anders sieht es in der Schweizer Alpenregion aus. Im Tessin fielen innerhalb weniger Stunden bis zu 350 mm Niederschlag. Der Starkregen ließ Flüsse über die Ufer treten und es gab überflutete Straßen. Am Grenzübergang Grandira ging eine Mure ab und die Straße wurde unpassierbar.
Zahlreiche Medien zu den Naturkatastrophen wurde in unserer FB-Gruppe geteilt.