Sakurajima: vulkanisches Gewitter

Nach mehreren Tagen ohne größere Eruptionen, dafür aber mit Rotglut im Krater, eruptierte Sakurajima letzte Nacht wieder. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Mindestens eine der Eruptionen war so kraftvoll, dass ein vulkanisches Gewitter generiert wurde. In der Aschewolke zuckten zahlreich Blitze. Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus. Sakurajima liegt auf der japanischen Insel Kyushu und nur ein paar Kilometer vom Flughafen Kagoshima entfernt. Nicht selten führt der Anflug nahe am Vulkan vorbei. Die Flugzeuge fliegen dann durch Bereiche in denen sich Vulkanasche in der Luft befindet.

Ätna in guter Form

Der Ätna auf Sizilien ist gerade in bester Form und emittiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 246 MW. Damit erreicht der Vulkane einen neuen Rekordwert für dieses Jahr. Einzig zu Beginn der Eruptionen im September 2019 wurde mehr Wärme abgestrahlt. Der Lava-Ausstoß hat sich merklich gesteigert. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Zentralkrater. Bemerkenswert ist auch die Dampffahne, die von einer Fumarole auf dem Kraterrand der Bocca Nuova ausgeht. Entweder herrschten zum Zeitpunkt der Aufnahme besondere atmosphärische Bedingungen, die die normalen Gase sichtbar machten, oder es wurden tatsächlich mehr Gase ausgestoßen als sonst. Aktuell ist auf der Thermalcam eine Wärmeanomalie am Neuen Südostkrater zu sehen. der Krater könnte bald in das Eruptionsgeschehen eingreifen.

Ibu eruptiert Aschewolke

Der Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera stieß eine Aschewolke aus, die biz zu 2100 m hoch aufstieg. Im Krater des daueraktiven Vulkans wächst ein Lavadom. Fotograf Martin Rietze verbrachte die letzte Woche dort und wird uns in den nächsten Tagen bestimmt wieder mit eindrucksvollen Fotos versorgen.

Thorbjörn: weitere Erdbeben

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel gehen die Erdbeben am Vulkan Thorbjörn weiter. IMO registrierte in der Nacht gut 30 Beben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,5 und lag in 5,2 km Tiefe. Eine Serie schwächerer Erschütterungen manifestierten sich nahe der Oberfläche. Ich gehe davon aus, dass die Beben im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund standen und stehen.

Ätna feuert aus 2 Rohren

Der Ätna auf Sizilien steht weiterhin im Fokus der Berichterstattung. Auch wenn uns derzeit keine Nahaufnahmen mehr erreichen, sind einige interessante Bilder im Umlauf, die aus der Ferne geschossen wurden. Besonders erwähnenswert ist der Umstand, dass der Intrakraterkegel der Voragine mittlerweile 2 potente Schlote aufweist, aus dem strombolianische Eruptionen stattfinden. Diese sind aus großer Distanz sichtbar.

Unser Vereinsmitglied Jochen Felkl sichtete heute per LiveCam einen jener seltenen Dampfringe, die immer wieder spektakulär anzusehen sind. Wie genau sie entstehen ist noch nicht geklärt, allerdings gibt es einige Erklärungsversuche.

Tremor und Thermalstrahlung sind weiterhin überdurchschnittlich. Am Freitag wurden im Bereich des Vulkans 13 schwache Erdbeben registriert. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 2,5 und lag in 12 km Tiefe.

Campi Flegrei: Seismik steigt wieder

In den letzten Monaten stand der italienische Calderavulkan häufiger in den Schlagzeilen, bis im Februar auf einmal kaum noch Erdbeben registriert wurden. Das scheint sich jetzt wieder zu ändern: seit dem 7 März gibt es eine Zunahme der Erdbebentätigkeit zu beobachten. Wahrscheinlich ist die seismische Aktivität gepaart mit Inflation des Magmenkörpers unter der Caldera.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

In Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv und eruptiert Aschewolken. Diese steigen bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Die Intensität der thermischen Anomalie ist rückläufig.

Nevado del Ruiz weiterhin aktiv

Auch der Nevado del Ruiz in Kolumbien gibt Rauchzeichen von sich und eruptiert Vulkanasche. Sie erreicht eine Höhe von gut 5700 m über dem Meeresspiegel. Sporadisch wird eine schwache thermische Strahlung festgestellt.

Taal-Caldera: Seismik fluktuiert

Unter dem philippinischen Taal-Vulkan gibt es weiterhin seismische Tätigkeit, die immer wieder fluktuiert. Während vorgestern 14 vulkanisch bedingte Erdbeben unter dem Vulkan detektiert wurden, waren es gestern 22 Erschütterungen. Dampfwolken steigen bis zu 100 m hoch auf. Der Alarmstatus bleibt auf „2“. PHILVOLCS warnt, dass es jederzeit zu phreatischen Eruptionen kommen könnte.

Ätna am 14. März

Der Ätna auf Sizilien lässt sich von der Corona-Pandemie nicht weiter beeindrucken und geht seinem Tagesgeschäft nach: der Tremor ist erhöht und MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 105 MW. Die thermische Anomalie spiegelt sich sehr gut in einer Infrarot-Aufnahme des Sentinel-Satelliten wieder: man erkennt eine ausgeprägte Anomalie im Zentralkrater. Sie wird von einem Lavastrom verursacht, der dem Intrakraterkegel der Voragine entspringt. Darüber hinaus gibt es eine thermische Anomalie im Nordostkrater, sowie eine kleinere Wärmesignatur im Neuen Südostkrater.

Nahaufnahmen des Geschehens erreichen uns nicht, denn auch auf Sizilien herrscht praktisch Ausgangssperre aufgrund des Corona-Virus. Seltsame Zeiten in denen wir leben!

Aso-san mit Aschewolken

In Japan dominiert gerade der Aso das vulkanische Geschehen des Inselstaates. Das VAAC Tokio registrierte seit gestern 7 Eruptionen des Vulkans. Asche steigt bis zu 1800 m ü.N.N. auf. Vom Sakurajima liegen keine Meldungen vor, aber auf der LiveCam sieht man sehr wohl Kraterglühen und kleinere Aschewolken aufsteigen.

Kadovar eruptiert Vulkanasche

Der entlegene Inselvulkan Kadovar liegt in der Bismarcksee vor Papua Neuguinea. Seit 2 Tagen eruptiert er wieder Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m über dem Meerespiegel aufsteigen.

Anak Krakatau: Seismik erhöht

Am indonesischen Inselvulkan Anak Krakatau hat wieder einmal eine Phase erhöhter Seismik begonnen. Diese Phasen enden für gewöhnlich in einer Serie phreatischer Eruptionen, wie man an dem Histogramm gut erkennen kann. Das VSI registrierte innerhalb von 6 Stunden 7 Erdbeben niedriger Frequenz, die auf Fluidbewegungen hindeuteten. Außerdem gab es stärkere Dampfexhalationen, die seismische Signale mit einer Amplitude von 11 mm und einer Dauer von bis zu 87 Sekunden erzeugen. Die Livecam wurde leider umgestellt und wirkt an ihrem jetzigen Standpunkt deplatziert.

Semeru weiter aktiv

Auf der indonesischen Insel Java ist der Semeru weiterhin aktiv. Er emittiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 124 MW. Innerhalb von 6 Stunden gingen 3 Schuttlawinen ab, die seismische Signale erzeugten. Sie dauerten bis zu 80 Sekunden und hatten Amplituden von 2 mm.

Sakurajima eruptierte am 11. März

In Japan gab es eine erneute Eruption des Vulkans Sakurajima, die größer war als die alltäglichen Vulkanausbrüche. Laut VAAC Tokio erreichte die Asche eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund der Videoaufnahmen gehe ich allerdings von gut 2800 m aus. Wieder war es der Krater Minami-dake, der den Ausbruch erzeugte. Der Showa-dake bleibt ruhig. Vor 2 Tagen registrierte MIROWA eine schwache thermische Anomalie. Wärmestrahung emittiert der Sakurajima nur selten, da er nur wenig glühendes Material fördert. Die seismische Tätigkeit der letzten Tage war gering. Entsprechende Diagramme findet ihr bei den Live-Daten.

Ätna: Hohe Thermalstrahlung

Am Ätna auf Sizilien geht es heute heiß her: MIROVA verzeichnet eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 168 MW. Vergleichbare Werte wurden in den vergangenen Monaten nur selten erreicht. Der Lavastrom, der aus der Flanke des Intrakraterkegels der Voragine entspringt, scheint wieder stärker geworden zu sein. Zeitgleich mit der erhöhten effusiven Tätigkeit fällt der Tremor etwas. Das LGS registrierte seit dem 6. März keine Infraschall-Ereignisse mehr. Dennoch gibt es Videos und Fotos, die weitere strombolianische Eruptionen zeigen. Aufgrund der Reisebeschränkungen, die wegen dem Coronavirus verhängt wurden, gehört der Vulkan den Sizilianern alleine: meine Reisepläne für den nächsten Vollmond habe ich zwangsläufig auf Eis gelegt.

Klyuchevskoy: Aschewolke auf 6000 m

Am Klyuchevskoy auf Kamtschatka stieg eine Aschewolke bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Aufgrund von dichter Bewölkung liegen keine Daten zur Wärmestrahlung vor. In der 1. Märzwoche gab es eine ausgeprägte Wärme-Anomalie.

Ubinas: Krater vergrößerte sich

Der Ubinas in Peru bekam Besuch von einer Drohne der örtlichen Vulkanologen. Sie steuerten die Drohne über den Krater und konnten einige Veränderungen beobachten. So vergrößerte sich der Krater und hat nun einen Durchmesser von gut 300 m. Zudem wurde berichtet, dass letzte Woche Dienstag ein Lahar abging. Im Februar gab es eine Phase erhöhter Seismik unter dem Vulkan und es wurden ca. 170 schwache Erdstöße registriert.

Ätna: Tremor hoch

Der Tremor am Ätna ist in den letzten Tagen etwas gestiegen und befindet sich wieder im roten Bereich. Mirova registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 57 MW. Die Lavaströme sind weiter aktiv. Auf einer Karte des INGV werden sie allerdings etwas schmaler dargestellt, als in der Vorwoche. Es werden nach wie vor schwache Erdbeben unter dem Valle del Bove registriert, doch ihre Anzahl ist rückläufig.

Der wachsende Intrakraterkegel in der Voragine schickt sich an, den neuen Gipfel des Vulkans zu bilden. In diesem Sinne schrieb Dr. Boris Behncke gestern über die tatsächliche Höhe des Vulkans. In vielen Medien wird ein veralteter Wert von 3350 m angegeben Dieser Wert wurde vor gut 40 Jahren ermittelt. Doch der Zahn der Zeit nagt auch an Vulkanen und so ist der Ätna tatsächlich geschrumpft: die bis dato höchste Stelle findet sich am südwestlichen Rand des Nordostkraters. Aktuell hat er eine Höhe von 3320 m. Mehrere Kollaps-Ereignisse schrumpften den Kegel. Die letzten Abbrüche fanden im Februar 2019 statt. Gewachsen ist der Ätna nur im Bereich des Neuen Südostkraters, der in den letzten Jahren zu einem wahren „Monster“ heranwuchs. Trotzdem ist er noch ein wenig niedriger als der Nordostkrater. Die Vulkanologen des INGV wollen bei schönerem Wetter wieder auf den Zentralkrater steigen und neue Höhenmessungen vornehmen. Vielleicht hat der Vulkan dann bereits einen neuen Gipfel mit einer Höhe von mindestens 3321 m.

Stromboli: Aktivität fluktuiert

Am Stromboli fluktuiert die Aktivität: vorgestern verstärkten sich die explosiven Eruptionen wieder und das LGS berichtete von einer hohen Anzahl strombolianischer Eruptionen, die zum Teil einen akustischen Druck von 2 bar erzeugten. Man registrierte 130 Explosionen. Gestern sah die Sache schon wieder ganz anders aus: der Explosionsdruck betrug im Schnitt nur noch 0,5 bar und es wurden 98 Strombolianer gezählt. Heute verzeichnet MIROVA eine Wärmesignatur mit einer Leistung von 12 MW. Das spricht dafür, dass die explosive Aktivität heute wieder überdurchschnittlich ist und größere Mengen glühender Tephra gefördert werden.

Semeru mit weiterer Aktivität

Der Semeru auf Java förderte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4500 m aufstieg. Das geht aus einer Meldung des VAACs hervor. Die Aschewolke stellte aber nur eine geringe Gefahr für den Flugverkehr dar. Das VSI registrierte 2 seismische Eruptionssignale. Sie dauerten zwischen 25 und 70 Sekunden und hatten Amplituden zwischen 10 und 20 mm. Zudem wurden 4 Signale detektiert, die von abgehenden Schuttlawinen zeugten. Zwei dieser Lawinen mauserten sich scheinbar zu kleinen pyroklastischen Strömen mit einer Gleitfläche zwischen 300 und 750 m. Die gesteigerte Aktivität dürfte mit Domwachstum einhergehen. Berichte darüber stehen allerdings aus.

Ätna: Strombolianische Eruptionen

Die strombolianischen Eruptionen aus dem Intrakraterkegel der Voragine gehen weiter. Da die Spitze des Kegels fast den Kraterrand überragt, sind die Eruptionen gut sichtbar. Die Tephra wird mehrere hundert Meter hoch ausgeworfen. Gestern Abend war der Himmel über dem Vulkan relativ wolkenfrei und der Mond illuminierte den Feuerberg. Daher waren mehrere einheimische Fotografen am Vulkan unterwegs und fingen seine Schönheit ein. Viele Bilder findet ihr in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“. An dieser Stelle ein Video von Dr. Boris Behncke.

Ätna: Intrakraterkegel wächst

Am italienischen Vulkan Ätna gehen die Eruptionen weiter. Ort des Geschehens ist der neu entstandene Intrakraterkegel in der Voragine. Strombolianische Eruptionen lassen ihn weiter wachsen. Laut Aussage von Dr. Boris Behncke fehlen noch ca. 10 m Höhenzuwachs um ihn zum höchsten Punkt des Vulkans zu machen. Das LGS registrierte gestern wieder eine hohe Anzahl an Infraschall-Ereignissen, die auf rege strombolianische Aktivität hindeuten. Fotos zeigen Nachts einen rot illuminierten Nachthimmel über den Zentralkrater. MIROVA registriert immer wieder eine moderate Thermalstrahlung und auf Sentinel-Satellitenfotos ist eine ausgeprägte thermische Anomalie zu erkennen. Sie kommt von dem Lavastrom, der sich aus der Flanke des neuen Kegels in Richtung Bocca Nuova ergießt.

Stromboli: Verlagerung der Aktivität

Das LGS berichtete gestern, dass sich am Vortag die Aktivität von den Schloten im nordöstlichen Kratersektor in den Südwestlichen verlagerte. Im Laufe des Tages muss sich dann ein erneuter Wechsel ereignet haben, denn auf Screenshots erkennt man sehr schön die Explosionen aus dem nordöstlichen Kraterbereich. Sie warfen wieder verhältnismäßig viele Schlacken aus, die auf der Sciara del Fuoco landeten und dort Schuttlawinen verursachten. Der Aktivitätsindex steht auf medium.

Klyuchevskoy: Anhaltende Eruptionen

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Kyluchevskoy weiter aktiv. Das VAAC Tokyo brachte mehrere VONA-Warnungen heraus, nach denen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 6700 m ü.N.N. aufsteigt. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „orange“.

Island: Weitere Erdbeben auf Reykjanes

Die Reykjanes-Halbinsel kommt nicht zur Ruhe. Es ereignen sich immer noch zahlreiche schwache Erdbeben bei Reykjanestá. Die Vulkanklippen liegen an der Südwestspitze der Halbinsel und gehören zum Reykjanes Vulkan. Dieser liegt genau auf der Stelle, an der der Mittelatlantische Rücken auf Land trifft. Die meisten Hypozentren wurden in Tiefen um 5 km lokalisiert. In den letzten 48 Stunden wurden 416 Erschütterungen detektiert.

Semeru: Zunahme der Aktivität

In den letzten Tagen nahm die Aktivität am indonesischen Vulkan Semeru zu. Zunächst begann die Seismik zu steigen, kurz darauf folgte eine Steigerung der vulkanischen Aktivität. Der Dom wächst stärker und es gehen Schuttlawinen und kleinere pyroklastische Ströme ab. Zudem scheint es schwache strombolianische Explosionen zu geben. Das VSI zeichnete gestern 23 seismische Signale auf, die auf Eruptionen hindeuteten. Die Beben erzeugten Amplituden zwischen 11 und 25 mm und dauerten bis zu 200 Sekunden. Ein pyroklastischer Strom hatte eine Länge von 2250 m und legte diese Strecke in 540 Sekunden zurück. Es wurde harmonischer Tremor registriert, der direkt im Zusammenhang mit Magmenbewegungen stand. Bereits Mitte Februar gab es eine Phase erhöhter Seismik.

Der Semeru ist der höchste aktive Vulkan auf Java und liegt am Rand der Tengger-Caldera, in der der Vulkan Bromo liegt.

Ätna: Aktivität hält an

Die ejektive- und effusive Aktivität am Ätna geht weiter, wobei derzeit der Schwerpunkt auf effusive Tätigkeit zu liegen scheint. Es werden relativ selten Infraschall-Signale registriert, die auf explosive Eruptionen hindeuten. Dafür gibt es ein thermische Signal mit einer Leistung von 27 MW. Das INGV schreibt in seinem wöchentlichen Bulletin von moderaten Tremor und unauffälliger Deformation. Das spricht dafür, dass sich Förderrate und Magmenaufstieg in etwa die Waage halten. Allerdings wird nur vergleichsweise wenig Schmelze eruptiert. Die Karte zeigt die Lavaströme im Zentralkrater: die Bocca Nuova ist noch weit davon entfernt aufgefüllt zu werden. Dafür ist aber das Helium-Isotopenverhältnis erhöht. Normalerweise verschiebt sich das Verhältnis der Helium-Isotope in vulkanischen Gasen, wenn Magma aufsteigt. Oft ist es sogar ein erstes Indiz für Magmenaufstieg aus großer Tiefe. Im Falle des Ätnas ist es aber kein Geheimnis, dass der obere Magmenkörper gut gefüllt ist.

Island: Erdbeben M 3,2

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel bebte es gestern mit einer Magnitude von 3,2. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich im Vulkansystem von Krýsuvík. Auch an der Südwestspitze der Halbinsel gab es einige schwache Beben.

Ätna: Hohe Thermalstrahlung

Heute wird am Ätna auf Sizilien eine hohe Thermalstrahlung registriert. MIROVA gibt eine Leistung von 160 MW an. Das ist einer der höchsten Werte in diesem Jahr. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man 3 thermische Anomalien: Die Größte geht nach wie vor vom Lavastrom aus, der aus dem Intrakraterkegel der Voragine in die Bocca Nuova fließt. Eine weitere Anomalie erkennt man im Nordostkrater. Neu hinzugekommen ist ein Hotspot im Neuen Südostkrater. Hier ist es der Sattelvent der heiß geworden ist. Dieser Förderschlot befindet sich auf dem Sattel, der den Südostkrater mit dem Neuen Südostkrater verbindet. Zuletzt wurden hier sporadische Ascheeruptionen beobachtet.

Wie lange die Eruption noch stabil bleibt ist ungewiss. Momentan gibt es keine Indizien für eine kurzfristige Änderung der Situation. Derweilen wird der Intrakraterkegel immer größer und der Lavastrom füllt die Bocca Nuova langsam auf. Tremor und Seismik sind unverändert leicht erhöht.

Liparische Insel: Erhöhte Seismik

Nördlich von Sizilien und dem Ätna liegen die 7 Liparischen Inseln, zu denen auch die Inselvulkane Stromboli und Vulcano gehören. Nun ereigneten sich südlich der Insel Filicudi mehrere moderate Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,2 und lag in 15 km Tiefe. Von Interesse ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,7, der sich südlich vom Stromboli manifestierte. Hier lag das Hypozentrum in 233 km Tiefe. Die Erschütterung wird in direktem Zusammenhang mit Subduktionsprozessen liegen, denn für gewöhnlich finden Erdbeben in so großer Tiefe an Gesteinsplatten statt, die bis in den Erdmantel abgetaucht sind und trotz der großen Hitze noch nicht plastisch geworden sind. Der Vulkan selbst ist derzeit verhältnismäßig still. Der Aktivitätsindex wurde auf „medium“ reduziert. Gestern wurden 93 strombolianische Eruptionen festgestellt, deren Intensitäten dem langjährigen Mittel entsprachen.

Island: Weitere Schwarmbeben

Die isländische Reykjanes-Halbinsel wird von weiteren Schwarmbeben erschüttert. Neben den bekannten Clustern bei Reykjanestá und Thorsbjörn (Grindavik) gesellte sich ein weitere Cluster bei Krýsuvík hinzu. Unter diesem Vulkansystem bebte es auch schon in der Vergangenheit öfters. Bisher ist nicht klar, ob die Beben tektonischen Ursprungs sind, oder ebenfalls von aufsteigendem Magma verursacht werden. Im gesamten Gebiet der Reykjanes-Halbinsel bebte es in den letzten 48 Stunden 101 Mal. Alle Beben waren kleiner als M 3,0.