Ätna: Erdbeben M 3,0

Gestern Nachmittag bebte es am Ätna mit einer Magnitude von 3,0. Das Epizentrum befand sich am Nordrand des Valle des Bove, ca 1.3 km westlich vom Monte Scorsone. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit nur 5,1 km angegeben. Ein Beben der Magnitude 2,2 wurde in der Nähe von Milo detektiert. Natürlich gab es auch die üblichen Erdbeben mit geringen Magnituden. Der Tremor fluktuiert nur leicht und bewegt sich im gelben Bereich seitwärts. Neue Episoden mit Ascheeruptionen gab es wahrscheinlich nicht, dafür einige sporadische strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. MIROVA registriert nur selten eine moderate Wärmestrahlung. Auf dem letzten Sentinel-Satellitenbild sind nur 2 schwache Anomalien sichtbar: eine im Neuen Südostkrater, eine zweite im Nordostkrater.

Rincon de la Vieja: weitere phreatische Eruption

Der Vulkan in Costa Rica hat es schon wieder getan: er erzeugte eine phreatische Eruption, bei der eine Dampfwolke entstand, die gut über 2000 Meter über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Der Kern der Eruptionswolke war hellgrau gefärbt und enthielt geringe Mengen Vulkanasche. Wahrscheinlich handelte es sich dabei allerdings um altes Material aus dem Schlot.

Mayotte: submariner Vulkan weiter aktiv

Der submarine Vulkan, der sich im Mai 2018 vor der Insel Mayotte neu gebildet hatte, eruptiert immer noch. Eine aufwendige Forschungskampagne (MAYOBS 15) verschiedener französischer Institute bestätigte das. Zwar hat sich die Morphologie des Unterwasservulkans seit August 2019 nicht mehr geändert, doch dafür der Meeresboden um den Vulkan. Auf einer Fläche von 6 Quadratkilometern wurden neue Lava-Ablagerungen entdeckt. Sie wurden von Lavaströmen geschaffen, die jetzt noch aktiv sind. Die Wissenschaftler fürchten, dass es zu submarinen Kollaps-Ereignisse kommen könnte, die dann Tsunamis auslösen.

Die Eruption blieb lange unentdeckt, obwohl sie ein starkes Schwarmbeben auslöste und zu massiven Bodenabsenkungen auf der Insel Mayotte führte. Es dürfte sich um eine der stärksten Eruptionen der letzten Jahrzehnte handeln, mindest auf Augenhöhe mit Bardarbunga und Hawaii.

Sinabung: Update 29.10.20

Der Sinabung auf Sumatra (Indonesien) ist weiter aktiv. Das VSI meldete heute den Abgang eines weiteren pyroklastischen Stroms. Er legte eine Strecke von ungefähr 2000 m zurück und ließ Vulkanasche 1500 m hoch aufsteigen. Der pyroklastische Strom erzeugte ein seismisches Signal von 322 Sekunden Dauer und einer Maximalamplitude von 120 mm. Darüber hinaus registrierten die Seismografen innerhalb von 6 Stunden 12 Abgänge von Schuttlawinen und 10 Exhalationen. Ein Erdbeben mit niedriger Frequenz deutet auf Fluidbewegungen hin. Auch wenn keine genauen Daten mitgeteilt werden, kann man davon ausgehen, dass der Lavadom wächst.

Semeru eruptiert Vulkanasche

Auf der indonesischen Insel Java liegt der Vulkan Semeru. Von ihm ging heute eine Aschewolke aus. Nach Angaben des VAAC erreichte sie eine Höhe von fast 4000 m und driftete in südwestlicher Richtung. Das VSI registrierte innerhalb von 24 Stunden 55 seismische Eruptionssignale. Wahrscheinlich stehen sie im Zusammenhang mit strombolianischen Eruptionen.

Klyuchevskoy mit Lavastrom

Während seit mehreren Tagen keine Aschewolken mehr gemeldet werden, die vom russischen Vulkan Klyuchevskoy ausgehen, registriert MIROVA eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 538 MW. Sie wird von einem Lavastrom emittiert. Gegenüber dem Wochenanfang hat die Wärmestrahlung etwas abgenommen. Wahrscheinlich ist der Lavastrom kürzer geworden. Ich vermute eine Länge von ca. 800 m.

Der Nachbarvulkan Bezymianny emittiert eine moderate Wärmestrahlung. Wahrscheinlich geht sie vom Lavadom aus. Ebenfalls in Sichtweite zum Klyuchevskoy liegt der Shiveluch. Er stieß gestern eine Aschewolke aus, die eine Höhe von 4000 m erreichte. Ob sie von einem pyroklastischen Strom ausging ist unklar.

Sangay weiter aktiv

In Ecuador ist der Sangay weiterhin effusiv und explosiv aktiv. Es wird ein Lavastrom eruptiert, von dem Schuttlawinen abgehen. Es besteht die Gefahr, dass auch pyroklastische Ströme und Lahare generiert werden. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 7300 m ü.N.N. auf. Das VAAC bringt durchschnittlich 4 Meldungen am Tag heraus.

Taifun Molave

Der Taifun Molave wütet gerade über Vietnam. In den letzten Tagen wurden gut 1,2 Millionen Menschen in dem asiatischen Staat evakuiert. Heute Vormittag traf der Tropensturm dann mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 km/h aufs Festland. Mindestens 2 Personen starben und 26 Menschen gelten als vermisst. Zuvor wütete Molave auf den Philippinen. Dort richtete der Sturm große Schäden an. Mindestens 126 Todesopfer sind dort zu beklagen. In diesem Monat ist es bereits der 4. Sturm, der die Küsten der Anrainerstaaten des Westpazifiks beutelt. Und es sieht so aus, als würden sich bereits weitere Stürme über dem größten Weltmeer der Welt zusammenbrauen.

Die Stürme zerstören nicht allein durch die Gewalt des Windes, sondern auch durch die Wassermassen, die sie mit sich bringen. Generell ist der Oktober der Niederschlag-reichste Monat in Vietnam, doch dieses Jahr fiel ungewöhnlich viel Wasser vom Himmel. So stehen weite Landstriche unter Wasser. Zudem kam es zu zahlreichen Erdrutschen, nicht nur in Vietnam, sondern auch auf den Philippinen. Die Stürme entstehen aufgrund des ungewöhnlich warmen Wassers des Pazifiks. Ein Blick auf die Karte enthüllt Wassertemperaturen von mehr als 30 Grad Celsius, nicht nur im Westpazifik, sondern in allen Weltmeeren entlang des Äquators. Eine mehr als bedrohliche Situation und eigentlich mindestens genauso besorgniserregend wie die Pandemie. Besonders, wenn man bedenkt, dass der letzte September -globale betrachtet- der wärmste September seit beginn der Wetteraufzeichnungen war. In Deutschland war es der zweit Wärmste.

Geringe Eisausdehnung im Polarmeer

Mitte September ist die Ausdehnung des Arktischen Meereises immer am geringsten. In diesem Jahr wurde zwar kein neuer negativ Rekord aufgestellt, dennoch bestätigte sich der langjährige Abwärtstrend: die Eisbedeckung der Arktis wird von Jahr zu Jahr geringer. In diesem Jahr lag sie nur noch bei 3,84 Millionen km² und nimmt den zweit niedrigsten Wert seit 1979 ein. Seitdem nahm die Bedeckung durch das Meereis um fast 40% ab. Bedrohlich ist das nicht nur für Eisbär & Co, sondern vor allem für den Menschen. Eine neue Studie vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung zeigt, dass die globale Durchschnittstemperatur um zusätzlich 0,43 Grad steigen wird, wenn das Meereis verschwunden ist. Dies ist auf den verringerten Albedo-Effekt zurück zu führen, da die hellen Eismassen mehr Sonnenlicht reflektieren, als dunkles Wasser. Eine Erwärmung, die zu den anthropogenen Klimawandel addiert werden muss! Zwar wird das Polareis nicht in den nächsten Tagen verschwunden sein, dennoch eine schlecht Prognose für zukünftige Generationen.

Pacaya eruptiert Aschewolken

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC brachte nun 2 VONA-Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel detektiert wurde. So etwas geschieht am Pacaya ehr selten. Die Aktivität der letzten Monate war von strombolianischen Eruptionen geprägt, bei denen überwiegend glühende Tephra gefördert wurde. Nun gab es Ascheniederschlag in den Dörfern Los Pocitos und Los Llanos.

INSIVUMEH veröffentlichte gestern einen Sonderbericht zum Geschehen am Pacaya. In diesem wurde weiterhin von zwei Lavaströmen berichtet. Sie haben Längen von 350 und 800 Metern und fließen in nordöstlicher- und südwestlicher Richtung. Die Vulkanologen registrieren Tremor, der stabil ist und sich in der letzten Zeit nicht signifikant geändert hat. aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Explosionen den neuen Intrakraterkegel verändert haben. Wie genau, wird nicht beschrieben. Wahrscheinlich habe die Explosionen ihn teilweise zerstört. Auf der anderen Seite, könnte mehr ausgestoßenes Material für einen Wachstumsschub gesorgt haben.

Fuego mit Laharen

Eine weitere Meldung aus Guatemala betrifft den Fuego. Dort gingen mehrere schwache bis moderate Lahare ab. Die Schlammströme bildeten sich im Zuge starker Regenfälle und flossen durch die Rinnen von Las Lajas und El Jute. Sie münden in die Bäche Guacalate und Achiguate. Die Lahare erzeugten seismische Signale. Sie entstehen durch größere Blöcke und Baumstämme, die über den Boden rumpeln. Lahare können mehrere Meter große Felsbrocken im Gepäck haben und weisen daher ein deutlich stärkeres Zerstörungspotenzial als ein einfaches Hochwasser auf. Sollte es weiter regnen, ist auch mit weiteren Laharen zu rechnen.

Sinabung: Neuer pyroklastischer Strom

Am indonesischen Vulkan Sinabung ging heute Vormittag ein weitere pyroklastischer Strom ab. Nach einer Meldung von MAGMA/VSI erzeugte er ein seismisches Signal, dass 166 Sekunden anhielt und eine Maximalamplitude von 120 mm hatte. Wie weit der Strom floss wurde nicht kommuniziert. Aufgrund der Länge des Signals vermute ich dass er zwischen 1000 und 1500 m weit gekommen ist. Es wurden weitere vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Dom bekommt Nachschub und mit einem Anhalten der Eruption ist zu rechnen.

Island: Bodenverformung nach Erdbeben

Das IMO veröffentlichte gestern Abend einen Artikel, der sich mit den Folgen des Erdbebens mit der Magnitude 5,6 beschäftigt. Das Beben manifestierte sich am 20. Oktober auf der Reykjanes-Halbinsel und war in weiten Teilen Islands deutlich zu spüren gewesen. Das Hauptbeben erschütterte die Region um Núpshíðarháls und löste zwischen Fagradalsfjall und Kleifarvatn einen Schwarm Nachbeben aus.

Wie die Wissenschaftler nun herausfanden, verursachte das Hauptbeben signifikante Bodendeformationen im Bereich von Skolahraun. Sie werden auf der Karte durch den blauen Flecken repräsentiert. Mittels Satelliten-Interferometrie konnte herausgefunden werden, dass sich der Boden um 5 cm hoch und auch seitlich bewegt wurde. Kleiner Deformationen wurden in der Nähe von Driffell und östlich von Keilir beobachtet Außerdem entstanden mehrer Bodenrisse.

In dem Statement von IMO heißt es, dass die Deformationen mit den Bewegungen entlang von Verwerfungen zusammenhängen und demnach tektonisch bedingt sind und nicht direkt auf Magmenaufstieg zurück zuführen sind. Dennoch heißt es weiter, dass die Erdbeben im Zusammenhang mit der vulkanisch-tektonischen Reaktivierung der Reykjanes-Halbinsel stehen. Diese Reaktivierung begann im Dezember 2019. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch den Bruch von Gestein infolge von Magmenaufstieg. Mit weiteren Erdbeben muss gerechnet werden, allerdings kann derzeit keine Prognose getroffen werden, ob es auch zu einem Vulkanausbruch kommen wird.

Sulawesi: Erdbeben Mw 5,3

Auf der indonesischen Insel Sulawesi kam es zu einem moderaten-starken Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Epizentrum befand sich an der Küste, 52 km nördlich von Mamuju. Das Hypozentrum lag nach Angaben des indonesischen Erdbebendienstes in 10 km Tiefe. Das EMSC lokalisierte den Erdbebenherd in 26 km Tiefe. Da der Erdstoß in der Region Mamuju Schäden anrichtete und sogar 2 Häuser einstürzen ließ, muss man von einem flach liegenden Hypozentrum ausgehen. Medienberichten zufolge gab es ein Todesopfer: eine schwangere Frau geriet in Panik und stürzte. Dabei verletzte sie sich so schwer das sie starb. Es gab mehrere Nachbeben.

Campi Flegrei: Rege Mikroseismik

Am 25. Oktober gab es einen erneuten seismischen Schwarm in der Campi Flegrei. Das INGV Napoli registrierte 18 schwache Erdstöße mit Magnituden unter 1. Es handelte sich also um Mikroseismik. Die Erdbebenherde lagen in geringen Tiefen. Dennoch deuten sie darauf hin, dass es im Untergrund rumort, auch wenn die Ursache der Beben nicht zur Gänze geklärt ist, gehe ich davon aus, dass die Erschütterungen mit Fluidbewegungen zusammenhängen. Nach wie vor gilt allerdings, dass die Beben nicht als Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruchs zu interpretieren sind.

Hawaii: weitere Seismik

Auf Big Island Hawaii kam es zu weiteren Erdbeben. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich entlang des unteren Südwestrifts bei Pahoha. Eine Studie bewies vor einiger Zeit, dass die Beben hier mit Magmenaufstieg im Zusammenhang stehen. In der Nähe der Gipfelcaldera ereigneten sich ebenfalls einige Erschütterungen. Ein einzelnes Beben gab es im Westen des größten Vulkans der Erde. Am Mauna Loa ereigneten sich in der vergangenen Woche zahlreich Erschütterungen.

Weltweite Zunahme der vulkanischen Aktivität

Vor kurzem schrieb ich noch, dass wir uns scheinbar in einem weltweiten Aktivitätsminimum in Bezug auf vulkanischer Aktivität befinden. Aktuell hat es allerdings den Anschein, als würde sich dieser Umstand wieder ändern. Die Vulkane werden wieder munterer und auch die seismischen Ereignisse in Vulkanregionen nehmen zu. So sind die Vulkane Kamtschatkas äußerst aktiv und die indonesischen Feuerberge werden ebenfalls wieder munterer. In Guatemala liefert der Pacaya ein interessantes Feuerwerk und der Ätna ist auch in einer aktiven Phase. Ob es da irgendeinen Zusammenhang gibt, oder ob es nur Zufall ist, oder an der subjektiven Wahrnehmung liegt vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall lohnt es sich wieder mehr ein Auge auf die News zu halten.

Sinabung: Update 27.10.20

Die Seismik am indonesischen Vulkan Sinabung (Sumatra) ist weiter erhöht, ihre Intensität hat aber gegenüber den Vortagen etwas nachgelassen. Das VSI meldete für die Periode zwischen 06:00 und 12:00 Uhr am heutigen Vormittag 6 seismische Signale, die durch den Abgang von Schuttlawinen ausgelöst wurden. Sie stammten vom Dom und entstanden durch den Abbruch von Lavagestein. Wenn größere Gesteinspakete vom Dom abbrechen, können pyroklastische Ströme resultieren, was in den letzten Tagen auch bereits geschehen ist. Erdbeben mit niedriger Frequenz signalisieren anhaltendes Domwachstum. Damit steigt die Gefahr in Bezug auf pyroklastische Ströme. Aus diesem Grund wurden bereits wieder einige Siedlungen am Fuß des Vulkans evakuiert. Wie es weiter geht ist völlig offen: der Vulkan könnte sich wieder beruhigen, so wie es in den letzten Jahren meistens der Fall war, aber er könnte auch in einer intensiveren Eruptionsphase eintreten.

Merapi mit Domwachstum

Ähnliches, wie am Sinabung, geschieht gerade am Merapi auf Java. Praktisch zeitgleich zog die Seismik dort an und der Lavadom begann stärker zu wachsen. Aktuell ist die Seismizität am Merapi stärker als am Sinabung. Innerhalb von 6 Stunden wurden 41 Signale empfangen, die auf den Abgang von Schuttlawinen hindeuteten. 21 seismische Signale stammten von starken Entgasungen. Es wurden 5 niederfrequente Erdbeben registriert, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg standen. Der Dom wächst und die Gefahr, das pyroklastische Ströme generiert werden, nimmt zu.

Pacaya eruptiert Lavaströme

In Guatemala ist der Pacaya weiterhin aktiv. Es sind 2 unterschiedlich lange Lavaströme unterwegs. Der Strom auf der Südostflanke (so heißt es bei INSIVUMEH, meiner Meinung nach fließt er über die Südwestflanke) hat eine Länge von 800 m. Auf Fotos ist zu erkennen, dass der obere Bereich des Lavastroms gedeckelt ist und er nun scheinbar der Basis des Mc-Kenney-Kegels entspringt. Unklar ist, ob die Längenbestimmung diesen Umstand berücksichtigte, oder ob die Front des Stroms gegenüber dem letzten Update um 200 m zurückgewichen ist. Der kürzere Strom hat eine Länge von 350 m und fließt auf der Nordflanke. Der neu gewachsenen Intrakraterkegel ist weiterhin strombolianisch aktiv und steigerte seine Tätigkeit: glühende Tephra wird bis zu 250 m hoch ausgeworfen.

Klyuchevskoy: weiterer Aktivitätsanstieg gemeldet

Der Direktor des Vulkanologischen Observatoriums in Petropavlovsk, Alexej Oserow, berichtet von einer weiteren Aktivitätszunahme des Vulkans Klyuchevskoy in Kamtschatka. Die Auswurfshöhe glühender Tephra beträgt nun 450-500 Meter. Von der Basis eines Schlackenkegels im Gipfelbereich geht ein Lavastrom aus. Er verzweigt sich in mehrere Arme, wobei der Größte gut 1 km lang ist. Die Lava fließt in die apakhonchische Rinne. Der Vulkanologe sagt in einem Zeitungsinterview, dass die Eruption noch in ihrer Anfangsphase sei und mit einer weitern Aktiviätssteigerung zu rechnen ist.

Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane und zugleich der höchste Feuerberg des Eurasischen Kontinents, der in Eruption begriffen ist. Er hat eine Höhe von 4750 m.

Karymsky mit Aschewolke

Der Klyuchevskoy ist nicht der einzige aktive Vulkan der sibirischen Halbinsel. Sehr munter ist auch der Karymsky. Das VAAC Tokio meldete in den letzten 24 Stunden fünf Eruptionen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von maximal 4900 m ü.N.N. detektiert.

Suwanose-jima eruptiert Asche

Sehr aktiv ist auch der Suwanose-jima. Bei ihm handelt es sich um einen Inselvulkan im Süden des japanischen Archipels. Als Vulkan des Ring-of-fire liegt er in der Verlängerung der Vulkankette, zu der auch die Feuerberge Kamtschatkas gehören. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 8 VONA-Meldungen zum Suwanos-jima heraus. Die Aschewolken errichten eine Höhe von 1800 m. Wahrscheinlich ist der Vulkan strombolianisch tätig und eruptiert neben Vulkanasche glühende Tephra.

Rincon de la Vieja eruptiert phreatisch

In den letzten Tagen gingen gleich 2 Meldungen durch die Presse Costa Ricas, nach denen der Rincon de la Vieja phreatisch eruptierte. Solche Wasserdampfexplosionen kamen in diesem Jahr recht häufig vor. Bisher enthielten die Ausbrüche wenig Vulkanasche, und wenn welche eruptiert wurde, handelte es sich um altes Gestein aus dem Schlotbereich, dass durch die Wasserdampfexplosionen fragmentiert wurde.

Schweiz: Erdbeben M 4,4

In den Schweizer Alpen kam es gestern Abend zu einem Erdbeben der Magnitude (lokal) 4,4. Das Epizentrum wurde 16 km südlich von Glarus lokalisiert und lag in der direkten Nachbarschaft zu Elm. Die Tiefe des Erdbebenherdes (Hypozentrum) wird mit nur 2 km angegeben. Es folgte ein Schwarm an Nachbeben mit geringeren Magnituden. Der Erdstoß war in einem Umkreis von mindesten 50 km zu spüren gewesen. Bei der Notrufzentrale der Glarner Kantonspolizei gingen zahlreich Anrufe besorgter Bürger ein. Sie beschrieben, dass in ihren Wohnungen alles gewackelt und gezittert hätte. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Auch in anderen Regionen der Alpen kam es zu leichten Erschütterungen, diese waren aber weitaus schwächer.

Erdstöße mit Magnituden größer als 4 sind in den Schweizer Alpen relativ selten. Zuletzt gab es einen vergleichbaren Erdstoß im Mai. Erdbebenforscher sagten gegenüber der NZZ, dass es im Jahr 2019 zu einer ungewöhnlichen Häufung von Erdbeben in der Schweiz kam. Es wurden fast doppelt so viele Erdbeben wie üblich registriert. Der aktuelle Erdstoß könnte die Folge fortsetzen.

Sizilien: Erdbeben bei den Liparischen Inseln

Vor der Nordküste Siziliens spielte sich vergleichbares ab, wie in den Schweizer Alpen. 82 km nord-nord-östlich von Palermo bebte es mit der Magnitude 4,4. Das Hypozentrum lag hier allerdings in einer Tiefe von 2o km. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Das Stärkste brachte es auf M 3,6. Das Besondere an diesem Schwarm ist, dass er sich westlich der Lipareninsel Alicudi ereignete. Die Liparischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Bekanntester Vulkan hier ist der Stromboli. Vor der Küste der Vulkaninsel hatte es in den letzten Tagen ebenfalls ein leichtes Erdbeben gegeben. Das änderte bisher allerdings nichts an der geringen Aktivität des Vulkans. Das LGS meldet nur wenige VLP-Beben und Eruptionen.