Sangay: Thermische Anomalien und zahlreiche Explosionen

Thermische Anomalien und viele Explosionen am Sangay – Vulkanasche in 6700 m Höhe

Quito, 13.06.2025In Ecuador steigerte der Vulkan Sangay seine Aktivität und emittiert nicht nur eine hohe Wärmestrahlung, sondern auch viele Aschewolken. Das VAAC Washington meldet in Richtung Nordwesten driftende Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m.

Die letzte VONA-Warnung wurde um 04:44 UTC veröffentlicht. Die Aschewolke verteilte sich über ein großes Areal und regnete zum Teil über bewohntem Gebiet ab. Generell gilt die Empfehlung in solchen Situationen Staubschutzmasken zu tragen, besonders, wenn man dem Aschregegen öfters ausgesetzt ist, denn es könnten sich langfristig betrachtet Schädigungen der Lunge ergeben.

Das zuständige Observatorium IGN veröffentlichte ein Bulletin, nach dem Vulkanasche zwischen 300 und 2500 m über Kraterhöhe aufstieg. Außerdem wurde der Abgang glühender Lava bestätigt, die ca. 1000 Höhenmeter unterhalb des Kraterniveaus über die Nordflanke abstieg. Von der Lava gehen mittelstarke thermische Anomalien aus, die heute Morgen um 07:50 UTC eine Leistung von 127 MW erreichten. Zu diesem Zeitpunkt wurde keine größere Aschewolke gemeldet, was darauf schließen lässt, dass es auch starke strombolianische Eruptionen gibt, die glühende Tephra auswerfen, ohne dass sich in der Eruptionswolke viel Vulkanasche befinden würde. Diese Eruptionen finden in 160 seismischen Explosionssignalen Bestätigung, die in den letzten 24 Stunden vom seismischen Netzwert des IGN aufgezeichnet wurden.

Ein Foto vom Sangay, das gestern in den sozialen Medien geteilt wurde, dokumentiert eine Ascheeruption und das rotglühende Material, das in der Depression auf der Südwestflanke des Sangay abgeht. Ob das Bild tatsächlich aktuell ist, bleibt unbekannt.

Die Vulkanologen halten ihre Warnungen vor Laharen und möglichen proklastischen Strömen aufrecht und warnen vor einer Besteigung des Vulkans. Auch der Aufenthalt in Flussbetten und anderen Niederungen am Sangay wird nicht empfohlen. Der Alarmstatus steht auf „Gelb“.

Sangay mit starker thermischer Anomalie

Thermische Anomalie und Aschewolke am Sangay deuten Aktivitätssteigerung an – Reventador ebenfalls aktiv

Quito, 10.06.2025Der Sangay in Ecuador emittiert heute eine sehr hohe Wärmestrahlung mit 1131 MW Leistung. Zudem registrierte das VAAC Washington Vulkanasche in 6700 m Höhe, die 80 Kilometer weit in Richtung Westen driftete und Ascheregen verursachte.

VONA-Warnung zum Sangay. © VAAC

Die Daten sprechen für eine signifikante Aktivitätssteigerung des entlegenen Vulkans am Rand der Anden. Aus dem letzten IGN-Update von heute geht hervor, dass es in den letzten 24 Stunden 75 Explosionen gab, die mit Hilfe des seismischen Netzwerks registriert wurden. In seltenen wolkenfreien Augenblicken wurden Vulkanaschewolken gesichtet, die bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufstiegen. Die Vulkanologen teilten auch mit, dass laut VAAC-Angaben Asche in 1200 m über Kraterhöhe detektiert wurde. Berichte über Lavaströme oder den permanenten Abgang glühender Schuttlawinen stehen aus, doch diese sind die wahrscheinlichste Ursache hinter der starken thermischen Anomalie, die bei MIROVA angezeigt wird. Denkbar ist auch, dass die Hitzestrahlung von einem pyroklastischen Strom verursacht wurde.

Ergiebiger sind die IGN-Berichte zum Reventador, dem zweiten aktiven Vulkan Ecuadors. Obwohl das Wetter auch hier nicht besonders gut ist, gibt es doch öfters wolkenfreie Perioden, in denen die Aktivität des Vulkans beobachtet werden kann. Hier wurden innerhalb eines Tage 61 explosive Eruptionen festgestellt, zudem gibt es eine moderate Erdbebentätigkeit, die daraufhin deutet, das sich im Untergrund magmatische Fluide bewegen. Gas- und Aschewolken steigen bis zu 700 m über Kraterhöhe auf. Glühendes vulkanisches Material fließt über die Vulkanflanke und steigt bis zu 1000 m unterhalb des Kraters ab. Aus den Beschreibungen geht nicht eindeutig hervor, ob es sich um Schuttlawinen oder Lavaströme handelt. Am Reventador ist beides möglich.

Die Vulkanologen warnen davor, dass es wetterbedingt sowohl am Sangay als auch am Reventador zu Lahar-Abgängen kommen kann. Die Schlammströme stellen eine große Gefahr für Vulkanbeobachter in Vulkannähe dar. Besonders gefährlich ist es in Schluchten und Flussbetten, die man unbedingt meiden sollte.

Sangay: Vulkanasche driftet in 7300 m Höhe westwärts

Vulkan Sangay eruptiert explosiv – Vulkanasche in 7300 m Höhe löst Warnung für den Flugverkehr aus

Im Osten der ecuadorianischen Anden ist der Vulkan Sangay erneut ausgebrochen. Bei explosiven Eruptionen wurde Vulkanasche bis in eine Höhe von 7300 m gefördert, wo sie in Richtung Westen driftet und Ascheregen in besiedelten Gebieten verursacht. Das VAAC Washington sah sich veranlasst, eine VONA-Warnung herauszugeben, um den Flugverkehr vor dem gefährlichen Phänomen zu warnen.

Der Sangay ist ein 5290 m hoher Stratovulkan im Osten der Anden, dessen Hänge in Richtung Amazonasbecken entwässern. Die aktuelle Eruptionsserie begann im Jahr 2019. Zeitweise wuchs in einem der beiden Krater ein Lavadom, von dem ein zäher Lavastrom ausging, der eine Bresche in die Vulkanflanke erodierte. Es kam zur Bildung pyroklastischer Ströme und Lahare, die in den vergangenen Jahren immer wieder vom Sangay ausgingen. Besonders letztere veränderten den Verlauf mehrerer Flüsse. Lahare sind Schlammströme, die durch starke Regenfälle entstehen, welche auf den Vulkanflanken abgelagerte Asche mobilisieren. Nicht zuletzt deshalb beginnen die Berichte der Vulkanologen des Instituto Geofísico (IG) stets mit einem kurzen Niederschlagsbericht.

Auch gestern wurde Vulkanasche bis zu 2100 m über der Kraterhöhe gefördert. Die Gemeinde Cebadas meldete leichten Ascheniederschlag. Das seismische Netzwerk registrierte 144 seismische Signale, die mit explosiver Tätigkeit in Zusammenhang standen. In der Nacht wurden rotglühende Schuttlawinen beobachtet, die rund 1100 Höhenmeter unterhalb des Kraters abstiegen. Zudem kam es zu starken Entgasungen mit deutlichen Schwefeldioxid-Emissionen. MIROVA detektierte eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 32 MW. Sie deutet auf die Präsenz heißer Lava im Krater hin und könnte mit den Schuttlawinen in Verbindung stehen. Möglicherweise wächst auch wieder ein Lavadom im Krater.

Wärmestrahlung vom Fernandina auf den Galápagos-Inseln

Apropos Wärmeanomalien: Auch von einem anderen ecuadorianischen Vulkan wird derzeit eine solche gemeldet. Satellitendaten zeigen am Inselvulkan Fernandina auf den Galápagos-Inseln eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 15 MW. Sollte die Messung korrekt sein, könnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet. Auf Fernandina öffnen sich immer wieder große Eruptionsspalten am Calderarand, die große Mengen Lava fördern.

Ecuador: Starkes Erdbeben Mw 6,3 verursachte Schäden

Datum: 25.04.2025 | Zeit: 11:44:53 UTC | Koordinaten: 1.060 ; -79.535 | Tiefe: 30 km | Mw 6,3

Erdbeben Mw 6,3 erschütterte Küste von Ecuador – Schäden und Verletzte in Küstenstadt

Die ecuadorianische Küstenregion wurde gestern Vormittag von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 30 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 17 km nordöstlich von Esmeraldas verortet. In der Stadt leben gut 165.000 Menschen, die von dem Beben gut durchgerüttelt wurden. Es entstanden moderate infrastrukturelle Schäden, die von Rissen bis hin zu kollabierten Wänden reichten. Gut 70 Gebäude wurden stark beschädigt, darunter eine Sporthalle, deren Dach einstürzte. Mehr als 20 Personen erlitten Verletzungen. Über Todesopfer liegen keine Berichte vor. Darüber hinaus kam es zu großräumigen Stromausfällen, dem Ausfall von Mobilfunknetzen und Verkehrsbeeinträchtigungen.

Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor, allerdings nicht aus dem direkten Umkreis des Epizentrums. Demnach war der Erdstoß noch in 150 Kilometern Entfernung zum Epizentrum sehr stark zu spüren gewesen und versetzte Mensch und Tier in Unruhe.

Tektonik des Erdbebengebiets

Das tektonische Umfeld der ecuadorianischen Küsten wird durch die Kollision der ozeanischen Nazca-Platte mit jener des südamerikanischen Kontinents geprägt, wobei die Nazca-Platte am Carnegie-Ridge unter die Südamerikanische Platte abtaucht und mit einer Geschwindigkeit von fast 60 mm pro Jahr subduziert wird. Darüber hinaus verlaufen im Erdbebengebiet lokale Störungszonen, die zum Teil als Transformstörungen angelegt sind. Das Beben könnte aufgrund seiner Tiefe des Erdbebenherds direkt mit der Subduktion vor der Küste im Zusammenhang stehen oder auch von einer der lokalen Störungszonen verursacht worden sein.

In Ecuador gibt es aktuell 2 aktive Vulkane, die in den letzten Tagen für Schlagzeilen sorgten. Dabei handelt es sich um die Andenvulkane Sangay und Reventador. Beide Vulkane sind überwiegend explosiv tätig und ihr eruptives Verhalten könnte von dem Erdbeben beeinflusst werden. Unmittelbar erfolgten aber keine größeren Eruptionen, die von dem Erdbeben getriggert worden sein könnten. Generell können sich Erdbeben mit Magnituden ab 6 bis auf 1000 Kilometer entfernte Feuerberge auswirken und das über einen Zeitraum von mindestens 1 Jahr.

Sangay: Ascheeruption bis auf 8200 m Höhe

Eruption am Sangay fördert Asche bis auf 8200 m Höhe – zuvor Rückgang der Eruptivität beobachtet

Der ecuadorianische Vulkan Sangay förderte heute Nachmittag um 14:28 UTC (MESZ +2 Stunden) Vulkanasche bis auf 8200 m Höhe. Der Wind verfrachtete die Asche in Richtung Westen, wo sie für Ascheniederschlag sorgte. Während der Sangay in den letzten Tagen bereits anfing, seine Aktivität zu steigern, meldete das zuständige Institut IGPN, dass es gestern zu keinen Ascheeruptionen mehr gekommen sei. Dennoch wurden mehrere größere Schuttlawinenabgänge registriert, die nachts eine Bahn aus Rotglut hinterließen, die bis zu 1000 Höhenmeter unterhalb des Kraters abgestiegen war. Das Fehlen größerer Ascheeruptionen könnte auf eine kurzzeitige Verstopfung des Förderschlotes hinweisen, der sich dann in der oben genannten Eruption freisprengte.

Der Bericht der Vulkanologen ist ein wenig widersprüchlich, denn in den Erdbeben-Statistiken sind 53 Explosionssignale gelistet.  Aber vielleicht waren diese Explosionen rein strombolianischer Natur, ohne dass nennenswerte Aschewolken eruptiert wurden. Zudem gab es 13 langperiodische Erdbeben, die mit Fluidbewegungen unter bzw. im Vulkangebäude assoziiert waren. Insgesamt gab es 10 Tremorereignisse, die teilweise mit Emissionen einhergingen.

Im Wochenbericht für die Periode vom 9. bis 15. April attestierten die Vulkanologen vom IGPN eine moderate Eruptionsaktivität. Das seismische Netzwerk zeichnete täglich 45–125 Explosionen auf. Nachts war oft Rotglut sichtbar. Zu diesem Zeitpunkt galt die Alarmstufe Gelb.

Inzwischen steht die Alarmstufe auf Orange und es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans. Zudem wird davor gewarnt, dass es im Falle starker Regenfälle zu Schlammströmen (Lahare) kommen könnte. Diese haben in den letzten Jahren das Ökosystem am Fuß des Vulkans stark verändert, indem sie Flussläufe veränderten und teilweise aufstauten.

Der Reventador ist ein weiterer Vulkan in Ecuador, der aktuell aktiv ist und sich in einem Stadium permanenter Eruptionen befindet. Heute stieg Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe auf.

Reventador erzeugt pyroklastischen Dichtestrom

Pyroklastischer Strom, Blocklawinen und Ascheeruptionen am Reventador

In Ecuador ist der Vulkan Reventador aktiv und genießt in den letzten Tagen eine zunehmende mediale Aufmerksamkeit, weil in den sozialen Netzwerken Fotos seiner Aktivität geteilt wurden. Die Bilder stammen von Benjamin Bernard, einem Professor an der ecuadorianischen Escuela Politécnica Nacional, der sich offenbar auf die Vulkane des Landes spezialisiert hat. Das erste Foto stammte vom 7. April und zeigt eine strombolianische Eruption mit dem gleichzeitigen Abgang einer glühenden Schuttlawine, die man in der Langzeitbelichtung auch für einen Lavastrom halten könnte. Zeitrafferaufnahmen vom IG zeigen allerdings, dass es immer wieder zu Abgängen kommt, die durch nebeneinander liegende Ablaufrinnen poltern. Sie legen eine Strecke von gut 1000 m zurück. Das zweite Foto zeigt dann auch einen kleinen pyroklastischen Strom, der gleichzeitig mit einer Ascheeruption stattfand. Das Geophysikalische Institut Ecuadors (IG) teilte gestern dann noch das Bild einer größeren Aschewolke.

In den jüngsten Berichten zum Reventador ist zu lesen, dass es täglich zu zahlreichen explosiven Eruptionen kommt, die nicht nur Aschewolken fördern, die bis zu 2200 m über dem Krater aufsteigen, sondern auch seismische Signale verursachen. Von diesen Signalen wurden vorgestern 88 Stück registriert und gestern 62. Zudem gibt es vulkanisch bedingte Erdbeben, von denen langperiodische Erschütterungen überwiegen. Gestern wurden davon 9 Signale festgestellt. Zudem gab es einige Tremorphasen.

Die Eruptionen lösen beim VAAC Washington immer wieder VONA-Warnungen aus. Die letzte stammt von heute Morgen und gibt an, dass Vulkanasche in einer Höhe von 4900 m über dem Meeresspiegel detektiert wurde. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten.

Thermische Signale werden bei MIROVA nur selten angezeigt, doch das liegt wahrscheinlich an den vielen Wolken, die den Vulkan meistens einhüllen. Doch am 9. April wurde eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 15 MW nachgewiesen.

Die Vulkanologen vom IG warnen davor, dass im Falle starker Regenfälle Lahare entstehen könnten. Die Alarmstufe steht auf „Orange“

Der Reventador ist aktuell einer von zwei aktiven Vulkanen in Ecuador. Ein wenig aus dem Fokus der Berichterstattung geraten, ist in der letzten Zeit der Sangay, der aber immer noch aktiv ist. Heute wurde eine Aschewolke gemeldet, die bis auf 6400 m Höhe aufgestiegen ist. Gestern gab es eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 10 MW.

Reventador mit Schuttlawinen und pyroklastischem Strom

Reventador steigerte Aktivität – Abgänge von Schuttlawinen und einem pyroklastischen Strom

In Ecuador intensivierte der Reventador seine Aktivität. Neben den üblichen Ascheeruptionen, die bis auf eine Höhe von 4600 m aufsteigen und überwiegend in südöstliche Richtung driften, wurden in den letzten Tagen vermehrt Abgänge von glühenden Schuttlawinen beobachtet. Am 13. Januar ging sogar ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er glitt bis auf ein Höhenniveau, das ca. 500 m unterhalb des Kraters lag. Die Schuttlawinen schafften es teilweise bis auf eine Höhe von -1000 m vom Krater aus gemessen.

Zu Abgängen von Schuttlawinen kommt es vermehrt, wenn der Reventador nicht nur explosiv tätig ist, sondern auch einen seiner zähen Lavaströme fördert, die aus dem Krater überlaufen und über den oberen Flankenbereich fließen. Aktuell steht in den Beschreibungen vom IG nichts von effusiver Tätigkeit, aber auf Webcambildern kann man erkennen, dass es kurz unterhalb des Kraters zur Rotglut kommt, wenn die Schuttlawinen abgehen. Ich vermute, dass diese Leuchterscheinung von einem Kollaps im Bereich einer kurzen, domähnlichen Lavazunge stammt, die sich aus dem Krater schiebt. In der Vergangenheit kam es auch immer wieder zu Phasen, bei denen sich ein größerer Lavastrom über die Vulkanflanke schob.

Laut einem IG-Bericht, fördern die Explosionen die Vulkanasche bis zu 1200 m über Kraterhöhe. Doch meistens steigen sie nur einige Hundert Meter hoch auf. Während es am 13. Januar zu 78 Explosionen kam, wurden am 16. Januar 44 entsprechende seismische Signale registriert. Zudem empfing das seismische Netzwerk 8 langperiodische Erdbeben und 15 Tremorphasen, von denen 11 mit Eruptionen einhergingen.

Der 3562 m hohe Stratovulkan Reventador liegt etwa 90 km östlich von Quito, der Hauptstadt Ecuadors. Der aktive Kraterkegel bildete sich in einer 4 Kilometer durchmessenden Caldera. Besonders während der Regenzeit können Lahare entstehen und der Boden in der Caldera verwandelt sich in Schlamm, was eine Observierung der Eruption erschwert.

Mit dem Sangay ist ein zweiter Vulkan in Ecuador aktiv. Von ihm gehen heute Aschewolken aus, die bis auf eine Höhe von 6700 m aufsteigen.

Sangay mit Ascheeruptionen am 22.12.24

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 6400 m Höhe

In den vergangenen Tagen wurden wieder öfter Aschewolken vom ecuadorianischen Vulkan Sangay gemeldet. Laut VAAC-Washington erreichten sie eine Höhe von 6400 m über dem Meeresspiegel und drifteten in Richtung Westen.

Der 5.230 m hohe Sangay ist einer der aktivsten Vulkane Ecuadors und befindet sich im Sangay-Nationalpark am Ostrand der Anden. Der Stratovulkan zeichnet sich durch häufige explosive Eruptionen und Lavaströme aus. Zudem kam es oft zu pyroklastischen Strömen. Starke Regenfälle verursachten Lahars, die den Lauf von Flüssen beeinflussten und für Überflutungen sorgten. Nach einer Phase mit vergleichsweise geringer Tätigkeit kommt es in den letzten Tagen wieder häufiger zu Ascheeruptionen. Natürlich sind auch die Beobachtungsbedingungen in der beginnenden Trockenzeit besser, so dass häufiger Eruptionen visuell beobachtet werden können.

Wie das zuständige geophysikalische Institut Ecuadors auf X berichtet, haben seit gestern Nachmittag Überwachungskameras mehrere Gas- und Ascheemissionen dokumentiert. Die Aschesäulen erreichten Höhen zwischen 400 und 1.100 Metern über dem Kraterniveau und bewegten sich hauptsächlich in westlicher Richtung. Es wurden vom VAAC drei Berichte über Ascheemissionen veröffentlicht, nach denen die Vulkanasche bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen war.

Das FIRMS-Satellitensystem verzeichnete in den letzten 24 Stunden insgesamt 12 thermische Anomalien. MIROVA zeigte gestern eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 164 MW an. Dieser Wert zeigt, dass es rotglühende Lava gegeben haben muss. Entweder wurde die Messung direkt während einer explosiven Eruption ausgelöst, die den Kraterbereich mit rotglühender Lava eindeckte, oder es war ein Lavastrom unterwegs. Es ist auch möglich, dass die Messung während des Abgangs einer glühenden Schuttlawine erfolgte. Die Vulkanologen meldeten so einen Abgang in der Nacht. Dieses Material rollte bis zu 850 Meter unterhalb des Kraterniveaus.

Das seismische Netzwerk registrierte 60 Explosionssignale. Vor einem Jahr waren die Eruptionen deutlich häufiger. Außerdem gab es einige langperiodische Erdbeben. Nicht auszuschließen, dass es eine weitere Aktivitätssteigerung geben wird.

Sangay: Hohe Thermalstrahlung am 8. Oktober

Ecuadorianischer Vulkan Sangay emittierte hohe Thermalstrahlung – Vulkanasche in 6700 m Höhe

Vom Sangay in Ecuador ging heute Nacht eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 585 MW aus. Ansonsten hat man in den letzten Wochen eher zweistellige Werte registriert gehabt, die als mittelstark eingestuft wurden. Das VAAC Washington meldete Vulkanasche in 6700 m Höhe, die in Richtung Westen driftete. Nachdem es in den letzten Wochen ruhiger um den entlegenen Andenvulkan am Rand des Amazonasbeckens geworden war, könnte es sein, dass die Aktivität wieder etwas anzieht. Im letzten ausführlicheren Bericht des zuständigen Instituts IG heißt es, dass am 1. Oktober 63 Explosionssignale erfasst wurden. Ein signifikanter Rückgang gegenüber der eruptiven Hochphase vom Mai, als an einem Tag 930 Explosionssignale registriert wurden.

Gestern berichtete das IG von einer dünnen Aschefahne, die vom Sangay ausging und bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. Sie bewegte sich nach Westen in Richtung der Provinz Chimborazo und es wurde darauf hingewiesen, dass es in Ortschaften unter der Aschewolke zu leichtem Ascheregen kam. Es gab die Prognose, dass dieses Phänomen während der aktuellen Eruptionsperiode weiterhin anhält. Anwohnern der betroffenen Region wurde empfohlen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen und Informationen aus offiziellen Quellen einzuholen.

Beim 5230 m hohen Sangay handelt es sich um einen der höchsten aktiven Vulkane der Welt. Er hat 2 Gipfelkrater und fördert basaltische bis andesitische Lava. In einem der Krater gibt es einen Lavadom. Von dem bis zum Frühsommer auch immer wieder ein Lavastrom abging, der sich auch für die Generierung pyroklastischer Ströme verantwortlich zeigte. Starke Regenfälle verwandelten abgelagerte Vulkanasche und Gesteinstrümmer in Schlammlawinen bzw. Lahare. Sie verstopften Flüsse am Fuß des Vulkans und änderten ihren Lauf.

Der Sangay liegt im gleichnamigen Nationalpark in der östlichen Kordillere der Anden. Der Nationalpark gehört wegen seiner einzigartigen Biodiversität zum UNESCO-Weltnaturerbe.