Cotopaxi: Eruption im Gange

Update: es gab insgesamt 6 explosive Eruptionen bei denen die Vulkanasche bis zu 8000 Meter hoch aufstieg. Es manifestierte sich starke Erdbebentätigkeit.

Originalmeldung: Nach den 2 kleineren Explosionen von heute Nacht eruptiert der Cotopaxi in Ecuador erneut. Das zuständige Observatorium postet bei Twitter gerade Bilder der Eruption. Eine Aschewolke steigt gut 5 km hoch auf. Die Alarmstufe wurde auf „rot“ erhöht. Die Bilder findet ihr unter #cenizaCotopaxi.

Seit Mai gab es Anzeichen für ein Erwachen des Vulkans. Die Einwohner der 50 km entfernten Hauptstadt Quito fürchten den Vulkan, da er bereits Lahare förderte die 100 km Reichweite hatten.

Vulkane weltweit

Colima: nach einigen neuen explosiven Eruptionen in den letzten Tagen unternahmen die Forscher gestern einen Observierungsflug über den Vulkan in Mexiko. Der Krater hat sich um 20 m vertieft und ist nach Süden offen. Durch die Bresche drückt sich eine Lavazunge, von der pyroklastische Ströme abgehen könnten.

Cotopaxi: gestern Abend wurde Tremor registriert dem heute Morgen gegen 4 Uhr Ortszeit 2 explosive Eruptionen folgten. Bergsteiger hörten die Explosionen. Über Teile von Quito ging etwas Vulkanasche nieder. Bevölkerung und Behörden sind alarmiert und fürchten einen großen Vulkanausbruch.

Karymsky: auf Kamtschatka ist der Karymsky besonders aktiv geworden. Der entlegene Vulkan eruptierte in den letzten Tagen zahlreiche Aschewolken, die vom VAAC Tokyo registriert wurden.

Raung: um den Vulkan im Osten der indonesischen Insel Java ist es ein wenig ruhiger geworden. Die Stärke der Eruption hat nachgelassen. Es steigen aber noch Aschewolken auf und es kann jeder Zeit zu einer neuen eruptiven Hochphase kommen. Der Hitzefluss hat nachgelassen, was darauf schließen lässt, dass im Krater weniger Lavaströme fließen.

Sinabung: der Dom wächst weiterhin, doch das Domwachstum scheint sich verlangsamt zu haben. Es treten nur sporadisch pyroklastische Ströme auf.

Ätna: Asche-Emission

Weitere Erdbeben am Ätna. © INGVGestern wurden vom Ätna auf Sizilien disperse Aschewolken emittiert. Zudem gab es Medienberichte über eine erhöhte Aktivität des Thermalgebietes Salinelle di Paterno (Videolink). Die Schlammquellen befinden sich an der Südbasis des Vulkans beim Ort Paterno. Es sind neue Gasaustritte und Schlammpools entstanden deren Aktivität als ungewöhnlich hoch beschrieben wird. Der Geologe Orazio Caruso sieht einen Zusammenhang zwischen der gesteigerten Aktivität des Thermalgebietes und Magmaaufstieg in der Tiefe. In der Vergangenheit steigerte sich die Aktivität des Thermalgebietes bevor eine neue eruptive Phase des Ätnas begann.

Wissenschaftler des INGV wollen Gasproben sammeln, um diese auf ihre Helium 13 Konzentration zu untersuchen. Ist diese hoch könnte das ein Indiz für bevorstehende eruptive Aktivität am Ätna sein.

In den letzten Tagen wurden auch weitere schwache Erdbeben am Ätna aufgezeichnet.

(Quellen: meridionews, thedayafterjournal)

Sizilien: Erdbebenschwarm

Schwarmbeben bei den Liparischen Inseln. © EMSC11 km vor der Küste der Insel Alicudi ereignete sich vor 3 Tagen ein kleiner Erdbebenschwarm. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 4,1 und lag in 12,2 km Tiefe. Alicudi ist die westlichste Insel der Liparischen Inseln und ist vulkanischen Ursprungs. Im Nordosten des Archipels liegt Stromboli. Die Karte zeigt auch leichte Erdbebentätigkeit unter der Ostflanke des Ätnas.

Fuego: erhöhte Aktivität

Der Vulkan in Guatemala heizt derzeit wieder auf und fördert einen 2 km langen Lavastrom der auf der Südostflanke durch den Canyon von  Las Lajas fließt. Zudem gehen Schuttlawinen ab und man fürchtet sich vor pyroklastischen Strömen. Explosionen aus dem Gipfelkrater fördern Vulkanasche bis in 4500 m Höhe.

Kongo: Erdbeben M 5,6

Die Lage des Hypozentrums am Kivu See. © EMSCIm Südwesten des Kivu-Sees in der Demokratischen Republik Kongo bebte die Erde gleich zwei Mal mit Magnituden von 5,6 und 5,5. Die Hypozentren der Beben lagen in ca. 10 km Tiefe. Es entstand großer Sachschaden und es gab mindestens 2 Tote und zahlreiche Verletzte. Besonders schlimm betroffen ist der Ort Kalehe.

Im Norden des Sees liegen die beiden aktiven Vulkane Nyamuragira und Nyiragongo. In deren Kratern brodeln derzeit Lavaseen. Obwohl die Erdbeben sehr wahrscheinlich nicht in direktem Zusammenhang mit dem Vulkanismus stand, könnten die Erdstöße das Verhalten der Vulkane beeinflussen.

Raung: weitere Flugbeeinträchtigungen

thermalsignal des Raung. © MODVOLCDer Vulkan im Osten Javas eruptiert weiterhin Vulkanasche. Gestern kam es wieder zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs auf Bali und zahlreiche Flüge fielen aus, oder hatten Verspätung. Heute eruptierte der Vulkan eine 5,5 km hohe Aschewolke, die in südöstlicher Richtung driftete. Wieder könnte der Flugverkehr auf Bali in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Auf Bildern des Thermalsatelliten MODIS sind in den letzten Tagen deutliche thermische Signale zu erkennen. Es wird wahrscheinlich nicht nur Vulkanasche ausgeworfen, sondern auch glühende Tephra und Lavaströme eruptiert.

Vulkane weltweit

Colima: der Vulkan in Mexiko kommt nicht zur Ruhe und förderte eine Aschewolke. Diese stieg ca. 3 km über den Krater auf.

Ibu: auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Ibu besonders aktiv. Es wird von über 100 strombolianische Eruptionen am Tag berichtet.

Karymsky: der daueraktive Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist außergewöhnlich munter und erzeugt täglich mehrere Aschewolken die bis zu 4 km hoch aufsteigen.

Raung: im Osten der indonesischen Insel Java ist weiterhin aktiv. Nachdem es vor wenigen Tagen noch so aussah als würde die Aktivität nachlassen, hat sie sich gestern wieder intensiviert. Vulkanasche beeinträchtigte den Flugverkehr über Bali. Glühende Tephra wurde 1500 m hoch eruptiert.

Sinabung: der Lavadom des Vulkans auf Sumatra wächst weiterhin. Gestern kam es zu einer Serie pyroklastischer Ströme.

Suwanose-jima: seit dem 29 Juli verzeichnet das VAAC Tokyo zahlreiche explosive Asche-Eruptionen des Vulkans im Süden des japanischen Archipels. Der Dauerbrenner Sakura-jima ist hingegen ungewöhnlich ruhig.

Piton Fourniase: Eruption stark rückläufig

LiveCam-bild vom 01.08.2015. Die Aktivität ist stark rückläufig. © OVPFIn den letzten 24 Stunden hat die Intensität der Eruption am Piton Fournaise stark abgenommen. Gestern Abend waren auf der LiveCam nur noch zwei aktive Schlot zu erkennen, von denen einer strombolianisch tätig war. Heute Morgen sieht man nicht einmal mehr Dampf aufsteigen.

Leider veröffentlicht das OVPF seine Daten nicht im Internet und es gibt keine Online-Seismik, so sind wir auf visuelle Beobachtungen via LiveCam angewiesen. Auf MODIS sieht man, dass die Lava gut 1/4 der Strecke bis zum Meer zurück gelegt hat, während in meinem Bericht auf NTV zu sehen war, wie Lava in den Ozean fließt. Dort hat man wahrscheinlich Bilder der Eruption von 2007 gezeigt!