Starkes Erdbeben Mw 6,1 erschüttert Aleuten

Erdbeben bei den Aleuten könnte Vulkanausbruch beeinflussen

Datum 21.12.2023 | Zeit: 14:55:56 UTC | Lokation: 51.363 ; -175.319 | Tiefe: 10 km | Mw 6,1

Gestern Nachmittag manifestierte sich bei den Aleuten ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Die Tiefe des Hypozentrums wurde beim GFZ mit 10 km angegeben. Das Epizentrum wurde 655 km südwestlich von Unalaska verortet. Genauer betrachtet befand es sich in dem Teil der Inselkette, der als Andreanof Islands bekannt ist. Hier gibt es mehrere aktive Vulkane wie Bobrof, Great Sitkin, Kasatochi und Tanaga, die unter Beobachtung vom AVO stehen. Aktuell ist nur der Great Sitkin in Eruption begriffen. Seine Aktivität könnte von dem Erdstoß beeinflusst werden. Zudem gab es 2 Nachbeben mit Magnituden über 5.

Die Vulkanausbrüche und Erdbeben der vulkanischen Inselkette der Aleuten haben einen gemeinsamen Ursprung, der in der Subduktion der Pazifischen Platte unter die des Nordamerikanischen Kontinents zu suchen ist. Die Subduktion findet entlang des sogenannten Aleutengrabens statt, einer Tiefessrinne, die bis zu 7822 m tief und 3200 km lang ist. So manifestierte sich das aktuelle Erdbeben wenige Kilometer hinter dem Aleutengraben an einem Stück abgetauchter Ozeankruste, die sich am Kontinent verkeilt hatte. Die Vulkaninseln liegen gut 150 km hinter dem Tiefseegraben und entstanden aus der Schmelze, die sich infolge der Subduktion durch partielles Schmelzen der abgetauchten Ozeanplatte bildete. Im Prinzip handelt es sich bei der Vulkankette also um recycelte Ozeankruste.

Great Sitkin ist der augenblicklich aktivste Vulkan der Andreanof Islands und ist überwiegend effusiv tätig. Das AVO beschrieb gestern einen langsam voranschreitenden Lavastrom, der innerhalb der Caldera des Vulkans fließt. Da es aber auch zu explosiven Eruptionen kommen kann, die dann den Luftverkehr gefährden, steht der VONA-Alarmstauts auf „Orange“.

Die Aleuten sind eine vulkanische Inselkette im Nordpazifik, die sich über etwa 1.600 Kilometer von der Südwestspitze Alaskas bis zur Halbinsel Kamtschatka in Russland erstreckt. Diese Region ist Teil des sogenannten Pazifischen Feuerrings, einer der seismisch aktivsten Zonen der Erde.