Mayon auf den Philippinen am 07.11.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Starker Tremor am Mayon weist auf weiteren Magmenaufstieg hin

Der Vulkan Mayon liegt in der philippinischen Provinz Albay und ist weiterhin aktiv. In den drei Abflussrinnen Bonga, Mi-isi und Basud sind weiterhin zähflüssige Lavaströme unterwegs. Sie sind zwischen 3,4 und 1,1 Kilometer lang. Von ihren Fronten gehen Steinschläge und Schuttlawinen ab. Ihren Ursprung finden die drei Ströme in einem Lavadom, der den Krater verstopft. Bei einem Lavadom handelt es sich prinzipiell um einen extrem zähflüssigen Lavastrom, der eine Staukuppel im Krater bildet. Neben den Lavaströmen gehen vom Dom auch pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Insofern hat sich der Status des Vulkans in den letzten Wochen nicht verändert. Neu ist allerdings der starke Tremor, der in den vergangenen Tagen registriert wurde. Besonders intensiv war er am 5. November, als 173 Tremorphasen vom seismischen Netzwerk registriert wurden. Sie dauerten zwischen 1 und 23 Minuten. Gestern war der Tremor rückläufig und es wurden noch 62 Phasen festgestellt. Dafür gab es dann 4 vulkanotektonische Erdbeben. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1478 Tonnen am Tag. Außerdem wird eine Inflation des Vulkangebäudes festgestellt. Diese Daten deuten darauf hin, dass weiterhin Schmelze im Inneren des Vulkans aufsteigt und eruptiert werden will.

Das Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHIVOLCS) erhält die Alarmstufe 3 aufrecht, was auf eine erhöhte Gefahr hinweist: eine Steigerung der Aktivität ist jederzeit möglich und die Eruption könnte gefährlicher werden. Die Behörde empfiehlt die Evakuierung der permanenten Gefahrenzone im Umkreis von sechs Kilometern um den Vulkan aufgrund der Gefahr von pyroklastischen Dichteströmen, Lahars und sedimentbeladenen Bachläufen, insbesondere bei starken Regenfällen. Die Luftfahrtbehörden werden aufgefordert, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden, da Asche bei einem plötzlichen Ausbruch gefährlich für Flugzeuge sein kann. Es wird erwartet, dass Asche vor allem auf der Südseite des Vulkans abfällt.

Neben dem Mayon stehen auf den Philippinen noch die Vulkane Bulusan, Kanlaon und Taal unter besonderer Beobachtung. Während die erst genannten Feuerberge Anzeichen eines langsamen Aufheizens zeigen, stößt der Taal wieder enorm viel Schwefeldioxid aus. Gestern waren es fast 5300 Tonnen. Die Seismizität zog wieder an und man registrierte 36 vulkanisch bedingte Erdbeben.

Mayon mit Gaseruptionen – News vom 21.10.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Gaseruptionen und steigende Seismizität am Mayon

Der philippinische Vulkan Mayon fährt mit seiner ruhigen Eruption fort und baut an seinem Lavadom, von dem nach wie vor 3 zähe Lavaströme abgehen. Die Stille der effusiven Eruption wurde gestern Abend und heute Nacht durch mehrere Gaseruptionen unterbrochen, die weithin hörbar waren und den Anwohnern des Vulkans einen gewaltigen Schreck eingejagt haben dürften. Allerdings ist die eigentliche Gefahrenzone um den Feuerberg seit Monaten evakuiert: gut 2000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Gebäude wurden bisher allerdings nicht zerstört, da die größten pyroklastischen Dichteströme eine maximale Reichweite von 4 km hatten. Damit waren sie nur 600 m länger, als der aktuell größte Lavastrom in der Schlucht von Bonga auf der südwestlichen Vulkanflanke. Weitere Lavaströme fließen durch die Schlucht von Mi-isi (2,8 km Länge) und Basud (1,1 km Länge).

Wie PHILVOLCS berichtet, gab es neben den Gaseruptionen gestern einen Anstieg der Seismizität. Das Netzwerk aus Geophonen um den Vulkan registrierte 32 vulkanisch bedingte Erdbeben. Darunter befanden sich 23 Tremorphasen, die bis zu 52 Minuten anhielten. Weiterhin wurden 87 seismische Signale aufgefangen, die von Steinschlägen stammten. Ein Signal wurde durch einen Dichtestrom verursacht.

Trotz der Serie von Gaseruptionen blieb der Schwefeldioxid-Ausstoß relativ gering und betrug 592 Tonnen am Tag.

Kontinuierlich durchgeführte GPS- und Neigungsmesungen zeigen eine weitere Versteilung der Vulkanflanken an. Besonders betroffen ist die Nordwestflanke im oberen und mittleren Bereich. Dort hebt sich der Boden infolge von Magmeninflation. Die Inflation setzte Mitte Juli ein und dauert bis jetzt an. Darüber hinaus wird eine langfristig anhaltende Bodenhebung des gesamten Vulkangebäudes beobachtet.

Die geophysikalischen Daten weisen darauf hin, dass sich die Eruption fortsetzen wird. Ein Ende ist noch nicht in Sicht. Im Gegenteil, es besteht die Möglichkeit, dass sich der Ausbruch verstärken könnte, worauf die Inflation der Nordwestflanke und die Gaseruptionen hinweisen. Letztere könnten aber auch durch verdampfendes Regenwasser verursacht worden sein.

Mayon mit glühenden Schuttlawinen am 18.10.23

Mayon auf den Philippinen ist weiterhin hochgradig aktiv und fördert Lavaströme und Schuttlawinen

Am philippinischen Vulkan Mayon geht die extrusive Eruption weiter. Infolge der Eruption entstand ein Lavadom im Krater, der weiterhin mit frischer Schmelze versorgt wird. Vom Lavastrom gehen drei Lavaströme aus. Am längsten ist der Lavastrom in der Schlucht von Bonga, die auf der südöstlichen Vulkanflanke liegt. Hier fließt die Lava auf einer Strecke von 3,8 km. Es folgt der 2,8 km lange Lavastrom in der südlich gelegenen Depression Mi-isi. Das Schlusslicht bildet der Lavastrom in der Basud-Schlucht. Er hat eine Länge von 1,1 km und befindet sich im östlichen Sektor der oberen Vulkanflanken. Von den Lavaströmen und von dem Dom gehen durch Kollapsereignisse glühende Schuttlawinen ab, die jetzt in neuen Aufnahmen dokumentiert wurden. Außerdem bilden sich sporadisch pyroklastische Dichteströme, vor deren großem Gefahrenpotenzial PHILVOLCS explizit warnt. Sie legen Strecken von bis zu 4 km zurück.

Das seismische Netzwerk zeichnete gestern 10 vulkanisch bedingte Erdbeben auf. 175 seismische Signale stammten von den Gerölllawinen.

Der vulkanische Schwefeldioxidausstoß betrug am 17. Oktober 2023 durchschnittlich 1.521 Tonnen/Tag. Kurzzeitbeobachtungen mittels elektronischer Neigungs- und GPS-Überwachung deuten auf eine Inflation der nordwestlichen Ober- und Mittelhänge seit Ende Juli 2023 bzw. Oktober 2023 hin. Längerfristige Bodenverformungsparameter aus EDM, präziser Nivellierung, kontinuierlichem GPS und elektronischer Neigungsüberwachung deuten darauf hin, dass Mayon im Vergleich zum Ausgangsniveau im Allgemeinen immer noch überhöht ist und sich die Flanken weiterhin versteilen. Das bedeutet, dass mehr Magma aus dem Untergrund aufsteigt, als dass am Dom austritt. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht und man kann davon ausgehen, dass der Vulkanausbruch noch ein Weilchen anhalten wird. Auch eine Verstärkung des Domwachstums ist möglich.

Anders als das VSI am indonesischen Vulkan Merapi, veröffentlicht PHILVOLCS keine Daten zum Volumen des Doms, daher sind weiterreichende Eigenanalysen nicht sinnvoll.

Apropos Merapi: Auch hier wurden dieser Tage Aufnahmen glühender Schuttlawinen veröffentlicht. Die Seismizität ist weiterhin erhöht. Das Gesamtbild ähnelt dem des Mayons, auch wenn dort mehr Lava auszutreten scheint als am Merapi.

Vulkane der Philippinen am 07.09.23

Kanlaon mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Vulkanologen von PHILVOLCS zeigen sich aufgrund einer deutlich ansteigenden Seismizität besorgt und veröffentlichten gestern ein Sonderbulletin zum Kanlaon: Am 5. und 6. September wurden 36 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Darunter waren 34 vulkanotektonische Erdbeben. Diese Beben hatten Magnituden, die zwischen ML 0,8 und ML 3,4 lagen, und sie traten in Tiefen von 0 bis 9 Kilometern unter der Nordostseite des Kanlaon-Vulkans auf. Die Epizentren der meisten Beben befanden sich nordwestlich des Vulkans. In den letzten 24 Stunden gab es 23 weitere Erdbeben, die im Bericht noch nicht berücksichtigt waren.

Seit März 2023 gab es Bodendeformationsmessungen mittels GPS und elektronischer Neigungsmessungen, die eine kurzfristige Ausdehnung der mittleren Hänge zeigten. Seit März 2022 wird eine längerfristige Ausdehnung des gesamten Vulkanbaus festgestellt.

Der Ausstoß von vulkanischem Schwefeldioxid-Gas aus dem Gipfelkrater betrug am 20. August 2023 durchschnittlich 412 Tonnen pro Tag, was unter dem Durchschnitt von 623 Tonnen pro Tag im Juli 2023 lag. Obwohl die Überwachungsparameter in den letzten Monaten auf eine flache hydrothermale Aktivität hindeuteten, verursacht durch die Entgasung von tiefer liegendem Magma, deutet die anhaltende Erdbebenaktivität darauf hin, dass es Brüche in tieferen Schichten geben könnte, die möglicherweise mit Magmenaufstieg zusammenhängen und zu weiteren Unruhen führen könnten.

Derzeit gilt am Kanlaon die Alarmstufe „1“. Wenn die oben beschriebenen Trends in den geophysikalischen Parametern weiter anhalten, könnte der Vulkanstatus auf Alarmstufe 2 erhöht werden, um vor zunehmenden Unruhen zu warnen. Die Öffentlichkeit und lokale Behörden werden dringend darauf hingewiesen, wachsam zu sein und die permanente Gefahrenzone (PDZ) im Umkreis von vier Kilometern um den Vulkan nicht zu betreten. Die Wahrscheinlichkeit plötzlicher und gefährlicher phreatischer Ausbrüche ohne Vorwarnung steigt.

Zudem sollten die Zivilluftfahrtbehörden Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkan-Gipfels zu vermeiden, da ein plötzlicher phreatischer Ausbruch für Flugzeuge gefährlich sein kann. Das DOST-PHIVOLCS überwacht die Vulkanaktivitäten des Kanlaon-Vulkans genau, und jede neue Entwicklung wird zeitnah an alle Beteiligten kommuniziert.


Mayon mit langsamen Domwachstum

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Am Mayon auf Luzon wird der Lavadom im Gipfelkrater weiterhin mit frischer Lava versorgt. Vom Dom gehen 3 Lavaströme ab. Sie fließen durch die Rinnen Bonga, Mi-isi und Basud und haben Längen von 3,4 km, 2,8 km bzw. 1,1 km. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen und pyroklastische Dichteströme ab, die bis zu 4 km weit kommen. Gestern wurden 185 Schuttlawinen/Steinschläge und 2 Dichteströme registriert. Zudem gab es 18 vulkanotektonische Erdbeben, die durch Fraktur von Gestein infolge von Magmenaufstieg ausgelöst wurden. Die Inflation verursacht eine Bodenhebung und Versteilung der Vulkanflanken. Gestern wurden 2252 Tonnen Schwefeldioxid-Gas emittiert. Eine Wolke aus Gas-Dampf und Vulkanasche steigt bis zu 1000 m über Kraterhöhe auf. Es gilt weiterhin die Alarmstufe „3“.


Taal-Caldera dampft

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Aktivität: Fumarolisch

In den letzten Wochen ist es um die große Taal-Caldera vergleichsweise ruhig geworden, doch noch immer entgast Magma im Untergrund und Fluidbewegungen lösen vulkanisch-bedingte Erdbeben aus. Gestern wurden 6 Erschütterungen und 2 Tremorphasen detektiert. Die Schwefeldioxid-Emission lag bei 1141 Tonen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1800 m hoch auf.

Vulkan-News 20.08.23: Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Lavadom am Mayon bleibt aktiv

Auf der Philippineninsel Luzon bleibt der Mayon aktiv und eruptiert einen Lavadom. Vom Dom gehen 3 Lavaströme aus, die durch die Rinnen von Bonga, Mi-isi und Basud fließen und 3,4 km, 2,8 km und 1,1 km lang sind. Von den Lavaströmen und vom Dom gehen Schuttlawinen ab, die auf Nachtaufnahmen Glutspuren hinterlassen. Gestern wurden 127 dieser Schuttlawinen mit den Seismografen registriert. Außerdem wurden die Signale von 6 pyroklastischen Strömen aufgezeichnet, die durch größere Kollapsereignisse entstanden und bis zu 4 km weit glitten. Aschewolken erreichten eine Höhe von bis zu 3 km. Der Mayon bleibt auch seismisch aktiv und es wurden 35 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Bei 20 dieser Ereignisse handelte es sich um Tremor-Signale, die bis zu 80 Minuten lang waren. Tremor wird von Fluidbewegungen im Untergrund hervorgerufen. Es ist also weiteres Magma unterwegs. Darauf weist auch eine hohe Konzentration von gasförmigem Schwefeldioxid hin. In den letzten 24 Stunden wurden 1467 Tonnen dieses Gases emittiert. Eine Dampfwolke stieg bis zu 700 m über dem Dom auf. Das Vulkangebäude des Mayon ist aufgebläht und es findet Inflation statt.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen die Menschen am Mayon vor den verschiedenen Vulkangefahren. Eine besonders große Gefahr geht von den pyroklastischen Dichteströmen aus, die im Falle eines großen Kollaps am Dom durchaus große Strecken von mehr als 10 km zurücklegen können. Der Radius der offizielle Gefahrenzone beträgt allerdings nur 6 km um den Dom. Starke Regenfälle können zudem Lahare auslösen, die ebenfalls große Strecken zurücklegen können und eine ernste Bedrohung darstellen. Die Schlammströme fließen überwiegend durch Schluchten und folgen Flussläufen. Entsprechende Vertiefungen um Gelände sind zu meiden. Piloten werden vor hochaufsteigenden Aschewolken gewarnt. Der Alarmstatus des Mayon steht auf „3“.

Der Mayon ist aber nicht der einzige aktive Vulkan der Philippinen. Sorgen bereiten auch die Vulkane Taal und Kanlaon. Am Kanlaon zog gestern die Seismizität leicht an und es wurden 6 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Es gibt Inflation am Vulkan. Am Taal gab es ebenfalls einige Erdstöße. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug fast 5000 Tonnen am Tag. Im Wasser des Kratersees auf Volcano Island wurden starke Turbulenzen beobachtet und auf der Insel gibt es ebenfalls Inflation.

Vulkan-News am 12.08.23: Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Mayon auf den Philippinen baut an seinem Lavadom

Der Mayon auf der Philippineninsel Luzon bleibt aktiv und baut an seinem Lavadom. Von ihm gehen 3 Lavaströme aus, von denen der Längste inzwischen eine Strecke von 3,4 km zurückgelegt hat. Die Lava fließt durch die Abflussrinnen von Bonga, Mi-isi und Basud. Gestern wurde der Abgang von 7 pyroklastischen Dichteströmen gemeldet, die eine Gleitstrecke von bis zu 4 km hatten. Außerdem gingen 201 Schuttlawinen ab. Auch eine Ascheeruption wurde beobachtet. Vulkanasche stieg bis auf eine Höhe von 3000 m auf.

Das seismische Netzwerk von PHILVOLCS registrierte 100 vulkanisch bedingte Erdbeben. Bei 58 dieser seismischen Signale handelte es sich um Tremorphasen, die durch Magmenbewegungen im Untergrund ausgelöst worden sind. Sie dauerten bis zu 13 Minuten und deuten darauf hin, dass der Vulkan nicht vorhat, seine Aktivität kurzfristig einzustellen.

Der Gasausstoß belief sich gestern auf 1888 Tonnen am Tag, was keinen Spitzenwert darstellt, aber doch schon recht ordentlich ist. Dampf stieg bis zu 800 m über Domhöhe auf.

Generell wird eine Bodenhebung infolge von Magmeninflation registriert. Im Osten des Vulkangebäudes setzte allerdings der gegenteilige Trend ein und es kommt zur Deflation. Wahrscheinlich stammt aus diesem Sektor das Magma, das aktuell am Dom eruptiert wird.

Der Mayon zeichnet sich durch eine fast perfekten Kegelform eines Stratovulkans aus und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Philippinen. In den letzten Jahrzehnten gab es mehrere bedeutende Ausbrüche des Mayon. Einer der bemerkenswertesten war der Ausbruch von 2006, bei dem pyroklastische Ströme und Lavaströme ausgestoßen wurden. Es gab auch Ausbrüche in den Jahren 2013 und 2018, bei denen Zehntausende Menschen evakuiert werden mussten. Im Jahr 2018 erzeugte der Vulkan paroxysmale Eruptionen mit Lavafontänen, die aus dem Dom aufstiegen.

Der Mayon ist nicht der einzige aktive Vulkan des Archipels. Am Kanalon wird aktuell Bodenhebung infolge von Inflation beobachtet. Außerdem gibt es vulkanisch Bedingte Erdbeben. Der Taal dampft und stößt viel Schwefeldioxid aus, obwohl hier die Aktivität in den letzten Tagen rückläufig ist, könnte der Vulkan bald wieder munterer werden und phreatische Eruptionen erzeugen.

Vulkan-News 04.08.23: Mayon

Mayon stößt viel Schwefeldioxid aus

Auf den Philippinen ist der Mayon weiterhin effusiv aktiv und baut an seinem Lavadom. Ein Rückgang der Aktivität ist nicht festzustellen, im Gegenteil, momentan sieht es so aus, als würde der Vulkan erst langsam zur Hochform auflaufen. Gestern wurde der höchste Schwefeldioxid-Ausstoß seit Eruptionsbeginn gemessen. Er belief sich auf 3445 Tonnen am Tag. Heute waren es nur 1316 Tonnen, dafür wurden 282 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Dazu gesellten sich 10 Tremorphasen. Es kam zu 180 Steinschlägen und 5 Abgängen pyroklastischer Dichtewolken. 23 Mal stiegen Aschewolken auf. Volumenangaben zum Dom gibt es in den Bulletins von PHILVOLCS nicht, dafür wird aber die Länge der 3 Lavaströme kommuniziert, die vom Dom abgehen. Sie fließen durch die Schluchten Mi-isi, Bonga, und Basud und haben Längen von 2,8 km, 3,4 km und 600 m. Besonders der Strom in der Bonga-Schlucht legte an Länge zu.

Die Überwachung des Vulkans wird von PHILVOLCS durchgeführt. Hierbei handelt es sich um das „Philippine Institute of Volcanology and Seismology“, eine staatliche Institution, die nicht nur für die Vulkane des Archipels verantwortlich ist, sondern auch für die Überwachung und Erforschung von Erdbeben und damit verbundenen geologischen Phänomenen. Die Hauptaufgaben von PHILVOLCS umfassen die vulkanische und seismologische Überwachung, wofür ein umfangreiches Netzwerk an Beobachtungsgeräten, allen voran an Seismometern errichtet wurde. eine wichtige Aufgabe von PHILVOLCS  ist die Öffentlichkeitsarbeit und die Frühwarnung vor Vulkangefahren. Dies hilft, Leben und Eigentum zu schützen, indem rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden können.

Insgesamt ist die Hauptaufgabe von PHILVOLCS die Sicherheit der Menschen auf den Philippinen vor den Gefahren von Vulkanen und Erdbeben zu schützen, indem sie Überwachung, Forschung und Bildungsmaßnahmen durchführt, um das Verständnis für diese Naturphänomene zu verbessern und Risiken zu minimieren.


Piton Fournaise weiterhin aktiv

Der Piton de la Fournaise auf La Réunion ist nun seit gut 5 Wochen aktiv, was für diesen Schildvulkan im Indischen Ozean recht lange ist. Tatsächlich wird seit einigen Tagen wieder eine schwache Aufblähung des Vulkans infolge von Magmen-Inflation registriert, so dass der Vulkanausbruch noch ein Weilchen andauern könnte, oder sich sogar wieder verstärkt. Das OVPF meldete vorgestern, dass es am neu gebildeten Schlackenkegel schwachen Lavaauswurf gibt. Lavaströme fließen durch Tubes und treten in 1200 bis 2000 m Entfernung zum Krater an der Oberfläche aus. Die Lavafronten reichen bis auf das 1000 m Höhenniveau herab. Damit hat sich die Lavafront im Vergleich zum weitesten Vorstoß ein Stück weit zurückgezogen, was auf einen verringerten Lava-Ausstoß hindeutet.


Manam eruptierte in PNG

In Papua Neuguinea ist der Manam wieder aktiv gewesen und eruptierte eine Aschewolke, die sich inzwischen wieder verzogen hat. Der Vulkan ist immer wieder sporadisch aktiv und in der Lage Paroxysmen zu erzeugen.


Kawah Ijen mit Rauchwolke

Gestern wurde eine Rauchwolke am Kawah Ijen gesichtet, die offenbar zunächst für eine Eruptionswolke gehalten wurde. Das VAAC gab daraufhin Alarm und erhöhte die Warnstufe auf „orange“ wo sie auch heute noch steht. Mir war gestern eine ungewöhnlich hohe Thermalstrahlung bei MIROVA aufgefallen. Sie war moderater Natur und hatte eine Leistung von 14 MW.

 

Vulkan Mayon mit Aktivitätssteigerung am 10.07.23

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Aktivität: Dom

Erneute Aktivitätssteigerung am Mayon auf den Philippinen

Gestern Abend brachte PHILVOLCS einen Sonderbericht zur gesteigerten Aktivität am Mayon auf Luzon heraus. Demnach gab es eine große Anzahl pyroklastischer Dichteströme (PDC), die vom Lavadom und den Fronten der beiden Lavastrome abgingen, die durch die Schluchten Mi-isi und Bonga fließen. Die Lavaströme sind 2,8 und 1,4 km lang und fließen recht konstant, wenn auch langsam. Genaue Daten zur Größe des Lavadoms liegen nicht vor, aber umso größer er wird, desto größer wird auch das Risiko zerstörerischer pyroklastischer Ströme. Die aktuellen Abgänge beschränken sich auf eine Entfernung von 3,3 km vom Dom und haben noch kein bewohntes Gebiet erreicht. Gestern stieg die Zahl der Dichteströme auf 24. Ein Rekord der aktuellen Eruptionsphase. Rekordverdächtig ist auch die Anzahl der Schuttlawinen-Abgänge. Sie belief sich auf 325. Außerdem gab es 109 vulkanisch bedingte Erdbeben, die vom aufsteigenden Magma verursacht wurden.

Die Satellitenmonitore haben gestern einen deutlichen Anstieg der Schwefeldioxid-Emissionen festgestellt: die im Rahmen der Kampagne gemessenen Emissionen am 9. Juli betrugen im Durchschnitt 943 Tonnen/Tag. Kurzfristige Beobachtungen von elektronischen Tiltmetern zeigen, dass sich die oberen Hänge des Vulkans seit Februar 2023 aufblähen. Längerfristige Bodenverformungsparameter deuten darauf hin, dass sich der Mayon insgesamt weiterhin aufbläht, insbesondere im Nordwesten und Südosten.

Vor zwei Tagen wurde eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 128 MW detektiert, die auf der Website von MIROVA angezeigt wird. Danach hing der Gipfel größtenteils in den Wolken, so dass nur noch eine moderte Wärmestrahlung gemessen werden konnte.

PHIVOLCS weist erneut darauf hin, dass über dem Vulkan Mayon nach wie vor die Alarmstufe 3 (erhöhte Tendenz zu einer gefährlichen Eruption) herrscht, dass aber eine Zunahme der Häufigkeit von PDCs genau beobachtet wird. Es wird dringend empfohlen, die Gebiete innerhalb der permanenten Gefahrenzone mit einem Radius von 6 Kilometern weiterhin zu evakuieren und die Gemeinden im 7- und 8-Kilometer-Radius auf eine eventuelle Verschärfung der aktuellen PDC-Aktivität vorzubereiten. Die Zivilluftfahrtbehörden müssen auch den Piloten raten, Flüge in der Nähe des Vulkangipfels zu vermeiden, da die Asche von Eruptionen für Flugzeuge gefährlich sein kann. PHIVOLCS beobachtet den Mayon-Vulkan genau, und jede neue Entwicklung wird allen Betroffenen mitgeteilt.

Vulkan-News 07.07.23: Fuego

Fuego mit Ascheeruptionen

Am Fuego in Guatemala werden weiterhin Ascheeruptionen detektiert. Sie sind heute besonders gut auf unserer LiveCam zu beobachten. INSIVUMEH berichtet von 2 bis 6 Eruptionen pro stunde. Vulkanasche steigt bis auf 4700 m Höhe. Es kommt zu Gasausbrüchen, die turbinenartige Geräusche erzeugen. Was im Bericht der Vulkanologen fehlt, ist die Beschreibung von strombolianischen Eruptionen, die glühende Tephra ausstoßen. Tatsächlich scheint es die momentan nicht zu geben. Unser Vereinsvorstandsmitglied Mirko ist aktuell in Guatemala unterwegs und bestieg vorgestern den Acatenango/Fuego. Er berichtete mir von eine recht schwache Aktivität, bei der ausschließlich feine Vulkanasche gefördert wird, ohne dass es zur Eruption glühender Tephra kommt. Bereits in der letzten Woche hieß es bei INSIVUMEH, dass die Aktivität rückläufig ist. Es stellt sich also die Frage, ob der Fuego nur etwas schwächelt und bald wieder seine gewohnte Aktivität aufnehmen wird, oder ob es auf einen längerfristigen Aktivitätsrückgang hinaus laufen wird. In früheren Jahren kam es immer wieder zu Fluktuationen, doch spätestens nach einigen Monaten kehrte der Vulkan zu seinem gewohnten Aktivitätsverhalten zurück. Es ist auch nicht auszuschließen, dass ein Förderschlot verstopft ist und dieser bald in einer stärkeren Eruption freigesprengt werden wird.

Für Vulkanfans und die lokale Vulkantourismusbranche wäre eine dauerhafte Aktivitätsabnahme unerfreulich, denn nach dem scheinbar dauerhaft etablierten Aufstiegsverbot am Stromboli, ist der Fuego eine recht anständige Alternative für alle, die mit einem Vulkanausbruch auf Tuchfühlung gehen wollen. Sicherlich ist für uns Europäer eine Reise nach Guatemala teurer als zum Stromboli, aber die Mehrkosten sind im Vergleich zu Zielen wie Ibu, Dukono und Yasur relativ überschaubar. Außerdem ist der Vulkantourismus am Fuego inzwischen gut etabliert und ausgebaut. Mit ein wenig Glück gibt es aber auch bald wieder einen Vulkanausbruch auf Island, den man auch noch recht gut erreichen kann, wobei Island ganz bestimmt kein preisgünstiges Reiseziel ist.


Mayon mit Domwachstum und Erdbeben

Am philippinischen Vulkan Mayon geht die Aktivität weiter: Der Lavadom wächst und es bildeten sich 2 Lavaströme, die durch Schluchten im oberen Bereich des Vulkans fließen. Sie sind 2,8 und 1,3 km lang. Es kommt zu Abgängen von Schuttlawinen und pyroklastische Ströme. Gestern meldete PHILVOLCS 7 pyroklastische Dichteströme, die sich vom Lavadom lösten. Von den Fronen der beiden Lavaströme in den Schluchten von Mi-isi und Bonga gingen sogar 8 Dichteströme ab. Es wurden 216 Steinschläge registriert. Das seismische Netzwerk fing zudem die Signale von 79 vulkanisch bedingten Erdbeben auf. Sie werden von Fluidbewegungen im Untergrund verursacht. Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht.


Piton Fournaise mit aktivem Lavastrom

Die Eruption am Piton de la Fournaise geht weiter. Der Tremor ist relativ stabil und es ist ein Lavastrom unterwegs. Die Vulkanologen vom OVPF schreiben, dass man einen Überflug über den Vulkan machen konnte und dass die Lavafront in 1,8 km Entfernung von der Küstenstraße lokalisiert wurde. Sie soll seit 2 Tagen nicht mehr weiter fortgeschritten sein. Seit Eruptionsbeginn am 2. Juli wurden ca. 4,5 Millionen Kubikmeter Lava gefördert.