Kilauea: Kratersee wächst weiterhin

Der neue See im Halema’uma’u- Krater auf Big Island Hawaii wächst weiter. Innerhalb von nur 2 Tage ist der Spiegel des Kratersees um gut 10 cm gestiegen. Er misst nun 30 x 20 m und ist grünlich gefärbt. Wissenschaftler des HVOs führten am 25 August Temperaturmessungen durch und stellten fest, dass das Wasser an der Oberfläche 70 Grad Celsius heiß ist. Während des Beobachtungszeitraums konnten keine Entgasungen im Wasser beobachtet werden.

Einige Meter vom Kratersee entfernt bildeten sich Fumarolen entlang eines Risses im Boden. Die entweichenden Gase dort hatten eine Temperatur von 200 Grad Celsius. Die Temperatur ist als moderat zu bezeichnen: bei Vulkanen, die kurz vor einer Eruption stehen, werden oft Temperaturen von mehr als 400 Grad gemessen. Man kann also davon ausgehen, dass sich zwar Magma im Reservoir befindet, aber nicht in höheren Bereichen des Fördersystems. Diese Schlussfolgerung wird von den Messwerten bezüglich der Inflation unterstützt.

Fugeo in Guatemala

Der Fuego ist wieder mit 2 Meldungen des VAAC Darwins vertreten, nach denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m ü.N.N. aufstieg. INSIVUMEH berichtet von 12-15 Ausbrüchen pro Stunde. Glühende Tephra steigt bis zu 300 m über den Krater auf. Die Anzahl der stündlichen Ausbrüche ist demnach rückläufig. Vor 2 Wochen wurden noch bis zu 20 Eruptionen pro Stunde registriert.

Santiaguito eruptiert Vulkanasche

Ebenfalls in Guatemala gab es heute eine Asche-Eruption des Domvulkans Santiaguito. Es gab eine VONA-Meldung, die den Flugverkehr vor den Ausbruch warnte. Details zur Eruption wurden nicht gemeldet. Wahrscheinlich stieg die Asche einige Hundert Meter über den Dom auf.

Stromboli: Ausbruch leicht abgeschwächt

In den letzten Tagen hat sich der Tremor seitwärts bewegt, ohne das hohe Niveau von Mitte August zu erreichen. Dennoch liegt die eruptive Aktivität deutlich über Normalniveau. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 230 Tonnen am Tag. Das LGS registrierte gestern 25 Explosionen pro Stunde. Es gibt viele Steinschläge und aktuell ist ein Lavastrom unterwegs. Der Aufstieg zum Gipfel bleibt bis auf Weiteres gesperrt. Für Touristen ist bei 290 Höhenmetern Schluss.

Merapi erzeugt Schuttlawinen

Der Merapi liegt auf der indonesischen Insel Java und zählt zu den gefährlichsten Vulkanen der Welt. In seinem Krater wächst ein Lavadom, von dem glühende Schuttlawinen abgehen. Auf lange belichteten Fotografien hinterlassen die glühenden Lavabrocken Glutspuren, die Aussehen wie ein Lavastrom. Gestern registrierte das VSI 18 seismische Signale, die auf den Abgang solcher Schuttlawinen hindeuteten. Zudem gingen in den letzten Tagen einige kleinere pyroklastische Ströme ab.

Martin Hertel teilte in unserer Fb-Gruppe „volcanoes and volcanism“ ein Foto, auf dem man die Glutspur einer größeren Schuttlawine sieht. Sie können sich auch in pyroklastische Ströme verwandeln, wenn große Lavabrocken vom Dom abbrechen und auf ihren Weg hangabwärts fragmentieren und viel heißes Gas freisetzen.

Anak Krakatau eruptiert phreatisch

Am Anak Krakatau gab es gestern eine weitere phreatische Eruption. Das entsprechende seismische Signal dauerte 29 Sekunden und hatte eine Maximalamplitude von 43 mm. Vulkanasche konnte nicht detektiert werden. Dafür registrierte das VSI 3 vulkanotektonische Erdbeben und Tremor mit einer Durchschnittsamplitude von 20 mm. Die Daten deuten darauf hin, dass sich magmatische Fuide im Untergrund bewegen. Es könnten durchaus stärkere Eruptionen generiert werden und das ohne Vorwarnung.

Steigende Aktivität am Shiveluch

Seit gestern steigerte sich die Aktivität am Shiveluch auf Kamtschatka. Der Domvulkan eruptierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 7000 m ü.N.N. aufstieg. Zudem gab es mehrere VONA-Meldungen über kleinere Aschewolken. In der hufeisenförmigen Depression des Vulkankraters wächst ein Lavadom. Wie am Merapi kommt es zum Abgang von Schuttlawinen und pyroklastischen Strömen. Ob die Aschewolken mit Kollaps-Ereignissen am Dom zusammenhängen, oder ob sie explosiv gefördert wurden ist noch unklar.

Asamayama fördert Vulkanasch

Der Vulkan auf der japanischen Insel Honshu spie eine Aschewolke aus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 3350 m registriert. In den letzten Wochen kam es bereits zu einer weiteren Eruption. Es könnte sein, dass sich der Komplexvulkan in der Nähe von Tokio auf eine größere Eruption vorbereitet.

Island: Erdbeben Reykjanes-Halbinsel

Auf Island bebete die Erde mit einer Magnitude von 3,4. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 5.8 km nordöstlich des Ortes Krýsuvík auf der Reykjanes-Halbinsel. Dort wurden in den letzten 48 Stunden insgesamt 79 Erdstöße registriert. Die meisten waren von geringer Magnitude. Krýsuvík ist nicht nur der Name eines Dorfes, sondern auch der eines Vulkans. Im Bereich des Vulkanfelds gibt es zahlreiche hydrothermale Erscheinungen wie Fumarolen und blubbernde Schlammpools. Bis zum Jahr 1999 gab es dort ein kleines Geothermalkraftwerk, welches bei einer Explosion beschädigt wurde und vom Netz genommen wurde.

Auch in anderen Regionen Island gibt es derzeit zahlreiche Mikrobeben. Darunter einige im Bereich der Hekla.

Stromboli mit neuen Schloten

Bei einem Observierungsflug über den Krater des Strombolis, dokumentierten Wissenschaftler des INGV die neuen Schlote, die seit der Eruption vom 3.Juli entstanden sind. Der Flug wurde gestern morgen unternommen. Mit an Bord war unser Vereinsmitglied Dr. Boris Behncke, der als Vulkanologe am INGV Catania arbeitet. Er zeigte sich von den Veränderungen beeindruckt. Die explosive Tätigkeit hat in den letzten Tagen leicht abgenommen, befindet sich aber immer noch auf hohem Niveau. Der Tremor ist relativ stabil.

Im Krater des Strombolis dampfen zahlreiche Förderschlote. © INGV / Boris Behncke via Fb

In einer Diskussion in unserer Fb-Gruppe, gesteht der Vulkanologe ein, dass Stromboli früher unterschätzt wurde. Besonders in der Anfangsphase des Vulkantourismus in den 1960-iger Jahren wurde Stromboli als „ungefährlicher Streichelvulkan“ angesehen. Jahrzehnte lang bliebe so starke Eruptionen, wie wir sie jüngst erlebten, aus. Allerdings waren starke Paroxysmen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekannt. Die ruhige Situation änderte sich erst mit der Eruption von 2002. Damals wurde das Vulkanologische Observatorium eingerichtet und der Aufstieg zum Krater durfte nur noch mit Vulkanführer erfolgen. Nach dem Paroxysmus vom 3.Juli muss das Gefahrenpotenzial des Vulkans wohl noch einmal überdacht werden. Für den Tourismus könnte das fatale Folgen haben. Es ist aber auch ganz klar, dass sich die paroxysmalen Eruptionen bestenfalls Minuten vorher prognostizieren lassen. So bleibt für Vulkanbeobachter am Pizzo praktisch keine Zeit zur Flucht mehr, selbst wenn sie über Funk gewarnt werden sollten. Wäre die Explosion am Abend erfolgt, hätte es viele Tote gegeben. Ganz klar: Vulkane sind trotz Fortschritte in der Vulkanologie unberechenbar. Wer auf einen aktiven Vulkan steigt, muss mit dem Restrisiko klar kommen. Das Restrisiko besteht darin, im Falle einer unerwartet starken Eruption ums Leben zu kommen.

Anak Krakatau eruptiert

Der Indonesische Inselvulkan Anak Krakatu ist heute „gut drauf“ und eruptierte mehrmals. Das VSI veröffentlichte bereits 3 Meldungen über Eruptionen des Vulkans. Zwar konnte die höhe der Eruptionswolken nicht bestimmt werden, dafür wurden aber seismische Eruptionssignale aufgezeichnet. Die längste Eruption soll demnach 95 Minuten angehalten haben, was ungewöhnlich lang ist. Die Maximalamplitude lag bei 40 mm.

Wie bereits in einem früheren Beitrag geschrieben, gelang es am 16 August 2 Teilnehmern einer Expeditionsgruppe Messungen am Kratersee des Krakataus durchzuführen. Anke Reimer von Georesearch Volcanedo Germany maß dabei am Seerand eine Wassertemperatur, die zwischen 61 und 62 Grad Celsius lag. Die Temperaturmessung war durchaus mit einem Risiko verbunden, denn die aktuelle Eruptionsserie begann nur 6 Tage später. Hier findet ihr Livedaten und Cams.

Brasilien: Waldbrände verzehren Regenwald

Im brasilianischen Amazonas-Gebiet brennt es. Dass ist im Prinzip nichts neues, doch seit Beginn der Trockenzeit hat sich die Situation dramatisch verschärft: Es wurden knapp 73.000 Brände registriert. Die Feuerquote nahm in diesem Jahr um 83% zu.

Gestern verdunkelte sich der Himmel über São Paulo und einige Stunden vor der Abenddämmerung gingen die Straßenlaternen an. Es fiel schwarzer Regen. Grund hierfür waren dichte Russ-Wolken, die von den 2000 km entfernten Brandherden herangeweht wurden. Die meisten Brände wüten im Bundesstaat Mato Grosso auf Privatbesitz. Es sind aber auch Wälder in Nationalparks betroffen. Grund der meisten Brände dürfte die Brandrodung sein: Großgrundbesitzer schaffen so Platz für neue Weideflächen.

Umweltschützer werfen dem amtierenden Präsidenten Bosonaro vor, mit seiner Politik die Brandrodung zu fördern. Der Präsident bestreitet diese und beschuldigt seinerseits die Umweltschützer, die Brände zu legen, um dem Präsidenten zu schaden. Der französische Präsident Macron schlug vor, die Waldbrände und den Schutz des Regenwaldes zu einem Thema des nächsten G7-Gipfels zu machen. Bosonaro reagierte empört und besteht darauf, dass sich andere Staaten aus interne Angelegenheit Brasiliens heraushalten.

Die europäische Politik dürfte allerdings eine Mitschuld an der Brandrodung haben: erst im Juli wurde ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten getroffen, zu denen auch Brasilien zählt. So können nun jährlich 99.000 Tausend Tonnen Rindfleisch aus den Mercosur-Staaten in die EU exportiert werden, ohne dass diese verzollt werden müssen. Auch für andere landwirtschaftlichen Erzeugnisse fielen die Zölle weg.

Der Amazonas-Regenwald wird als „die grüne Lunge“ bezeichnet. Er ist das größte zusammenhängenden Waldgebiet der Erde und einer der größten Speicher des Treibhausgases Kohlendioxid. Die Pflanzen nehmen Wasser aus dem Boden und Kohlendioxid aus der Luft auf und verwandeln es im Zuge der Photosynthese zu Zucker und Sauerstoff. Die Bäume sind allerdings nur ein Zwischenspeicher. Wenn die Pflanzen verrotten, oder verbrennen wird wieder Kohlendioxid frei. Somit erfahren wir einen dreifach-schädigenden Effekt durch das Verbrennen des Regenwaldes: Der CO2 Speicher geht verloren, es wird CO2 freigesetzt und kein Sauerstoff mehr produziert.

Unter diesen Bedingungen sind sämtliche Anstrengungen zum Klimaschutz obsolet.

Karymsky in Eruption

Der Vulkan Karymsky eruptierte in den letzten Tagen regelmäßig Aschewolken. Die Vulkanasche erreichte dabei eine Höhe von bis zu 6100 m über dem Meeresspiegel. Das VAAC Tokio brachte in den letzten 3 Tagen 13 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus. In den Meldungen werden Piloten vor den hoch aufsteigenden Vulkanasche gewarnt. Der Karymsky liegt in einer entlegenen Region Kamtschatkas. Wer ihn erreichen will, muss per Helikopter einfliegen. Vor 2 Wochen war eine Reisegruppe dort und brachte das Foto mit.

Karangetang in guter Form

Ein weitere entlegener Inselvulkan ist der Karangetang auf der indonesischen Insel Siau. Er ist seit Mitte Juli wieder sehr aktiv geworden. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom und ein zäher Lavastrom fließt über den oberen Bereich der Westflanke. Am 21. August registrierte MIROVA eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 107 MW. Zu dieser Zeit befanden sich die Vereinsmitglied Stefan Tommasini und Vulkanführer Andi am Vulkan. Stefan teilte in unserer internen Whatsap-Gruppe Vorschaufotos des Geschehens: Es gehen zahlreiche Schuttlawinen von der Lavafront ab, die recht weit über die Vulkanflanke hinabströmen und fast bewaldetes Gebiet erreichen.

Stromboli: Tremor fluktuiert

Gestern fluktuierte der Tremor am Stromboli stark und befand sich auf einer wechsel reichen Berg-und Talfahrt. Im Mittelwert bleibt er dennoch über dem langjährigen Durchschnitt und zeigt an, dass sich Magma im Fördersystem bewegt. Das LGS berichtet von generell hohen Parametern. Glühende Tephra wurde bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Bei einigen Eruptionen wurde verhältnismäßig viel Vulkanasche gefördert.

Aso weiterhin aktiv

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Aso weiterhin aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Diese steigen bis zu 1700 m ü.N.N. auf. Derzeit ist der Aso der aktivste Vulkan des japanischen Archipels. Sakurajima und Suwanosejima sind seit Anfang des Monats recht still.

Stromboli: Aktivität wieder gestiegen

Nachdem es am Stromboli gestern Morgen ruhiger zuging, hat die Aktivität im Laufe des Tages wieder zugenommen. Die explosive Tätigkeit ist auf dem Niveau der Vortage, parallel dazu stieg der Tremor wieder an. MIROVA registriert ein moderates thermisches Signal. Auf der Thermalcam des LGS ist ein frischer Lavastrom zu sehen. Er beginnt gerade zu fließen und ist einige 10-er Meter lang. Die Lavaströme der letzten Zeit sind kurzlebig und periodisch aktiv.

Anak Krakatau eruptiert

Heute wurde ein weitere phreatischer Ausbruch des Vulkans im Sunda Strait registriert. Die Eruptionswolke erreichte eine Höhe von knapp 1000 m über dem Meeresspiegel. Die Eruption dauerte 107 Sekunden und hinterließ auf dem Seismogramm ein Signal mit einer Maximalamplitude von 44 mm. Livecams und Daten.

Batu Tara emittiert Wärmestrahlung

Am Batu Tara wird eine schwache Wärmeanomalie mit einer Leistung von 4 MW registriert. Diese stammt aller Wahrscheinlichkeit nach von heißen Fumarolen. Ein Anstieg der Gastemperaturen könnte bedeuten, dass der Vulkan sich auf eine neuer eruptive Phase vorbereitet. Auf jeden Fall signalisiert die Anomalie, dass der Vulkan nur ruht und spontan wieder ausbrechen könnte.

Batu Tara ist ein entlegener Inselvulkan vor der Küste der indonesischen Insel Flores. Bis vor 3 Jahren war er permanent aktiv und wies große Ähnlichkeiten mit dem Stromboli auf. Einheimische betreten die Insel nicht, da sie als Wohnort der Ahnengeister tabu ist.

Steamboat Geyser stellt Rekord ein

Vor 2 Tagen sprang der Geysir im Yellowstone Nationalpark erneut. Die Eruption aus Wasser und Dampf dauerte 15 Minuten. Das Pausen-Intervall verkürzte sich auf 7 Tage und 14 Stunden. Zuvor betrug es mehr als 13 Tage. Damit stellte Steamboat einen neue Rekord ein: es war der 32. Sprung in diesem Jahr. Noch nie, seit Beginn der Aufzeichnungen, wurden mehr Sprünge in einem Jahr registriert als jetzt. Dass zeigt, wie ungewöhnlich aktiv der Geysir ist.

Ätna: Erdbeben M 3,0

Heute ereignete sich am Ätna ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 1 km nördlich von Zafferana. Das Beben selbst stellt keine Bedrohung für die Anwohner dar, obwohl sie es deutlich gespürt haben müssten. Allerdings könnte das Beben durch aufsteigendes Magma verursacht worden sein, das zu Spannungen in einer lokalen Störungszone führte. Diese Spannungen werden durch Erdbeben abgebaut. Somit können selbst tektonisch bedingte Erdbeben indirekte Anzeichen eines sich anbahnenden Vulkanausbruchs sein.

Vulcano: Erdstoß M 2,9

Weiter nördlich, genauer im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien gab es einen Erdstoß der Magnitude 2,9. Das Epizentrum lag ca. 30 km östlich der Vulkaninsel Vulcano. Das Hypozentrum manifestierte sich in 155 km Tiefe. Erdbeben im oberen Erdmantel stehen häufig im Zusammenhang mit dem Vulkanismus und manifestieren sich in Bereichen, in denen das Magma durch partielles Schmelzen entsteht. Häufigere Erdbeben im Südosten des Tyrrhenischen Meeres manifestieren sich oft einige Monate vor größeren Eruptionen des Vulkans Stromboli.