Schiveluch eruptiert Vulkanasche auf 8000 m Höhe

Größerer Ausbruch am Shiveluch – Vulkanasche breitete sich in 8000 m Höhe über dem Meeresspiegel aus

Petropavlovsk, 08.06.2025Der russische Vulkan Shiveluch stieß erneut Vulkanasche aus, die in einer Höhe von 8000 m in Richtung Nordosten geweht wurde. Dabei dehnte sich die Aschewolke über einen breiten Meeresstreifen aus. 

Abgang einer Schuttlawine (Archiv)

Das VAAC Tokio brachte seit gestern 7 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus, nach denen Vulkanasche Flugzeuge gefährden könnte, nachdem es zu mehreren explosiven Eruptionen gekommen war. Die letzte Meldung wurde kurz vor Mitternacht veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt wurde Vulkanasche noch in 4200 m Höhe festgestellt.

Die Vulkanologen von KVERRT haben die Ereignisse offenbar verschlafen und brachten bis jetzt keine Sondermeldung zu den Ereignissen heraus. Auf ihrer Website wird bestätigt, dass die beiden Lavadome weiterhin aktiv sind und von ihnen Explosionen ausgehen könnten, die bis zu 8 Kilometer aufsteigen.

Der Alarmstatus des Shiveluch steht auf „Orange“.

Den gleichen Alarmstatus haben auf Kamtschatka noch die Vulkane Karymsky und Klyuchevskoy inne. Dieser Vulkan ist gelegentlich strombolianisch tätig und besticht ansonsten durch starke Gasemissionen, in denen auch etwas Vulkanasche enthalten sein kann.

Der Karymsky zeigt eine moderate Tätigkeit, wobei es zu letzte Eruptionsmeldungen am 1. Mai gab, als der Vulkan Aschewolken ausstieß. Meiner Meinung nach würde hier aktuell der Alarmstatus „Gelb“ reichen.

Auf „Gelb“ steht auch der Bezymianny, der generell allerdings ein größeres gefahrenpotenzial als der Karymsky aufweist. Insbesondere geht diese Gefahr von seinem aktiven Lavadom aus. Kollapsereignisse und Explosionen können nicht nur hoch aufsteigende Aschewolken hervorbringen, sondern auch pyroklastische Ströme. Da der Vulkan in einer entlegenen Region Zentralkamtschatkas befindet, gefährden die Eruptionen vom Bezymianny normalerweise keine Ortschaften, doch Wanderer und Jäger sind in der Gegend schon unterwegs, die diesen Ausbrüchen nahekommen könnten.

An den Vulkanen Kamtschatkas gibt es normalerweise keine Restriktionen und Vulkanwanderer können sich auf eigene Gefahr frei bewegen. Ein Umstand, der in Europa immer utopischer wird.

Shiveulch eruptierte am 26. Mai Vulkanasche

Shiveluch stieß Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe aus

Kljutschi, 26.05.2025Gestern Abend veröffentlichte das VAAC eine VONA-Meldung bezüglich einer Aschewolke, die vom russischen Vulkan Shiveluch in Kamtschatka ausging und in 3700 m Höhe in Richtung Westen driftete. Im Laufe der Nacht folgten 2 weitere Warnungen vor der Asche. Die letzte Meldung wurde heute Morgen um 06:00 UTC veröffentlicht.

Die Vulkanologen von KVERT brachten noch keine Meldung zum Geschehen heraus, warnten in ihrem letzten Update aber vor der Möglichkeit, dass es zu Ascheemissionen kommen könnte.

Der Dom des Jungen Shiveluch . © KVERT

Der Shiveluch baut weiterhin an seinen beiden Lavadomen und ist somit extrusiv tätig. Bei den Domen handelt es sich um eine Staukuppe im Jungen Shiveluch, die mittlerweile ziemlich groß geworden ist, wie man heute Morgen auf der Livecam erkennen kann. Hier drohen Schuttlawinenabgänge und pyroklastische Ströme, die eine große Gefahr für alle darstellen, die sich dem Vulkan nähern. Der zweite Lavadom mit dem Namen „300-Jahre-RAS“ befindet sich im alten Teil des Vulkans und wurde erst nach einer großen Eruption am Dom im Jungen Shiveluch vor 2 Jahren wieder aktiv. Bei der Eruption kam es zu einem kombinierten Ereignis aus Kollaps und starker Explosion, bei der ein Großteil des Doms zerstört wurde. Wenige Wochen nach der Eruption wurde beobachtet, dass der 300-Jahre-RAS-Dom im Bereich der Karan-Gruppe aktiv wurde. Hier wuchs zuletzt 1938 ein Lavadom. Seitdem gab es bis zum Einsetzen des neuen Domwachstums nur fumarolische Aktivität.

Die aktuelle Aschewolke ist vom Dom des Jungen Shiveluch (Molodoy Shiveluch) ausgegangen, der seit 1980 aktiv ist. Von ihm geht eine latente Gefahr aus, denn es kam bereits öfter zu starken Eruptionen, bei denen weitreichende pyroklastische Ströme Pisten am Rand des vulkanischen Gebiets erreichten. Im 50 Kilometer entfernten Ort Kjyutschi kommt es bei solchen Gelegenheiten oft zu starkem Ascheregen. Kurz nach der jüngsten Zerstörung des Doms bei der paroxysmalen Eruption zwischen 10. und 13. April 2023 begann er wieder zu wachsen.

Shiveluch mit starker Eruption am 17. Mai

Starker Vulkanausbruch vom Shiveluch – Vulkanasche in 12.000 m Höhe detektiert

Kamtschatka/ Petropawlowsk-Kamtschatski. 17. Mai 2025  –  Der russische Vulkan Shiveluch eruptierte eine Aschewolke, die laut dem VAAC Tokio bis auf eine Höhe von 12 Kilometern aufgestiegen ist und vom Wind mehrere Hundert Kilometer weit in Richtung Nordosten verdriftet wurde. Sie zog zum größten Teil über die Küstenregion im Norden Kamtschatkas hinweg und verursachte Ascheniederschlag.

Eine erste Eruption wurde gestern um 20:30 UTC gemeldet. Die Asche stieg zunächst bei auf 8200 m Höhe, bevor sie die oben angegebene Höhe erreichte. Die Vulkanologen von KVERT warnten davor, dass die Vulkanasche den Flugverkehr gefährden könnte, und bestätigten, dass es zu weiteren Explosionen kommen könnte. Der VONA-Alarmcode „Orange“ blieb bestehen.

Der Shiveluch ist weiterhin extrusiv-effusiv aktiv, wobei gleich 2 Lavadome wachsen. Ein Dom befindet sich im Jung-Schiveluch genannten Teil des Komplexvulkans und auch der Lavadom mit dem sperrigen Namen „300 Jahre alter RAS“ im alten Teil des Vulkans wächst weiter. Das Wachstum der Lavadome wird von starker Gas- und Dampfaktivität begleitet.

Der 3283 m hohe Shiveluch liegt etwa 50 Kilometer nördlich der zentralen Vulkangruppe Kamtschatkas, die bei klarem Wetter vom Shiveluch aus sichtbar ist. In der Zentralen Vulkangruppe sind vor allem die Vulkane Klyuchevskoy und Bezymianny aktiv. Letzterer Vulkan baut ähnlich dem Shiveluch an einem Lavadom, von dem aus im letzten Monat mehrere Aschewolken ausgingen, die teilweise mit pyroklastischen Strömen assoziiert waren. KVERT bestätigte in seinem letzten Wochenbericht, dass auch der Klyuchenskoy weiter strombolianisch aktiv ist. Nachts wird gelegentlich ein roter Lichtschein über dem Gipfel des Vulkans beobachtet.

Mit dem Karymsky, der südwestlich der Vulkane Zentralkamtschatkas liegt, ist ein 4. Vulkan der sibirischen Halbinsel aktiv. Hier beschreiben die Vulkanologen, dass der Vulkan moderate Explosionen erzeugt, die bis zu 70 Kilometer Höhe aufsteigen könnten. Die letzte VONA-Meldung stammt vom 11. Mai.

Shiveluch: Hydrothermaler See entdeckt

Der hydrothermale See am Shiveluch. © FEB RAS/ Ivan Nuschdaev

Hydrothermaler See an der Dombasis des Alten-Shiveluch-Vulkans entdeckt – Wassertemperatur beträgt 52 Grad

Eine russische Forschergruppe hat in einer Depression an der Nordseite des Shiveluch-Doms „300-Jahre-RAS“ in der Karan-Gruppe des Vulkans einen hydrothermalen See entdeckt – eine Nachricht, die in russischen Medien für Aufsehen sorgt.

Das ovale Gewässer misst etwa 70 Meter in Nord-Süd- und 50 Meter in West-Ost-Richtung. An den Ufern wurden Wassertemperaturen von bis zu 52 °C gemessen. Im Zentrum des Sees registrierten die Wissenschaftler einen brodelnden Schlot mit einem Durchmesser von bis zu drei Metern, aus dem bis zu 40 Zentimeter hohe Wassersprudel aufsteigen. Die Oberfläche des Sees ist von einem bläulichen Film bedeckt, bei dem es sich vermutlich um Schwefelverbindungen handelt. Entlang der Uferzone beobachteten die Forscher Fumarolen, aus denen vulkanische Gase entweichen. Die Gaskonzentrationen wurden mithilfe eines tragbaren Analysators gemessen, zudem wurden Wasser- und Oberflächenfilmproben für weitere Laboranalysen entnommen. Außerdem wurde eine Drohne eingesetzt, mit der auch Thermalaufnahmen gemacht wurden.

In der Übersetzung des Originalberichts der Forscher auf Telegram heißt es, es handele sich um einen „schwimmenden See“. Was genau damit gemeint ist, bleibt ebenso rätselhaft wie die genaue Entstehungsgeschichte des Sees. Bei der Depression könnte es sich um einen Krater handeln, der durch Explosionen entstanden ist. Auf der Luftaufnahme oben sind zwei solche Depressionen nebeneinander zu erkennen. In der linken könnte ebenfalls ein See entstanden sein. Das Wasser könnte entweder Niederschlags- oder Schmelzwasser sein, das sich in der Depression angesammelt hat. Es ist jedoch auch denkbar, dass es sich um hydrothermale Tiefenwässer handelt. Der Sprudel in der Mitte des Sees lässt auf eine große Fumarole oder einen entgasenden Förderschlot schließen.

Die Entdeckung wurde von drei Forschern des Instituts für Vulkanologie und Seismologie der Fernöstlichen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften gemacht. Ivan Nuschdaev, Yana Bakhmatova und Victor Frolov wagten sich in das gefährliche Gebiet vor und bestiegen dabei auch die Kuppel des Doms. Ihr Ziel war es, Spuren der Eruption vom 7. November 2024 zu untersuchen und Proben zu sammeln. Die Expedition war möglich, da der Shiveluch in den vergangenen Wochen weniger aktiv war als zuvor. Dennoch gelten aktive Lavadome als unberechenbar, und es kann jederzeit zu gefährlichen Situationen kommen.

Beim Shiveluch handelt es sich um einen Komplexvulkan in Zentralkamtschatka, der aus einem alten und einem jungen Vulkanteil besteht. Bis vor wenigen Jahren war nur ein Dom im Jungen Shiveluch aktiv, bis nach einer starken Eruption im Jahr 2023 auch der bis dahin ruhige Karan-1-Dom im älteren Teil des Vulkans wieder aktiv wurde. Zu Ehren des 300-jährigen Bestehens der Russischen Akademie der Wissenschaften erhielt dieser Dom den Namen „300-Jahre-RAS“.

Nach einer längeren Ruhephase erwachte der Shiveluch 1999 erneut zum Leben. Seither kommt es regelmäßig zu Eruptionen, bei denen Aschesäulen bis zu 15 Kilometer hoch aufsteigen – ein erhebliches Risiko für die Luftfahrt. Die Untersuchung des neu entstandenen hydrothermalen Sees soll neue Erkenntnisse über die Prozesse im magmatischen System liefern und dazu beitragen, die zukünftige Aktivität des Vulkans besser vorhersagen zu können.

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka gibt es rund 160 Vulkane, von denen 28 als aktiv eingestuft werden. Manche Quellen berichten auch von bis zu 30 aktiven Vulkanen. Kamtschatka ist eigentlich ein Eldorado für Vulkanbeobachter, doch die Halbinsel war zu Zeiten des Kalten Krieges für westliche Besucher off limits. Nach dem Mauerfall und der Öffnung Russlands blühte hier ein reger Vulkantourismus auf und auch andere Naturliebhaber besuchten die menschenleere Halbinsel. Mit dem Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine sind die Besucherzahlen westlicher Touristen stark rückläufig.

Damals war ich natürlich auch auf Kamtschatka und filmte auch am Shiveluch. Auf einem der Videos sieht man, dass eine Expedition zum Shiveluch nicht ganz so einfach ist.

Shiveluch eruptiert Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe

Aschewolke am Shiveluch detektiert – Alarmstatus steht auf „Orange“

In den letzten Wochen war es auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka relativ ruhig, was den Vulkanismus betrifft – abgesehen von einigen Meldungen über den Bezymianny, der durch thermische Anomalien an seinem Lavadom aufgefallen ist. Letzte Nacht veröffentlichte das VAAC Tokio jedoch eine VONA-Warnung für den Shiveluch, nachdem eine Aschewolke in 4.300 m Höhe detektiert wurde. Diese driftete in Richtung Osten und stellte ein vergleichsweise geringes Risiko für den Flugverkehr dar. Dennoch wurde der VONA-Alarmstatus auf „Orange“ gesetzt.

Es besteht die Möglichkeit, dass es sich bei der Aschewolke um bereits abgelagerte Asche handelte, die von starken Winden remobilisiert wurde, doch obwohl das in den letzten Wochen öfters geschah, gibt es diesmal keinen entsprechenden Vermerk bei der VONA-Warnung.

Das Kamtschatka Volcano Eruption Response Team (KVERT) ergänzt, dass jederzeit mit starken Eruptionen zu rechnen ist, die Vulkanasche bis in Höhen von 10.000 m aufsteigen lassen könnten. Die beiden Lavadome im Shiveluch-Komplex sind weiterhin aktiv und wachsen stetig. Es werden starke Entgasungen mit Dampfausstoß beobachtet, zudem wurden in den letzten Tagen thermische Anomalien registriert, die allerdings schwächer ausgeprägt waren.

Ende Februar wurde ein aktuelles Foto veröffentlicht, das den Lavadom im „Jungen Shiveluch“ zeigt. Dieser hat erneut eine beachtliche Größe erreicht, wodurch das Risiko von Kollapsereignissen steigt. Solche Ereignisse können pyroklastische Ströme erzeugen, die in der Vergangenheit weite Gebiete betroffen haben. Während der letzten großen Eruption im April 2023 wurde der gesamte Dom zerstört. Die damaligen Eruptionen erzeugten nicht nur massive pyroklastische Ströme, sondern auch hoch aufsteigende Aschewolken, die über Hunderte Kilometer hinweg transportiert wurden und Ascheniederschlag in mehreren Siedlungen verursachten.

Neben dem Shiveluch werden auch am Karymsky thermische Anomalien detektiert, was auf mögliche Explosionen hindeutet. Somit sind derzeit mindestens drei Vulkane auf Kamtschatka aktiv. Der mächtigste Vulkan der Region, der Klyuchevskoy, bleibt hingegen weiterhin ruhig – obwohl er aufgrund seiner Eruptionsstatistik bald wieder aktiv werden könnte. Zusätzlich überwachen Vulkanologen auch den Bezymianny genau, da er für plötzliche explosive Ausbrüche bekannt ist.

Trotz der aktuell eher moderaten Aktivität bleibt Kamtschatka eine der vulkanisch aktivsten Regionen der Welt. Hier sind über 30 aktive Vulkane verzeichnet, von denen mehrere jederzeit ausbrechen könnten. Das macht die Halbinsel zu einem bedeutenden Forschungsgebiet für Vulkanologen.

Shiveluch: Asche in 4600 m Höhe detektiert

VONA-Warnung über Vulkanasche am Shiveluch in 4600 m Höhe

Das VAAC Tokio brachte heute eine VONA-Warnung zum Shiveluch heraus, nach der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4600 m ausgeworfen wurde und in Richtung Nordwesten driftete.  Bis jetzt ist nicht bekannt, ob der Shiveluch explosiv eruptierte oder ob starke Winde bereits abgelagerte Vulkanasche remobilisierten, so wie es in den letzten Wochen öfters vorkam. ES war nicht die erste VONA-Meldung, die in diesem Jahr zum Shiveluch herausgegeben wurde, sondern bereits die achtundzwanzigste.

Generell ist es in der letzten Zeit um die Vulkane Kamtschatkas stiller geworden, was zum Teil nicht nur an schwächerer Aktivität liegen könnte, sondern an einem eingeschränkten Informationsfluss aus Russland.

Was bekannt ist, ist, dass der Shiveluch weiterhin effusiv aktiv ist und an seinen beiden Lavadomen baut. Es gibt starke Entgasungen und sporadisch werden schwache bis moderate Wärmeanomalien detektiert. Das Bild oben wurde am 7. Januar veröffentlicht und zeigt den Dom im Krater des Jungen Shiveluch mit Schnee bedeckt. Allzu groß kann die Wärmeentwicklung vom Dom also nicht sein. Allerdings sollte man annehmen, dass auch die Vulkanflanken und die Caldera mit Schnee bedeckt sind, so dass selbst starke Winde Probleme haben sollten, abgelagerte Vulkanasche aufzuwirbeln und in die Höhe zu tragen. Daher gehe ich davon aus, dass es tatsächlich zu einer explosiven Eruption gekommen ist.

Zuletzt wurden die VONA-Warnungen auf der KVERT-Seite zum Shiveluch am 25. Januar aktualisiert. Zu diesem Zeitpunkt stand der Alarmstatus des Vulkans auf „Orange“. Es hieß, dass man jederzeit mit explosiven Eruptionen rechnen muss, die Aschewolken bis auf 10 Kilometer Höhe auswerfen könnten. In einem aktuelleren Beitrag wird auf die oben beschriebene effusive Aktivität hingewiesen.

Der Shiveluch ist einer der aktivsten Vulkane auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Er besteht aus einem alten, stark erodierten Stratovulkan und einem jüngeren Teil mit einem sehr aktiven Lavadom. Der Vulkan weist häufig explosive Eruptionen auf, bei denen pyroklastische Ströme und Aschewolken entstehen. Erst vor 2 Jahren reaktivierte sich ein Lavadom im alten Teil des Vulkans.

Shiveluch: Anhaltende Explosionen aus dem Karan-Dom

Starke explosive Aktivität aus dem Karan-Dom am Shiveluch halten an – Pyroklastische Ströme gingen ab

Der Shiveluch auf Kamtschatka in Russland erzeugt weiterhin viele Explosionen, bei denen Vulkanasche bis auf 6000 m Höhe aufsteigt und sich über ein großes Areal in südöstlicher Richtung verteilt. Laut Angaben von KVERT driftet die Vulkanasche bis zu 430 Kilometer weit. Obwohl die Aschewolke über das Meer hinauszieht, kam es zu Ascheniederschlägen in Ust-Kamchatsk. Doch eine große Gefahr für Menschen bestand nicht. Anders sieht es für die Luftfahrt aus, wo tief fliegende Flugzeuge in die Asche geraten könnten, was katastrophale Folgen haben könnte: Vulkanasche kann zum Ausfall der Triebwerke führen und die Cockpitscheiben in Milchglas verwandeln, wodurch die Piloten nichts mehr sehen. Dabei kommt es natürlich stark auf die Dichte der Partikel in der Eruptionswolke an, denn je weiter sich die Wolke vom Vulkan entfernt befindet, desto weniger Vulkanasche enthält sie. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht aktuell auf „Orange“.

Am 7. November sah das noch anders aus, denn während der initialen Eruption stieg die Aschewolke bis auf 11.600 m Höhe auf und gefährdete somit auch Flugzeuge in der üblichen Reiseflughöhe. Der Alarmstatus stand auf „Rot“.

KVERT warnt davor, dass es jederzeit zu starken Explosionen kommen kann, bei denen die Asche sogar bis auf 15.000 m Höhe aufsteigt. Die Aktivität geht überwiegend vom Karan-Lavadom aus, der im Westen des Shiveluch-Vulkankomplex liegt und erst vor gut 2 Jahren aktiv wurde, nachdem sich der Lavadom im jüngeren Teil des Vulkans in einer Serie starker Explosionen selbst vernichtete. Inzwischen baut sich auch an dieser Stelle ein neuer Dom auf. Ein Beispiel, wie nach Schöpfung und Zerstörung an einem Vulkan beieinander liegen.

Apropos Selbstvernichtung und Zerstörung: Eine schwarze Wolke breitet sich über die Demokratie aus, die sich offenbar nicht nur in Russland selbst abgeschafft hat, sondern auch dabei ist, sich in den USA abzuschaffen. Mit Donald Trump und Elon Musk an seiner Seite könnten die USA vor einem ähnlichen politischen Umbau stehen wie einst Russland unter Putin und seinen Oligarchen. Eine erschreckende Entwicklung, mit der die beiden mächtigsten Staaten der Welt nicht alleine dastehen. Und das krachende Scheitern unserer Ampelregierung gibt nicht gerade Grund zu Optimismus.

Shiveluch: Starke Eruption schleudert Asche aus

Starker Vulkanausbruch am Shiveluch fördert Asche bis auf 11.200 m Höhe

Eine weitere starke Ascheeruption entlang des Pazifischen Feuergürtels manifestierte sich heute Vormittag, diesmal auf der russischen Halbinsel Kamtschatka, wo der Shiveluch ausbrach. Laut einer VONA-Meldung, die um 10:22:00 Uhr UTC ausgegeben wurde, eruptierte der Shiveluch Vulkanasche bis auf eine Höhe von 11.200 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete mit dem Wind in Richtung Nordosten. Es folgten noch zwei weitere VONA-Meldungen, so dass man davon ausgehen kann, dass es nicht bei einem Ausbruch geblieben ist. Da uns Kamtschatka zeitmäßig um 11 Stunden voraus ist, war es bereits abends und dunkel, als der Ausbruch erfolgte. Das erschwerte genaue Beobachtungen des Geschehens.

KVERT setzte den Alarmstatus des Vulkans auf „Rot“ und berichtet von einer 10 bis 11 Kilometer hohen Aschewolke. Die Vulkanologen vermuten, dass sich nahe oder am Karan-Dom eine Explosion ereignete. Sie warnen vor einem Anhalten der Aktivität und davor, dass es jederzeit zu noch stärkeren Explosionen kommen könnte, die Vulkanasche bis zu 15 Kilometer hoch aufsteigen lassen.

MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 268 MW.

In den Sozialen Medien wurden Fotos geteilt, die rot illuminierte Wolken zeigen, in denen auch vulkanische Gewitter entstanden sind. Es wurde also auch glühende Tephra gefördert. Spekulativ ist es, dass es zu einem Kollaps am Dom kam und pyroklastische Ströme entstanden sind. Ob dem so ist, müssen Untersuchungen der Ablagerungen zeigen.

Der Shiveluch ist einer der aktivsten Vulkane Kamtschatkas und ist überwiegend effusiv tätig. Der Vulkan baut gleichzeitig an zwei Lavadomen, was ein sehr seltenes Phänomen ist.

Eruptionen am Karymsky

Mit dem Karymsky ist ein weiterer Vulkan der Halbinsel aktiv. Gestern zeigte er sich von seiner sehr explosiven Seite und erzeugte explosive Eruptionen, bei denen Aschewolken bis auf mehr als 6000 m Höhe aufstiegen.

Am 29. Oktober gab es im Süden Kamtschatkas ein Erdbeben Mb 5,1. Es ist nicht auszuschließen, dass das Erdbeben (oder eines der anderen, die es alle paar Tage in der Region gibt) die Eruptionen triggerte. Auffallend ist, dass sich in den letzten Tagen stärkere Ascheeruptionen im asiatischen Teil des Pazifischen Feuerrings zu kumulieren scheinen, nachdem es längere Zeit nur wenige stärkere Ausbrüche gab. Alles nur Zufall?

Shiveluch: Ascheeruption aus dem alten Dom

Shiveluch eruptiert größere Mengen Vulkanasche aus dem Dom im alten Teil des Vulkans

Der Shiveluch auf Kamtschatka ist weiterhin aktiv und stößt größere Mengen Vulkanasche aus. Laut einer VONA-Meldung vom VAAC Tokio erreicht sie eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel und driftet nach Osten. Auf einem Foto von gestern sieht man eine dichte Aschewolke, die vom starken Sturm runtergedrückt wird und flach über den Vulkan hinwegzieht. Die Aschewolke ist sehr gut entwickelt und deutet auf starke Tätigkeit hin. Zu erkennen ist auch, dass sich nicht vom Lavadom im Jungen Shiveluch ausgeht, sondern von dem Dom im alten Teil des Shiveluch. Dieser ist erst nach der großen Eruption im April letzten Jahres wieder aktiv geworden, bzw. am Rand des alten Doms Karan begann ein neuer Dom zu wachsen, der zunächst Karan-1 genannt wurde. Zu Ehren des 300-jährigen Bestehens der Russischen Akademie der Wissenschaft wurde der Karan-1 vor Kurzem umbenannt und trägt nun den etwas sperrigen Namen „300 years of RAS“.  In einem früheren Bericht hatte ich geschrieben gehabt, dass der Dom im Jungen Shiveluch umbenannt wurde, was offensichtlich nicht stimmte.

Das Team von KVERT hat sich zwar noch nicht zu der Eruption heute geäußert, bestätigte aber inzwischen den Ausbruch vom 1. September. Die Forschergruppe schreibt, dass sich das Wachstum beider Lavadom fortsetzt. Am 1. September um 11:15 UTC ereigneten sich gleichzeitig kräftige explosive Ausbrüche sowohl des Lavadoms „300 Jahre RAS“ als wahrscheinlich auch des Lavadoms Jung-Shiveluch: Dabei wurden Aschewolken bis zu 8 km über dem Meeresspiegel in die Atmosphäre geschleudert. Der explosive Ausbruch hielt bis zum 2. September an, wobei Explosionen Asche in Höhen von 3,5 bis 4,5 km über dem Meeresspiegel ausstießen. Satellitendaten von KVERT zeigten am 1. und 2. September eine Aschewolke, die sich bis zu 1.045 km nordöstlich vom Vulkan erstreckte, sowie thermische Anomalien über beiden Lavadomen. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung von bis zu 300 MW.

Heute brach nicht nur der Shiveluch aus, sondern auch der Karymsky. Von diesem Vulkan ging eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstieg und in östlicher Richtung verfrachtet wurde.