Stromboli Livecam

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Aktivität: Strombolianisch

Livecams und Livedaten vom italienischen Vulkan Stromboli. Unten gibt es Erläuterungen zum Monitoring auf Stromboli

Livecams am Stromboli

Livecam mit Blick Sciara del Fuoco

LGS-Livecams des Vulkans Stromboli in Italien. Um neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren. © LGS

Tremor auf Stromboli


Die Grafik zeigt die mittlere Tremor-Amplitude der letzten14 Tage. © LGS

Wärmestrahlung auf Stromboli

Wärmesignatur vom Stromboli. © MIROVA

Monitoring am Stromboli

Lange Zeit wurde der Vulkan Stromboli unterschätzt und nur rudimentär überwacht. Bis in den 1990iger Jahre stand der einzige Seismograph im Haus des Vulkanfotografen Wolfgang Müller. Ein eigenes vulkanologisches Observatorium erhielt die Insel erst im Jahr 2003. Es wurde eiligst errichtet, als ein Tsunami Häuser an der Uferpromenade zerstörte. Der Tsunami wurde durch einen Hangrutsch verursacht, der zu Beginn einer Flankeneruption ausgelöst wurde. Der Aufbau des Observatoriums wurde innerhalb weniger Tage vollzogen. Ein großer Kranhubschrauber schaffte das Material in Containern heran. Ein Tsunami-Frühwarnsystem wurde aufgebaut. Seitdem zählt Stromboli zu den am Besten überwachten Vulkanen der Welt.

Hauptverantwortlich für das Monitoring ist das INGV Catania. Es beteiligen sich allerdings auch andere Institute an der Überwachung des Strombolis. Das LGS aus Florenz betreibt ein eigenes Netzwerk aus Messstationen und präsentiert auf seiner Website viele Daten in Echtzeit, die ich hier auch eingebunden habe. Zudem gibt es Kooperationen mit der Uni Pisa und Mess-Kampagnen von Vulkanologen aus aller Welt. Stromboli ist aufgrund seiner dauerhaften Aktivität zudem ein beliebtes Exkursionsziel von Studenten der Geowissenschaften.

Messstationen und Geräte

So rudimentär der Vulkan früher überwacht wurde, desto engmaschiger ist das Gerätenetzwerk heute. Auf der Karte des LGS sind 14 Messstationen eingezeichnet. Unter den Messgeräten finden sich Klassiker wie Seismometer, Inklinometer und Infrarot-Detektoren zur Temperaturmessung. Es gibt aber auch Gas-Spektrometer, Schalldruckmessgeräte, Infraschall-Sensoren und Wärmebildkameras. Zusätzlich wird der Vulkan via Satellit überwacht. Selbst im Meer gibt es Detektoren. In Krisenzeiten patrouillieren Boote vor der Küste, die mit Echolot und Infraschall-Sensoren ausgerüstet sind. Selbst Dopplerradare wurden schon eingesetzt, mit denen die eruptierte Tephramenge erfasst wurde.

Kilauea Livecam

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Hawaiianisch

Kilauea-Livecam

Livecam Caldera des Vulkans Kilauea. © HVO

Livestream via YT

Livecam und Livedaten (Deformation, Wärmestrahlung) des Vulkans Kilauea auf Hawaii. Um neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren.

Weitere Livecams und Daten auf der Seite des HVO.

Seismogramme des Vulkans Kilauea auf Hawaii

Seismogramm am Puʻu ʻŌʻō-Krater. Station NPOC. © HVO
Seismogramm am Puʻu ʻŌʻō-Krater. Station NPOC. © HVO

Histogramm der Erdbebenhäufigkeit

Histogramm Erdbebenhäufigkeit der letzten Woche. © HVO

Deformation am Kilauea

Deformation der letzten Woche © HVO

 

Deformation des letzten Monats © HVO

 

Deformation des letzten Jahrs © HVO

Monitoring Kilauea

Die Beobachtung des Vulkans Kilauea auf Big Island Hawaii obliegt dem HVO (Hawaiian Volcano Observatory), einer Unterabteilung des U.S. Geological Surveys  (USGS). Das Hauptquartier des HVO liegt im Nationalpark am Rand der Gipfelcaldera des Vulkans. Kaum ein anderer Vulkan der Welt dürfte besser beobachtet sein, als der Kilauea und der benachbarte Mauna Loa.

Am Kilauea wird praktisch alles eingesetzt, was die moderne Vulkanologie hergibt. Über 30 seismische Messstationen sind fest installiert. Hinzu kommen 26 GPS-Messpunkte, 10 Tiltmeter, die die Hangneigung messen, sowie 4 automatische Gasmessstationen. Hinzu kommen mobile Geräte, die nach Bedarf eingesetzt werden können. 15 LiveCams dokumentieren das Geschehen. Die meisten Geräte finden sich im Bereich der Gipfelcaldera und am Puʻu ʻŌʻō-Krater. Einige sind aber auch entlang der beiden Riftsysteme bis hinunter zur Küste positioniert.

Fernerkundung wird natürlich auch durchgeführt. Satelliten überfliegen das Gebiet regelmäßig und messen mittels Interferometrie Bodenbewegungen. Natürlich wird auch das Spektrum jenseits des natürlichen Lichts genutzt und die Wärmestrahlung gemessen, oder die Vegetation beobachtet. Sterben Pflanzen ab, könnte das ein Hinweis auf neue Gasaustritte sein.

Seit neustem werden Drohnen eingesetzt, um den Vulkan aus der Luft zu beobachten. Hinzu kommen regelmäßige Hubschrauberflüge. Aber nicht nur der Vulkan selbst steht im Fokus: Es wird auch beobachtet, ob sich Unbefugte in den Sperrzonen aufhalten. Dafür wurden Wildbeobachtungskameras installiert, die bei Bewegung auslösen und sofort ein Bild an die Ranger des Nationalparks senden.

Mauna Loa Livecam und Erdbeben

Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59 | Aktivität: Hawaiianisch

Livecam Mauna Loa auf Hawaii

Livecam der Mokuʻāweoweo Caldera des Vulkan Mauna Loa. © HVO


Livecam des Vulkans Mauna Loa auf Hawaii. Um Neue Bilder zu laden, bitte die Seite aktualisieren. Weitere Cams und Daten gibt es beim HVO.

Erdbeben-Livedaten vom HVO

Erdbeben im Wochenverlauf. © HVO

 

Tiefe der Erdbeben. © HVO

 

Histogramm der Erdbebentätigkeit der letzten 5 Jahre. © HVO

Bodenhebung am Mauna Loa

Deformation der letzten Woche. © HVO

 

Bodenhebung der letzten 5 Jahre. © HVO

Mauna Loa Monitoring

Der Mauna Loa ist der größte aktive Vulkan der Erde. Er liegt im US-Bundesstaat Hawaii und nimmt die halbe Fläche der Insel Big Island ein. Der Vulkan zählt zu den am besten beobachteten Vulkanen der Welt. Zum ersten Mal wurde 1843 eine Eruption wissenschaftlich dokumentiert. Seitdem wurden 33 Ausbrüche festgestellt. Der letzte Vulkanausbruch ereignete sich 1984.

Bei den Eruptionen des Vulkans entstehen häufig schnell fließende Lavaströme, die innerhalb kurzer Zeit besiedeltes Gebiet im Osten und Westen des Mauna Loas erreichen können. Daher gibt es auch ein gut ausgebautes Informationssystem, dass die Menschen schnell über mögliche Gefahren informiert. Das Monitoring wird von HVO betrieben. da Observatorium stellt auch Informationen für die Öffentlichkeit bereit. Der Zivil- und Katastrophenschutz ordnet Sperrungen und Evakuierungen an. Zuletzt geschah das im Jahr 2018, als es am Nachbarvulkan Kilauea zu einem großen Ausbruch kam.

Insgesamt betreibt das HVO mehr als 100 bodengestützte Messstationen auf Hawaii, die verschiedene Instrumente enthalten. Sie sind zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, dass seine Daten automatisch ins Observatorium übermittelt. Hinzu kommen mobile Einheiten. Die wichtigsten Instrumente sind Seismometer zur Erdbebenerfassung, Neigungsmesser und GPS-Empfänger zur Überwachung der Bodenverformung und Gasdetektoren. Infraschallsensoren können Explosionen und starke Entgasungen aufspüren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Kameras. Einige nehmen im Infrarotspektrum auf und können Temperaturunterschiede feststellen.

Neben bodengestützten Instrumenten steht eine große Bandbreite an Fernerkundungsmaßnahmen zur Verfügung. Es werden Flugzeuge, Hubschrauber und Drohen eingesetzt. Satelliten vermessen die Oberfläche des Vulkans genaustens. Sie können Asche- und Gas-Emissionen erfassen, thermische Anomalien aufspüren und Bodenhebungen detektieren. Hierfür wird das InSAR-Verfahren eingesetzt. Das interferometrische Radar mit synthetischer Apertur ist in der Lage sehr kleine Höhenänderungen zu detektieren, indem der Satellit immer wieder Messungen durchführt und die Daten vergleicht.

Ätna Livecam

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Strombolianisch

Livecam am Ätna

Die Thermal-Livecam steht auf der Montagnola und zeigt den Gipfelbereich des Ätnas. Blickrichtung ist Norden. © INGV

Tremor des Vulkans Ätna

Die Grafik zeigt den Tremor einer Messstationen am Ätna. © INGV

Wärmesignatur des Ätnas

Wärmestrahlung des Vulkans Ätna auf Sizilien. © MIROVA

Überwachung des Vulkans Ätna

Der Ätna zählt zu den am Besten überwachten Vulkanen der Welt. Ein Grund hierfür ist seine dichte Besiedlung und die Nähe zur Großstadt Catania, die in historischen Zeiten bereits 2 Mal von Ausbrüchen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Hauptverantwortlich für das Monitoring zeigt sich das INGV Catania, aber auch andere Institute wie das LGS Florenz haben Messinstrumente installiert.

Das INGV (National Institute of Geophysics and Volcanology) ist aus einer Fusion zweier Einrichtungen hervorgegangen: 1999 schlossen sich das „Poseidon System“ und das „Internationale Institut für Vulkanologie“ zusammen. Letzteres wurde bereits 1969 gegründet und überwachte die sizilianischen Feuerberge. Poseidon war in erster Linie für die Erdbebentätigkeit Ostsiziliens verantwortlich.

Das INGV arbeitet eng mit der Katastrophenschutzbehörde zusammen und wird von verschiedenen Fördereinrichtungen unterstützt. Das INGV Catania beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter. Alle Fäden der Überwachung laufen im Operationszentrum zusammen. Der langgestreckte Raum ist mit Monitoren gespickt und ist rund um die Uhr besetzt. Im Notfall können die Wissenschaftler von hier aus schnell Alarm schlagen.

Die Geräte und Messstationen am Ätna

Der Ätna ist mit Hightech gespickt. Auf Schritt und Tritt stolpert man über massive Stahlkisten die von Solarzellen beschirmt sind. Richtfunk-Antennen weisen den Weg Richtung INGV, wo alle Daten gesammelt und interpretiert werden. Einige Instrumente speichern ihre Daten aber auch intern und müssen vor Ort ausgelesen werden. Auf der Karte rechts sind im Bereich des Ätnas mehr als 100 Stationen eingezeichnet. Es gibt Kameras, Seismometer, Gravimeter, Magnetometer, Tiltmeter, Gassonden, Beschleunigungssensoren, Infraschall-Mikrofone, Strainmeter und vieles mehr. GPS Punkte dienen zur Erfassung der Inflation. Zudem halten verschiedene Satelliten ihre Kamera-Augen und Sensoren auf den Vulkan gerichtet. Regelmäßig finden Hubschrauberflüge statt, um den Vulkan zu inspizieren. Trotz des immensen Aufwands ist es nach wie vor schwer Vulkanausbrüche längerfristig vorherzusagen. Oft wissen die Vulkanologen nur Stunden, oder Minuten vor einem Ausbruch bescheid, dass etwas im Busch ist. Allerdings kann man längerfristige Trends erkennen und weiß, ob der Vulkan zu einer Eruption bereit ist. Das zeigt, wie komplex die Vorgänge im Inneren eines Vulkans sind.

Sinabung live

Wärmestrahlung vom sinabung. © MIROVA

Monitoring Sinabung

Die Observierung des Vulkans Sinabung obliegt dem VSI (Volcanological Survey Indonesia), das dem PVMGB unterstellt ist. Im Ort  Simpang Empat (Karo-Regierungsbezirk) wurde ein kleines vulkanologisches Observatroium eingerichtet, in dem die Fäden der verschiedenen Messstationen am Vulkan zusammenlaufen.

Mit den ersten Anzeichen des Erwachens, wurde das Instrumentennetzwerk um de Vulkan stark ausgebaut. Das Geschah unter Zusammenarbeit der indonesischen Vulkanologen mit dem USGS-USAID-Vulkan-Katastrophenhilfsprogramm und dem Forschungsinstitut für Katastrophenvorsorge der Universität Kyoto. Das ursprünglich rudimentäre seismische Netzwerk wurde stark ausgebaut und auf 6 Breitband-Stationen aufgerüstet, von denen eine am Nachbarvulkan Sibayak installiert wurde. Ein 7. seismisches Messgerät (ein Einkomponenten-Kurzzeit-Seismometer) wurde in der Nähe der Stadt Sukanulu installiert. Dieses Seismometer ist die Referenzstation für die Ereignisklassifizierung.

Im Jahr 2011 kamen weitere Stationen dazu. Hierzu zählten geodätische Messstationen mit Inklinometer und GPS-Punkten, Gas-Spektrometer. In regelmäßigen Abständen werden Lava- und Gasproben am Vulkan entnommen und im Labor untersucht. Die Fernerkundung wird via Satellit durchgeführt. Gelegentlich werden ferngesteuerte Flugzeuge, bzw. Drohen eingesetzt.

Da der Vulkan über 100 Jahre lang ruhte und niemand mit einer Eruption gerechnet hatte, ist die unmittelbare Umgebung des Vulkans dicht besiedelt werden. Mit seinem Erwachen im Jahr 2010 änderte sich das schlagartig. Mehrere Dörfer wurden evakuiert, da sie im direkten Wirkungskreis pyroklastischer Ströme lagen. Einige Siedlungen wurden zerstört und mussten dauerhaft aufgegeben werden. Für die Vulkanologen stellte der Vulkan eine gutes Studienobjekt dar und es wurden viele moderne Verfahren erprobt, darunter die seismische 3d-Tomografie.

Der Sinabung förderte einen Lavadom, von dem zähe Lavaströme abgingen. An Front und Seite der Lavaströme kam es zu Kollapsereignissen und es entstanden pyroklastische Ströme. Wissenschaftlich wurden sie hier erstmals beschrieben und heißen seitdem werden entsprechende Eruptionen als „Sinabung Typ“ beschrieben.  Im Jahr 2019 beruhigte sich der Vulkan wieder. Seitdem ist er nur seismisch aktiv.

Ätna: thermisches Signal

In den letzten Stunden wird am Ätna auf Sizilien ein moderates thermisches Signal registriert. Die Strahlung hat eine Energie von 20 MW und manifestiert sich im Bereich des Zentralkraters. Vermutlich liegt der genauere Ursprung im neuen Schlot am Hang der Voragine. Die Mikrobeben, die sich in den letzten Tagen am Ätna ereigneten, liegen überwiegend in geringen Tiefen weniger als 5 km. Sie konzentrieren sich östlich des Neuen Südostkraterkegels im Bereich des Valle del Bove.

Am mexikanischen Vulkan Colima registriert MIROVA derzeit eine hohe thermische Strahlung von 224 MW. Diese Strahlung geht vom wachsenden Lavadom aus. Würde mich nicht wundern wenn bald wieder ein zäher Lavastrom aus dem Krater überläuft.

Auf den Kurilen eruptierte der Vulkan Ebeko eine Aschewolke. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Explosionen und Vulkanasche in 2 km Höhe.