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Alaid: Eruption des Kurilen-Vulkans

Der Kurilen Vulkan Alaid erzeugte gestern seine erste Eruption des Jahres. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 Metern und brachte eine entsprechende Warnung für den Flugverkehr heraus.

Der 2339 m hohe Feuerberg ist der höchste und nördlichste Vulkan der Kurilen und befindet sich auf der Insel Atlassow, die eigentlich nur aus dem Vulkan besteht. Sie liegt vor der Südspitze der Halbinsel Kamtschatka. Die letzte vergleichbare Eruption ereignete sich im August letzten Jahres. Der letzte große Ausbruch fand 1981 statt. Damals wurden große Mengen Tephra ausgestoßen. Unklar ist, ob die aktuelle Eruption das Vorspiel zu einem größeren Ausbruch ist. Weitere Daten über den Zustand des Vulkans liegen nicht vor.

Anak Krakatau mit phreatischer Eruption

Das VSI meldete gestern eine weitere phreatische Eruption des Anak Krakataus im Sunda-Strait. Eine Aschewolke konnte nicht beobachtet werden, aber ein seismisches Signal mit einer Dauer von 185 Sekunden. Die Maximalamplitude betrug 45 mm.

Karangetang eruptierte Aschewolke

Die Vulkan auf der indonesischen Insel Siau eruptierte gestern eine Aschewolke, die eine Höhe von 2700 m erreichte. Sie stand im Zusammenhang mit der -seit Monaten anhaltenden- Eruption. Zudem wurden 60 seismische Signale von Steinschlägen und Schuttlawinen aufgezeichnet. Der Tremor hatte eine Durchschnittsamplitude von 1 mm.

Stromboli mit zahlreichen Explosionen

Die Zahl der Eruptionen am Stromboli steigerte sich gestern. LiveCam-Beobachter berichten von schnell aufeinanderfolgenden Eruptionen in den Abendstunden. Das LGS registrierte 30 VLP-Ereignisse pro Stunde. Der Schalldruck der Eruptionen wird als hoch bezeichnet. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg von 74 Tonnen auf 151 Tonnen am Tag. Der Aktivitätsindex steht weiterhin auf hoch.

Ätna: Tremor rückläufig

Der Tremor am Ätna ist wieder deutlich zurückgegangen und momentan sieht es so aus, als würde er auf leicht erhöhten Niveau bleiben. Strombolianische Eruptionen finden nicht mehr statt. Doch ganz so still scheint es nicht zu sein: Das LGS erhöhte die automatisierte Vorwarnstufe von „gelb“ auf „orange“. Weitere Eruptionen können nicht ausgeschlossen werden.

Anak Krakatau eruptierte

Heute gab es wieder mal eine Eruption aus dem Kratersee des Anak Krakataus. Die Explosion förderte eine Wolke aus dichter Asche und Schlamm. Die Eruptionswolke stieg gut 200 m hoch auf und wurde nicht von den Satelliten detektiert. Dafür lieferte aber VSI seismische Daten zum Ausbruch: die Eruption dauerte 2 Minuten 47 Sekunden und hatte eine Maximalamplitude von 42 mm. Die Eruption ereignete sich um 10:10 Uhr WIB. Die Erdbebentätigkeit war erhöht und es soll 16 vulkanisch bedingte Erschütterungen gegeben haben. In einem Medienbericht ist sogar von 3 explosiven Ausbrüchen in den letzten 24 Stunden die Rede. MIROVA registriert eine leichte thermische Anomalie mit einer Leistung von 4 MW. Bereits vor 2 Tagen steigerte sich die seismische Tätigkeit etwas. Es sieht so aus, als würde sich wieder Magma im Reservoir unter dem Vulkan sammeln.

Karangetang weiterhin aktiv

Ebenfalls in Indonesien liegt der Vulkan Karangetang. Er ist seit Anfang des Jahres aktiv. In einem der beiden Gipfelkrater wächst ein Lavadom. Von ihm gehen glühende Schuttlawinen und sporadisch Lavaströme ab. Vorgestern wurden 83 seismische Signale aufgefangen, die von abgehenden Schuttlawinen und Steinschlägen ausgelöst wurden. Zudem gab es 7 vulkanotektonische Erdbeben. Sie zeugen davon, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen.

Ätna mit Aschephase

Nachdem die Aktivität am Ätna gestern Abend abgenommen hatte und auch heute Morgen gering war, gab es wenig später eine erneute Phase mit verstärktem Asche-Ausstoß. Während sich der Tremor auf der Grafik des INGV wie gewohnt auf mittlerem Niveau seitwärts bewegte, zeigte das Seismogramm des Instituts LGS wilde Ausschläge. Heute Nachmittag beruhigte sich der Vulkan wieder und schickt nur gelegentliche Aschewolken gen Himmel. Doch ganz so ruhig wie es scheint, kann es derzeit nicht sein: MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 40 MW. Ich gehe davon aus, dass der Intrakraterkegel der Voragine wieder strombolianisch aktiv ist und glühende Tephra auswirft.

Anak Krakatau mit 4 VONA-Meldungen

Seit gestern dreht Anak Krakatau auf und eruptierte 4 Mal. Die Eruptionen lösten VONA-Meldungen für den Flugverkehr aus. In ihnen wird berichtet, dass Vulkanasche ca. 200 m über den Krater aufstieg. Bei den Eruptionssäulen handelte es sich um ein Gemisch aus Asche, Schlamm und Gas. Die Explosionen waren kurzlebig und dauerten weniger als 1 Minute. Sie verursachten seismische Signale mit Maximalamplituden um 50 mm. Vergleichbare phreatische Eruptionen fanden in den letzten Monaten häufiger statt. Oft traten sie phasenweise auf. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Ätna: Erdbeben Ml 3,4

Heute Nacht ereignete sich am Ätna auf Sizilien ein Erdstoß der Magnitude 3,4. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 3 km nordwestlich von Milo und damit am Rand des Valle del Bove. Bereits in der letzten Woche gab es in diesem bereich einen vergleichbaren Erdstoß, der von den Anwohnern gespürt wurde. Viele Menschen reagierten nervös, da sie ein stärkeres Erdbeben befürchteten. Erst im letzten Jahr verursachten 2 Erdstöße Schäden in der Region. Das aktuelle Beben muss nicht unbedingt ein Vorzeichen eines stärkeren Erdstoßes sein, trotzdem besteht diese Gefahr immer am Ätna.

Derweilen gibt es weiterhin zahlreiche Mikrobeben unter dem Gipfel des Vulkans. Sie stehen im Zusammenhang mit Magmenbewegungen. Der Vulkan ist weiterhin aktiv, auch wenn es aufgrund der Wolken keine aktuellen Fotos gibt.

Stromboli: Aktivität stabil

In den letzten Tagen ist es um Stromboli deutlich ruhiger geworden. Die Aktivität ist zurück gegangen und hat sich auf einem Level knapp oberhalb durchschnittlicher Werte eingependelt. So wurden gestern 14,3 seismischen VLP-Ereignisse registriert. Der Tremor wird als mittelmäßig stark eingestuft. Trotzdem gab es 174 strombolianische Eruptionen, was eine recht hohe Anzahl ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 82 Tonnen am Tag.

Anak Krakatau: Aktivitätsrückgang

Nach einigen Tagen der erhöhten Aktivität, nimmt diese derzeit wieder ab. Der Tremor ist immer noch stark, doch es gibt inzwischen Lücken im Seismogramm, so dass der Tremor nicht mehr kontinuierlich ist. Die thermische Strahlung liegt bei moderaten 19 MW. Auf dem neusten Sentinel Satellitenfoto erkennt man, dass die thermische Anomalie nicht mehr so ausgeprägt ist. Die beiden Lavaströme bekommen keinen Nachschub mehr und erkalten. Die explosiven Eruptionen sind kleiner geworden und stoßen nicht mehr soviel Asche und Dampf aus. Das Schiebebild vergleicht die Bilder vom 10. und 12. September.

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Sarychev Peak eruptiert 3 Mal

Der Vulkan Sarychev Peak (auf Russisch Sarytschew) liegt auf der Kurilen-Insel Matua und eruptierte in diesem Jahr zum ersten Mal. Das VAAC Tokio registrierte seit gestern 3 Aschewolken, die vom Vulkan aufstiegen. Sie erreichten Höhen von knapp 5 km. Die letzte größere Eruption des Vulkans ereignete sich im Jahr 2009. Damals entstand das ziemlich bekannte und spektakuläre Foto, welches von der Internationalen Raumstation aus aufgenommen wurde. Damit sind derzeit 2 Vulkane der Kurilen aktiv: neben dem Sarychev Peak eruptiert noch der Ebeko.

Merapi: vermehrte Steinschläge

Der Dom im Krater des Merapi wächst weiterhin. Das VSI registrierte gestern 43 seismische Signale, die durch Steinschläge entstanden sind. Indirekt lässt dies Rückschlüsse zu, dass der Dom immer steiler wird und es so zu einer Zunahme der Abgänge kommt. Weiterhin wurden zahlreiche Erdbeben registriert, die mit dem Aufstieg von Magma in Verbindung stehen. In einigen Monaten könnte es am Merapi spannend und gefährlich zugleich werden.

Ätna: Erdbeben und Aschewolke

Der Ätna auf Sizilien gibt weitere Lebenszeichen von sich. Heute Morgen eruptierte er eine kleine Aschewolke, welche aus dem Neue Südostkrater aufstieg. Zudem ereigneten sich 3 schwache Erdbeben mit Magnituden um 2,5. Die Hypozentren lagen im Süden des Vulkans, in 4 km Tiefe. Die thermische Strahlung ist gering, dennoch erkennt man auf Satellitenfotos 3 hotspot in der Bocca Nuova und dem Nordostkrater. Auf der ThermalCam sieht es so aus, als würde sich die Spitze des Neuen Südostkraters ebenfalls aufheizen. Dies könnte allerdings auch Restwärme der letzten Eruption sein.


Anak Krakatau: Eruption geht weiter

Anak Krakatau ist derzeit sehr munter und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Eruption einem Ende nähern würde. Die Stärke der Eruption fluktuiert, ist aber noch auf hohem Niveau. MIROVA zeichnet eine Thermalstrahlung in Höhe von 171 MW auf und das VSI registriert Tremor mit einer durchschnittlichen Amplitude von 40 mm. Einzelne Eruptionssignale, oder vulkanische Erdbeben werden nicht gemeldet, aber ich gehe davon aus, dass entweder die Seismik kaputt ist, oder dass man die Informationen zurückhält. Ein Team indonesischer Vulkanführer befand sich am Wochenende auf dem Vulkaneiland und hat beeindruckende Fotos mitgebracht. Man sieht starke strombolianische-vulcanianische Eruptionen, die glühende Tephra und Vulkanasche fördern. Ein Lavastrom entspringt dem Krater und erreicht das Meer, es gibt (oder gab) einen Ocean Entry. Von diese steigt eine Wasserdampfwolke auf. Gegenüber dem Wochenende hat die thermische Strahlung abgenommen, von daher ist es unsicher, ob die Lava noch den Ozean erreicht. Seit Beginn der Eruption Mitte Juni, gab es immer wieder mehrtägige Hochphasen, welche man mit Paroxysmen vergleichen kann. Anders als bei den Paroxysmen am Ätna werden allerdings keine hohe Lavafontänen gefördert. Bei den Ätna-Eruptionen der letzten Jahre sind diese aber auch weitaus geringer ausgefallen, dafür hielten die Lavaströme und strombolianischen Eruptionen mehrere Tage an.

Ätna mit Aschewolke

Womit wir beim Ätna auf Sizilien wären! Dieser eruptierte heute Morgen eine kleine Aschewolke aus dem Nordost-Krater. Solche Aschewolken kennt man in den letzten Jahren eher aus dem Neuen Südostkrater, erscheinen aber auch immer wieder aus anderen Schloten. MIROVA registrierte gestern eine leichte thermischen Anomalie. Die Seismik ist unauffällig und der Vulkan lässt mit einer weiteren größeren Eruption auf sich warten. Diese könnte allerdings relativ kurzfristig einsetzten. Wie die heutige Aschewolke zeigt, steht Magma im Fördersystem.

Piton de la Fournaise

Die Eruption am Fournaise geht auf relativ geringem Niveau weiter. Aktuell ist noch eine Lavafontäne aktiv, welche einen Lavastrom speist. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung in Höhe von 1303 MW. Dass ist fast eine Halbierung des Vortageswertes. Entsprechend gering wird die Förderrate der Lava sein. Gestern Nachmittag betrug sie weniger als 5 Kubikmeter pro Sekunde.

Sarychev Peak: weitere Explosionen

Am Sarychev Peak auf den Kurilen gab es heute 4 weitere explosive Eruptionen. Laut VAAC Tokio stieg Vulkanasche bis in einer Höhe von 5 km auf. Seit Beginn der eruptiven Phase wurden 8 Eruptionen registriert.

Anak Krakatau: frequente Explosionen

Das „Kind des Krakatau“ ist derzeit sehr aktiv und erzeugt frequente strombolianische Eruptionen. Zwischen den einzelnen Ereignissen gibt es nur kurze Pausen. Auf der Seismik sind mehrere Hundert Explosionssignale pro Tag zu sehen. MIROVA verzeichnet eine thermische Strahlung von 148 MW. Diese deutet auf eine Akkumulation glühender Tephra hin. Ein kurzer Lavastrom, oder glühende Schuttlawinen sind möglich. Ohrenzeugen berichteten am Freitag von lauten Detonationsgeräuschen, welche im 42 km entfernten Hafen von Charita auf Java zu hören waren. Das VAAC Darwin registriert Vulkanasche in 2,7 km Höhe. Der Alarmstatus des Vulkans steht bei „gelb“.

Gunung Agung ist weiterhin aktiv

Heute Morgen ereignete sich am Vulkan auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali eine weitere strombolianische Eruption. Insgesamt ist die Aktivität am Agung rückläufig. Die Eruptionen der letzten Wochen förderten immer noch nicht so viel Lava, dass man von einer generellen Entspannung der Situation ausgehen kann. Unter dem Vulkan befindet sich immer noch genug Magma für eine große Eruption.

Merapi mit 3 km Sperrzone

Mit dem Merapi steht ein weiterer Vulkan Indonesiens in den Schlagzeilen. Seine Seismik ist erhöht und die Behörden warnten Vulkanwanderer davor, die 3 km Sperrzone um den Gipfel zu betreten. Jeder Zeit sind größere Explosionen möglich.

Öræfajökull weiterhin unruhig

Auf Island bereitet der Öræfajökull weiterhin Sorgen. Die Seismik ist deutlich erhöht und man verzeichnet Inflation: unter dem Vulkan sammelt sich Magma an. Die Wahrscheinlichkeit eine Eruption steigt, allerdings ist es völlig unklar, ob- und wann ein Vulkanausbruch erfolgen wird. Ein seismischer Schwarm ereignete sich heute unter dem Reykjanes ridge südwestlich der Insel.

Ätna: strombolianische Aktivität

Last, but not least eine wichtige Nachricht vom Ätna auf Sizilien. Dr. Boris Behncke veröffentlichte am 12. Juli ein Video von der Bocca Nuova. Außer Dampf sieht man nicht viel auf dem Clip, allerdings kommt es darauf an, was man hört: Explosionsgeräusche! Diese stammen von kleinen strombolianischen Eruptionen, die sich innerhalb des Kraters ereignen. Nach 14 Monaten relativer Ruhe scheint der Vulkan zu neuem Leben zu erwachen.

Anak Krakatau: Lavastrom?

In den vergangenen Tagen stand der Anak Krakatau in den Schlagzeilen, weil er Asche-Dampf-Eruptionen erzeugt hat, bei denen auch glühende Tephra eruptiert wurde. Außerdem registrierten die Sentinel-Satelliten eine vergleichsweise hohe Thermalstrahlung. Heute hat sie eine Leistung von 46 MW. Auf einem Satelittenfoto erkennt man im Infrarot-Bereich einen Hotspot an der Küste des Vulkan-Eilands. Dr. Boris Behncke von INGV kommentierte das Bild in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ und denkt, dass die thermische Anomalie von einem kurzen Lavastrom verursacht werden könnte. Der Krater hat sich vom Meerwasser weitestgehend isoliert.

Klyuchevskoy und Bezyminanny dampfen

Die beiden Vulkane Klyuchevskoy und Bezymmiany (Kamtschatka) kann man heute bei schönstem Winterwetter per LiveCam beobachten. Nicht oft erwischt man 2 aktive Vulkane auf einem Blick! Beide Feuerberge dampfen vor sich hin, der Klyuchevskoy deutlich stärker als der Bezymianny, der sich rechts im Bild befindet. Im Vordergrund sieht man den inaktiven Kamen. Der Klyuchevskoy steht zudem in den Schlagzeilen, weil er nicht nur dampft, sonder auch sporadisch Asche auswirft. Heute Morgen meldete das VAAC Tokio Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit einer Spitzenleistung von 145 MW. Wenn kein Lavastrom gefördert wird, dann stammte die hohe Thermalstrahlung wahrscheinlich von einer Lavafontäne.

Der Bezymianny ist effusiv tätig und baut langsam an seinem Lavadom. Allerdings ist dieser nicht so heiß, dass ständig Wärme emittiert wird. Trotzdem besteht die Gefahr, dass es zu einem Domkollaps kommt und pyroklastische Ströme generiert werden.

Semeru weiterhin munter

Auf der indonesischen Insel Java sorgt der Semeru für Schlagzeilen. Das VSI registrierte in den letzten 6 Stunden 22 seismische Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 10-22 mm und dauerten bis zu 111 Sekunden. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4300 m. Dichte Wolken vereitelten visuelle Beobachtungen.

Ätna: Tremor fährt Achterbahn

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv, doch die Interpretation der Daten ist derzeit nicht einfach: der Tremor fährt Achterbahn und die Infraschallmikrofone rasten förmlich aus. Die Daten deuten entweder auf starke explosive Aktivität hin, oder werden vom Sturm verfälscht. Die Thermalstrahlung bewegt sich auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Es sieht so aus, als würde nur noch wenig Lava fließen.

Anak Krakatau: Seitwärts gerichtete Eruption

Ein weiteres Statement eines Augenzeugen/Überlebenden der Katastrophe vom 22. Dezember 2018 ist in einem Fernsehinterview veröffentlicht worden. Der Fischer Puji sagte, dass die größte Explosion nicht vom Gipfelkrater ausging, sondern aus der Flanke des Vulkans erschien. Anschließend kollabierte der Gipfel. Die Explosion auf der Westflanke löste den ersten Kollaps und die erste Welle aus. Es roch nach Schwefel und das Meer bekam die Farbe von Kaffee. Kurz nach dem Kollaps der Westflanke, kollabierte auch die Ostflanke und das Meerwasser wurde heiß. (Quelle: Youtube/ Lampung TV). Solche seitwärts gerichteten Eruptionen lösten auch an anderen Vulkanen Katastrophen aus. Bekanntestes Beispiel ist der Mount St. Helens 1980. Damals rutschte allerdings erst der Hang ab, was eine Explosion auslöste.

Derweilen hat die Aktivität weiter abgenommen. Während das VAAC Darwin seit gestern keine Vulkanasche mehr feststellen kann, verzeichnete das VSI gestern noch 4 Eruptionen. Am Vortag waren es 64 seismische Ausbruchssignale. Die übrige seismische Tätigkeit ist ebenfalls gering. Es sieht also so aus, als würde die Aktivität deutlich nachlassen. Dies kann natürlich nur eine vorübergehende Fluktuation sein. Falls neues Magma aufsteigen sollte, können sich die Eruptionen wieder deutlich verstärken. Die letzten und bisher besten Bilder der phreatomagmatischen Explosionen sind auf der Seite eines französischen Reiseanbieters erschienen.

Phreatomagmatische Eruption am 05 Januar. © Sylvian Chermette

Gunung Agung mit Hot Spots

Der Vulkan auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali zeigt wieder einige heiße Stellen auf dem Lavadom. Diese sind am 08. Januar auf Thermalfotos des Sentinel-2 Satelliten sichtbar geworden. In den Tagen und Wochen zuvor war der Gipfel immer in dicken Wolken eingehüllt, so ist es nicht mit Bestimmtheit zu sagen, seit wann der Lavadom wieder heißer geworden ist. Sehr wahrscheinlich geschah das im Zuge der Eruption vom 29. Dezember 2018. Der Alarmstatus des Vulkans steht noch auf „orange“. Dies bedeutet, dass es jeder Zeit zu einer größeren Eruption kommen kann, ohne das weitere Vorwarnungen erfolgen.

Ätna: Risse in Straße

Nach dem Erdbeben der Magnitude 4,1 wurden Risse in der Landstraße SP59 zwischen Linguaglossa und Milo entdeckt. Das Erdbeben manifestierte sich am 9.1.19 an der Pernicana-Störungszone. Es ruft Erinnerungen an einem Beben der Magnitude 4,8 wach, welches sich am 27. Oktober 2002 manifestierte. Damals gab es ähnliche Risse etwas weiter bergauf. Ein Tag vorher hatte die Flankeneruption begonnen, welche die Touristenstation Etna Nord zerstörte.

Neuseeland: Neuer Schlammvulkan aktiv

Bereits seit dem 15. Dezember ist auf Neuseeland ein neu entstandener Schlammvulkan aktiv. Dieser manifestierte sich auf Farmland im Waimata Valley beim Ort Gisborne, nahe der Ostküste der vulkanisch aktiven Nordinsel. Allerdings liegt das Tal abseits der bekannten Vulkanzonen Neuseelands. Geoforscher beobachteten die Gegend bereits seit einem Jahr, da sich der Boden nach einem Erdbeben anhob.

Anak Krakatau: starke Explosion

Die Eruption am Krakatau geht weiter, allerdings hat sich die Aktivität deutlich verändert. Momentan finden keine Paroxysmen mehr statt und es fließen keine Lavaströme. Dafür gibt es explosive Eruptionen, die nach längerer Ruhephase durchaus stark werden können. So wurde in den sozialen Medien ein Video geteilt, dass von den australische Vulkanspottern Geoff Mackley und Matt Davison stammt. Es zeigt, wie die Vulkan-Abenteurer fast von Lavabomben getroffen wurden, und dass, obwohl sie sich in einem Boot vor der Küste der Vulkaninsel befanden. Zum Glück verfehlten die Bomben das Boot und die Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Solche weiten Auswürfe sind keine Seltenheit, ich erlebte am Krakatau auch schon Explosionen, bei denen die Lavabomben über mich hinweg flogen und ins Meer krachten. Die 2 km Sperrzone um den Krater ist durchaus ernst zu nehmen!

https://www.facebook.com/ExtremePursuit/videos/2296012613962925/

Ätna: strombolianische Eruption

Gestern Abend wurde am Ätna eine strombolianische Eruption beobachtet. Ort des Geschehens war der Förderschlot „Puttusiddu“ auf der oberen Ostflanke des Neue Südostkraters. Solche Eruptionen sind häufig erste Vorboten eines größeren Ausbruchs. Allerdings lässt sich nicht vorhersagen, ob dieser Ausbruch in den nächsten Stunden startet, oder ob es noch Tage, oder Wochen dauert. Wenn der Abstand zwischen strombolianischen Eruptionen kürzer wird, steigt die Wahrscheinlichkeit eines größeren Ausbruchs. In den letzten Wochen war die seismische Aktivität unter dem Ätna hoch und es ist anzunehmen, dass sich einiges an Magma unter dem Vulkan ansammelte.

Kilauea: leichte Inflation

Am Kilauea auf Hawaii wird wieder leichte Inflation in der „Mittleren Ostrift Zone“ registriert. Konkret betroffen ist die Gegend unterhalb des Puʻu ʻŌʻō-Kraters. Dieser war im Zuge der Leilani-Eruption kollabiert. Der Kraterboden war um mehr als 350 m abgesackt. Bis sich dieser wieder auffüllt dürfte es etwas dauern. Allerdings tritt bis jetzt noch keine Lava aus. Die Schwefeldioxid-Konzentration ist sehr niedrig.

Anstieg des Tremors am Ätna

Die Tremorkurve der Ätna-Seismik zeigt nun deutlich steigende Tendenzen. Ich rechne innerhalb der nächsten Stunden, oder Tage mit steigender strombolianischer Aktivität. Vielleicht gipfelt diese Aktivität in einem erneuten paroxysmalen Vulkanausbruch. Diese Spekulation versteht sich natürlich ohne Gewähr ;-)

Vulkanreise zum Ätna?! VEI bietet vom 23.9. bis 2.10.11 eine Möglichkeit mit dem Ätnaexperten Andrea Ercolani.  Mehr zur Reise „Feuerberge Siziliens“ auf der VEI-Newsseite.