Hurrikan Dorian verwüstet die Bahamas

Der Kategorie 5 Hurrikan Dorian traf die Bahamas mit voller Wucht und richtete schlimme Zerstörungen an. Das Zentrum des Sturms zog direkt über die Abaco Inseln hinweg. Es scheint die schwerste Naturkatastrophe zu sein, von der das Archipel jemals getroffen wurde: bis zu 7 Meter hohe Wellen brandeten auf die Küsten und überfluteten Straßen. Da sich die Inseln nur wenige Meter über dem Meeresspiegel erheben, hatten sie der Brandung nichts entgegen zu setzten. Zudem wurden Winde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 km/h registriert. Häuser wurden abgedeckt und Bäume knickten wie Streichhölzer um. Es kam zur Unterbrechung der Telekommunikation und des Stromnetzes. Entlegene Siedlungen der Inseln sind von der Außenwelt abgeschnitten. Der Kontakt zu einigen Menschen, die nicht evakuieren wollten, brach ab. Deren Schicksal ist ungewiss. Ungewiss ist auch noch das komplette Ausmaß der Zerstörungen und ob es Todesopfer gab. Obwohl im Inneren des Wirbelsturms ungeheure Starkwinde herrschten, bewegte sich das Sturmsystem selbst sehr langsam vorwärts: zuletzt mit 7 km/h. Viel Zeit also, um keinen Stein auf dem Anderen stehen zu lassen.

Bis jetzt wurde noch wenig darüber kommuniziert, wieviel Regen der Hurrikan mit sich brachte. In den letzten Tagen sammelte der Sturm über dem warmen Ozean viel Energie und nahm unvorstellbare Wassermassen auf. Diese könnten starke Überflutungen auf dem Festland verursachen, selbst wenn das Auge des Hurrikans parallel zur Küste Floridas weiterziehen sollte, ohne direkt das Land zu treffen. Entgegen früherer Berechnungen sieht es momentan danach aus, als würde Florida mit einem Streifschuss davon kommen. Allerdings geben die Meteorologen noch keine Entwarnung: die geringste Bahnabweichung könnte bewirken, dass der Sturm abdreht und doch noch das US-Festland voll trifft.

Hurrikan zieht Richtung Florida

Entlang der Südostküste der USA bereitet man sich indes auf die Ankunft des Monstersturms vor. Noch sind viele Menschen gelassen, da sie hoffen, dass der Hurrikan an Kraft verliert, bevor er sie erreicht. Doch Präsident und regionale Behörden schwören die Menschen auf das Schlimmste ein. Ironischer Weise kommen die dramatischsten Worte von Präsident Trump. Als einer der wenigen Staatschefs leugnet er den anthropogenen Einfluss des Klimawandels und kündigte das Pariser Klimaschutzabkommen einseitig auf. Zwar gab es Hurrikans auch schon vor Zeiten der Verfeuerung fossiler Brennstoffe, doch werden sie in den letzten Jahrzehnten stärker und treten häufiger auf. Hinzu kommt, dass der steigende Meeresspiegel flache Küsten und Inseln wie die der Bahamas zusätzlich exponieren.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. Die Asche driftete in nordwestlicher Richtung. CENAPRED registrierte gestern 6 explosive Eruptionen, bei denen die Vulkanasche zwischen 1 und 2 km über Kraterhöhe aufstieg. Es wurde glühende Tephra gesichtet, die auf den Außenflanken des Vulkans landeten. Weiter geb es 136 Exhalationen und Tremor mit einer Gesamtdauer von 604 Minuten. Der Vulkan befindet sich in einer Phase der regelmäßigen Eruptionen, welche sich jeder Zeit verstärken können. Der Aufstieg zum Gipfel ist verboten.

Sangay emittiert Wärmestrahlung

In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv. Gestern ging von dem Vulkan eine Wärmestrahung mit einer Leistung von 213 MW aus. Diese stammt von einem Lavastrom, der über die Flanke des Vulkans fließt. Zudem ist der Sangay explosiv aktiv und fördert Aschewolken. Heute stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 5800 m ü.N.N. auf.

Sakurajima wieder aktiv

Seit 2 Tagen gibt der Sakurajima auf der japanischen Insel Kyushu wieder Lebenszeichen von sich. Es wurden 3 Aschewolken festgestellt, die bis zu einer Höhe von 1200 m aufstiegen. Den ersten Lebenszeichen könnten stärkere Explosionen folgen. am fuße des Vulkans liegen mehrere kleine Siedlungen, die in den letzten Jahren unter den häufigen Ascheeruptionen zu leiden hatten. Die Großstadt Kagoshima ist ca. 10 km entfernt.

Stromboli: Aktivität rückläufig

Am italienischen Vulkan Stromboli ist die Aktivität rückläufig. Zur Zeit fließt kein Lavastrom über die Sciara del Fuoco. Gestern Abend beobachtete ich den Vulkan via LiveCam und musste einen deutlichen Rückgang der explosiven Aktivität feststellen. Der Tremor ist gefallen, befindet sich aber noch über dem langjährigen Mittel. Dass ist allerdings nur eine Momentaufnahme. Die genauen Daten des LGS stehen noch aus und werden hier so schnell wie möglich nachgereicht. Im Bericht von Gestern wurde dem Stromboli noch eine sehr hohe Tätigkeit attestiert.

Update: Nun liegt der Bericht des LGS vor: Es wurde eine sehr hohe Anzahl an explosiven Eruptionen registriert. Es ist von 32 Ereignissen pro Stunde die Rede. Allerdings haben alle anderen Parameter abgenommen. Tremor und Schwefeldioxid-Ausstoß werden nur noch als moderat bezeichnet. Von letzterem wurden gestern nur noch 109 Tonnen am Tag gemessen. Es sieht so aus, als würde sich deutlich weniger Magma im System befinden.

Hurrikan Dorian bedroht US-Ostküste

Update 01.09.19: Aktuelle Vorhersagen zeigen, dass der Hurrikan seinen Kurs leicht geändert hat und wahrscheinlich nicht mit seinem Zentrum über Florida hinwegziehen wird. Statt eines Volltreffers kommt es zu einem Streifschuss und der Randbereich des Sturms wird entlang der Küste Richtung Norden ziehen. Allerdings liegen 2 Inseln der Bahamas direkt auf dem Weg von Dorian. Dort könnte es ab heute Abend sehr ungemütlich werden.

Originalmeldung: Die Bewohner der US-Ostküste bereiten sich auf die Ankunft des Hurrikans Dorian vor, der am Dienstag, oder Mittwoch auf Land treffen könnte. Wo genau der Landfall stattfinden wird ist noch unklar. Die bisherigen Prognosen beschreiben ein recht großes Gebiet im Südosten Floridas. Noch dreht sich der Wirbelsturm im Atlantik, gut 200 km östlich der Bahamas. Über dem warmen Wasser tankt er fleißig an Energie, die sich dann über Land entladen könnte. Neben dem Wind drohen starke Regenfälle, die zu Überschwemmungen führen könnten. Es wird befürchtet, dass Dorian als Wirbelsturm der zweitstärksten Kategorie 4 auf Land treffen könnte. Damit wäre er in Florida der stärkste Wirbelsturm der letzten 30 Jahre.

Präsident Trump erklärte die drohende Naturkatastrophe zur Chefsache und warnt die Bevölkerung vor dem Sturmmonster: Die Bevölkerung soll sich vorbereiten. Entsprechend decken sich die Menschen mit Trinkwasserreserven und Konserven ein, besorgen sich Holz zum verbarrikadieren der Fenster und Türen und füllen Sandsäcke auf. An den Tankstellen bilden sich lange Schlangen: es könnte zu Versorgungsengpässen mit Benzin kommen. Falls man Evakuiert wird, muss der Tank gut gefüllt sein. Auch auf Stromausfällen müssen sich die Menschen vorbereiten.

Der Sturm bewegt sich derzeit langsam. Das verschafft ihn umso mehr Zeit, sich aufzublähen. Das Meerwasser der Region ist derzeit extrem warm: für die Bahamas werden heute 29,4 Grad Celsius angegeben. Manche Meteorologen befürchten, dass sich Hurrikan Dorian sogar zu einem Sturm der höchsten Kategorie 5 entwickeln könnte. Die Folgen eines solchen Sturms sind unabsehbar.

Ein Blick auf die weltweiten Temperaturen der Ozeane enthüllt nichts Gutes: Vor der Ostküste Mexikos zeigt das Thermometer sogar bis zu 35 Grad an. Es ist wahrscheinlich, dass Hurrikan Dorian nur der erste starke Wirbelsturm der Saison werden wird.

Stromboli in bester Form

Gestern Abend steigerte sich die Tätigkeit am Stromboli deutlich. Aus 2 Schloten feuerten kontinuierliche Eruptionen. Ein Lavastrom floss aus dem nordöstlichen Schlotbereich über die Sciara del Fuoco. Tremor und Inflation stiegen stark an. Die Daten sprachen für einen neuen Paroxysmus. Da die Schlote offen waren, kam es allerdings nicht zu einem großen Knall, sondern zu den kontinuierlichen Eruptionen. Dennoch berichtet das INGV über eine Sequenz stärkerer Eruptionen, die sich gegen 19:23 Uhr ereigneten. Sie förderten Tephra, die über den Ort Ginostra niederging.  In den Morgenstunden nahm die Intensität der Tätigkeit ab und die Parameter nähern sich wieder den Bereichen an, die wir seit der Eruption vom 3. Juli gewohnt sind.

 

Shiveluch mit hoher Aschewolke

Im fernen Kamtschatka gibt der Vulkan Shiveluch Rauchzeichen: Heute Nacht stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 10.300 m ü.N.N. auf. Die Wolke breitete sich in der Höhe aus und driftete in südöstlicher Richtung. Es wurde eine VONA-Warnung für den Flugverkehr ausgegeben. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom, der auf Satellitenfotos eine thermische Signatur erzeugt. Im Gegensatz zum Frühjahr gehen derzeit aber keine Lavaströme vom Dom aus. Ob die aktuellen Aschewolken in Verbindung mit Domkollaps stehen, oder ob sie rein explosiv gefördert wurden ist unklar.

Popocatepetl in Eruption

In Mexiko ist der Popocatepetl weiterhin aktiv. Er eruptierte heute Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 6400 m aufstieg. Die Vulkanasche driftete in westlicher Richtung. Gestern wurden 6 explosive Eruptionen registriert, 2 vulkanotektonische Erdbeben erschütterten den Vulkan, sowie 343 Minuten Tremor.

Asosan in Japan

Der Aso eruptiert weiterhin kleine Aschewolken. Laut dem VAAC Tokio erreichen diese eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel. Seit gestern gab es 7 Meldungen. Der Vulkan ist als touristisches Ziel gut erschlossen und es gibt sogar eine Seilbahn bis zum Kraterrand.

Stromboli: Was war geschehen?

[twenty20 img1=“99249″ img2=“99250″ offset=“0.5″ before=“Der Stromboli vor der Eruption.“ after=“Der Krater am Tag danach.“]

Einen Tag nach dem erneuten Paroxysmus am Stromboli, kristallisiert sich langsam heraus, was genau geschehen ist: Die Eruption begann um 12:17 Uhr. 4 Minuten zuvor wurde ein rapider Anstieg der Inflation gemessen. Das deutet darauf hin, dass eine größere Menge Magma schnell aufstieg. Sie verursachte 3 explosive Eruptionen aus dem nordöstlichen Kraterbereich. Vulkanasche stieg bis zu 3600 m hoch auf. Es kam zum Kollaps der neu aufgebauten Hornitos/Schlackenkegeln und Teilen der Kraterwand. Das Material wurde mit ausgeschleudert und landete im hohen Bogen auf der Sciara del Fuoco. Zusammen mit der kollabierenden Eruptionswolke wurde ein pyroklastischer Strom generiert. Dieser floss über die Sciara und weit hinaus aufs Meer. Mindestens 2 Boote mussten vor der Glutlawine flüchten. In den folgenden Stunden war die strombolianische Aktivität hoch. Ein Lavastrom floss aus dem nordöstlichen Kraterbereich und erreichte eine Höhe von ungefähr 450 m über dem Meeresspiegel. Schuttlawinen wurden generiert und Lavabrocken polterten bis ins Wasser.

Seit dem Paroxysmus wurden pro Stunde 29 Strombolianer registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 267 Tonnen am Tag sehr hoch, genauso die Tremor-Amplitude. Gegen Mittag ist es etwas ruhiger geworden und die explosive Tätigkeit nahm ab. Diese Beobachtung ist allerdings nur eine Momentaufnahmen und stellt noch keinen Trend dar. Der Lavastrom scheint weiterhin aktiv zu sein.

Augenzeugen berichten, dass Löschflugzeuge dabei sind die zahlreichen Vegetationsbrände zu löschen, die auf der Außenflanke des Vulkans wüten. Sie entstanden durch glühende Lavabomben, die die Vegetation entzündet hatten. Die Feuer reichten bis fast an die Küste herab. Dies zeigt, dass man auch außerhalb der eigentlichen Sperrzone nicht sicher ist und sogar Gefahr läuft, im Ort von Bomben erschlagen zu werden. Wenn es zu einer Eruption kommen sollte, die nur wenig stärker ist, als jene von gestern, ist da Gefahrenpotenzial sehr groß.

Stromboli während der Nacht

Auch heute Nacht hielt die größte Show der Erde weiterhin an. Allerdings nahm die Lavastromtätigkeit leicht ab: MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2148 MW. Sie liegt damit ca. 1/3 unter dem Spitzenwert von gestern. Überträgt man die Erfahrungen vom Piton de la Fournaise auf den Stromboli, repräsentiert die Thermalstrahlung eine Förderrate von 15-25 Kubikmeter Lava pro Sekunde. Es gibt weiterhin strombolianische Eruptionen aus verschiedenen Schloten des Gipfelkraters. Dieser hat sich morphologisch wieder verändert. Wie genau, werde ich in einem der nächsten Artikeln beschreiben.

Pyroklastischer Strom am Stromboli

Die spektakulärste (und gefährlichste) Erscheinung der Eruption war der pyroklastische Strom, der über die Sciara del Fuoco floss und weit aufs Meer hinaus lief. Er war deutlich größer als der vom 3. Juli. Er entstand nicht nur durch die frisch ausgeschleuderte Lava, sondern wurde durch altes Material des Kraters verstärkt. Die eingebetteten Videos zeigen, wie knapp es für Boote war, die vor der Nordküste der Insel dümpelten. Auch betreffend der Seefahrt muss man das Gefahrenpotenzial der Insel neu bewerten: Eine Ausdehnung der marinen Sperrzone scheint unabdingbar zu sein.

Stromboli: erneut starke Eruption

Update 22:30 Uhr: Wie nach der ersten Eruption am 3. Juli, so ist auch jetzt relativ viel Lava auf der Sciara del Fuoco unterwegs. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von  3799 MW. Der Lavastrom fließt diesmal im östlichen Bereich der Sciara und ist von der alten Aufstiegsroute aus sichtbar. Die Front des Hauptstrom liegt etwa bei 450 m über dem Meeresspiegel. Von der Front gehen glühende Schuttlawinen ab, die die Küste erreichen. Ob es die Front des Lavastroms auch schaffen wird ist ungewiss. Sollte die Förderrate nicht abnehmen bestehen Chancen dafür. Die strombolianischen Eruptionen sind groß und kommen häufig. Hier gibt es einen Blick auf die Livedaten.

Update 14:30 Uhr: Das Video zeigt die Eruption. Es wurde von der LiveCam am Rand der Cima aufgezeichnet und von Boris Behncke und dem INGV geteilt. Während man am Gipfel sehr wahrscheinlich wieder keine Überlebenschance gehabt hätte, wäre die Eruption auf der Cima evtl. zu überleben gewesen. Zumindest hat es die Kamera überlebt, aber die befindet sich auch in einem Stahlkasten!

Update 14:00 Uhr: In den sozialen Medien tauchen immer mehr Aufnahmen der Eruption auf. Ein beeindruckendes Video zeigt zeigt, wie der pyroklastische Strom auf das Meer hinausgelaufen ist. Dabei floss er mehrere Hundert Meter über das Wasser und verfolgte ein Boot, von wo aus das Video gefilmt wurde. Andere Bilder zeigen, wie die Vegetation im Bereich der neuen Aufstiegsroute brennt. Dort müssen massiv glühende Lavabomben eingeschlagen haben. Dass zeigt, das die Route absolut nicht sicher ist, wovon man im Jahr 2003 ausging, als sie angelegt wurde.

Originalmeldung: Um 12:17 Uhr ereignete sich am Stromboli (Sizilien) eine weitere starke Eruption. Die Explosion erzeugte eine Aschewolke, die mehrere Kilometer hoch aufstieg. Lavabrocken landeten sogar auf der Außenflanke des Kegels, in etwa dort, wo die Aufstiegsroute den Schilfgürtel verlässt. Auf der Seite von Ginostra brannte die Vegetation auf etwa 200 m Höhe. Über der Sciara del Fuoco floss ein pyroklastischer Strom. Die Eruption kündigte sich kurz vorher durch eine deutliche Zunahme der Inflation an. Nach einer ersten Einschätzung war die Explosion nicht ganz so stark wie jene am 3. Juli. Dennoch war das Gefährdungspotenzial sehr hoch. Meldungen über Opfer liegen noch nicht vor, aber es ist durchaus denkbar, dass es welche gab.

Südliche Sandwich-Inseln: Erdbeben Mw 6,6

Gestern Nacht ereignete sich bei den Südlichen-Sandwich-Inseln ein Erdbeben der Magnitude 6,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Heute Vormittag gab es dann 2 starke Nachbeben mit Magnituden von 5,6. Deren Erdbebenherde lagen in 10 und 12 km Tiefe. Das Archipel liegt östlich der Drake-Passage zwischen der Antarktis und der Spitze Feuerlands. Das Beben mit der Magnitude 6,6 hatte das Potenzial einen Tsunami auszulösen, doch bis jetzt wurde keiner gemeldet.

Spanien: Unwetterkatastrophe in Madrid

Das Unwetter dauerte nur 10 Minuten, aber es waren 10 Minuten, die es in sich hatten: extremer Starkregen überflutete ganze Straßenzüge, die sich in reißende Bäche verwandelten. Autos, Müllcontainer und anderer Dreck wurden von den Fluten erfasst und weggespült. Große Hagelkörner prasselten gegen Fensterscheiben und bedeckten mancherorts die Strassen Zentimeter hoch. Der Hagel beschädigte zahlreiche Fahrzeuge. Oft erweist sich so ein Hagelschaden als finanzielles Fiasko für die Autobesitzer: ein total verbeultes Fahrzeug ist praktisch ein finanzieller Totalschaden. Dieser ist aber oft durch die Kaskoversicherung abgedeckt. Es kam zu einem Verkehrschaos. Neben Strassen wurden auch U-Bahn-Tunnel überschwemmt und die Metro musste geschlossen werden. Auch am Flughafen von Madrid kam es zu Flugausfällen und Verspätungen.

Augenzeugen berichteten, dass sie noch nie zuvor so ein Unwetter erlebten. Ich vermute, dass der Hagel die Kanalisation verstopfte und es deshalb zu den starken Überflutungen kam. Besonders schlimm traf es die Ortschaft Arganda del Rey im Südosten Madrids. Von Todesopfern wurde bisher nichts berichtet.

Tornados in Spanien

Am Montag entgingen die Bewohner des Ortes Campillos (Malaga) nur knapp einer Katastrophe, als vor den Toren der Stadt 2 Tornados wüteten. Die großen Kleintromben wirbelten eine Menge Staub und Erde von den umliegenden Feldern auf. Es wurden mehr als 70 Ziegen getötet, Stromleitungen und mehrere Scheunen zerstört.

Auffällig ist die ungewöhnlich hohe Anzahl von Tornado-Sichtungen in Europa, die in den letzten Monaten gemeldet wurden. Viele der Erscheinungen richteten große Zerstörungen an. Grund hierfür ist das ungewöhnlich warme Klima mit hoher Luftfeuchte in den unteren Atmosphären-Schichten. So können Superzellen entstehen, die neben Tornados heftige Gewitter, Starkregen und Hagel mit sich bringen. Hinzu kommt, dass die Geschwindigkeit des Jetstreams abnimmt. Dadurch können Luftmassen aus hohen- und niedrigen Breiten bis nach Mitteleuropa vordringen. Diese Luftmassen sind für das Extremwetter mitverantwortlich.