Vor der Küste von Nicaragua hat sich ein schweres Seebeben der Magnitude 7,3 ereignet. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe, daher sind große Zerstörungen, oder ein Tsunami relativ unwahrscheinlich. Dennoch wurde mindestens 1 Todesopfer bestätigt. Das Beben dauerte lange und war in mehreren Ländern Mittelamerikas deutlich zu spüren. In Costa Rica wurde ein Beben M 5,3 registriert. In Mittelamerika gibt es zahlreiche Vulkane, die von dem Erdbeben wachgerüttelt werden könnte. Gestern wurde bereits der Zugang zum VulkanPoas gesperrt: es gab eine weitere phreatische Eruption.
Vor den Kermadec-Islands fand ein Seebeben der Magnitude 6,1 statt. Auch hier lag das Hypozentrum mit 30 km recht tief.
Der Winter hat im isländischen Hochland Einzug gehalten. Wolkenfreie Blicke auf die Holuhraun-Spalte sind selten. Die Eruption geht aber weiter. Das Lavafeld ist ca. 52 qkm groß. Die Seismik hat sich erhöht. Es wurden deutlich mehr Mikrobeben im Bereich des magmatischen Ganges registriert. Am Herdubreid ereignete sich in 8 km Tiefe ein Beben M 3,2. Es hängt wahrscheinlich mit der Magmaintrusion im Zusammenhang. Während der Nacht gab es unter dem Zentralvulkan keine Beben mit Magnituden größer als 3. Die Hypozentren der Mikrobeben lagen sehr flach. Das könnte darauf hindeuten, dass die Subsidenz des Calderabodens rückläufig ist.
Bardarbunga: der Vulkanausbruch geht weiter. Wolkenfreie Blicke auf die Holuhraun Spalte waren in der letzten Woche selten. Ein Video vom 10. Oktober zeigt, dass die Lavastrom-Aktivität anhält. Die Krater Baugur und Baugsbörn sind miteinander verschmolzen. In ihnen hat sich ein länglicher Lavasee gebildet aus dessen Nordende die Lavaströme fließen. Die seismische Aktivität unter dem Zentralvulkan ist wieder etwas angestiegen. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 21 Beben mit einer Magnitude größer als 3. Das Stärkste schaffte es heute Morgen auf 5,2. Auch am Vulkan Katla ereignete sich ein Beben der Magnitude 3,4.
Copahue: der Vulkan in Chile eruptierte gestern eine Aschewolke. Copahue heißt in der Sprache der Ureinwohner „Ort des Schwefels. Am Fuß des 2997 m hohen Stratovulkans gibt es Thermalquelle, die 16 g Schwefel pro Liter Wasser enthalten.
Mayon: auf den Philippinen geht die Angst vor eine großen Ausbruch des Vulkans um. Gestern quoll wieder Lava aus dem Dom. Sie floss ca. 350 m auf der Südflanke hinab. Der Lavadom wächst nur langsam und die seismische Tätigkeit ist relativ schwach. Ein großer Ausbruch wird wohl noch etwas auf sich warten lassen.
Die Liparischen Inseln wurden von einem Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Das Epizentrum lag westlich der Hauptinsel Lipari. Das Beben war auf den Inseln und an der Küste Siziliens deutlich zu spüren. Besonders in Messina fürchteten viele Menschen ein katastrophales Erdbeben und übernachteten im Freien.
Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen, oder verstärken. Auf Stromboli fließt weiter Lava über die Sciara del Fuocco. Meiner Meinung nach hat sich die Aktivität verstärkt. Derzeit fließen 2 Lava-Arme über die Feuerrutsche. Dem Beginn der aktuellen Phase mit Lavaströmen war ebenfalls ein ähnlich starkes Erdbeben vorangegangen. Allerdings lag dieses Beben direkt auf Stromboli.
Ätna: in den letzten Tagen wurde sporadische Aktivität vom NSEC gemeldet. Die tief sitzenden strombolianischen Eruptionen werden langsam stärker und auf der LiveCam sind gelegentlich kleine Asche-Dampf-Wolken zu beobachten. Es würde mich nicht überraschen, wenn wir in den nächsten Tagen wieder eine neue paroxysmale Phase erleben würden. Oft sind strombolianische Eruptionen das Vorspiel zu den Paroxysmen. Diese Ausbruchsart ist in den letzten Jahren die Häufigste am Ätna.
Bardarbunga: die Eruption geht weiter. Schlechtes Wetter behindern visuelle Beobachtungen. Die Zahl der starken Beben unter dem Zentralvulkan war in den letzten 24 Stunden etwas geringer, dennoch ereignete sich ein starkes Beben der Magnitude 5,0.
Ontake-san: in den letzten 48 Stunden registrierte das VAAC Tokyo 6 Eruptionen des Vulkans. Starke Regenfälle durch Taifun Phanfone verursachen eine große Lahar-Gefahr. Diese Schlammströme haben ein hohes Gefahrenpotenzial.
Poas: der Vulkan in Costa Rica meldete sich mit einer phreatischen Eruption in seinem Kratersee zu Wort. In den letzten Wochen ereigneten sich solche kurzweiligen Explosionen öfters.
Sinabung: am Vulkan auf Sumatra gehen wieder vermehrt pyroklastische Ströme ab. Diese fließen bis zu 4,5 km weit. Aschewolken steigen bis zu 3 km hoch auf. Noch gefährden sie keine Dörfer, allerdings wurden bei der Eruptionsphase Anfang des Jahres einige Ortschaften aufgegeben, die jetzt ansonsten evakuiert werden müssten.
Stromboli: es fließt weiterhin Lava über die Sciara del Fuoco. Derzeit sind auf der ThermalCam 2 Lava-Arme zu sehen. Sie fließen wieder weiter im westlichen Bereich der Feuerrutsche.
Ätna: heute wurden vom „Neuen Südostkrater“ Explosionsgeräusche gemeldet. Zu sehen war nichts, da sich der Gipfel in Wolken hüllte. Der Tremor ist auch noch unauffällig, allerdings ereigneten sich in den letzten Tagen mehrere Erdbeben im Osten des Vulkans. Diese Beben könnten mit Magmaaufstieg assoziiert sein.
Bardarbunga: die Eruption geht weiter, ebenso die seismische Aktivität unter dem Zentralvulkan. Dort ereigneten sich heute u.a. 2 mittelstarke Erdbeben der Magnituden 5,5 und 5,0. Allein durch diese Beben sackte der Calderaboden um mehr als 60 cm ab.
Erstmals seit Beginn der Ebola-Epidemie in Westafrika, hat sich eine Person in Europa angesteckt. Bei der Person handelt es sich um eine Krankenschwester, die einen Ebola-Patienten in einem Krankenhaus in Madrid (Spanien) pflegte. Der erste Ebola-Patient war ein spanischer Priester, der aus Westafrika zur Behandlung in Madrid eingeflogen wurde. Die Krankenschwester infizierte sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Das Dramatische an dieser Situation ist, dass die Krankenschwester Urlaub hatte, als sie bereits infiziert war. Obwohl sie seit 5 Tagen Symptome der Krankheit zeigte, wurde sie erst jetzt in ein Krankenhaus eingewiesen und auf der Isolierstation behandelt.
Bereits letzte Woche wurde ein Ebola-Fall in den USA bekannt. Ein bereits infizierter Mann aus Liberia reiste in den USA ein. Auch sein Fall wurde nicht richtig Diagnostiziert. Er wurde erst 4 Tage nach Ausbruch der Krankheit im Krankenhaus eingewiesen. Bei einem ersten Besuch im Krankenhaus teilte er einer Krankenschwester mit, dass er aus Westafrika kommt. Trotzdem wurde er mit Antibiotika nach Hause geschickt. Er erbrach sich vor der Haustür und kollabierte fast. Er lag tagelang schwitzend mit Fieber im Bett bei seiner Freundin. Nach bekannt werden des Falls, entsorgte die Gesundheitsbehörde die infektiöse Bettwäsche nicht, sondern ließ sie bei der Frau in der Wohnung zurück. Bei seiner Einreise verschwieg er, dass er in seiner Heimat Kontakt zu Ebola-Patienten hatte. Kurzum: diese Pannenserie attestiert den Behörden Unfähigkeit und Selbstüberschätzung!
Die beiden aktuellen Fälle verdeutlichen wie unkalkulierbar Naturkatastrophen und menschliches Verhalten sind.
Wenn wir mit hoher Wahrscheinlichkeit vermeiden möchten, dass sich das Ebola-Virus weiter ausbreitet, wird das nur mit rigorosen Maßnahmen zu erreichen sein, die wir natürlich nicht als human empfinden: Menschen aus Ebola-Gebieten dürften nur nach einer 4 wöchigen Quarantäne einreisen. Ebola-Patienten dürften nicht einreisen und müssten vor Ort behandelt werden. Natürlich gilt es die betroffenen Länder in Westafrika schnell und wirksam finanziell und materiell zu unterstützen.
Seit Mitternacht ereigneten sich unter dem Zentralvulkan Bardarbunga 9 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das Stärkste brachte es auf 5,0. Die Absenkung der Caldera hält weiterhin an. Konstant ist auch die Eruption an der Holuhraun-Spalte. Stürmisches Wetter erschwert die Beobachtung des Vulkanausbruches.
Update 06.10.2014: Die Zahl der Erdbeben mit Magnituden größer als 3 ist, für den Zeitraum der letzten 48 Stunden, auf 36 gestiegen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5.
Originalmeldung: Während die Eruption an der Holuhraun-Spalte unverändert weiter geht, stellt sich die Frage was mit dem Zentralvulkan passieren wird? Seit gestern ist die Anzahl der Erdbeben mit Magnituden über 3 gestiegen. Seit Mitternacht gab es 12 dieser stärkeren Erdbeben und in den letzten 48 Stunden waren es 30. Das Stärkste schaffte M 4,8. Interessant ist, dass sich die Hypozentren dieser Beben auf 2 unterschiedliche Tiefen-Niveaus verteilen: ein Cluster liegt in Tiefen oberhalb von 5 km, ein Anderer zwischen 7-8 km Tiefe. Dort wird der Abfluss des magmatischen Ganges vermutet. Diese Beben stehen wahrscheinlich direkt mit Magmabewegungen im Zusammenhang. Die flacheren Erdbeben kommen durch das Absinken des Caldera-Bodens zustande. Die Subsidenz hält unvermindert an.
Nach wie vor besteht die Möglichkeit, dass es zu einer explosiven Eruption des Bardarbunga kommt. Durch die Subsidenz könnte Magma nach oben gedrückt werden. Das Magma würde vermutlich durch die Schwächezone am NE-Rand der Caldera aufsteigen, in der die meisten Erdbeben stattfinden. Sollte es zuvor zu einer effusiven Eruption unter dem Eis kommen, könnte Schmelzwasser durch Risse bis zur Magmakammer gelangen und dort phreatische Explosionen verursachen. Es ist auch möglich, dass sich der Chemismus der Restschmelze ändert. Solche Restschmelzen sind zähflüssiger und gasreicher als das basaltische Magma, das derzeit an der Holurhaun-Spalte austritt. Durch weitere Druckentlastung könnte das Gas explosionsartig entweichen und eine entsprechend starke Eruption verursachen.