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Manam erzeugt paroxysmale Eruption

Der Vulkan Manam in Papua Neuguinea ist wieder ausgebrochen und erzeugte eine kleinere paroxysmale Eruption. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Zudem liegen Augenzeugenberichte und Fotos vor, die von Claudio Jung in unserer FB-Gruppe geteilt wurden. Auf den Fotos sieht man die Aschewolke und zudem eine kleine Fontäne aus rotglühender Tephra. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See und wurde in den letzten Jahren öfters evakuiert. Große Paroxysmen erzeugen pyroklastische Ströme und Lavaströme, die bewohntes Gebiet erreichen können.

Anak Krakatau sehr munter

Die Seismik, die von Kind des Krakataus empfangen wird, ist recht hoch. Es werden zahlreiche Signale geringer Amplitude registriert, die kurz davor stehen zu einem kontinuierlichen Tremor anzuwachsen. Entsprechend hoch ist die Anzahl von Signalen, die auf phreatische Eruptionen hindeuten. Von ihnen wurden heute die höchsten Werte seit dem Kollaps Ende letzten Jahres ausgemacht. VONA-Meldungen über Aschewolken gibt es heute nur 1. Die Eruption dauerte 40 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 40 mm. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche auf einer Höhe von 600 m.

Popocatepetl mit Lavadom

Gestern unternahmen Wissenschaftler von CENAPRED einen Hubschrauberflug zum Krater des Popocatepetls. Sie inspizierten den Lavadom Nr. 85, der im Krater wächst. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 210 m und eine Höhe von 80 m. Ihre Oberfläche ist unregelmäßig geformt und weist große Blöcke auf. Der innere Krater hat einen Durchmesser von 350 m und seine Tiefe beträgt 90 m. Das explosive Potenzial bleibt hoch.

Die Vulkanologen registrierten gestern 3 moderate explosive Eruptionen, aber nur 58 Exhalationen, was sehr wenig ist. Dafür ist der Tremor sehr hoch und summierte sich auf 759 Minuten. Das deutet darauf hin, dass der Dom fleißig wächst und auch einen Teil des Fördersystems verstopft. Die Dome enden am Popocatepetl meistens in einer explosiven Phase, bei der der Dom ausgeblasen wird.

Manam: Paroxysmus

Auf Papua Neuguinea kommt der Inselvulkan Manam nicht zur Ruhe. Es wird von einem neuen Paroxsmus berichtet, der nun seit 24 Stunden anhält. Es wurde bereits ein Gebäude vernichtet, was darauf schließen lässt, dass pyroklastische Ströme und/oder Lavaströme gefördert werden. Das VAAC registriert Vulkanasche in 7300 m Höhe. MIROVA verzeichnet eine moderate Thermalstrahlung in Höhe von 23 MW. Diese wird durch Bewölkung abgeschwächt und müsste höher sein. In der Bismarck-See gab es auch ein weiteres Erdbeben der Magnitude 4,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe.

Popocatepetl mit weiteren Explosionen

Der Vulkan in Mexiko erzeugte gestern Abend eine weitere Serie größerer Explosionen. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 9000 m Höhe. Heute steigen Aschewolken bis zu 7300 m hoch auf. Popocatepetl befindet sich also in einem sehr aktiven Stadium.

Fuego: Neuer Paroxysmus?

Am Fuego in Guatemala beginnt sehr wahrscheinlich ein neuer Paroxysmus. MIROVA registriert eine hohe thermische Strahlung von 273 MW. Das deutet darauf hin, das ein Lavastrom gefördert wird, oder das Lavafontänen tätig sind. Aktuelle Meldungen von INSIVUMEH stehen noch aus, allerdings hat man dort bereits vor 3 Tagen auf eine Zunahme der Tätigkeit hingewiesen.

Piton de la Fournaise: Thermalstrahlung

Am Fournaise auf La Réunion wird eine hohe Thermalstrahlung (269 MW) registriert. Diese geht allerdings nicht von der Gipfelcaldera aus, sondern von der Ostflanke des Vulkans. Dort befindet sich der Hang des Grand Brulé, wo in eruptiven Zeiten Lavaströme bis ins Meer fließen können. Gelegentlich tun sich dort auch Eruptionsspalten auf. Allerdings gab es in den letzten Wochen keine Anzeichen für eine bevorstehende Eruption, noch liegen aktuelle Berichte vor. Sehr wahrscheinlich ist die Quelle der Thermalstrahlung ein Waldbrand.

Ätna: weitere Ascheeruptionen

Auch gestern war der Ätna weiterhin aktiv und förderte Aschewolken aus Bocca Nuova und dem Nordost-Krater. Die Vulkanasche regnet in den Ortschaften, die im Lee liegen, an und nervt die Anwohner. Es ist nicht auszuschließen, dass die erhöhte Staubkonzentration gesundheitsgefährdend ist. Seit dem ich den Ätna beobachte, habe ich noch nicht erlebt, dass der Nordostkrater soviel Asche ausstößt, ohne dass eine große Eruption im Gange ist. Die eruptive Charakteristik scheint sich in Bezug auf die letzten Jahre geändert zu haben.

Manaro Voui: Vulkanausbruch auf Ambae

Im Archipel von Vanuatu ist der Vulkan Manaro Voui (Aboa) ausgebrochen. Dieser liegt auf der Insel Ambae und wird auch Aoba genannt. In den letzten Tagen wurde der Alarmstatus bereits hochgestuft, die Eruption kam also nicht überraschend. 8000 der 11500 Einwohner der Insel werden evakuiert. Um den Krater wurde eine 6,5 km durchmessende Sperrzone eingerichtet. Es wird vor pyroklastischen Strömen und Lahare gewarnt. Auf MIROVA wird eine hohe thermische Strahlung registriert. In den letzten Wochen wurde eine Warnung für 4 Vulkane des Archipels ausgegeben: Ambae, Ambrym, Gaua, Lopevi.

Popocatepetl eruptierte 2 Aschewolken

Der größte Vulkan Mexikos eruptierte gestern 2 Aschewolken. Die Eruptionen fanden nach dem Erdbeben in Oxaca statt. Ob ein direkter Zusammenhang zwischen den Erdstößen und den Eruptionen besteht lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Der Vulkan ist sowieso in einer aktiven Phase und eruptiert sporadisch Vulkanasche.

Gunung Agung auf Bali ohne Neuigkeiten

Seit gestern Vormittag wurde auf VSI nichts neues mehr über den Status des Vulkans auf der Insel Bali berichtet. Leider gibt es keine Livedaten, die eine eigenständige Interpretation ermöglichten. The Guardian veröffentlichte heute Morgen einen Bericht, nachdem nun 34.000 Menschen auf der Flucht seien, da die Tremor-Amplitude stieg. Es ist allerdings unklar, ob damit ein aktueller Anstieg gemeint ist, oder ob man sich auf den Anstieg der letzten Tage bezieht. Hier geht es zu den Hintergrundinformationen zum Gungung Agung.

Mauna Loa: Seismik und Inflation

Der flache Schild des Mauna Loa vom Kilauea aus gesehen.

Mauna Loa auf Hawaii ist der weltgrößte Vulkan und steht heute in den Schlagzeilen, weil die Vulkanologen des HVO eine leichte Zunahme der Seismik festgestellt haben: das stärkste Erdbeben hatte im letzten Monat die Magnitude 2,8 und lag in einer Tiefe von 3,5 km. Die Mehrzahl der Beben hatte Magnituden kleiner als 2. Die Hypozentren manifestierten sich in Tiefen zwischen 1-4 km. Die genaue Anzahl der Beben wird nicht kommuniziert. Auf der Erdbebenkarte des Vulkans werden für die letzten 4 Wochen gut 40 Beben angezeigt.

5-Jahreschart der Inflation am Mauna Loa. &copy HVO

Das GPS-System verzeichnete zudem eine leichte Inflation. Magma steigt in das Reservoir unter der Gipfelcaldera auf. Die Inflation ist derzeit noch geringer, als während der letzten Periode erhöhter Aktivität zwischen 2014 und 2017. Damals wurde bereits spekuliert, dass sich der Mauna Loa auf eine Eruption vorbereiten könnte. Interessant ist, dass es in den letzten 5 Jahren zu keiner nennenswerten Deflation kam, so dass die Bodendeformation rein inflationär ist und sich das Magma über den Zeitraum ansammelte. Der Gipfelbereich des Vulkans hob sich um insgesamt 0,2 m an. Ob- und wann es letztendlich zu einer Eruption kommt, lässt sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Livedaten findet ihr unter dem Link.

Popocatepelt mit weiterer Explosion

Die Tätigkeit am mexikanischen Vulkan Popocatepetl steigerte sich in den letzten Tagen. So registrierte das VAAC auch gestern wieder eine Aschewolke, die bis in einer Höhe von 8500 m über dem Meeresspiegel aufstieg. CENAPRED meldet für den 6. Juni 49 Asche-Dampf-Exhalationen und 2 vulkanotektonische Erdbeben mit den Magnituden 2,2 und 2,0. Es wurden 221 Minuten Tremor aufgezeichnet.

Kerinci eruptiert Vulkanasche

Auf Sumatra ist der Kerinci ausgebrochen und eruptierte eine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von fast 4600 m. Vermutlich handelte es sich um eine phreatische Eruption. Vergleichbare Ausbrüche gab es in den letzten Monaten öfters am Kerinci.

Vesuv mit Seismik

Auch der Vesuv ist nicht ganz still: seit gestern wurden 7 schwache Erdstöße festgestellt. Die Magnituden waren alle kleiner als 1,0. Die Hypozentren lagen zwischen 4000 m und weniger als 100 m. Die seismische Tätigkeit liegt noch im grünen Bereich und stellt keinen Indikator für einen bevorstehende Eruption dar. Allerdings zeigt sie, dass Bewegung im Vulkan ist.

Mayon mit Lava-Effusion

Am Mayon auf den Philippinen geht die Eruption weiter. Gestern Abend ereignete sich eine größerer Kollaps am Dom, welcher pyroklastische Ströme erzeugte. Dem Kollaps-Ereignis schloss sich eine starke effusive Phase an, während derer viel Lava gefördert wurde. Es kam zur sporadischen Bildung von Lavafontänen, die eine Höhe von 200 m erreichten. Vulkanasche stieg gut 1,5 km über den Krater auf. In mehreren Ortschaften ging Vulkanasche nieder. Die Seismik zog ebenfalls wieder an: es wurden 119 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert und es fanden 9 Tremor-Episoden statt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 1916 Tonnen am Tag. (Quelle PHILVOLCS)

Gunung Agung: weiterer Aktivitätsrückgang

Am Vulkan auf Bali setzt sich der rückläufige Trend der letzten Wochen weiter fort. PVMGB meldete gestern nur 5 vulkanische Erdbeben und 11 Asche-Dampf-Exhalation. Es wurde kontinuierlicher Tremor gemessen, welcher eine Amplitude von 15 mm erreichte.

Popocatepetl mit kleinen Ascheeruptionen

Der Popocatepetl in Mexiko ist weiterhin aktiv. Das zuständige Institut CENAPRED meldete 252 Asche-Dampf-Exhalationen. Einige dieser Ereignisse enthielten allerdings überwiegend Vulkanasche, so dass man hier von Eruptionen sprechen kann. Zudem wurden 179 Minuten Tremor aufgezeichnet und 6 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Popocatepetl ist nicht nur der höchste Vulkan Mexikos, sondern auch der aktivste.

Dank an vulkane.net Leser Gernot, der mir das Foto zuschickte.

Mount Zao: vulkanischer Tremor registriert

In Japan ist mit dem Mount Zao ein weiterer Vulkan unruhig geworden. Das JMA registrierte vulkanischen Tremor, welcher im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund stand. Bei den Fluiden soll es sich weniger um Magma, sondern um Dampf und Wasser handeln. Ein phreatische Eruption wäre also denkbar und könnte sich ohne weitere Vorwarnungen ereignen. Zudem wurde unter dem Südhang des Vulkans leichte Inflation registriert. Es wurde die 1. Warnstufe ausgerufen. Touristen sollten wachsam sein.

Mount Zao liegt westlich von Sendai, welches durch die Tsunami-Katastrophe von 2011 bekannt geworden ist. Am Vulkan befindet sich ein Skigebiet. Der 1841 m hohe Komplexvulkan eruptierte zuletzt 1940.

Merapi eruptiert wieder

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi erneut ausgebrochen. Er förderte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg. Die Vulkanologen vom VSI registrierten den Ausbruch in Form eines seismischen Signals. Es hatte eine Maximal-Amplitude von 75 mm und hielt 103 Sekunden an. Es war die 6 Eruption innerhalb von 2 Wochen.  Außerdem wurden 12 Asche-Dampf-Exhalationen festgestellt. Interessant sind 8 vulkanische bedingte Erdbeben mit niedriger Frequenz. Sie deuten auf weiteren Magmenaufstieg hin. Daten über das Domwachstum werden seit einiger Zeit nicht mehr kommuniziert, aber ich gehe davon aus, dass der Dom langsam wächst. Die Gefahr pyroklastischer Ströme wird größer.

Kerinci mit Aschewolke

Mit dem Kerinci eruptierte ein weiterer Vulkan Indonesiens. Er liegt auf Sumatra und stieß eine Aschewolke aus. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Kerinci eruptiert nur sporadisch größere Aschewolken, erzeugt aber ständig Asche-Dampf-Exhalationen. Da der höchste Vulkan Indonesiens ein beliebtes Trekking-Ziel ist, wurde um den Gipfel eine 3 km Sperrzone eingerichtet. Wer sie ignoriert begibt sich in Lebensgefahr.

Popocatepetl: Eruptionswolke auf 7000 m

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl war gestern sehr aktiv und stieß mehrere Aschewolken aus. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 7000 m auf. Das VAAC registrierte 3 explosive Eruptionen. CENAPRED berichtete am Vortag von 2 Ausbrüchen, bei denen Vulkanasche bis zu 2000 m über Kraterhöhe aufstieg. Zudem registrierten die Vulkanologen 171 Asche-Dampf Exhalationen und 133 Minuten Tremor. Über Domwachstum wird derzeit nichts berichtet.

Semeru eruptiert

Der Semeru auf der indonesischen Insel Java stieß eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufstieg. In den letzten Wochen geschah vergleichbares öfters. Das VSI registrierte sogar 62 seismische Signale, die im Zusammenhang mit kleineren Eruptionen standen. Die Signale hatten Amplituden zwischen 10 – 21 mm und dauerten bis zu 160 Sekunden. Darüber hinaus ereigneten sich 10 Schuttlawinen und einige schwache vulkanisch bedingte Erdbeben.

Merapi erzeugt Schuttlawinen

Der Merapi (Indonesien) ist weiterhin aktiv. Sein Lavadom wächst langsam, aber stetig und erzeugt Schuttlawinen und kleine pyroklastische Ströme. In den letzten 2 Tagen wurden 51 seismische Signale von Schuttlawinen-Abgängen registriert. Der Übergang zwischen Schuttlawine und pyroklastischer Strom ist fließend. Auf dem Video unten erkennt man sehr schön, wie von der Spitze des Doms ein Gesteinspaket abbricht und zu Tale poltert. Die Lavabrocken fragmentieren dabei zu Asche und erzeugen einen Aschestrom im Übergangsbereich zum pyroklastischen Strom. Momentan sind keine Ortschaften gefährdet: Kali Adem, das direkt unterhalb der Scharte im Krater liegt, wurde bereits 2010 zerstört. Heute fungiert das einstige Dorf als großes Freilichtmuseum und Mahnmal der zerstörerischen Kraft pyroklastischer Ströme. Im Falle eine größeren Ausbruchs wären dort natürlich die Touristen gefährdet, die das Pompeji Indonesiens besichtigen.

Stromboli: Schwefeldioxid-Ausstoß nimmt ab

Der LGS Aktivitäts-Index am Stromboli steht noch auf hoch, aber die einzelnen Parameter sind rückläufig. Am Auffälligsten ist der Rückgang des Schwefeldioxid-Ausstoßes: Er betrug gestern noch 78 Tonnen am Tag. Während der Hochphase der Aktivität lag er bei 230 Tonnen am Tag. Bereits gestern war der Ausstoß des Gases unter 100 Tonnen gefallen. Das Schwefeldioxid steht im direkten Zusammenhang mit der entgasenden Magmenmenge im System. Es scheint also weitaus weniger Magma im Reservoir zu stehen, als es noch in der vergangenen Woche der Fall war. Der Tremor ist ebenfalls weiter rückläufig. Einzig die Anzahl seismischer VLP-Ereignisse ist mit 27 pro Stunde hoch. Im Augenblick sieht es nach einer Entspannung der Situation aus, was sich allerdings schnell wieder ändern könnte. Doch wie immer gilt: Zuverlässige Prognosen lassen sich am Stromboli bisher nicht erstellen.

Ätna mit starker Entgasung

Heute Morgen dampft der Ätna aus allen Schloten. Im Dampf ist auch immer wieder etwas Vulkanasche enthalten. Dass man den Dampf so gut sieht, liegt zumindest teilweise an den atmosphärischen Bedingungen. Dennoch scheint der Vulkan stärker als sonst zu entgasen. Die Aktivität legt wieder etwas zu und der Vulkan könnte sich auf eine neue Eruption vorbereiten.

Popocatepetl in guter Form

Der Mexikaner ist weiterhin in guter Form und eruptiert Vulkanasche. Die Wolken steigen bis auf einer Höhe von 6400 m ü:N.N. auf und driften in südwestlicher Richtung. CENAPRED berichtet gestern von 2 moderaten Explosionen und 22 schwachen Ausbrüchen. 310 Exhalationen und 309 Minuten Tremor wurden registriert, sowie 3 vulkanotektonische Beben aufgezeichnet. Mit weiteren Vulkanausbrüchen ist zu rechnen.

Mexiko: Erdbeben Mw 7,1

Update 20.09.2017

Erdbeben in Mexiko verursacht große Schäden

  • Mindestens 226 Tote
  • 20 Tote Schüler in eingestürzter Schule
  • 45 Gebäude in Mexiko Stadt eingestürzt
  • mehr als 3 Millionen Menschen ohne Strom

Das Ausmaß der Schäden wird am Folgetag des Erdbebens richtig sichtbar. Nach offiziellen Angaben starben mindestens 226 Menschen, wobei das nur vorläufige Zahlen sind. Alleine beim Einsturz einer Schule fanden 20 Kinder den Tod, 30 weitere werden vermisst. In Mexiko Stadt (20 Millionen Einwohner) sind 45 Gebäude eingestürzt und zahlreiche Bauten wurden beschädigt. Betroffen sind vor allem alte Häuser. 3,2 Millionen Menschen stehen ohne Strom dar.

Mir kamen die Schäden in der Hauptstadt verhältnismäßig groß vor, besonders wenn man die Entfernung zum Hypozentrum berücksichtigt. Daraufhin überprüfte ich die offiziellen Angaben von 160 km, welche in den Medien publiziert werden. Die Entfernung Mexiko-Stadt zum Hypozentrum beträgt laut google maps 115 km!

Bisher wird hauptsächlich von den Zuständen in der Hauptstadt berichtet, über die Zustände in den Orten nahe des Hypozentrums wird bisher nichts berichtet. Möglicher Weise sind die von der Außenwelt abgeschnitten. Neuen Angaben zufolge lag das Hypozentrum direkt unter der Stadt Izúcar de Matamoros. Dort leben mehr als 43.000 Menschen.

Auffällig ist das Fehlen von Nachbeben. Sollten sich noch welche manifestieren, könnten sie relativ stark sein.

Der Vulkan Popocatepetl reagierte offenbar mit einer stärkeren Ascheeruption auf das Erdbeben. Zudem wurden 299 Exhalationen und 6 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Zahl der Exhalationen lag über dem Durchschnitt.

Update 22.00 Uhr

Mittlerweile wird klar, dass es selbst in Mexiko Stadt Schäden gegeben hat. Ganze Gebäude stürzten ein, oder wurden stark beschädigt. Es hat auf jeden Fall Todesopfer gegeben. Die Hauptstadt liegt 120 km vom Hypozentrum entfernt. Die Tiefe des Erdbebens wurde bei EMSC auf 50 km korrigiert. Der Flughafen und Metro von Mexiko Stadt wurde gesperrt.

Originalmeldung

Heute Abend gab es in der mexikanischen Provinz Puebla ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,1. Es manifestierte sich in 30 km Tiefe in der Nähe des Ortes Izúcar de Matamoros. Der aktive Vulkan Popocatepetl ist nur ca. 60 km entfernt und liegt auf halber Strecke des Hypozentrums zu Mexiko Stadt. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor, es dürfte aber welche gegeben haben.

Das heutige Erdbeben fällt auf den Jahrestag eines noch viel stärkeren Erdbebens im Jahr 1985 bei Michoacán. Damals starben sehr wahrscheinlich mehr als 30.000 Menschen.

Mount Hakone mit Seismik

In Japan droht ein Vulkanausbruch am Mount Hakone. Der Vulkan liegt auf der Insel Honshu, unweit der Hauptstadt Tokio. Der Alarmstatus wurde auf „2“ erhöht, nachdem am Wochenende zahlreiche Erdbeben registriert wurden. Am Samstag wurden 45 schwache Erschütterungen festgestellt, am Sonntag waren es 48 Beben. Vorsorglich wurden einige Bereiche des Vulkans gesperrt.

Die Gegend ist bei Touristen und Erholung suchenden Japanern sehr beliebt: zahlreiche heiße Quellen und Bäder liegen im Ressort am Komplex-Vulkan. Dieser ist 1438 m hoch und bildete sich in einer Caldera. Schon allein dieser Umstand zeigt, dass es hier einst starke Eruptionen gab.

Askja: weiteres Schwarmbeben

Unter dem Isländischen Vulkansystem Askja-Herdubreid manifestierte sich ein weiterer Erdbebenschwarm. Die Erschütterungen waren von geringen Magnituden. Die Hypozentren streuen in der Tiefe und liegen zwischen 200 m und 12400 m Tiefe. Es wird angenommen, dass die Schwarmbeben mit der Bewegung magmatischer Fluide im Zusammenhang stehen. Im Zuge der Bardarbunga-Eruption im Jahr 2014 nahmen auch die Beben im Bereich der Askja zu. Erste Schwarmbeben wurden bereits 2011 registriert. Island-Experte und Vulkan-Blogger Jon Friman sieht in den Beben Anzeichen dafür, dass sich Magma unter dem System akkumuliert und rechnet in den nächsten Monaten  bis Jahren mit einer Eruption.

Popocatepetl eruptierte

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl erzeugte gestern eine neue Eruption. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6000 m. CENAPRED berichtet zudem von 51 Asche-Dampf-Exhalationen und 26 Minuten Tremor. Der Alarmstatus steht auf „gelb“.

Karymsky mit Wärmestrahlung

Der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka eruptiert Vulkanasche. Zudem zeigt MIROVA eine leichte thermische Anomalie mit einer Leistung von 4 MW. Für den Karymsky ist das ein Hinweis darauf, dass sich die Aktivität weiter steigern könnte und er wohl möglich am Anfang einer eruptiven Hochphase steht. Der entlegenen Vulkan ist nur schwer zu erreichen. Menschen werden durch seine Eruptionen für gewöhnlich nicht gefährdet. Hoch aufsteigende Aschewolken könnten allerdings eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen.