Ätna: leichte Asche-Emissionen

Gestern entfleuchten dem Ätna ein paar schwache Asche-Emissionen aus einen Förderschlot auf dem Sattel zwischen Neuem- und Altem Südostkrater. Dieser Förderschlot war bisher erst ein Mal aktiv. Dass Berichtet Dr. Boris Behncke auf FB. Vor einigen Tagen veröffentlichte EtnaWalk ein Video einer Spalte in der heiße Gase das umliegende Gestein zum Glühen brachten. Diese Spalte befindet sich ebenfalls auf dem Sattel zwischen den beiden Südostkratern.

Es wurde auch eine rot illuminierte Dampfwolke beobachtet, die von einem Schlot am Rande der Voragine ausging. Möglicher Weise fanden dort schwache strombolianische Eruptionen statt.

Leider ist die Tremor-Grafik des INGV offline, doch vor 3 Tagen viel dieser kurzzeitig unter dem Grundsignal ab, was ich schon einmal vor dem Beginn neuer Eruptionen beobachtet habe. Es bleibt spannend abzuwarten, ob sich in den nächsten Wochen wieder Paroxysmen einstellen. Zeit dafür wäre es, denn neue Inflation begann kurz nach den letzten Ausbrüchen im Mai.

Bezymianny: explosive Ascheeruption

Der Vulkane Bezymianny auf Kamtschatka erzeugte heute 3 Ascheeruptionen die vom VAAC Tokyo aufgezeichnet wurden. Die letzte der Eruptionen ließ Vulkanasche bis in einer Höhe von fast 7 km aufsteigen. Erst vor 2 Tagen wurde der Alarmstatus auf „orange“ erhöht. Seit Mitte November verzeichneten die Vulkanologen von KVERT einen Anstieg von Seismik und Gastemperatur am Vulkan.

Bezymianny liegt in Zentralkamtschatka und ist nur schwer zu erreichen. Ich habe es während meiner ersten Kamtschatka-Reise bis zum Fuß des Vulkans geschafft, doch wegen des schlechten Wetters von einem Aufstieg abgesehen.

Suwanose-jima: erhöhte Aktivität

Der Inselvulkan im Süden Japans eruptierte heute 6 Mal größere Aschewolken. Diese sind bis in einer Höhe von 4,3 km aufgestiegen. Die Aschewolken wurden vom VAAC Tokyo registriert.

Suwanose-jima ist in diesem Jahr der aktivste Vulkan Japans, nachdem der Sakura-jima seit mehreren Monaten ruhig ist.

Long Valley Caldera: Schwarmbeben

Unter dem großen Caldera-Vulkan im Westen der USA manifestierte sich in den letzten 24 Stunden ein Schwarmbeben. Es wurden ca. 32o einzelne Erdbeben registriert. Das stärkste hatte eine Magnitude von 3,7 und lag in 8 km Tiefe. 

Die Long Valley Caldera entstand vor gut 760.000 Jahren und misst 32 x 17 km. Das Gebiet ist zwischen 1000 und 300 Meter tiefer als die Umgebung. Damit ist die Caldera eine der größten der Welt. Ein Ausbruch hätte wahrscheinlich katastrophale Folgen.

Ein Schwarmbeben wurde ebenfalls unter dem Mt. St. Helens registriert. Dort erschütterten in den letzten Tagen gut 120 Mikrobeben den Vulkan.

Vor 2 Tage bebte die Erde auch unter dem isländischen Bardarbunga. Es gab mehrere Erdbeben mit M größer 3.

 

Colima: erhöhte Aktivität

Der mexikanische Vulkan Colima lebt wieder auf und produziert zahlreich Ascheeruptionen. Zudem gehen glühende Schuttlawinen über die Flanke ab. Über vulkanische Blitze, wie sie letztes Jahr zu beobachten waren, wurde indes nichts berichtet.

In Lateinamerika sind derzeit weitere Vulkane tätig: der Fuego in Guatemala steuert auf eine erneute paroxysmale Eruption zu. Im Krater des Masaya brodelt weiterhin ein Lavasee

Im südamerikanischen Peru herrscht nicht nur eine Dürre: der Vulkan Sabancaya ist seit Anfang November aktiv und erzeugt vulcanianische Eruptionen. Ein Team der Vulkanauten befindet sich derzeit auf dem Weg dorthin.

Auf Kamtschatka eruptierte der Shiveluch eine 10 km hoch aufgestiegene Aschewolke. Der Ausbruch ging sehr wahrscheinlich mit einem partiellen Domkollaps einher.

Last, but not least, ist in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“ ein Foto vom Ätna aufgetaucht, auf dem man eine rot illuminierte Dampfwolke über der Voragine schweben sieht. Zudem wurden in den letzten 2 Tagen zahlreiche Mikrobeben registriert. Der Tremor ist noch unauffällig, sieht man einmal von 2 großen Ausschlägen ab, die von den starken Erdbeben vom anderen Ende der Welt herrühren. 

https://www.facebook.com/webcamsdemexico/videos/1248978041856651/

Webcam-Video des Colima.

Salomonen: Erdbeben Mw 7,8

Wenige Kilometer südwestlich der Salomonen-Insel San Cristobal ereignete sich heute ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,8. Das Beben manifestierte sich in 40 km Tiefe. Es wurde Tsunami-Alarm gegeben. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, doch mit etwas Glück halten sich diese in Grenzen, da das Beben sehr tief lag.

Vor der Nordküste Kaliforniens gab es ebenfalls ein starkes Beben der Magnitude 6,5. Diese Erdbeben lag in 10 km Tiefe, allerdings gut 150 km offshore. Daher werden auch hier die Schäden gering sein. Der Tsunami-Alarm wurde bereits aufgehoben.

 

Sumatra: Erdbeben M 6,5

Auf der indonesischen Insel Sumatra bebte die Erde: das Erdbeben hatte eine Magnitude von 6,5 (EMSC). Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe und 22 km südöstlich der Stadt Sigli. Bis Medan und dem Vulkan Sinabung sind es gut 350 km. Das Erdbeben richtete relativ großen Schaden an: bisher wurden bereits über 90 Todesopfer geborgen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. 

Erta Alé: thermisches Signal hoch!

Am äthiopischen Vulkan Erta Alé scheint es dieser Tage heiß herzugehen: auf MIROVA wird ein starkes thermisches Signal von 341 MW angezeigt. Das lässt darauf schließen, dass der Lavasee überläuft und zumindest kurze Lavaströme in der Caldera unterwegs sind.

Leicht erhöht ist das thermische Signal vom Fuego in Guatemala. Wahrscheinlich haben wieder strombolianische Eruptionen angefangen, die in einigen Tagen in einen erneuten Paroxysmus gipfeln könnten.

Ein weiterer Vulkan in Guatemala zeigt sich unruhig: Pacaya. Er erzeugte heute eine 750 m hoch aufsteigende Dampfwolke. In den letzten Monaten bildete sich im McKenney-Krater ein Schlackenkegel. Der Tremor ist erhöht, was von aufsteigendem Magma zeugt.

Kilauea: partieller Kollaps der Kraterwand

Am Halemaʻumaʻu-Krater ist wieder ein Stück Kraterwand als Steinschlag in den Lavasee gestürzt und hat diesen „aufkochen“ lassen. Dabei stieg eine Aschewolke auf. Es war das 2. Ereignis dieser Art innerhalb einer Woche. Lavastrom 61g ist weiterhin aktiv und es gab einen weiteren oberflächlichen Lavastrom in der Nähe des Puʻu ʻŌʻō-Kraters.

Sabancaya. © INGEMMETDer Sabancaya in Peru zeigte sich am 1. Dezember von seiner besonders aktive Seite. Per LiveCam konnte ich mehrere Eruptionen beobachten die Lavabomben auf die Vulkanflanke schleuderten. Vulkanasche stieg bis zu 4,5 km über den Krater auf. Die Tremorenergie war auf dem höchsten Stand seit beginn der Eruption Anfang November. Gestern beruhigte sich der Vulkan wieder etwas.

Nahe der italienischen Insel Alicudi manifestierte sich heute ein kleines Schwarmbeben. Das stärkste Beben brachte es auf die Magnitude 3,0 und lag in 9 km Tiefe.