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Fuego eruptiert häufiger und fördert rotglühende Tephra

Fuego in Guatemala steigerte Aktivität – Phase strombolianischer Eruptionen beobachtet

In Guatemala steigerte der Fuego seine Aktivität und eruptierte heute Nacht strombolianisch, wobei es eine Phase gab, in der die Eruptionen in schneller Frequenz aufeinanderfolgten. Die glühende Tephra deckte dabei die oberen Vulkanhänge ein. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m und brachte VONA-Warnungen heraus. Die Asche driftete in westlicher Richtung und verursachte leichten Ascheniederschlag.
Die stärkste strombolianische Phase manifestierte sich gestern Abend gegen 23:30 Uhr Lokalzeit und ließ sich dank weniger Wolken via Livestream gut beobachten. So langsam nähern wir uns dem Herbst und in Guatemala wird es trockener, was besonders nachts für weniger Wolken sorgt. Die beste Zeit, um Ausbrüche am Fuego zu beobachten, liegt meistens zwischen Oktober und März. Das gilt natürlich auch für die anderen Vulkane, von denen aber nur der Santiaguito in Eruption begriffen ist. Dementsprechend gibt es auch die meisten Aktivitätsmeldungen guatemaltekischer Vulkane im Winterhalbjahr.

INSIVUMEH berichtete gestern bereits über frequente Eruptionen des Fuegos, die 7 bis 9 Mal die Stunde auftraten und damit wieder das Niveau erreichten, das über lange Jahre typisch für diesen Vulkan war. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 4200 m über dem Meeresspiegel. Die Eruptionen waren von lauten Explosionsgeräuschen begleitet, die man bis in die Orte am Fuß des Vulkans hören konnte. Die Geräuschentwicklung hielt bis zu 5 Minuten an. Darüber hinaus erzeugten Explosionen Druckwellen, die sich in den Orten bemerkbar machten und Fenster und Türen klappern ließen.

Die Explosionen stoßen auch größere Lavabomben und Blöcke aus, die auf den Grat zwischen Acatenango und Fuego niedergehen können. Die Vulkanologen warnen davor, diesen Grat zu betreten.

Trotz des langsam besser werdenden Wetters kommt es besonders morgens und abends zu Niederschlägen, die ggf. Lahare auslösen könnten, die sich entlang von Schluchten und Flussläufen bewegen und Überflutungen verursachen könnten.

Fuego eruptiert Lavastrom

Der guatemaltekische Vulkan Fuego eruptiert effusiv und ejektiv. Das VAAC registriert gelegentliche Aschewolken in einer Höhe von 4200 m. INSIVUMEH berichtet hingegen von bis zu 15 explosiven Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche steigt dabei bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra schafft es bis auf 300 m Höhe. Zudem wird von einem 800 m langen Lavastrom berichtet, der durch die Schlucht von Ceniza fließt. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen ab. Sie können die Vegetationszone erreichen. MIROVA registriert ein entsprechend hohes thermisches Signal mit einer Leistung von 106 MW.

Ätna: Eruptionen gehen weiter

Quasi unverändert halten die Eruptionen am Ätna auf Sizilien an. Hier registrierte MROVA gestern ein hohes thermisches Signal mit einer Leistung von 122 MW. Die Wärmestrahlung geht von dem Lavastrom aus, der aus der Flane des Intrakraterkegels der Voragine eruptiert wird und sich in den Nachbarkrater Bocca Nuova ergießt. Die Infraschall-Detektoren de LGS registrieren zahlreiche Explosionssignale, die von strombolianischen Eruptionen erzeugt werden. Der Tremor ist moderat. Die seismische Tätigkeit hat in den letzten Wochen etwas abgenommen. Die meisten Beben finden unter dem Valle del Bove statt. Im Bereich der Gipfelkrater gibt es praktisch keine Erschütterungen mehr.

Mayotte: Seismik weiterhin hoch

Vor der Küste der Insel Mayotte bei Madagaskar werden weiterhin zahlreiche schwache Erdbeben aufgezeichnet. Im Bulletin von REVOSIMA heiß es, dass pro Tag 30 Erschütterungen registriert werden. Darunter befinden sich einige VLP-Ereignisse, die im direkten Zusammenhang mit der Bewegung magmatischer Fluide  stehen. Zudem gibt es auf Mayotte Bodendeformationen, die davon zeugen, dass magmatische Fluide aus einem Reservoir unter der Insel abfließen. Ob es sich bei diesen Fluiden tatsächlich um Magma handelt, oder um Hydrothermale Tiefenwässer scheint den Wissenschaftlern nicht klar zu sein. Ungeklärt ist es auch, ob die Fluide am Meeresboden austreten, oder unterirdisch abfließen.

Popocatepelt macht weiter

In Mexiko gibt der Popocatepetl keine Ruhe. CENAPRED dokumentierte gestern 2 moderate Explosionen, sowie 3 schwächere Ausbrüche. Zudem wurden 106 Exhalationen registriert. Bemerkenswert ist der Tremor, der es auf 306 Minuten brachte. Es scheint vermehrt Magma aufzusteigen.

Ruapehu: Kleines Schwarmbeben

Gestern verzeichnete GEONET einen kleinen Erdbebenschwarm unter dem neuseeländischen Vulkan Ruapehu. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 1,5. Die restlichen Prameter sind unauffällig und der Alarmstatus bleibt bei „1!.

Fuego eruptiert weiterhin

In den letzten Tagen wurden weitere Ascheeruptionen des Vulkans in Guatemala gemeldet. Die Vulkanasche erreicht eine Höhe von 5000 m über dem Meeresspiegel. Die Anzahl dieser vulcanianischen Explosionen ist allerdings etwas zurück gegangen. Das gleiche gilt für die Wärmestrahlung. Es werden zwar Schuttlawinen erzeugt, aber keine Lavaströme. Der Fuego befindet sich also in einer etwas ruhigeren Phase.

Pacaya mit Lavaströmen

Die Situation am Pacaya in Guatemala hat sich in den letzten Tagen wenig geändert. Immer noch werden kurze Lavaströme gefördert, welche in nördlicher Richtung fließen. Sie erreichen Längen von 150 m. Der neue Kegel im Mc Kenney Krater ist weiter strombolianisch aktiv. INSIVUMEH gibt die Auswurfhöhe der glühenden Tephra mit ca. 30 m an. Das ist etwas höher als sonst.

Ätna: Lavastrom länger

Der Ätna eruptiert weiterhin aus dem „Puttusiddu“ genannten Schlot. Die Länge der beiden Lavaströme hat zugenommen. Auf dem Bild der ThermalCam sieht es so aus, als hätte der längere Strom fast die Basis des Neuen Südost Kraterkegels erreicht. Dieser Strom fließt direkt aus dem Krater des neuen Kegels über dem „Puttussidu“. Der kleinere Lavastrom kommt aus einem Seitenschlot, kurz unterhalb des neuen Kraters. Laut Tom Pfeiffer hat die strombolianische Tätigkeit etwas abgenommen. Die Seismik befindet sich auf dem Niveau der letzten Wochen.

Nevado del Huila

Am Vulkan in Kolumbien wurde in der letzten Woche erhöhte Seismik festgestellt. Es ereigneten sich über 226 leichte Erdbeben, die mit der Bewegung von Fluiden im Untergrund assoziiert werden. Der Nevado del Huila könnte sich also auf eine Eruption vorbereiten. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Der Vulkan liegt in den Anden und ist 5364 m hoch. Sein letzter größerer Ausbruch fand 2008 statt. Die Eruption löste angeblich Erdrutsch aus, durch die mehrere Menschen starben.

Fuego eruptiert wieder frequenter

Aktivität des Fuegos stabilisierte sich wieder – Regelmäßige Eruptionen in den letzten Tagen

Der Fuego in Guatemala scheint wieder zu seinem normalen Eruptionsrhythmus zurückzufinden und eruptierte in den letzten Tagen wieder regelmäßiger. Im Januar war es nach einer Phase erhöhter Aktivität zu einem abrupten Ende der sonst typischen stündlichen Explosionen gekommen. Zwischendurch ereigneten sich zwar einige kurze eruptive Phasen und Paroxysmen, doch ohne dass sich eine nachhaltige Aktivität eingestellt hätte. Seit dem 13. August jedoch treten erneut regelmäßig strombolianische Eruptionen auf, sodass es möglich ist, dass der Fuego zu seinem ursprünglichen Muster zurückgefunden hat.

Eruption am Fuego. © Afar TV

Der Afar-TV-Livestream zeichnete letzte Nacht eine eindrucksvolle strombolianische Eruption auf, bei der glühende Tephra mehrere hundert Meter hoch aufstieg. Laut einem Bericht von INSIVUMEH und einer VONA-Warnung erreichte die Asche eine Höhe von rund 4.800 Metern und driftete über 14 Kilometer in Richtung Nordwesten, bevor die Windrichtung später auf Südwesten drehte. Die Asche lagerte sich vor allem an den westlichen und südwestlichen Flanken ab, und in umliegenden Gemeinden wurde Ascheniederschlag registriert.
Dies war jedoch nicht der einzige Ausbruch des Fuego: Die Vulkanologen verzeichneten zwischen 3 und 5 Explosionen pro Stunde, während es am Vortag fast doppelt so viele waren.

Zusätzlich tritt permanent Gas aus, das eine Dampffahne bildet, die bis zu 200 Meter über den Krater aufsteigt und sich vorwiegend nach Westen ausbreitet.

Die explosive Aktivität wird begleitet von anhaltendem Grollen, Druckwellen und akustischen Effekten, die oft mit dem Geräusch von Düsentriebwerken verglichen werden. Nachts und in den frühen Morgenstunden sind über dem Krater glühende Auswürfe zu sehen, die 100 bis 200 Meter über den Kraterrand hinausreichen und gelegentlich kurze Schuttlawinen entlang der oberen Flanken auslösen.

Aufgrund der zu dieser Jahreszeit typischen Regenfälle am Nachmittag und Abend besteht die Gefahr der Bildung von Laharen, die sich über die Abflussrinnen Las Lajas, Ceniza oder Honda hangabwärts bewegen können. Diese Schlammströme setzen sich aus Wasser, Vulkanasche, Lockermaterial und größeren Blöcken zusammen und können Straßenverbindungen sowie kleinere Ortschaften gefährden.

Fuego euptiert 2 Lavaströme

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte erneut seine Aktivität und eruptiert explosiv und effusiv. INSIVUMEH registriert pro Stunde zwischen 11 und 15 Explosionen. Teilweise haben die Explosionen einen hohen akustischen Druck und erzeugen auf dem Seismogramm deutliche Spitzen. Ohrenzeugen berichten von lauten Explosionsgeräuschen, die noch in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören sind. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf und driftet bis zu 15 km weit in östlicher Richtung. Glühende Tephra wird ausgestoßen und geht auf den Flanken nieder. Dort erzeugt sie heiße Schuttlawinen. Sie stehen in Konkurrenz zu 2 kurzen Lavaströmen: der Längere fließt durch die Schlucht La Trinidad und hat etwa 250 Meter zurückgelegt. Der kürzere Lavastrom bringt es auf 100 m und ist in der Cenzia-Schlucht unterwegs.

Der Fuego ist ein 3.763 m hoher Stratovulkan, der überwiegend aus Basalt und Andesit besteht. Er ist daueraktiv und ein beliebtes Zeil von Touristen, die auf den gegenüberliegenden Vulkan Acatenango steigen können, um die Eruptionen zu beobachten.

Pacaya mit Lavaströmen

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Vulkans Fuego und ist ebenfalls daueraktiv. Er erzeugt bis zu 100 m hohe strombolianische Eruptionen, aus einem neu gewachsenen Kegel im McKenney-Krater. Zudem ist ein Lavastrom auf der Nordostflanke unterwegs. Er hat eine Länge von 1200 m erreicht und ist sogar von der Hauptstadt Guatemala City aus zu sehen.

Wie am Fuego auch, war der Vulkantourismus am Pacaya vor der Pandemie gut ausgebaut. Stellt sich die Frage, wie es aussehen wird, wenn wir wieder Reisen können? Vor einigen Jahren war die Situation labil und man musste mit Raubüberfällen rechnen, wenn man in der Gegend unterwegs war. Ich befürchte, dass es nach Corona aufgrund steigender Armut wieder unsicherer sein wird. Das wird nicht nur ein Problem in Guatemala sein. Zudem leidet die touristische Infrastruktur. Wenn schon bei uns viele Hoteliers und Gastronomen vor dem Aus stehen, wird es in Schwellenländern kaum besser sein. Keine rosigen Zeiten für Vulkanreisen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie sich die Situation entwickelt.

Fuego in Guatemala eruptiert

Der Feuerberg Fuego liegt in Guatemala und ist weiterhin aktiv. INSIVUMEH berichtet von bis zu 20 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche steig bis auf einer Höhe von 4700 m über dem Meeresspiegel auf. Sie driftet bis zu 20 km weit und regnet über bewohnten Gebiet ab. Glühende Tephra wird bis zu 350 m über den Kraterrand hinaus ausgeworfen. Dass ist eine respektable Höhe und stellt eine Steigerung gegenüber den letzten Wochen dar. Die Lavabomben lösen Schuttlawinen aus und erreichen die Vegetationszone. Der Druck ist hoch. Er verursacht laute Gaseruptionen. Sie dauern zwischen 6-8 Minuten und erzeugt Lärm wie ein startendes Düsenflugzeug. Vibrationen sind weithin spürbar. Das Foto stammt aus dem letzten Jahr.

Manam auf PNG eruptiert Vulkanasche

Auf Papua Neuguinea ist der Manam wieder aktiv geworden. Der Inselvulkan eruptiert Vulkanasche, die bis auf einer Höhe von 4250 m Höhe aufsteigt. Die häufigen Ascheerupion stellen eine zunehmende Belastung für die verbliebenen Inselbewohner dar. Besonders knapp ist sauberes Trinkwasser: Durch den sauren Ascheregen werden sämtliche Reservoirs kontaminiert.

Ebeko eruptiert Aschewolken

Der Kurilenvulkan Ebeko liegt auf Pamushir Island und eruptierte gestern 2 Aschewolken. Das VAAC meldet Asche in einer Höhe von 3350 m. Die Insel liegt südlich von Kamtschatka und ist Ziel einer Vulkan-Expedition. In Kürze bekommen wir bestimmt neue Fotos zu sehen. Wer nicht warten kann, versucht einen Blick via LiveCam.

Ätna mit Rückgang des Tremors

Die Eruption am Ätna auf Sizilien scheint sich ihrem Ende zu nähern. Der Tremor ist deutlich abgefallen und ist nur noch leicht erhöht. Gestern Abend endeten bereits die strombolianischen Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Lavastrom war zu dieser Zeit noch ein wenig aktiv. Heute Morgen ist die Wärmestrahlung mit 82 MW nur noch moderat. Tendenz abnehmend. Gestern wurden vereinzelte Eruptionen aus dem NE-Krater und der Bocca Nuova gesichtet.

Stromboli weiter aktiv

Dem Stromboli auf den Liparischen Inseln geht die Puste noch nicht ganz aus. Es wird noch eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 152 MW gemessen. Doch gegenüber den Vortagen ist die Tendenz auch hier abnehmend. Das gleiche gilt für den Tremor. Er ist leicht erhöht. Im Gipfelbereich könnte noch ein Lavastrom unterwegs sein. Es werden relativ starke strombolianische Eruptionen beobachtet.

Fuego in Guatemala mit erhöhter Aktivität

Der Vulkan Fuego in Guatemala macht den örtlichen Zivilschutz unruhig. In den letzten 24 Stunden gab es 10 explosive Vulkanausbrüche, die glühende Lava mehrere 100 m hoch schleuderten. Bereits in den letzten Tagen zeigte der 3.763 m hoher Stratovulkan vermehrte Anzeichen erhöhter Aktivität.

Der Fuego liegt ca. 20 km von der Touristenmetropole Antigua entfernt und ist ein beliebtes Ziel für Vulkanwanderer. Allerdings soll es in den letzten Monaten vermehrt zu Überfällen gekommen sein!

Fuego live

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Die LiveCam vom Fuego in Guatemala wird von der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. und vulkane.net betrieben. Um ein neues Bild zu laden bitte die Seite aktualisieren. (Kamera temporär out of order)

Eine Seite mit automatischer Aktualisierung gibt es auch. Dort erscheint alle 30 Sekunden ein neues Bild.

Wärmesignatur

Wärmestrahlung des Vulkans Fuego. © MIROVA

Monitoring Vulkan Fuego

Der Fuego liegt in einer vergleichsweisen dicht besiedelten Gegend und überragt nicht nur mehrere Dörfer, die sich an seinem Fuß ansiedelten, sondern auch den Touristenmagnet Antigua. Der Fuego kann pyroklastische Ströme und Lahare generieren, die eine Gefahr für die umliegenden Siedlungen darstellen. Daher ist der Vulkan recht gut überwacht. Trotzdem kam es im Juni 2018 zur Katastrophe, als unerwartet pyroklastische Ströme zahlreiche Häuser zerstörten und mehr als 100 Menschen das Leben kosteten. Die pyroklastischen Ströme entstanden während einer paroxysmalen Eruption die es zu dieser Zeit alle paar Wochen gab. Doch dieser Paroxysmus war stärker als die vorangegangenen, doch da die Bedrohung nicht rechtzeitig erkannt wurde, gab es keine Vorwarnung.

Vor der Eruption gab es ein Beobachtungs-Netzwerk, dass unter Kooperation des USGS, sowie Kanadischen Wissenschaftlern unter Schirmherrschaft der Uni Michigan errichtet wurde. Natürlich unter Zusammenarbeit mit den lokalen Vulkanologen von INSIVUMEH. Das Netzwerk bestand aus 6 mobilen Breitbandseismometern, akustischen Sensoren und einem Gas-Spektrometer. 2 Livecams unterstützen die Vulkanologen bei visuellen Beobachtungen.

Im Januar 2020 hat unser Vulkanverein „Volcanological Society e.V.“ eine Livecam am Fuß des Vulkans installiert. Sie unterstützt die Vulkanologen bei der visuellen Observierung des Feuerbergs. Das Bild seht ihr oben.

Nach der Eruption wurde die Kooperation erweitert. Nun sind die mexikanische UNAM involviert, sowie verschiedenen europäischen Forschungseinrichtungen. Mit von der Partie sind die Universität Liverpool und das LGS Florenz. Es werden 7 Stationen betrieben, die über mehrere Seismometer und Mikrofone verfügen.

Natürlich wird der Fuego auch mit Hilfe der Satelliten überwacht. Hier werden vor allem die Wärmeemissionen detektiert. Via INSAR wird die Bodendeformation beobachtet.

Fuego mit 4 stärkeren Explosionen

Fuego mit stärkerer Eruptionsserie – Aktivität auf hohem Niveau

Zum dritten Mal in diesem Jahr erzeugte der Fuego eine Eruptionsserie, die stärker als die alltäglichen Ausbrüche war. Sie manifestierte sich gestern Nacht zwischen 04:06 und 04:24 Uhr Lokalzeit. Anders als bei den beiden vorangegangenen Phasen, die ich als Mini-Paroxysmen bezeichnet hatte, kam es hier zu deutlich voneinander abgegrenzten einzelnen Explosionen. Sie schleuderte glühende Tephra mehrere Hundert Meter hoch und ließ sie auf die Vulkanflanken niederprasseln. Glühende Tephra landete auch auf dem Grat zwischen Fuego und Acatenango, auf dem sich oft auch Touristen hinauswagen. Diesmal wäre man dort in Lebensgefahr geraten. Zudem bildeten sich glühende Schuttlawinen, die weiter hinabreichten als üblich.

Der Mitschnitt der Livecamaufnahmen von Afar TV dokumentierte die Eruptionsserie. Am Ende des eingebundenen Videoclips erkennt man sogar eine Sternschnuppe am Vulkan verglühen. Ihr seht sie bei der Zeitmarke 04:23:30.

Auch heute Nacht könnte es zu stärkeren Feuergarben gekommen sein, denn die Sentinel-Satelliten detektierten eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 176 MW. Das VAAC registriert Vulkanasche in 4600 m Höhe. Sie driftet in Richtung Norden und verursacht in einer Entfernung von bis zu 30 Kilometern vom Vulkan leichten Ascheniederschlag.

Das INSIVUMEH-Update schweigt sich zu der Explosionsserie aus und wiederholt gebetsmühlenartig die gleichen Informationen, mit dem Unterschied, dass sich nach Beobachtung der Vulkanologen die Anzahl der stündlichen Eruptionen auf 4 bis 7 reduzierte. Vielleicht ist es der Reduzierung der Eruptionsfrequenz geschuldet, dass es zwischendurch Serien stärkerer Eruptionen gibt. Die Eruptionen erzeugen auch Schockwellen, die bis in den Orten am Fuß des Vulkans hinein zu hören und zu spüren sind, denn sie können Fensterscheiben zum Klirren bringen.

Neben dem Fuego ist in Guatemala auch der Santiaguito weiterhin aktiv. Bei einem starken Unwetter letzte Woche wurde die Livecam dort außer Betrieb gesetzt und erlitt somit das gleiche Schicksal wie unsere Vereins-Fuegocam, die hoffentlich bald ersetzt werden kann. Laut dem INSIVUMEH-Update ist die Aktivität am Santiaguito unverändert und wird von 1–2 Ascheeruptionen pro Stunde dominiert. Außerdem gehen glühende Schuttlawinen ab.

Fuego mit Ascheeruptionen Anfang Juni

Der Autor am Fuego. Foto: Martin Rietze

Fuego eruptiert wieder regelmäßiger – Vulkanasche in 4300 m Höhe detektiert

Antigua, 03.06.2025Der guatemaltekische Vulkan Fuego eruptiert seit Mitte Mai wieder regelmäßiger und löste heute 2 VONA-Warnungen aus, nach denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4300 m aufstieg und nach Südwesten driftete. Der Vulkan hatte eine fast 4-monatige Pause eingelegt, nachdem er sich Mitte Januar verausgabt hatte. Zur alten Bestform kehrte er indes bisher nicht zurück.

VONA-Warnung Fuego. © VAAC Washington

Wie aus den täglichen Updates von INSIVUMEH hervorgeht, werden am Fuego zurzeit stündlich zwischen 2 und 4 Eruptionen registriert, während der Vulkan noch im letzten Jahr zwei bis dreimal so häufig ausbrach. Ob und wenn ja, wie hoch glühende Tephra ausgestoßen wird, bleibt unklar, da es aufgrund hartnäckiger Bewölkung kaum visuelle Observierungen gibt. Dennoch werden in den Bulletins ein glühendes Leuchten beschrieben und Geräusche, die sich anhören wie von einer Lokomotive.

Die Vulkanologen warnen vor leichtem Aschenniederschlag in Orten um den Vulkan und betonen die Möglichkeit, dass Lahare entstehen könnten. Der Fuego hatte am 9. März einen Paroxysmus erzeugt und die Ruhephase kurzzeitig unterbrochen gehabt. Das Ereignis lagerte größere Aschemengen ab, von denen nun die erhöhte Lahargefahr ausgeht.

Prognosen über den weiteren Eruptionsverlauf lassen sich aufgrund wissenschaftlicher Messdaten aktuell nicht erstellen, doch erfahrungsgemäß erholte sich der Vulkan von seinen Tiefphasen in den letzten Jahren immer wieder und nahm nach einigen Monaten seine gewohnte Aktivität wieder auf. Sehr zur Freude der Vulkantouristen und deren Guides.

Die längste Ruhephase der letzten Jahrzehnte ereignete sich nach der starken Eruption von 2018, als ein Paroxysmus so stark wurde, dass pyroklastische Ströme entstanden, ähnlich wie es gestern am Ätna der Fall gewesen ist. Mit dem Unterschied, dass die pyroklastischen Ströme am Fuego stärker waren, bewohntes Gebiet erreichten und über 250 Menschen töteten. Ein dramatisches Beispiel dafür, dass auch nicht dombildende Vulkane mit einer vergleichsweise dünnflüssigen Lava große pyroklastische Ströme hervorbringen können. Eine Erkenntnis, die erst in den letzten Jahren immer besser dokumentiert wurde. Neben dem Fuego und Ätna traten pyroklastische Ströme während Paroxysmen am Stromboli, Manam und Klyuchevskoy auf. Alle entstanden in ähnlicher Situation durch partiellen Kraterwandkollaps, während sich ein Lavastrom seinen Weg bahnte.