Weltblick: Plötzlich ist Krieg in Europa

Normalerweise schreibe ich hier ja nur über Vulkanausbrüche, Erdbeben und andere Naturkatastrophen, doch die aktuelle Situation lässt mir keine Ruhe, sodass ich mich dazu entschlossen habe, die Geschehnisse um die Ukraine zu kommentieren. Und letztendlich sind die Auswirkungen von Naturkatastrophen nicht soviel anders, wie mögliche Sekundäreffekte des aktuellen Kriegs in Europa.

Gefährliche Mischung: Geistesgestörte Diktatoren und kurzsichtige Politiker

Wer weiß schon, was im Kopf eines Diktators vorgeht, doch leider zeigt die Geschichte in unzähligen Beispielen, dass die Resultate der Gedankenketten in einem machtbesessenen Gehirn selten Gutes hervorbringt. Defacto ist Putin ein Diktator, und defacto versteht es so mancher dieser Größenwahnsinnigen Menschen um sich zu scharren, die ihrer geisteskranken Ideologie folgen. Er sieht sich von der (kaum einsatzfähigen) Nato bedroht und beruft sich auf die einstige Größe des russischen Zarenreichs. Erinnert Euch das an was? Ja, ER ist wieder da, nur in anderer Gestalt. Putin will sein Land zur alten Größe zurückführen, was es auch kosten mag. So sehen wir uns innerhalb kürzester Zeit einer der gefährlichsten Situationen nach dem 2. Weltkrieg gegenüber, einer Situation, in der sogar der Einsatz von Atomwaffen nicht vollkommen ausgeschlossen erscheint. Eine Situation, an der auch westliche Politiker nicht ganz unschuldig sind, denn auch sie zeigen Anzeichen europäischen Größenwahnsinns. Ist eine immer weitere Expansion des Euroraums und der Nato wirklich notwendig, bzw. sinnvoll? Schon jetzt können sich die EU-Staaten kaum auf eine gemeinsame Linie einigen. Die Nato wurde noch vor 2 Jahren als obsolet angesehen. Naja, wie schnell sich die Dinge ändern können!

Corona-geschwächtes Europa

Putin hat sich den idealen Zeitpunkt für seine Offensive ausgesucht: Die Welt ächzt noch unter den Folgen der Corona-Pandemie und Europa ist so schwach wie nie. Dazu kommt -wie so oft in Krisenzeiten- eine totale Fehleinschätzung der Lage von Seiten der Politik. Insbesondere scheinen mir unsere Politiker geradezu naiv zu sein. Nie wieder Krieg in Europa? Reines Wunschdenken! Eine kaputt gesparte Mini-Bundeswehr, die im Verteidigungsfall kaum einsatzfähig ist und dem Aggressor einer Weltmacht nichts entgegenzusetzten hat, was leider auf die gesamte Nato zutrifft: innerhalb eines Monats könnte die Einsatztruppe der Nato 40.000 Soldaten ins Baltikum schaffen und würde es auf 1/4 der in der Ukraine aufmarschierten Streitkräfte Russlands bringen. Wenn Putin wollte, könnte er innerhalb weniger Wochen bis nach Lissabon durchmarschieren. Dauerhafter Weltfrieden, davon sind wir mehrere Generationen weit entfernt: Überbevölkerung (Expansionsdruck), Ressourcenmangel, Klimawandel, Geld- und Machtgier werden diese pazifistische Wunschvorstellung lange vereiteln, wenn die Menschheit überhaupt dahingehend reifen wird. Umso wichtiger wäre es, eine politische Führung zu haben, die über Weitsicht verfügt und nicht auf Prinzip Hoffnung setzt. Zu dieser Weitsicht gehört auch China im Fokus zu halten.

Deutschlands Energiekonzept: ein Desaster

Noch viel konkreter ist allerdings die Gefahr, dass die deutsche Energieversorgung kollabiert. Mehr als die Hälfte an Erdgas und Kohle -die wir in Deutschland verheizen und verstromen- beziehen wir aus Russland. Das Gas erreicht uns über Pipelines, die durch das Baltikum und die Ukraine laufen. Unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern aus Russland ist es wohl auch zu verdanken, dass die stärkste Sanktion, die Europa gegen Russland verhängen könnte, bislang nicht genutzt wurde: den Ausschluss aus dem Internationalen Zahlungsverkehr. Unsere Gasspeicher sind nur zu 1/3 gefüllt und die Reserven reichen gerade einmal 1 Monat. Danach wäre im Ernstfall frieren angesagt. Und nicht nur das, ein nicht unwesentlicher Teil unseres Stroms wird in Kraftwerken erzeugt, die fossile Brennstoffe aus Russland verfeuern. Dabei wird das Erdgas neuerdings ja sogar als nachhaltig eingestuft. So ist ein Szenario denkbar, bei dem wir eines Morgens in einer kalten Bude ohne Heizung und Strom aufwachen und wir somit von der Versorgung mit Nahrungsmitteln abgeschnitten sind. Natürlich ist es eine gewaltige Herausforderung den Ansprüchen des Klimaschutzes gerecht zu werden und eine -in Krisenzeiten- stabile Energieversorgung zu gewährleisten. Was sicher kein sicheres Konzept ist, ist eine Energietrasse von Nord-nach Süd durch das Land zu bauen, denn solch ein Trasse ist extrem Zerstörungs-anfällig.

Desolater Katastrophenschutz

Wie ich schon oft bemängelt habe, ist der Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland desolat aufgestellt. Die einst gut ausgebauten Infrastrukturen zur Notversorgung wurden nach dem Mauerfall genauso kaputtgespart wie die Bundeswehr. Dazu kommt noch, dass kaum ein Bürger weiß, was zu tun ist, wenn es hart auf hart kommen sollte. Zu unangenehm sind Überlegungen in Bezug auf das Survival in unserer bequemen Überflussgesellschaft. Eigene Wasser- und Nahrungsmittelvorräte sucht man in den meisten Haushalten vergebens und wer kein Camper ist, wird nicht einmal in der Lage sein, sich Teewasser zu kochen, sollte es zum Ausfall der Energieversorgung kommen. Würden auch die Kommunikationssysteme ausfallen, wüsste man nicht, wann man wo auf die staatlichen Notreserven zugreifen kann. Bis die Notversorgung anläuft, werden die Bäuche ganz schön leer sein und Gewalt und Chaos herrschen. Apropos desolat: In Deutschland gibt es immer noch kein Vulkanologisches Observatorium, dabei können Vulkane fast genauso schnell entstehen wie Kriege. Und keiner hats vorausgesehen.

Eine Krise folgt der Andern

Gut, sehr wahrscheinlich wird es bei einem Krieg in der Ukraine bleiben, obwohl ein Restrisiko bestehen bleibt, dass der größenwahnsinnige Diktator gänzlich den Verstand verliert. Trotzdem kann es nicht schaden, wenn man sich ein wenig Gedanken über Worstcase-Szenarien macht. Was uns alle treffen wird, ist die weiter hochschießende Inflation bei Minuszinsen und immer weitere steigende Energiepreise. Der Preis für eine Lebensweise auf Schuldenbasis. Über all den negativen Entwicklungen des neuen Jahrtausends -Finanzkrise, Euroschwäche, Terrorismus, Islamismus, Flüchtlingskrise, Corona-Pandemie- schwebt das Damoklesschwert aus Umweltzerstörung, Raubbau an den Ressourcen und Klimawandel. Grund für Optimismus einer langfristigen positiven Entwicklung des Weltgeschehens sehe ich leider nicht, besonders, da eine politische Fehleinschätzung der anderen folgt: ein Krieg in Europa wurde für genauso unwahrscheinlich gehalten, wie eine Pandemie. Beides erwischte uns kalt. Hoffen wir, dass der Krieg bei uns auch ein kalter bleibt.

P.S.

Ich würde Euch gerne zur Diskussion meiner Gedanken einladen, doch leider wurde das Forum bei den Geonauten zerschossen: trotz Antispam-Programme sammelten sich innerhalb weniger Tage 200.000 Spamnachrichten an, die ich nicht mehr aus der Datenbank entfernen konnte. So sah ich mich gezwungen den Blog offline zu nehmen und lasse die Kommentare hier trotzt https-Umstellung geschlossen. Ein neues Diskussionsboard ist aber in Planung. Bis dahin könnt ihr mich über meine Social Media-Profile erreichen.

Erdbeben-News 25.02.22: Sumatra

  • Auf Sumatra verursachte eine Erdbeben Mw 6,2 Schäden
  • Japan mit Erdbeben Mw 5,3
  • Erdbeben Mw 5,3 in Papua Neuguinea
  • Vor der Ostküste Siziliens manifestiert sich ein Schwarmbeben

Indonesien: Erdbeben Mw 6,2 auf Sumatra

Datum: 25.02.22| Zeit: 01:39:27 UTC | Lokation: 0.24 N ; 100.02 E | Tiefe: 10 km | Mw: 6,2

Die indonesische Insel Sumatra wurde von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Das Hypozentrum lag in km Tiefe. Das Epizentrum wurde 72 km nordwestlich von Bukittinggi lokalisiert. Es gab zahlreiche Nachbeben. Der Erdstoß ereignete sich um 01:39:27 UCT und war so stark, dass er Schäden verursachte. Erste Bilder zeigen eingestürzte Häuser im Bezirk West-Sumatra. Zudem löste das Erdbeben eine Schlammlawine aus. Die genauen Opferzahlen stehen noch nicht fest, aber es gab mindestens 2 Tote und 20 Verletzte. Die Zahlen werden voraussichtlich noch deutlich steigen.

In Sumatra gibt es immer wieder starke Erdbeben. Sie entstehen besonders dort, weil Sumatra  an der Grenze zwischen zwei tektonischen Platten liegt. Der Meeresboden südwestlich von Sumatra ist Teil der indisch-australischen Platte, während Sumatra und die anderen Inseln Indonesiens zur eurasischen Platte gehören. Die beiden Platten treffen sich auf dem Meeresboden an der Plattengrenze, die sich etwa 200 km vor der Westküste Sumatras und etwa 5 km unter der Meeresoberfläche befindet. Entlang des Sumatra-Grabens, der ein Teil des Sundabogens ist, wird die Indoaustralische Platte unter die Platte Eurasiens subduziert. Dabei können sich die Platten verhaken und es entstehen große Spannungen. Werden si zu groß, kann das Gestein brechen, oder die subduzierte Platte schnell zurück. In beiden Fällen entsteht ein Erdbeben. Besonders beim zurückschnellen der Platte, oder wenn es zu einem vertikalen Versatz kommt, können Tsunamis entstehen. Einer der stärksten und katastrophalsten Tsunamis entstand im Jahr 2004. Damals starben mindestens 225.000 Menschen entlang den Küsten des Indischen Ozeans. Das auslösende Erdbeben hatte eine Magnitude von 9,1 und zählte zu den stärksten Erdbeben die jemals registriert wurden.


Japan: Erdbeben Mw 5,3 bei Okinawa

Datum: 25.02.22| Zeit:  26.76 N ; 126.48 E UTC | Lokation: 26.76 N ; 126.48 E| Tiefe: 20 km | Mw: 5,3

Im Bereich des japanischen Ryukyu-Archipels kam es zu einem Erdbeben Mw 5,3. Es lag nordwestlich von Okinawa, genauer, 134 km von Naha entfernt. Der Erdbebenherd wurde in 20 km Tiefe verortet.


Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 24.02.22| Zeit: 06:28:41 UTC | Lokation:  5.55 S ; 151.86 E | Tiefe: 40 km | Mw: 5,3

Ein moderates-starkes Erdbeben erschütterte die Südküste der Insel Neu Britannien. Es hatte ein Erdbebenherd, der in 40 km Tiefe lokalisiert wurde. Das Epizentrum lag 142 km südlich von Kokopo. In der Gegend befindet sich die Rabaul-Caldera mit dem Tavuvur-Vulkan.


Sizilien: Schwarmbeben vor der Ostküste

Datum: 20.02.22| Zeit: 06:28:41 UTC | Lokation:  37.21 N ; 15.94 E | Tiefe: 12 km | Ml: 3,8

Vor der sizilianischen Ostküste tobt sich gerade ein Schwarmbeben aus. Es setzte am Sonntag Abend ein und begann mit einem Erdbeben der Magnitude 3,8, das ein Hypozentrum in 12 km Tiefe hatte. Das Epizentrum befand sich 60 km östlich von Syrakus. Seitdem gab es 11 weitere Erschütterungen im 3er und 2er Bereich.

Auch an anderer Stelle des marinen Siziliens bebte es: Im Tyrrhenischen Meer nördlich von Palermo gab es einen schwachen Erdstoß Ml 2,1.

Vulkan-News 24.02.22: White Island

  • Am Aso-san wurde ein Schwarmbeben aufgezeichnet
  • Mount Ontake mit erhöhter Seismizität
  • Nevado del Ruiz eruptiert Asche
  • Weitere Ascheeruptionen am Telica
  • White Island zeigt erhöhte Aktivität
  • Lavastrom am Wolf-Vulkan bleibt aktiv

White Island ist unruhig

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52, 177.18 | Eruption: Ascheemissionen

Das neuseeländische GNS veröffentlichte ein Video eines Überwachungsfluges am Inselvulkan White Island. Das Video wurde am 17. Februar aufgenommen und zeigt nicht nur starke fumarolische Aktivität, sondern auch den Ausstoß von Vulkanasche, die vom Gas mitgerissen wird. Die Aktivität spielt sich im Förderschlot ab, der 2019 für die verheerende Eruption verantwortlich war. Damals starben mehrere Menschen und es gab zahlreiche verletzte Touristen. Außerdem verwandelte sich jetzt ein benachbartes Geysirfeld in einen neuen Krater. Der Alarmstatus bleibt auf „2“. Jederzeit könnte es zu stärkeren Eruptionen kommen.

White Island ist ein aktiver Inselvulkan. Er befindet sich in der Bucht von Plenty vor der Nordküste der neuseeländischen Nordinsel. Der Vulkan ist auch unter seinem Maori-Namen Whakaari bekannt, was so viel wie „dramatischer Vulkan“ bedeutet.

Beim Whakaari handelt sich um einen Schichtvulkan, der aus mehreren Ablagerungen von Lava, Asche und Schlacken besteht. White Island ist einer der aktivsten Vulkane Neuseelands und ist bekannt für seine geothermischen Aktivitäten, darunter Fumarolen, heiße Quellen und Schlammtöpfe. Der Vulkan hat eine wechselhafte Geschichte. Typisch sind phreatomagmatische Eruptionen bekannt, bei denen Grundwasser mit Magma in Berührung kommt und explosive Dampf- und Ascheausbrüche verursacht. So eine Eruption überraschte die Touristen im Dezember 2019 und verursachte die bereits erwähnte Katastrophe. Dabei kam die eruption nicht völlig überraschend, denn bereits Wochen vor dem Ausbruch verstärkte sich die geothermale Aktivität des Vulkans und es wurden vermehrt Erdbeben registriert. Rückblickend weiß man nun, dass der Zugang zum Vulkan hätte gesperrt werden müssen. Natürlich klagten viele der Betroffenen und Angehörigen gegen den privaten Besitzer des Inselvulkans. Klagen gingen auch gegen die Behörden ein, die für die Beobachtung des Vulkans zuständig sind. Daher ist künftig bestimmt mit strengeren Zugangsbestimmungen auch an anderen Vulkanen zu rechnen.

Mount Aso mit Erdbeben

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Dampfemissionen

Unter dem japanischen Vulkan Aso-san wurde heute Morgen eine Zunahme der Erdbebenaktivität festgestellt. Das JMA hob den Alarmstatus des Vulkans auf „3“ an. Man fürchtet eine neuerliche Eruption. Der jüngste Ausbruch ereignete sich am 20. Oktober letzten Jahres. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3500 m auf. Vulkanbomben streuten in einem Radius von 1 km um den Krater. Unter dem Link findet ihr eine Livecam und Daten.

Mount Ontake: Seismik erhöht

Staat: Japan | Koordinaten: 35.89, 137.48 | Eruption: Fumarolisch

Noch eine Meldung aus Japan: das JMA warnt eindringlich vor einer erhöhten Seismizität am Mount Ontake. Gestern Nacht wurden innerhalb von 1 Stunde 80 Erschütterungen unter dem Vulkan detektiert. Das Schwarmbeben ging einher mit Inflation: Magma steigt unter dem Vulkan auf und und akkumuliert sich in einem Magmenkörper. Es werden Bodendeformationen unter dem Gipfelbereich gemessen. Der Alarmstatus wurde erhöht.

Bei einer plötzlichen Eruption im Jahr 2014 starben 58 Wanderer auf dem Vulkan. Viele Vulkane Japans liegen in Nationalparks und sind beliebte Ausflugsziele.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Ascheemissionen

In Kolumbien ist es der Nevado del Ruiz, der weiter für Beunruhigung sorgt. Der über 5300 m hohe Feuerberg stößt Aschewolken aus und könnte sich auf einen größeren Ausbruch vorbereiten. Die aktuelle Aschewolke erreichte eine Höhe von 7000 m über NN.

Telica mit Ascheeruptionen

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption: Ascheemissionen

Das VAAC Washington meldete gestern eine weitere Aschewolke, die vom nicaraguanischen Vulkan Telica ausging und eine Höhe von 1500 m erreichte. Sie driftete in Richtung Südwesten.

Wolf eruptiert Lavastrom

Staat: Ecuador | Koordinaten: 0.032, -91.332 | Eruption: Spalteneruption

Auf der Galapagos-Insel Isabela ist der Wolf-Vulkan weiter aktiv und eruptiert einen Lavastrom. MIROVA detektierte heute eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1784 MW. Gestern belief sich der Wert auf 2721 MW. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto erkennt man ein ca 1 km breit gefächertes Lavafeld. Die Front des größten Lavastroms befindet sich gut 7 km von der Eruptionsspalte entfernt.

Vulkan-News 23.02.22: Ätna, Lengai

  • Ätnas Nordostkrater-Kegel ist gespalten
  • Telica in Nicaragua eruptiert Aschewolken
  • Am Ol Doinyo Lengai wurde ein Hotspot aufgezeichnet

Ätna: Kraterkegel gespalten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Der Kegel des Neuen-Südostkraters ist nach dem 2. Paroxysmus des Jahres praktisch gepalten. Nicht nur im Südwesten vergrößerte sich die Scharte weiter, sondern auch im Osten. Dort existierte bereits eine leichte Depression in der Vulkanflanke, da bei früheren Ausbrüchen dort entlang Lava ins Valle del Bove floss. Nun hat sie sich deutlich vergrößert und im oberen Bereich wurde die Kraterwand ausgeräumt. Hangrutschmassen und Lava sammelten sich an beiden Lokationen vor den Scharten an. Die Kerbtäler bildeten sich in Verlängerung der Schlotreihe des Kegels, welche wiederum einer tektonischen Schwächezone folgt.

Nach dem Paroxysmus hat sich der Ätna noch nicht ganz beruhigt. Das LGS registrierte gestern schwache Infraschallsignale aus sämtlichen Kratern. Sie deuten auf tief im Fördersystem stattfindende Explosionen, bzw. starke Entgasungen hin. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Es ist gut möglich, dass der nächste Paroxysmus nicht lange auf sich warten lässt. Das letzte Pausenintervall lag bei 10,5 Tagen. Es bleibt spannend!

Die aktuelle Ausbruchsserie zählt zu den stärksten, seitdem ich den Ätna beobachte. Leider war es in den letzten Monaten pandemiebedingt schwierig bis unmöglich nach Sizilien zu reisen. Erschwerend kam hinzu, dass während der Phase mit den meisten Eruptionen ein Nachtausgangsverbot in Italien herrschte, so dass man auch vor Ort schlechte Chancen hatte die Eruptionen am Vulkan mitzuerleben. Daher war es die erste Paroxysmen-Phase der letzten Jahrzehnte, die ich nur vom Computer aus mitverfolgen konnte. Ein recht frustrierender Umstand für einen Vulkanophilen. So verpasste ich nicht nur die Ätna-Paroxysmen, sondern auch die interessanteste Eruptionsphase am Fagradalsfjall. Schlimmer geht nimmer! Bleibt zu hoffen, dass die Pandemie mit ihren ungerechtfertigten Restriktionen bald vorbei ist!

Telica eruptiert Aschewolken

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption: Asche

In den letzten 2 Tagen steigerte sich die Aktivität am Telica in Nicaragua etwas und die Vulkanasche stieg höher auf, als es noch am Sonntag der Fall war. Gestern meldete das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1500 m. Sie driftete in Richtung Norden.

Ol Doinyo Lengai mit Hotspot

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Nach einer recht langen Wolkenphase, gelang es Sentinel mal wieder ein wolkenfreies Foto vom Ol Doinyo Lengai in Tansania zu schießen. Im Infrarotbereich wurde dabei eine schwache thermische Anomalie im zentralen Kraterbereich ausgemacht. Sie befindet sich an der Stelle eines hohen Hornitos, wobei nicht zu erkennen ist, ob dieser noch steht, oder kollabiert ist. Sehr wahrscheinlich kommt es dort zu Lavaspattering, oder es hat sich ein kleiner Lavapond gebildet.

Vulkan-News 22.02.22: Ätna

Ätna-Nachlese zum Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Gestern befiel ein recht unerwarteter Paroxysmus den Ätna, wobei -laut VAAC Toulouse- Vulkanasche bis auf einer Höhe von 10.300 m aufstieg. Die Asche hielt sich lange in der Luft, so dass sie selbst 4 Stunden nach Eruptionsende in 6 km Höhe detektiert wurde. Aus der Scharte im Südwesten des Neuen-Südostkraterkegels floss ein Lavastrom, der den Kraterkegel von 2002 passierte. Ein Video zeigt das schnelle voranschreiten des über einen Meter mächtigen Aa-Lavastroms. Zugleich räumte er die Scharte weiter aus und vergrößerte diese. Dr. Boris Behncke vom INGV interpretierte die Veränderungen als „nicht unerheblich“.

Beeindrucken sind natürlich wieder die zahlreichen Fotografien, die in den Sozialen Netzwerken geteilt werden. Hier ein kleiner Auszug davon.

Die Bilder dokumentieren, dass es sogar zu einer sehr erheblichen Änderung der Kratermorphologie gekommen ist. Der Neuen Südostkraterkegel ist praktisch gepalten. Die Depression streicht in Nordost-Südwest Richtung und liegt in einer Linie mit den Förderschloten. Ich gehe davon aus, dass der Kraterkegle auf einer Störungszone liegt, die vom Magma als Aufstiegsweg genutzt wurde. Entsprechend dem Verlauf der Störung reihten sich die Förderschlote aneinander. Die neue Depression ist auf dieser Schwächezone entstanden, obgleich ihre Entstehung ein erosiver Prozess und nicht tektonisch bedingt war.

Wie der Name schon vermuten lässt, ist der Neue Südostkraterkegel recht jung. Seine Entstehung geht auf das Jahr 2006 zurück, als sich in der Ostflanke des ursprünglichen Südostkraters eine neue Öffnung auftat. Seit 2011 wuchs hier dann in enormen Tempo ein neuer Kegel. Er schluckte einen Teil des alten Kraterkegels. Diesen kann man auch nicht als alt bezeichnen, denn der Südpostkrater entstand erst im Jahr 1979 und legte ein rasantes Wachstum hin. Nicht umsonst gilt der Ätna als einer der aktivsten Vulkane der Welt.

Bledug Cangkring ist übergelaufen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.12, 111.11 | Eruption: Hydrothermal

Der indonesische Schlammvulkan Bledug Cangkring eruptiert heute Morgen und förderte eine größere Menge Schlamm zutage, die ein benachbartes Reisfeld flutete. Der Schlammstrom überdeckte innerhalb kurzer Zeit ein Fläche von 0,5 Hektar. Nasenzeugen rochen Schwefelgeruch. Der Schlammvulkan ist in der Region bekannt, allerdings nicht so berühmt wie das Schlammfeld von Bledug Kuwu, dass in der gleichen Region liegt.

Bardarbunga: Erdbeben M 4,8

Staat: Island | Koordinaten: 64.65, -17.53 | Eruption: Hydrothermal

Nahe des isländischen Gletschervulkans Bardarbunga bebte es mit einer Magnitude von 4,8. Das EMSC gibt eine Magnitude von 5,0 an. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 7,7 km. Das Epizentrum wurde 5,8 km westlich der Caldera festgestellt. Unter dem Vulkan wird seit längerem leichte Inflation registriert.

Stromboli mit Tremor-Peak

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Ein neues Sentinel-Foto des Vulkans Stromboli enthüllt drei Hotspots unterschiedlicher Größe im Krater. Sie werden vom Magma verursacht, das im Fördersystem steht. Die größte Anomalie geht dabei vom aktivsten Kratersektor im Nordosten aus. Auf dem Seismogramm der Tremor-Amplitude erkennt man einen hohen Peak, der sich heute Morgen zutrug. Die Kurve ist gerade wieder am Fallen. Wodurch der Peak verursacht wurde ist noch unklar. Das LGS meldete für gestern das Aktivitätsniveau „medium“. Es wurden 400 thermische Durchgänge registriert. Der akustische Druck der Eruptionen betrug maximal 0,14 bar und war damit sehr gering. Der Kohlendioxid-Ausstoß belief sich auf 1234 Tonnen am Tag.

Erdbeben-News 22.02.22: Antarktis

  • Die Antarktis wurde von einem Erdbeben Mw 6,3 erschüttert
  • In Argentinien bebte es mit Mw 6,0
  • In der indonesischen Flores-Region gab es ein Beben M 5,8
  • In Deutschland bebte es mit Ml 3,1

Antarktis: Erdbeben Mw 6,3

Datum: 21.02.22| Zeit: 23:24:12 UTC | Lokation: 69.80 S ; 165.37 E | Tiefe: 10 km | Mw: 6,3

Das stärkste Erdbeben der letzten 48 Stunden manifestierte sich im Nordosten der Antarktis, genauer, an der Küste der Balleny Islands-Region. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 896 km nord-nord-westlich der McMurdo Station lokalisiert. Sie liegt in relativer Nähe zum Erebus-Vulkan.

Argentinien: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 22.02.22| Zeit: 06:12:49 UTC | Lokation: 22.69 S ; 66.24 W | Tiefe: 231 km | Mw: 6,0

Im Nordwesten von Argentinien ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 6,0. Der Erdbebenherd befand sich im Erdmantel, in einer Tiefe von 231 km. Das Epizentrum lag 56 km westlich von Abra Pampa.

Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass es in der Region sehr viele Erdbeben gibt.

Indonesien: Erdbebenserie vor Flores

Datum: 21.02.22| Zeit: 12:35:57 UTC | Lokation: 8.18 S ; 120.63 E | Tiefe: 10 km | Mw: 5,8

Vor der Nordküste der indonesischen Insel Flores manifestierte sich eine Erdbebenserie. Die beiden stärksten Erschütterungen brachten aus auf MW 5,8 und Mw 5,5. Die Hypozentren wurden in Tiefen von 10 und 15 km ausgemacht. Das Epizentrum des stärkeren Erdbebens befand sich 51 km nördlich von Ruteng. Seit gestern wurden 15 moderate-starke Erdstöße registriert. In der Region gibt es nicht nur zahlreiche Erdbeben, sondern auch mehrere Vulkane.

Deutschland: Erdbeben Ml 3,1

Datum: 19.02.22| Zeit: 19:49:05 UTC | Lokation: 48.30 N ; 9.00 E | Tiefe: 10 km | Ml: 3,1

Im Süden Deutschlands bebte es mit einer Lokal-Magnitude von 3,1. Das Hypozentrum des moderaten Erdstoßes wurde in einer Tiefe von 10 km detektiert. Das Epizentrum lag 9 km nord-nord-westlich von Albstadt. Zuvor gab es dort ein schwächeres Beben. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen, das Beben wurde also gespürt.

Vulkan-News 21.02.22: Ätna Paroxysmus

  • Der Ätna auf Sizilien startet mit einem Paroxysmus durch
  • Das Localteam ist mit einem Livestream online
  • Vulkanasche wird in 6000 m Höhe detektiert
  • Ein Lavastrom vergrößert die Scharte im NSEC

Ätna: Paroxysmus hat begonnen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Paroxysmal

Relativ unerwartet, startete der Ätna heute Mittag mit einem Paroxysmus durch. Der Tremor schoss in die Höhe und auf den Livecams war eine sich aufbauende Lavafontäne zu sehen!

Der Paroxysmus baute sich sehr schnell auf, ohne großartige Vorzeichen zu erzeugen. Heute Morgen schrieb ich noch, dass sich der Vulkan nach dem ersten Paroxysmus des Jahres noch nicht richtig abgekühlt hätte und dass es ungewiss sei, wann der nächste Paroxysmus kommen würde. Nun, die Antwort erhielten wir schneller als gedacht!

Das Local-Team war schnell vor Ort und ist auch wieder mit einem Livestream parat.

Gegen Mittag strebte Paroxysmus seinem Höhepunkt entgegen Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Sie driftete in Richtung Südosten. Auf dem Livestream erkannte man sehr große glühende Vulkanbomben, die mehrere Meter Durchmesser gehabt haben müssen. Aus der Scharte im Neuen Südostkraterkegel wurden Aschewolken gefördert. Wahrscheinlich räumte ein Lavastrom die Depression weiter aus, wodurch Ascheströme entstanden.

Nach gut 2 Stunden neigte sich der Paroxysmus dem Ende zu. Der Tremor fiel und die Lavafontäne ist in sich zusammengebrochen. Aus der Scharte im Neuen Südost-Krater steigt jetzt noch Asche auf. In den nächsten Tagen werden wir bestimmt wieder zahlreiche Fotos in der Nachlese zum Ausbruch sehen und auf die Veränderungen im Kraterbereich schauen können. Es bleibt auch spannend abzuwarten, ob das Pausenintervall bei 11 Tagen bleibt, oder sich evtl. sogar verkürzt. Natürlich könnte es sich auch wieder verlängern. Die Paroxysmen bleiben weiter mysteriös und schwer zu prognostizieren.

Beim Ätna handelt es sich um den größten Vulkan in Europa und um einen der aktivsten Feuerberge der Erde. Er ist regelmäßig aktiv, und bricht oft mehrmals im Jahr aus.

Vulkan-Nachrichten 21.02.22: Ätna

  • Der Ätna stieß gestern Vulkanasche aus
  • Der Nevados de Chillán zeigt sich aktiv
  • Der Sangay emittiert eine hohe Wärmestrahlung
  • Der Telica eruptiert Vulkanasche

Ätna eruptiert kleine Aschewolke

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Gestern stieß der Neue Südostkraterkegel des Ätnas eine kleine Aschewolke aus. Auf den ThermalCams sieht man gelegentlich schwache thermische Anomalien, die von MIROVA bestätigt werden. Der Tremor stieg in den letzten Tagen leicht an, und bewegt sich im unteren „gelben“ Bereich. Sentinel-Bilder zeigen einen heißen Schlot in der Bocca Nuova und eine diffuse Zone im NSEC, die eine leichte Wärmestrahlung emittieren könnte. Die Seismizität ist relativ gering. Nach dem letzten Paroxysmus hat sich der Vulkan noch nicht richtig beruhigt und es bleibt unklar, wie lange der nächste Paroxysmus auf sich warten lassen wird.

Nevados de Chillán mit Aschewolke und Thermalstrahlung

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptierte der Nevados de Chillán gestern eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 4000 m und driftete in Richtung Südosten. Zugleich emittierte der Vulkan eine ungewöhnliche Wärmestrahlung mit einer Leistung von 263 MW. Wodurch dieser ungewöhnlich hohe Messwert entstand bleibt rätselhaft. Es könnte sein, dass wieder ein Dom wächst.

Sangay mit Wärmestrahlung

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Vom Sangay in Ecuador geht ebenfalls eine hohe Wärmestrahlung aus. Sie betrug heute Nacht 517 MW. Hier handelt es sich allerdings nicht um ein Einzelwert, sondern um einen hohen Messwert innerhalb einer Serie. Die Wärmestrahlung wird wahrscheinlich wieder von einem Lavastrom auf der oberen Flanke des Feuerberg emittiert. Das VAAC detektiert Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufsteigen und gen Südosten verfrachtet werden.

Telica stößt Asche aus

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption: Asche

In Nicaragua ist es der Telica, der kleine Aschewolken fördert. das INETER-Institut meldet frequente Emissionen, die in Abständen zwischen 10 und 20 Minuten erfolgen. Die Aschewolken steigen nicht sonderlich hoch auf. Dafür wird auch hier eine moderate Wärmestrahlung gemessen. Sie beträgt 34 MW. Allerdings geht sie nicht vom Zentralkrater aus, sondern manifestiert sich auf der Nordflanke. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Brand. Es wird eine leicht erhöhte Mikroseismizität detektiert und das Institut warnt davor, dass es größere Eruptionen geben könnte. Die Bevölkerung wurde aufgefordert Wassertanks abzudecken, um sie vor Kontamination mit Vulkanasche zu schützen.

Telica ist einer der aktivsten Vulkane Nicaraguas und sogar von ganz Mittelamerika. Er ist Teil des Vulkankomplexes Cordillera de los Maribios. Der Stratovulkan erhebt sich auf einer Höhe von etwa 1.061 Metern und ist für seine regelmäßigen Ausbrüche bekannt.

Telica ist einer der aktivsten Vulkane in Nicaragua und hat in der Vergangenheit mehrere explosive Eruptionen erlebt. Diese Ausbrüche haben Asche, Lavaströme und pyroklastische Ströme erzeugt. Besonders letztere sind für Wanderern und Touristen besonders gefährlich. Bei ihnen ist der Telica beliebt, und sie nutzen häufig die Gelegenheit, um den Krater zu erkunden und die spektakuläre Aussicht zu genießen.

Aufgrund der starken Schwankungen der Vulkanaktivitäten, ist es zu empfehlen, sich vor einer Reise zum Telica über den aktuellen Zustand des Vulkans zu informieren.

Naturkatastrophen-News 20.02.22: Unwetter

Viele Regionen der Erde leiden unter extremen Wetterlagen. Die Phänomene sind vielfältig, während es Mancherorts viel zu viel Wasser gibt, leiden andere Regionen unter extremer Trockenheit. Immer häufiger wird für das Extremwetter der anthropogene Klimawandel verantwortlich gemacht.

  • Über Westeuropa folgen Sturmtiefs in schneller Folge
  • Auf Java kam es zu Überschwemmungen
  • Der Südwesten der USA leidet unter Wassermangel

Sturm über Deutschland

Seit meinem letzten Update gab es in Deutschland mindestens 3 weitere Sturmopfer. Europaweit waren es sogar 10 Personen, oder mehr, die Opfer der schnell aufeinander folgenden Stürme geworden sind. Die genauen Schäden, die von den beiden Orkanen Xandra und Ylenia am Donnerstag und Freitag verursacht wurden, waren noch nicht komplett erfasst, da folgte das dritte Oranktief Zeynep und tötete allein in NRW 2 Personen. Nach ersten Angaben soll Zeynep der folgenreichste Sturm seit Kyrill im Jahr 2007 gewesen sein. Die Versicherer rechnen mit einer Schadenshöhe von fast 1 Milliarde Euro. Der Bahnverkehr ist weiterhin beeinträchtig und wird sich auch nicht so schnell wieder normalisieren, besonders, weil schon der nächste Sturm im Anmarsch ist: Tief Antonia wird auch in der Nacht zum Montag für Orkanböen sorgen. Lokal kann es zu Starkregen kommen. Es drohen Überschwemmungen.

Unwetter und Überflutungen auf Java

Nass war es am vergangenen Donnerstag auch auf der indonesischen Insel Java. Im Zentrum der Insel kam es zu extremen Niederschlägen. Sie lösten im Distrikt Paguyangan Sturzfluten aus. Besonders schlimm traf es das Dorf Jampang. Dort schossen schlammige Wassermassen durch die Straßen. Im Westen Javas bildete sich ein Tornado der Schäden anrichtete.

Dürre in Argentinien und Südwest-USA

Was haben der Südwesten der USA und Argentinien gemeinsam? In manchen Regionen ist es staub trocken. Die lokalen Wasserspeicher sind fast am Ende und Farmer müssen Rinder notschlachten. Im argentinischen Paraje Galarza griffen Waldbrände auf die Ortschaft über. Viele Familien konnten sich in letzter Minute in Sicherheit bringen.

Eine neue Studie von US-Forschern kommt zu dem Ergebnis, dass die Dürre im Südwesten der USA die schlimmste der letzten 1200 Jahre ist. Die aktuelle Trockenperiode begann im Jahr 2000. In den 22 Jahren der Dürre hat es zwar einige Perioden mit größeren Niederschlägen gegeben, aber sie reichten nicht aus den Wassermangel auszugleichen. Unter dem Strich nehmen die Wasserreserven ab, wovon auch die großen Stauseen betroffen sind. Ohne diese, würden weite Landesteile längst auf dem Trockenen sitzen. Allerdings muss man die Stauseen und das Wassermanagement kritisch betrachten, denn auch sie greifen massiv in die Ökosphäre ein.