Kanada: Katastrophale Waldbrände fordern erste Todesopfer

Kritische Waldbrandlage in Kanada – Mehr als 200 Waldbrände und 2 Todesopfer

La Ronge, 06.06.2025Der frühe Start der Waldbrandsaison in Kanada wird als sehr dramatisch beschrieben und es gibt die Befürchtung, dass es die schlimmste Waldbrandsaison in der Geschichte des Landes werden könnte. Bereits Mitte Mai wurden ca. 160 Waldbrände in 3 Provinzen gezählt. Jetzt, Anfang Juni, ist ihre Zahl auf über 200 gestiegen. Über die Hälfte der Feuer ist außer Kontrolle.

Mehrere Brände griffen auf Siedlungen über und zerstörten nicht nur Häuser, sondern forderten auch die ersten beiden zivilen Todesopfer. Sie starben in der Kleinstadt Lac du Bonnet, die in der Provinz Manitoba liegt. Dort und in der Provinz Alberta wurden mehr als 33.000 Menschen evakuiert. Am Chipewyan Lake zerstörte ein Feuer 27 Gebäude, darunter wichtige Einrichtungen wie ein Gesundheitszentrum. In Saskatchewan hat das sogenannte „Shoe Fire“ mehr als 400.000 Hektar Land verwüstet und bedrohte über ein Dutzend Gemeinden. Und es ist nicht bei der Bedrohung geblieben: In La Ronge griffen die Flammen auf das historische Gebäude der Robertson Trading Post über und zerstörten mit dem Haus zahlreich Kulturgüter der indigenen Bevölkerung.

Der Rauch dieser Brände kennt keine Grenzen und hat sich weit über die unmittelbaren Brandgebiete hinaus ausgebreitet. Luftqualitätswarnungen wurden für über 115 Millionen Menschen in Kanada und den USA ausgesprochen.  In Städten wie New York wurden Warnstufen erreicht, die an die schwere Waldbrandsaison 2023 erinnern. Der Feinstaub (PM2.5) im Rauch kann tief in die Lunge eindringen und gesundheitliche Probleme verursachen – besonders bei älteren Menschen, Kindern, Schwangeren und Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Satellitenaufnahmen zeigen, dass sich die Rauchwolken bereits bis nach Europa ausgebreitet haben. Hierzulande kann der Staub in der Atmosphäre wunderbare Sonnenuntergänge hervorbringen, ähnlich wie man es auch nach großen Vulkanausbrüchen kennt.

In Kanada haben Bund und Provinzen auf die Brände mit Notfallmaßnahmen reagiert, darunter Evakuierungen, den Einsatz der Streitkräfte und Unterstützung durch das Rote Kreuz. Dennoch sind die Herausforderungen enorm: Viele Evakuierte wurden in Sporthallen und Gemeindezentren untergebracht, medizinische Versorgung und Unterkünfte sind stellenweise knapp.

Die USA schickten knapp 150 Feuerwehrleute zur Unterstützung der Einsatzkräfte nach Kanada – kaum mehr als eine symbolische Geste in Anbetracht der Herausforderungen, mit denen man sich in den Waldbrandregionen konfrontiert sieht.

Experten sehen in den zunehmenden Waldbränden eine Folge des sich verändernden Klimas, das Extremwetterereignisse wie Dürren und Hitzewellen begünstigt. Langfristig wird es verstärkter Investitionen in Waldmanagement, Brandschutz und Anpassungsmaßnahmen bedürfen, um auf die wachsenden Risiken vorbereitet zu sein.

Die Waldbrände verstärken den anthropogenen Klimawandel in zweifacher Hinsicht: Zum einen wird zusätzliches CO₂ freigesetzt, zum anderen wird die grüne Lunge unseres Planeten immer kleiner. Die Rauchschwaden können aber auch durch Abschirmung des Sonnenlichts einen Temperaturrückgang bewirken.

Kanada: verheerende Waldbrände in Provinz Manitoba

Größte Evakuierung der Provinzgeschichte von Manitoba infolge von Waldbränden – Rauch zieht bis in die USA

Winnipeg, 29.05.2025Während der US-amerikanische Präsident Trump in seinen größenwahnsinnigen Fantasien davon träumt, Kanada als 51. Bundesstaat zu annektieren, leiden die Menschen des Staates unter sich schnell ausbreitenden Waldbränden, die große Schäden verursachen. Am schwersten in Mitleidenschaft gezogen ist die Provinz Manitoba, die eine der schwersten Waldbrandkatastrophen ihrer Geschichte erlebt.

Über 17.000 Menschen wurden aufgrund der sich schnell ausbreitenden Brände zur Evakuierung aufgerufen, was ein trauriger Rekord darstellt. Die Regierung rief den Notstand aus, um schnellere Hilfs- und Rettungsmaßnahmen zu ermöglichen. Besonders betroffen sind abgelegene Gemeinden im Norden sowie die Bergbaustadt Flin Flon, in der etwa 5.000 Menschen leben.

Der Premier Manitobas, Wab Kinew, bat die Bundesregierung um militärische Unterstützung. Flugzeuge sollen kurzfristig eingesetzt werden, um Bewohner gefährdeter Regionen in Sicherheit zu bringen, was ebenfalls ein Novum ist. Ein Großteil der Evakuierten wird in der Provinzhauptstadt Winnipeg untergebracht, wo Notunterkünfte vorbereitet wurden. Auch andere Provinzen wie Alberta kämpfen derzeit mit Bränden, die bereits zu Störungen in der Öl- und Gasproduktion geführt haben.

Prognosen deuten darauf hin, dass sich die Lage in den kommenden Tagen weiter zuspitzen könnte. Grund hierfür sind anhaltende Trockenheit und starke Winde die die Flammen in Windeseile ausbreiten.

158 Waldbrände wüten in Kanada – Feuer und Rauch vom Weltraum aus zu sehen

In ganz Kanada sind laut dem Canadian Interagency Forest Fire Centre aktuell 158 Waldbrände aktiv, etwa die Hälfte davon gilt als außer Kontrolle. Allein in Manitoba sind in diesem Jahr bereits rund 199.000 Hektar Waldfläche verbrannt. Bundesweit beläuft sich die betroffene Fläche bereits auf über 620.000 Hektar – eine Entwicklung, die an die Rekordsaison des Vorjahres erinnert, als mehr als 17 Millionen Hektar landesweit in Flammen aufgingen. Dabei wurde auch die historische Goldgräberstad Jasper zerstört.

Rauchschwaden verbreiten sich weit. © Copernicus

Die gewaltigen Feuer sind auch aus dem Weltraum aus zu sehen – etwa von der Internationalen Raumstation aus oder via Satellit. Auf deren Bilder sind die gewaltigen Rauchschwaden zu sehen, die sich über große Gebiet ausbreiten.

Die Auswirkungen der Brände sind auch jenseits der kanadischen Grenze zu spüren. Meteorologen warnen davor, dass starke Nord-Süd-Winde den Rauch in die US-Bundesstaaten des Mittleren Westens treiben könnten. Besonders in Minnesota, Wisconsin, Illinois und Michigan wird mit erhöhter Luftverschmutzung und eingeschränkter Sicht gerechnet.

Die Kombination aus ungewöhnlich trockenen Bedingungen, anhaltender Dürre und fehlenden Niederschlägen verschärft die Situation. Meteorologen sehen im Klimawandel einen der Hauptfaktoren für die zunehmende Häufigkeit und Intensität solcher Extremereignisse.

Kanada: Stromausfälle nach Eissturm in Ontario

Starker Eissturm im kanadischen Ontario verursachte Verkehrschaos und Stromausfälle

Während bei uns der Winter zu Ende ist, erlebten die Kanadier am Wochenende einen erneuten Einbruch arktischer Luftmassen, der ​am Sonntag letztendlich zu einem Eissturm sorgte. Dabei kam es zu überfrierender Nässe und gefährlichem Glatteis, das nicht nur für Verkehrschaos sorgte, sondern auch Stromausfälle bedingte, von denen über 350.000 Kanadier in Teilen Ontarios betroffen waren.

Die Stromausfälle wurden in erster Linie durch einen dicken Eispanzer verursacht, der Stromleitungen und Masten umhüllte und diese umstürzen ließ. Natürlich erlitten Bäume das gleiche Schicksal und umgestürzte Bäume und herunterhängende Äste belasteten die Strommasten zusätzlich. Außerdem wurden zahlreiche Straßen durch den Eisbruch blockiert.

Die Stadt Orillia in Ontario rief aufgrund des Sturms den Notstand aus, da anhaltender Eisregen weiterhin zu großflächigen Stromausfällen, gefährlichen Straßenverhältnissen, umgestürzten Bäumen und Stromleitungen sowie Schäden an öffentlicher und privater Infrastruktur führte. Der Stadtrat warnte die Bevölkerung auf seiner Website mit dem Hinweis, dass es sich um eine sehr ernste Situation mit gefährlichen Straßenverhältnissen, umgestürzten Bäumen und Stromleitungen handelt und es zu Schäden an öffentlicher und privater Infrastruktur gekommen sei.

Mehrere Einwohner in ganz Ontario berichteten in den sozialen Medien, dass Straßen aufgrund entwurzelter Bäume gesperrt seien und sie seit Beginn des Sturms das Krachen von Bäumen gehört hätten.​

Eisstürme kommen in Ontario häufig vor

Eisstürme sind in Ontario keine Seltenheit und haben in der Vergangenheit erhebliche Schäden verursacht. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Eissturm von 1998, der sechs Tage lang Ontario, Quebec und New Brunswick mit 7 bis 11 cm Eis bedeckte. Dieser Sturm führte zu massiven Stromausfällen, von denen einige bis zu einem Monat andauerten, und gilt als die teuerste Naturkatastrophe in der kanadischen Geschichte. ​

Ein weiteres bedeutendes Ereignis ereignete sich im Dezember 2013, als ein Eissturm über den Osten Kanadas hinwegzog. Mehr als 400.000 Haushalte in Ontario, Quebec und New Brunswick waren von Stromausfällen betroffen. Torontos Bürgermeister Rob Ford bezeichnete den Sturm als den schlimmsten in der Geschichte der Stadt. ​

Die Eisstürme werden nicht nur von arktischen Kaltluftfronten ausgelöst, sondern stehen auch im Zusammenhang mit den enormen Wassermassen der Großen Seen. Sie beeinflussen das Wetter der Region stark. Durch die Verdunstung des Wassers kommt es zum sogenannten Lake Effect: Die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Bereich der Seen kann ein Sturmsystem verstärken, das dann Eisregen mit sich bringt.

Kanada: Starkes Erdbeben Mw 6,5

Starkes Erdbeben Mw 6,5 erschüttert Queen Charlotte Island Region in Kanada

Datum 15.09.24 | Zeit: 22:22:48 UTC |  51.604 ; -130.621 | Tiefe: 10 km | Mw 6,5

Vor der Westküste Kanadas ereignete sich gestern Abend um 22:22:48 UTC (15:22:50 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum wurde vom EMSC mit 10 Kilometern Tiefe angegeben. Das Epizentrum befand sich 275 km west-nordwestlich von Port McNeill.

Genau genommen ist die Ortsbeschreibung des EMSC nicht mehr korrekt, denn im Jahr 2009 wurde das Queen Charlotte-Archipel in Haida Gwaii umbenannt. Bei den Haida handelt es sich um ein indigenes Volk, das ursprünglich die Inselgruppe bewohnte. Das Haida Gwaii-Archipel besteht aus mehr als 150 kleinen Inseln, die sich um die beiden Hauptinseln Graham und Moresby gruppieren. Das Erdbeben ereignete sich südlich dieser beiden Inseln.

Aufgrund der marinen Artenvielfalt trägt Haida Gwaii den Beinamen „Galapagos des Nordens“. In den Gewässern und an den Küsten tummeln sich verschiedene Walarten, Robben und Seevögel. Auf den Inseln gibt es zudem weitläufige Urwälder.

Die tektonischen Prozesse in der Haida Gwaii-Region werden von der Störungszone entlang der Grenze zwischen der Pazifischen Platte und der Nordamerikanischen Platte bestimmt. Diese Störungszone, die Queen Charlotte-Verwerfung, erstreckt sich in nordwest-südöstlicher Richtung und ist eine der aktivsten in Kanada. Es handelt sich um eine Transformstörung, bei der sich die Platten seitlich aneinander vorbeibewegen. Sie gilt als Äquivalent zur bekannteren San-Andreas-Verwerfung im Westen der USA.

Die Queen Charlotte-Verwerfung ist im Bereich des Epizentrums des aktuellen Erdbebens mit der berüchtigten Cascadia-Subduktionszone gekoppelt, an der sich im Bereich der amerikanischen Metropole Seattle jederzeit ein starkes Erdbeben ereignen könnte.

Wegen dieser tektonischen Aktivität sind die Haida Gwaii-Inseln anfällig für Erdbeben. 2012 ereignete sich dort ein starkes Erdbeben der Stärke 7,7, eines der stärksten jemals in Kanada registrierten Erdbeben.

Obwohl die Region zum Pazifischen Feuergürtel gehört, gibt es entlang der Queen Charlotte-Verwerfung keine aktiven Vulkane.

Kanada: Massiver Waldbrand zerstört historische Stadt

Ein großer Waldbrand zerstört historische Stadt Jasper in Kanada

In Kanada zerstörte ein starker und sich schnell ausbreitender Waldbrand einen großen Teil der historischen Stadt Jasper, obwohl hunderte Einsatzkräfte um den Erhalt der Gebäude kämpften. Jasper liegt in der Provinz Alberta, inmitten der Rocky Mountains, und bildet das Herz des gleichnamigen Nationalparks, dessen Wälder lichterloh brennen. Viele Gebäude des Städtchens aus der Gründerzeit Kanadas bestehen aus Holz und erinnern an die Goldgräberzeit, den Pelzhandel der Trapper und den Eisenbahnbau. Nun wurden ganze Straßen dem Erdboden gleichgemacht und die historische Stätte scheint verloren.

Insgesamt sind etwa 36.000 Hektar Land betroffen. Rund 20.000 Touristen und 5.000 Einwohner aus der Bergregion in Alberta, einem beliebten Touristenziel, mussten fliehen. Die Brände weiteten sich extrem schnell aus: Die Feuerfront soll innerhalb von 30 Minuten um 5 Kilometer vorgerückt sein.

Aufnahmen von rauchenden Trümmern und brennenden Wäldern dokumentieren das Ausmaß der Katastrophe. Grund für das schnelle Ausbreiten der Feuer waren hohe Lufttemperaturen, starke Winde und anhaltende Trockenheit. Als Auslöser vermutet man einen Blitzschlag. Am Donnerstag brachten nachlassende Temperaturen Hoffnung, dass die Brände gelöscht werden könnten, doch sie sind weiterhin außer Kontrolle. Zudem sollen die Temperaturen wieder steigen.

Auf einer Pressekonferenz kämpfte Premierministerin Danielle Smith mit den Tränen, als sie die Öffentlichkeit über das Ausmaß der Zerstörungen in Jasper informierte. Sie betonte, dass der Jasper-Nationalpark seit vielen Generationen eine Quelle des Stolzes sei. Andere Prominente sprachen vom Wiederaufbau der Stadt oder wenigstens der bedeutendsten Gebäude wie der Maligne Lodge, einem beliebten Touristenziel.

Doch nicht nur in der Provinz Alberta brennen Wälder: Hundert Waldbrände wüten in der benachbarten Provinz British Columbia, und auch in den westlichen US-Bundesstaaten Kalifornien und Utah sind Brände aktiv. Starke Winde, die extreme Natur des Feuers und Rauch erschweren die Kartierung der Brände.

Spuren schwerer Waldbrände auf Schritt und Tritt

Auf meiner Reise durch den Südwesten der USA konnte ich zwar keinen aktiven Waldbrand sehen, doch die Spuren verbrannter Wälder sind allgegenwärtig. Was ich auch nicht sehen konnte, waren irgendwelche privaten Maßnahmen, um dem Klimawandel zu begegnen. Zwar gibt es in den Ballungsgebieten an der Küste einige E-Autofahrer, doch auf dem Land fährt man weiterhin SUV und Pickup-Monster, die Mobilhäuser ziehen. Es herrschen nicht isolierte Holzhäuser vor, von Solaranlagen auf Hausdächern gibt es keine Spur, trotzdem laufen Klimaanlagen auf Volllast. Die Einkäufe werden wie gehabt in Plastiktüten nach Hause gefahren. Auch Ladeinfrastrukturen oder ein öffentlicher Nahverkehr fehlen abseits großer Städte.

Naturkatastrophen-News: Extremwetter am 18.08.23

Überflutung in Deutschland

In mehreren Gegenden der Erde gibt es verheerende Waldbrände, während es anderswo zu feucht ist. Zu den Gebieten mit zu hohen Niederschlägen zählt momentan die Bundesrepublik Deutschland. Gestern kam es in mehreren Ortschaften zu Unwettern mit Starkregen, die zu Überflutungen führten. Besonders stark betroffen waren das Ruhrgebiet und Frankfurt. Auf dem Frankfurter Flughafen standen die Flugzeuge zentimetertief im Wasser, und Flüge mussten gestrichen werden. Im Süden Deutschlands gab es lokale Gewitter mit Hagel. Es gibt Berichte über tennisballgroße Hagelkörner. In Nürnberg mussten Autofahrer aus ihren abgesoffenen Autos gerettet werden. In Thüringen kam es zu staken Windböen, die Bäume entwurzelten. In vielen Regionen des Landes kam es u Verkehrsbeeinträchtigungen. Schon jetzt gilt der Monat August bei uns als ungewöhnlich niederschlagsreich. Die Sommerferien sind vielerorts ins Wasser gefallen. Vielleicht tröstet es den einen oder anderen, dass die Natur den Regen bitter nötig hatte und die Böden in den meisten Regionen wieder gut durchfeuchtet sind.

Waldbrände auf Teneriffa und in Kanada

Anders sieht es auf Teneriffa und in Kanada aus, wo aufgrund von Trockenheit verheerende Waldbrände wüten. In den kanadischen Nordwest-Territorien wurde der Notstand ausgerufen. Hier brennen die Wälder seit Monaten in einer Region, die normalerweise nicht über zu wenig Niederschläge klagt. Doch seit einiger Zeit blieb der Regen aus, was ein Hauptgrund für die flächenhafte Verbreitung von Waldbränden darstellt. In diesem Jahr ist bereits eine Fläche so groß wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zusammen abgebrannt. Mehrere Ortschaften wurden evakuiert. Nun betrifft es auch die Regionalhauptstadt der Nordwest-Territorien: Yellowknife, wo 26.000 Menschen aufgefordert wurden, die Ortschaft bis heute zu verlassen. Die Waldbrände hatten sich dem Ort bis auf wenige Kilometer genähert. Insgesamt wurden bislang 45.000 Personen von den Feuern vertrieben. Dabei spielt der sonst eher unbedeutende Ort Hay River eine entscheidende Rolle, denn der kleine Lokalflughafen gilt nun als Drehscheibe für die Klimaflüchtlinge Kanadas. Von dort starten Flugzeuge in die Nachbarprovinz Alberta. Die Evakuierungen werden unter Hilfe des Militärs durchgeführt, das auch Transportflugzeuge zur Verfügung stellt. Die Brände gelten als beispiellos in der Geschichte Kanadas und ähneln insofern der Brandkatastrophe auf Hawaii.

Hitzewelle in der Türkei

Ein weiterer Superlativ des Klimawandels wird derzeit in der Türkei erlebt, wo die höchsten Temperaturen gemessen wurden, die dort jemals seit Beginn der Klimaaufzeichnung vor gut 100 Jahren aufgetreten sind: Das Thermometer kletterte vorgestern fast auf 50 Grad Celsius. Genau wurden 49,5 Grad gemessen, was den bisherigen Spitzenwert um 0,2 Grad übertraf. Klimatologen prognostizieren, dass dieser Erwärmungstrend anhalten wird, was nicht nur die Einheimischen betrifft, sondern auch viele Urlauber. In der Türkei und in vielen südeuropäischen Ländern wird bereits darüber spekuliert, ob sich die Reisesaison aufgrund der extremen Hitze bald verschieben wird. Persönlich meide ich es, im August aufgrund der Hitze und der vielen Touristen in den Süden zu fahren. Hier finde ich es im Frühjahr und Herbst viel angenehmer. Aus urlaubstechnischer Sicht wäre es sinnvoller, die anderen Ferien um eine Woche zu verlängern und die Sommerferien auf drei Wochen zu verkürzen.

Klimaforscher sind sich weitestgehend einig, dass die fortlaufenden Extremwetterereignisse und Temperaturrekorde auf den anthropogenen Klimawandel zurückzuführen sind. Solche Ereignisse werden zukünftig immer häufiger auftreten, und praktisch keine Region der Erde wird langfristig davon verschont bleiben.

Tornado in Kanada – Naturkatastrophe am 02.07.23

Tornado richtet Zerstörungen im kanadischen Bundesstaat Alberta an

Ein verheerender Tornado bildete sich am Samstagnachmittag in der kanadischen Provinz Alberta und hinterließ in der Stadt Didsbury eine Schneise der Zerstörung. Sturmjäger filmten, wie sich der wirbelnde Trichter langsam dem Boden näherte und Staub aufwirbelte, während er sich nach unten bewegte. Kurze Zeit später mischten sich Trümmerteile von Gebäuden und abgerissene Äste in die rotierende Staubwolke.

Der Tornado zerstörte fünf Gebäude vollständig und beschädigte neun Häuser schwer. Wie durch ein Wunder wurde nur eine Frau leicht verletzt, die Schutz im Keller ihres Hauses suchte. Es wurden keine Todesopfer gemeldet. Allerdings gab es Todesopfer unter den Nutztieren mehrerer Bauernhöfe.

Die Naturkatastrophe ereignete sich ausgerechnet am kanadischen Nationalfeiertag, dem 156. Gründungstag der Nation. Premierminister Justin Trudeau befand sich zum Zeitpunkt des Tornados in der Hauptstadt Ottawa und drückte den Betroffenen die Solidarität der Kanadier aus.

Das Land stand zuletzt aufgrund der verheerenden Waldbrände in Nova Scotia in den Schlagzeilen, die noch immer in der Region wüten. Gestern wurden 14 Waldbrände gemeldet, bei denen Brandstiftung oft als Ursache genannt wird. Die Ausbreitung der Feuer wird durch die anhaltende Trockenheit begünstigt, die seit Wochen in der Region herrscht. Verstärkte Dürren und Hitzewellen sind Auswirkungen des Klimawandels. Auch die Bildung von Tornados wird durch warmes Wetter begünstigt. Sie treten vermehrt bei starken Gewittern auf und entstehen aus Superzellen heraus.

Tatsächlich zählt Kanada zu den Ländern mit den höchsten Tornadoaktivitäten weltweit. Insbesondere die Prärieregionen in den Provinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba sind für ihr tornadoanfälliges Klima bekannt.

Kanadische Tornados treten in der Regel während der Frühlings- und Sommermonate auf, wenn warme Luftmassen aus dem Süden auf kältere Luftmassen aus dem Norden treffen. Die kanadischen Tornados können ähnlich intensiv sein wie ihre amerikanischen Gegenstücke, mit starken Winden, heftigem Regen und potenziell zerstörerischer Kraft.

Von Waldbränden und Luftverschmutzung am 30.06.23

Waldbrände verwüsten ganze Landstriche in Kanada

Während die Politik in Deutschland noch vor der Sommerpause das umstrittene Heizungsgesetz durchboxen will, in der Hoffnung, dem anthropogenen Klimawandel ein wirkungsvolles Instrument entgegenzusetzen, wüten in Kanada seit Monaten verheerende Waldbrände. Mittlerweile sind riesige Waldflächen in einem Gebiet, das sich nördlich der Großen Seen und westlich von Quebec befindet, abgebrannt. Diese Brände können mithilfe von Satelliten problemlos erkannt werden, und im Infrarot-Lichtspektrum sind nicht nur die Flammenfronten sichtbar, sondern auch die bereits verbrannten Waldflächen. Das Erstaunliche daran ist, dass die Brände in einem Gebiet wüten, in dem sich zahlreiche Seen, Flüsse und Sümpfe befinden. Normalerweise würde man in einer solchen Gegend häufige Niederschläge erwarten, die jedoch seit längerer Zeit offenbar ausgeblieben sind und die Wälder austrocknen ließen, sodass sie nun wie Zunder brennen.

Die durch Feinstaub belasteten Rauchwolken der Brände ziehen in Richtung Süden, wo gestern erneut vor der extrem schlechten Luftqualität gewarnt wurde. Besonders betroffen ist die Metropole New York. Aber auch bis zu uns nach Deutschland haben es nun die Rauchschwaden aus dem fernen Kanada geschafft und verursachen nicht nur besonders rote Sonnenuntergänge, sondern auch erhöhte Feinstaubbelastung. Hier schließt sich der Kreis wieder bei unseren Politikern, die im gleichen Atemzug wie bei den Diskussionen um das Heizungsgesetz darüber nachdenken, den Industriestrom für Fabriken um zwei Drittel zu senken, natürlich finanziert aus dem Steuersäckel.

Der Verlierer dabei ist nicht nur die Natur, sondern auch der normale Bürger der Unter- und Mittelschicht. Nach der Corona-Pandemie und der selbst induzierten Energiekrise, sowie der damit verbundenen Abkehr vom Erdgas, das noch kurz vor dem Ukraine-Krieg als umweltfreundliche Brückentechnologie propagiert wurde, muss dieser Bürger nun darüber nachdenken, wie er zukünftig das Heizen bezahlen soll, während die Oberschicht Konsumorgien feiert.

Wir befinden uns noch am Anfang der Klimakrise und es ist absehbar, dass wir uns in den nächsten 30 Jahren auf sich dramatisch verschlechternde Lebensbedingungen einstellen müssen, sei es durch die Katastrophen des Klimawandels oder durch den Kampf dagegen.

Erdbeben-News 14.04.23: Vancouver

Erdbeben Mw 6,0 erschüttert kanadische Vancouver-Island-Region

Datum 13.04.23 | Zeit: 15:54:54 UTC | 49.19 N ; 129.64 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

Gestern Nachmittag um 15:54:54 UTC (08:54:54 Uhr Lokalzeit) wurde die pazifische Region von Vancouver-Island von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 240 km südwestlich von Port McNeill verortet. Obwohl das Beben weit vor der Küste des Kanadischen-US-Amerikanischen Grenzgebietes lag, liegen dem EMSC Wahrnehmungsmeldungen vor. Ein Bebenzeuge schreibt: „Als ich im Bett lag, spürte ich für ein paar Sekunden ein seltsames tiefes Grollen. Mein erster Gedanke war, dass es sich um ein Erdbeben handelte, aber dann dachte ich, es könnte ein großer Lastwagen gewesen sein, der vorbei fuhr. Dann sah ich vor einer Minute einen Beitrag, dass es ein Erdbeben gab.“ Offenbar kam der Erdstoß in bewohntem Gebiet nur schwach an. Das muss aber nicht heißen, dass es beim nächsten Erdbeben in der Region wieder so glimpflich verläuft, denn die tektonische Situation von Vancouver Island ist brisant: Der Ozeanboden des Pazifiks ist hier zerbrochen und eingekeilt zwischen der Nordamerikanischen Kontinentalplatte und der Pazifischen Ozeanplatte liegt die ebenfalls ozeanische Juan-de-Fucca-Mikroplatte. Sie wird unter Nordamerika subduziert, wobei die Plattengrenze weiter nordwestlich als Blattverschiebung ausgeprägt ist und zum Cascadia-Trench gehört. Bei der Grenze zur Pazifikplatte handelt es sich um eine segmentierte Divergenzzone, unter der ein Ozeanischer Rücken vermutet wird. Dort manifestierte sich der aktuelle Erdstoß.

Im Angesicht der komplexen Tektonik und der Tsunami-Gefahr, die vor allem bei starken Erdbeben am Cascadia-Trench besteht, griffen lokale Medien den Erdstoß in ihrer Berichterstattung auf und interpretierten das Beben als Erinnerung an die latente Gefahr, die von Erdbeben in dieser Region ausgeht. So wird der Seismologe John Cassidy von Natural Resources Canada zitiert, der das Beben schon als ziemlich stark bezeichnete. Das Erdbeben ereignete sich in einer der Regionen Kanadas, die zu den semisch aktivsten gehört. Er betonte aber, dass vom Erdbeben an dieser Verwerfung keine Tsunamigefahr ausging.


Weitere Erdbeben-Meldungen:

Iran: Erdbeben Mb 4,5

Datum 14.04.23 | Zeit: 03:45:58 UTC | 32.09 N ; 50.05 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

Im Iran gab es heute Nacht ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,5. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 52 km west-südwestlich von Fārsān festgestellt.


Island: erhöhte Seismizität

Ohne auf ein bestimmtes Einzelbeben einzugehen, möchte ich darauf hinweisen, dass die Seismizität unter Island zugenommen hat. IMO zeichnete innerhalb von 48 Stunden 119 Erschütterungen auf. Sie konzentrierten sich auf die Störungszonen auf der Reykjanes-Halbinsel, an der TFZ und in der Askja-Herdubreid-Gegend.