Mexiko: Hagelsturm richtete Schäden an

Heftiger Hagelsturm trifft Gemeinde Ciénega de Flores in Mexiko – Schäden an Fahrzeugen gemeldet

Ein unerwarteter Hagelsturm hat am Freitagabend die Bewohner der Gemeinde Ciénega de Flores im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León überrascht. Die Unwetterfront hinterließ eine Spur der Verwüstung, insbesondere an Fahrzeugen, deren Scheiben durch den Einschlag golfballgroßer Hagelkörner zersplitterten.

In den sozialen Medien wurden zahlreiche Bilder geteilt, die mit Eis bedeckte Straßen zeigen. Besonders auffällig waren große Hagelbälle die den Boden bedeckten und in einigen Fällen Autodächer und Windschutzscheiben und normale Fenstern in Häusern zerschlugen.

Die Nationale Wasserkommission warnt vor weiterem Unwetter. In einer aktuellen Mitteilung heißt es, dass in den nächsten Stunden mit zunehmender Bewölkung, kräftigen Schauern sowie teils heftigen Regengüssen gerechnet werden müsse. Zudem sei mit Blitzaktivität, Hagelbildung und starken Windböen zu rechnen.

Danach soll sich die Wetterlage in den Zitrusanbaugebieten von Nuevo León beruhigen und nur noch durch anhaltenden leichten Regen auszeichnet, doch  für den Großraum Monterrey prognostiziert der Wetterdienst eine bevorstehende Intensivierung der Niederschläge. Diese Niederschläge könnten zu lokalen Überflutungen führen.

Große Hagelkörner entstehen in großen  Gewitterwolken mit starken Aufwinden. Durch wiederholtes Hoch- und Runterschleudern in kalten und feuchten Luftschichten wachsen die Körner schichtweise. Je länger sie in der Wolke „gefangen“ sind, desto größer werden sie – bis sie schließlich zu schwer sind und zu Boden stürzen.

Hagelstürme sind oft ein Warnsignal für eine potenziell tornadoträchtige Wetterlage. Zwar bedeutet Hagel allein nicht automatisch, dass ein Tornado entsteht, aber wenn starker Hagel mit starker Windscherung und Instabilität einhergeht, sind die Bedingungen für Tornados deutlich erhöht.

Unwetterwarnungen für Deutschland

Solche Bedingungen wurden vom Deutschen Wetterdienst auch für Deutschland vorhergesagt. Über Deutschland treffen am Wochenende zwei sehr unterschiedlich temperierte Luftmassen aufeinander, in deren Folge sich Superzellen bilden können. Es drohen nicht nur starke Gewitter mit Hagelschlag, so wie es gestern in Mexiko der Fall war, sondern es besteht sogar die Möglichkeit, dass sich Tornados bilden werden. Lokal können Hagelkörner mit einem Durchmesser von bis zu 3 cm entstehen und es muss mit 20 Liter Regen auf den Quadratmeter gerechnet werden. Bäche könnten über die Ufer treten.

Mexiko: Neue Heiße Quellen schüren Sorgen vor Vulkanausbruch

Neue heiße Quellen in Michoacán (Mexiko) entdeckt – Sorge vor Vulkanausbruch beim Paricutín wächst

In der Gemeinde Uruapan im mexikanischen Bundesstaat Michoacán hat ein plötzlicher Austritt von Dampf und heißem Wasser in einem Garten des ländlichen Siedlungsraums El Zapien für Aufsehen gesorgt. Anwohner befürchten, dass es sich um frühe Anzeichen eines neuen Vulkanausbruchs handeln könnte – und das nur wenige Kilometer vom bekannten Paricutín entfernt, der erst 1943 entstand.

In sozialen Medien geteilte Videos zeigen, wie aus einem mit einer Laubharke freigelegten Loch Dampf austritt, der mit zunehmender Tiefe von brodelndem Wasser begleitet wird. Die Behörden sowie Wissenschaftler der Universität von Michoacán und der UNAM leiteten Untersuchungen ein. Der Zivilschutz warnte die Bevölkerung und bat darum, das Gebiet bis auf Weiteres zu meiden.

Die Region ist geologisch hochaktiv. Zwischen den Vulkanen Tancítaro und Paricutín wurden in den letzten mehrere seismische Schwärme registriert, die von aufsteigendem Magma verursacht worden sein könnten. Der Forscher Denis Legrand warnt, dass Magma bei geringer Tiefe rasch aufsteigen könnte, was eine ständige Überwachung erforderlich macht.

Das Phänomen wurde in einem Gebiet entdeckt, in dem ein junges Vulkanfeld liegt. Hier entstand 1943 der jüngste Vulkan Mexikos:  der Schlackenkegel des  Paricutín war ein selten dokumentierter monogenetischer Ausbruch.

Erste von Forschern durchgeführte Messungen ergaben im Bereich der heißen Quelle eine Oberflächentemperatur von 50 °C, während in 40 Zentimetern Tiefe lediglich 22 bis 24 °C gemessen wurden. Diese Werte deuten eher auf eine lokale Störung als auf tiefgreifende vulkanische Aktivität hin. Daher ziehen die Forscher auch andere Ursachen in Betracht: ein Leck in einer unterirdischen Leitung oder brennbare Materialien im Boden.

Ob es sich bei dem Phänomen um geothermische Aktivität, vulkanische Prozesse oder etwas völlig anderes handelt, sollen die kommenden Untersuchungen klären. Die Region bleibt unter intensiver Beobachtung.

Ich persönlich halte einen magmatischen Ursprung der hydrothermalen Aktivität für wahrscheinlich. Wobei magmatisch heißt, dass der erhöhte Wärmefluss im Untergrund von einem Magmenkörper ausgeht, der in der Erdkruste steckt. Ob er weiter aufsteigt und einen Vulkanausbruch verursachen wird, ist indes ungewiss. Die meisten magmatischen Intrusionen erreichen nicht die Erdoberfläche. Zuletzt gab es im Michoacán-Vulkanfeld eine Serie stärkerer Schwarmbeben in den Jahren 2020/21. Damals vermutete man die Intrusion eines Magmenkörpers als Ursache.

Popocatepetl: 461 Minuten Tremor registriert

Lang anhaltender Tremor und Asche-Dampf Exhalationen am Popocatepetl

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl steigert nach der recht ruhigen Phase der letzten Monate seine Aktivität: Das VAAC Washington brachte heute eine VONA-Warnung heraus, nach der eine Eruptionswolke bis auf 6700 m Höhe aufgestiegen ist. Auf der Aufzeichnung der Livecam kann man noch eine mehrere Stunden dauernde Exhalationsphase sehen, die bei wenig Wind eine Dampfwolke erzeugte, die sehr hoch aufgestiegen ist und wahrscheinlich auch einen geringen Ascheanteil hatte. Aktuell steigt weniger Dampf auf, doch dieser ist rot illuminiert, woraus man schließen kann, dass glühendes Magma oben im Schlot steht.

Die Vulkanologen von CENAPRED berichten in ihrem täglichen Update, dass es gestern zu 31 Exhalationen gekommen ist. Zudem wurden 461 Minuten Tremor aufgezeichnet. Das ist fast eine Verdopplung der Tremordauer gegenüber dem Vortag. Eine solche war bereits am Freitag zu beobachten gewesen. Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass ein Magmenkörper aufsteigt und somit die Wahrscheinlichkeit für stärkere Eruptionen zunimmt.

Während der Popocatepetl in diesem Jahr vergleichsweise ruhig blieb, sah es letztes Jahr anders aus: Im Frühjahr gab es eine Phase deutlich erhöhter Aktivität und man stand kurz davor, die Alarmstufe zu erhöhen, bevor sich der Vulkan wieder beruhigte. Im Dezember gab es dann erneut eine Phase mit intensivem Tremor, dem dann wieder stärkere Ascheeruptionen folgten. Bei diesen starken Ausbrüchen kommt es gelegentlich vor, dass Vulkanasche bis nach Mexiko-Stadt geweht wird und dort den internationalen Flughafen lahmlegt.

Theoretisch wären auch so starke Eruptionen möglich, dass das öffentliche Leben eines der größten Ballungsräume der Erde zum Erliegen kommt. Darüber hinaus wird die Metropolregion von Erdbeben bedroht. In den Jahren 1985 und 2017 richteten starke Erdbeben Schäden an, Tausende starben. Während das Erdbeben von 2017 eine Magnitude 7,1 hatte, war jenes von 1985 noch schlimmer: Es hatte sogar eine Magnitude von 8,1.

Popocatepetl mit glühenden Lavadom im Krater

Lavadom wächst im Krater des Popocatepetl – wenige Ascheeruptionen

Der Popocatepetl in Mexiko präsentiert sich dieser Tage ungewöhnlich ruhig und es kommt nur zu schwachen Exhalationen, die wenig Vulkanasche enthalten. Gelegentliche Eruptionen fördern Vulkanasche bis auf 5700 m Höhe, die von starken Winden in östlicher Richtung verfrachtet wird. CENAPRED meldete gestern nur 17 Ausatmungen geringer Intensität, dazu moderaten Tremor mit einer Gesamtdauer von 52 Minuten. Das zugehörige Livecambild präsentiert einen wolkenfreien Vulkan, der nur etwas entgast. So war es auch in den letzten Tagen.

Die vermeintliche Ruhe nutzte ein unbekannter Gipfelstürmer, um – verbotenerweise – bis zum Krater aufzusteigen. Was er erblickte und mit seiner Handykamera dokumentierte, dürfte den Vulkanologen vor Ort wenig gefallen haben, denn er blickte auf eine glühende, domartige Lavaplatte herab, die gut zwei Drittel des Kraterbodens bedeckte. Die glühende Lava verstopft praktisch den Förderschlot und könnte sich zu einem richtigen Dom ausbilden. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Domwachstum im Krater des Popocatepetls. Diese Domwachstumsphasen gipfelten bislang immer in einer Serie starker Explosionen, bei denen der Dom zerstört wurde. Es ist also durchaus möglich, dass man in nicht allzu ferner Zukunft mit starken Ascheeruptionen rechnen muss, bei denen es zu Beeinträchtigungen des Flugverkehrs kommen kann, wovon insbesondere der internationale Flughafen von Mexiko Stadt beeinflusst wird. Natürlich in Abhängigkeit von der Windrichtung.

Der Popocatepetl ist mit einer Höhe von 5.452 m der zweithöchste Vulkan Mexikos, der gut 70 Kilometer von der Hauptstadt entfernt liegt. Zugleich ist es der aktivste Vulkan des Landes. In seinem Wirkungskreis leben mehr als 20 Millionen Menschen. Sie wären bei einem starken Ausbruch zwar nicht alle in Lebensgefahr, doch ihre Lebensqualität könnte durch eine große Eruption beeinträchtigt werden. Daher steht der Vulkan unter genauster Beobachtung von Seiten der Vulkanologen.

Popocatepetl: 1414 Minuten Tremor registriert

Vulkan Popocatepetl verstärkte Eruptionen – Tremor rekordverdächtig

Nahe der mexikanischen Hauptstadt verstärkte der Vulkan Popocatepetl seine eruptive Tätigkeit. Sehr lang andauernder Tremor lässt eine weitere Aktivitätszunahme wahrscheinlich erscheinen.

Der Tremor wurde vom seismischen Netzwerk von CENAPRED registriert und hielt gestern 1414 Minuten an. Das sind fast 24 Stunden. Somit hielt der Tremor mit nur wenigen Minuten Pause den ganzen Tag an. Selten berichtete ich bisher über ähnlich lang anhaltenden Tremor an diesem Vulkan. Die Vulkanologen beobachteten 13 Asche-Dampf-Exhalationen, die wie der Tremor praktisch den ganzen Tag lang andauerten.

Auf den aktuellen Livestreams sieht man, dass der Popocatepetl heute praktisch den ganzen Tag lang Asche ausgestoßen hat. Erst in den letzten Stunden zogen Wolken auf, die die Sicht auf den Vulkan blockierten. Daher ist es ungewiss, ob die Eruptionen noch anhalten. Aufgrund des starken Tremors gestern, vermute ich, dass die Aktivität nicht ganz so schnell aufhören wird.

Die letzte VONA-Meldung wurde vom VAAC Washington heute Mittag um 13:15 UTC veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt erreichten die Aschewolken eine Höhe von 7000 m. Starker Wind verfrachtete sie in westlicher Richtung, wo sie über die Küste des Golfs von Mexiko hinauswehte. Auf ihrem Weg passierten die Aschewolken mehrere Ortschaften, in denen es zu Ascheregen kam. Regen ist eigentlich nicht die richtige Bezeichnung: Da es sich bei Vulkanasche quasi um Sand aus schwarzer Lava handelt, müsste man eigentlich von Fallout sprechen.

CENAPRED hält die Alarmstufe „Gelb Phase 2“ aufrecht und warnt eindringlich davor, den Popocatepetl zu besteigen. Es gilt eine Sperrzone mit einem Radius von 12 Kilometern um den Gipfel. In dieser Zone könnte glühende Tephra niedergehen. Außerdem besteht Steinschlag- und Lahar-Risiko. Im Extremfall könnten pyroklastische Ströme generiert werden.

Popocatepetl eruptiert Aschewolken am 18.12.24

Popocatepetl stößt Asche bis auf 7000 m Höhe aus – Ascheniederschlag im Nordosten des Vulkans

In Mexiko hat der Popocatepetl seine Aktivität wie erwartet gesteigert und erzeugte mehrere explosive Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 7000 m aufstieg und nach Nordosten driftete, ohne allerdings die Karibikküste zu erreichen. In den Gemeinden unter den Eruptionswolken kam es zu Ascheregen. Generell warnen die mexikanischen Behörden die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Folgen, mit denen man zu rechnen hat, wenn man längere Zeit Vulkanasche und Gasen ausgesetzt ist. Sie raten zum Tragen von Staubschutzmasken, wie wir sie noch aus der Coronazeit kennen. Solche einfachen Masken können zwar vor Vulkanasche schützen, haben aber keinerlei Wirkung in Bezug auf die Gase. Um sich davor zu schützen, bedarf es richtiger Gasmasken mit speziellen Filtern.

CENAPRED berichtet von einem Nachlassen des Tremors, der in den letzten 24 Stunden noch 290 Minuten lang zu messen gewesen war. Damit hat sich seine Dauer seit meinem letzten Update fast halbiert, dennoch ist es noch ein überdurchschnittlicher Wert, der darauf hindeutet, dass sich Fluide im Fördersystem befinden, die den Vulkan unbedingt verlassen wollen, und mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.

Auf Copernicus-Satellitenaufnahmen ist dieser Tage auch wie eine thermische Anomalie im Förderschlot sichtbar. Ein Indiz dafür, dass Magma im Fördersystem steht. Vielleicht fängt auch wieder ein Lavadom zu wachsen an. MIROVA detektiert eine mittelstarke Wärmestrahlung mit 20 MW Leistung.

Der Popocatepetl ist 5393 m hoch und zählt damit zu den höchsten Feuerbergen der Erde. Zugleich ist er der aktivste Vulkan Mexikos, der zu allem Überfluss auch noch in Sichtweite der Hauptstadt liegt, auf die sich starke Eruptionen auswirken könnten. Schon bei mittelstarken Eruptionen kommt es in Abhängigkeit von der Windrichtung zu Flugausfällen am Flughafen von Mexiko City.

Popocatepetl mit kontinuierlichen Exhalationen

Popocatepetl steigerte Aktivität – Kontinuierliche Exhalationen von Asche-Dampf-Wolken

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl steigerte einmal mehr seine Aktivität und stößt heute praktisch kontinuierlich eine Asche-Dampf-Wolke aus, was man auf einem Livestream beobachten kann. Darüber hinaus gibt es auch explosive Eruptionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6400 m aufsteigen lassen. VONA-Grafiken belegen, dass die Asche in südlicher Richtung geweht wird und sich über ein großes Areal ausbreitet. Dabei kommt es zu Ascheniederschlag in Ortschaften unter den Wolken. Die Gesundheitsbehörden warnen davor, die Asche einzuatmen, und empfehlen in betroffenen Gebieten das Tragen von Atemschutzmasken.

CENAPRED berichtete gestern bereits von langanhaltenden Ascheexhalationen, von denen 38 registriert wurden. Zudem wurden ein vulkanotektonisches Erdbeben festgestellt und Tremor mit einer Gesamtdauer von 551 Minuten. Die Tremordauer war bereits in den letzten Tagen hoch, steigerte sich aber weiter. Zwar ist man noch ein Stück von den Spitzenwerten mit mehr als 1000 Minuten Tremor am Tag entfernt, die in den letzten Monaten immer wieder registriert wurden, dennoch zeigen die aktuellen Werte, dass sich größere Fluidmengen im Untergrund bewegen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen stärkere Explosionen einsetzen werden, die Vulkanasche bis zu 9 Kilometer Höhe auswerfen könnten.

Die Aktivität des Popocatepetl fluktuiert seit Monaten stärker, als es zuvor der Fall gewesen war. Es wechseln sich Perioden mit wenig und verstärkter Aktivität ab. Ein Dom im Krater des Vulkans, wie er früher häufig vorkam, wurde in der letzten Zeit nicht gemeldet. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass so ein Dom unbemerkt wächst, um dann in Phasen mit stärkeren Explosionen wieder zerstört zu werden. Eine Livecam am Kraterrand gibt es meines Wissens nach nicht und Observierungsflüge werden nur selten durchgeführt. Daher könnte ein Lavadom unbemerkt bleiben.

Popocatepetl eruptiert Vulkanasche am 17. November

Vulkan Popocatepetl stößt Vulkanasche bis auf 7000 m Höhe aus

In Mexiko steigerte der Vulkan Popocatepetl wieder seine Aktivität. Der Feuerberg generierte heute Nacht eine explosive Eruption, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 7000 m aufstieg und in Richtung Norden driftete. Dabei breitete sie sich über ein großes Gebiet aus und erzeugte leichten Ascheregen, der auch über Ortschaften niederging. Die Behörden warnten vor dem Aschenniederschlag und empfahlen der Bevölkerung das Tragen von Schutzmasken, da generell ein Gesundheitsrisiko von den feinen Partikeln ausgeht, wenn man sie einatmet. Darüber hinaus steht die Vulkanwarnstufe auf „Gelb Phase 2“ und es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans, sowie eine Sperrzone mit einem Radius von 12 Kilometern um den Krater. Insbesondere besteht Lahargefahr, wenn es zu starken Regenfällen kommt, weshalb Flussläufe und Schluchten in Vulkannähe zu meiden sind.

Neben der explosiven Aktivität meldete CENAPRED gestern 24 Exhalationen von Asche und Dampf. Außerdem wurde Tremor mit einer Gesamtdauer von 367 Minuten ausgezeichnet. Das entspricht in etwa den Durchschnittswerten in diesem Monat, die noch über dem mehrmonatigen Durchschnitt liegen, aber gegenüber dem Oktober zurückgegangen sind.

Im Oktober registrierte man vor allem in der zweiten Monatshälfte kontinuierlich hochfrequenten Tremor niedriger Amplitude, der oft den ganzen Tag über anhielt. Außerdem steigerte sich die Stärke der explosiven Eruptionen, die hoch aufsteigende Aschewolken bis über den Golf von Mexiko treiben ließen. Die Vulkanologen von CEAPRED schreiben hierzu in ihrem Monatsbericht, dass die Aktivität mit einem offenen Fördersystem einherging und mit der Freisetzung von Wasserdampf, vulkanischen Gasen und Asche, gelegentlich auch mit dem Auswurf von glühenden Gesteinsfragmenten einherging. Insgesamt verstärkte sich die vulkanische Aktivität in der letzten Oktoberwoche, was in einigen umliegenden Gemeinden zu Berichten über Aschefall führte.

Bei der Entnahme von Wasserproben in Gewässern rund um den Vulkan stellten die Wissenschaftler einen Anstieg der Bor-Konzentration gegenüber den Vormonaten fest. Bor ist ein Halbmetall und kann in vulkanischen Gasen und Fluiden enthalten sein. Ein Anstieg der Bor-Konzentration liefert Hinweise auf einen aufsteigenden Magmenkörper, aber auch darauf, dass es bereits zu stärkeren Eruptionen gekommen ist.

Popocatepetl mit Ascheeruptionen am 2. November

Popocatepetl stößt Vulkanasche bis auf 8200 m Höhe aus – intensiver Tremor registriert

Die Tätigkeit am Popocatepetl setzt sich auch heute auf deutlich erhöhtem Niveau fort. Das VAAC Washington gab eine VONA-Warnung heraus, nachdem Vulkanasche in 8200 m Höhe detektiert wurde. Es kam zu mehreren Eruptionen, die die Asche bei wenig Wind fast senkrecht aufsteigen ließen, wodurch die Aschewolken nur wenig verdriftet wurden. Das bedeutet aber auch, dass die Anwohner des Vulkans länger anhaltendem Ascheniederschlag ausgesetzt sind. Die Behörden empfehlen in solchen Fällen das Tragen von Staubschutzmasken.

CENAPRED berichtet, dass es innerhalb von 24 Stunden nur 5 Asche-Dampf-Exhalationen gab. Allerdings erkennt man auf den Livecamaufzeichnungen, dass diese Exhalationen eigentlich Eruptionen waren, die lange anhielten. Von langer Dauer war auch der Tremor, der über einen Zeitraum von 1400 Minuten aufgezeichnet wurde. Das entspricht mehr als 23 Stunden, also gab es praktisch den ganzen Tag lang vulkanisch bedingtes Bodenzittern, das durch Fluidbewegungen verursacht wurde. Anders als bei vulkanotektonischen Erdbeben erzeugt Tremor keinen Gesteinsbruch, der die Erdbebenwellen auslöst, sondern direkt die Fluidbewegungen, ähnlich wie kochendes Wasser in einem Topf Schwingungen bzw. Vibrationen auslöst. Es brodelt also wahrscheinlich viel Magma unter dem Popocatepetl und ein Ende der eruptiven Hochphase ist nicht in Sicht.

Der Alarmstatus blieb auf „Gelb Phase 2“ und eine Besteigung des Vulkans ist verboten. Um den Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 12 Kilometern. Soweit ich weiß, ist es einer der größten Sperrradien, die es aktuell an Vulkanen gibt. Noch größere Sperrzonen werden für gewöhnlich nur an Vulkanen verhängt, die Pyroklastische Strome fördern, was am Popocatepetl der Fall ist. Theoretisch könnten am Popocatepetl aber so starke Ascheeruptionen erzeugt werden, dass die Eruptionswolken kollabieren und daraus die gefürchteten Dichteströme hervorgehen könnten.