Gunung Agung: neuer Drohnenflug

Gestern hob sie wieder ab, die Drohne vom Typ Ai450-ER der Firma AeroTerrascan. Sie hatte eine Kamera an Bord und kreiste über Krater und Dom des Gunung Agung. Das extrem weitwinklige Fischaugenobjektiv erfasste zwar den ganzen Krater, aber die bullaugenförmigen Linsenverzerrungen erschweren eine Interpretation des Gesehenen. Im Vergleich zu den landgestützten Fotos vom letzten Freitag, hat sich meiner Meinung nach nicht viel geändert. Der Pancake des Doms ist gleich geblieben, evtl. hat der Zentralbereich über dem Schlot etwas an Größe zugelegt. Was man auf den Bildern schön sieht, ist eine radial-wellenförmige Struktur im äußeren Randbereich des Pancake. Die zähflüssige Lava schwappte in einem großen kreisförmigen Lavastrom aus dem Schlot und verbreitete sich gleichmäßig in alle Richtungen, wie Pfannenkuchenteig, den man in die Pfanne gießt. Ich denke nicht, dass der Dom kurzfristig viel wächst und den Krater überragen wird. Wenn dies überhaupt noch eintreten wird, wird es ein langfristiger Prozess sein. Die größte Gefahr besteht darin, dass die Förderwege verstopfen und sich im Gunung Agung hoher Gasdruck aufbaut, welcher den Dom dann weg sprengt. Momentan sehe ich allerdings nur eine geringe Wahrscheinlichkeit einer katastrophal verlaufenden Eruption, die auch Bereiche im weiterem Umfeld des Vulkans erfassen könnte. Derzeit besteht außerhalb des Sperrgebietes keine Gefahr. Allerdings könnte sich die Situation schnell ändern, falls neues Magma in die Magmakammer einströmt. Was mich ein wenig beunruhigt, ist das Auftreten neuer Fumarolen auf der Außenflanke des Vulkans. Auf dem letzten LiveCam-Bild bei klarer Sicht, sah ich an mehreren Stellen weiße Flecken, die wie Dampf aussahen. Allerdings ist dies nur eine Ferndiagnose und müsste von den Beobachtern vor Ort bestätigt werden.
Hier entlang geht es zu dem Drohnen-Video.

2 Vulkane auf Kamtschatka munter

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka stehen 2 Vulkane in den Meldungen des VAAC Tokyo: Karymsky und Klyuchevskoy. Letzterer erzeugte 2 Aschewolken die Vulkanasche bis in einer Höhe von fast 6 km aufsteigen ließ. Beim Karymsky waren es 3 Aschewolken die es bis auf einer Höhe von 3 km ü.NN schafften.

Neues vom Öræfajökull

Auf Island steht der Öræfajökull weiterhin unter genauster Beobachtung. Gestern manifestierten sich weitere schwache Erdbeben. Zudem ist die Depression auf dem Gletscher größer geworden und zeigt radiale Risse. Wissenschaftler zeigen sich weiterhin besorgt, dass es zu einer Eruption des Vulkans kommen könnte.

Stromboli mit Wärmestrahlung

Die Aktivität am Stromboli nimmt weiterhin zu. Auf der LiveCam sind wieder mehr strombolianische Eruptionen zu erkennen. Nach dem Tief der vergangenen Wochen könnte es in nächster Zeit wieder spannender auf der Vulkaninsel werden.Stromboli ist tatsächlich der aktive Vulkane, der uns hier in Deutschland am nächsten liegt. Daher ist er auch der Vulkane, an dem die meisten europäischen volcano spotter und Vulkanologen ihren Erstkontakt mit einem eruptierenden Feuerberg hatten.

Kilauea und Sinabung

Der Lavastrom hat ungefähr die Hälfte des Weges zwischen dem steilhang und der Küste zurück gelegt. Stagniert jetzt aber fast. © HVO

Der Lavastrom 61g hat am Kilauea seine Fließgeschwindigkeit deutlich reduziert. Von Donnerstag auf Freitag bewegte sich der Lavastrom nur noch um 98 Yards (92 m) vorwärts. Auf der flachen Küstenebene verlor der Lavastrom deutlich an Schwung, zudem scheint weniger Lava eruptiert zu werden. Dennoch gibt es weiter Stromaufwärts Richtung Pali (Steilhang) noch interessante Aktivität zu Beobachten. Im Netz gibt es eine Vielzahl schöner Videos zu bewundern.

Der Lavadom am Sinabung auf Sumatra wächst weiterhin. Es ist demnächst mit einer neuen Serie pyroklastischer Ströme zu rechnen. Erst letzte Woche kam es zu einer Serie der gefährlichen Glutwolken.

Santiaguito

Der Domkomplex Santiaguito des Vulkans Santa Maria in Guatemala zeigte sich in den letzten zwei Tagen von seiner besonders aktiven Seite: Explosionen förderten Wolken aus Vulkanasche die 700 m hoch aufstiegen. Gleichzeitig gingen Schutt- und Staublawinen (evtl. pyroklastische Ströme) an der Westflanke des Doms ab.

Bezymianny in Zentral-Kamtschatka

Der Vulkan Bezymianny liegt im fernen Osten der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Der 2882 Meter hohe Stratovulkan zählt zu den dombildenden Subduktionszonen-Vulkanen. Er fördert überwiegend dazitische und andesitische Lava. Da diese Lava-Arten hochviskos und gasreich sind, weist der Bezymianny ein hohes explosives Potential auf. Überwiegend produziert er vulcanische- und peleanische Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme entstehen. Typisch sind Lavadome, es sind aber auch Lavaströme bekannt.

Zusammen mit den Vulkanen Kliuchewskoi, Kamen und Kliu bildet der Bezymjany eine Gruppe dicht beieinander stehender Stratovulkane; die Kljucevskaia-Vulkangruppe. In der Literatur ist sie auch unter dem Namen der beiden Hauptvulkane als Kliuchevskoi-Bezymianny-Vulkankomplex bekannt

Der höchste dieser Vulkane ist mit 4835 Metern der Kliuchevskoi. Er ist einer der größten und aktivsten Vulkane der Welt. Im Durchschnitt bricht er alle 2 Jahre aus. 1994 schickte er seine Aschen bis in eine Höhe von 20 Kilometern.
Der Bezymianny wurde durch eine der gewaltigsten peleanischen Eruptionen in historischer Zeit bekannt: Nach 1000-jähriger Ruhe erwachte der Vulkan 1955 zu neuem Leben, als ein Lavadom zu wachsen begann. Dieses Wachstum wurde von einer Reihe vulcanischer Eruptionen begleitet. Am 30. März 1956 erfolgte eine laterale Explosion, bei der eine Aschewolke bis in 40 Kilometer Höhe aufstieg. Diese Explosion erzeugte eine seitwärts gerichtete Druckwelle sowie pyroklastische Ströme; 500 Quadratkilometer Land wurden bei diesem Ausbruch zerstört. Der Vulkan verlor 300 Meter an Höhe, und es entstand eine hufeisenförmige Senke. Der Ausbruch weist große Ähnlichkeit mit der Eruption des Mount St. Helens im Jahr 1980 auf.

Seit der Eruption von 1956 ist der Bezymianny wächst ins der hufeisenförmigen Depression ein neuer Lavadom. Phasenweise gehen on ihm kliener, explosive Ausbrüche hervor. Ein größeres Event fand 1985 statt, als der Vulkan pyroklastische Ströme erzeugte, die eine Strecke von 13 Kilometern zurück legten. Vom Dom gehen auch kurze Lavaströme aus.

Das jüngste Ereignis im Juni 2010 scheint eine stärkere vulcanische Eruption gewesen zu sein. Da der Vulkan in Wolken gehüllt war, sind aber nur indirekte Schlüsse aus Interpretationen von Messdaten möglich. Eine LiveCam ermöglicht eine Beobachtung in Echtzeit.

Weitere Explosion am Soufrière Hills

Heute kam es zu einer weiteren Explosion am Dom des Soufrière Hills, bei dem wiederum multiple, pyroklastische Ströme generiert wurden. Das Ereignis war allerdings schwächer als das Vorangegangene.

Aktivität am Mayon leicht rückläufig

Nachdem es gestern eine stärkere Explosion am Mayon gab, hat sich heute die Lage ein wenig entspannt. Der Mayon produziert zwar noch moderate Asche-Eruptionen, Lavastromtätigkeit, Tremor und Schwefeldioxid-Emission haben aber nachgelassen. Entwarnung gibt es allerdings noch nicht, jeder Zeit kann ein großer Ausbruch erfolgen!

Alarmstufe am Mayon auf 4 erhöht

Am Mayon auf den Philippinen scheint ein großer, explosiver Ausbruch in nächster Zeit wahrscheinlich. Seit Wochen nimmt die Aktivität des Vulkans zu. Gestern wurden 222 vulkanische Beben registriert und kontinuierlicher Tremor aufgezeichnet. Es wird von einem 4,5 km langen Lavastrom berichtet, und glühende Lavabrocken gehen in Lawienen ab. Es wurde eine 8 Kilometer Sperrzone um den Vulkan errichtet.

Weiterhin Domwachstum am Chaiten

Die Dome Nuevo1 und Nuevo2 im Krater des südchilenischen Vulkans Chaiten wachsen weiterhin. Aschewolken steigen bis zu 2,4 km hoch auf. Es besteht die Gefahr der Generierung von pyroklastischen Strömen und Lahars. Es wurde mittlerweile beschlossen den gleichnamigen Ort am Fuss des Vulkans umzusiedeln. Er wurde teilweise unter Lahars begraben.