Vulkane am 11.02.21: Makiling, Raung, Sinabung

Im heutigen Vulkan-Update geht es um eine Entdeckung am philippinischen Vulkan Makiling, der Eruption am indonesischen Raung und um die Lavadome der Vulkane Sinabung und Soufrière.

Makiling: Neue Fumarolen entdeckt

Der philippinische Vulkan Makiling liegt im Süden der Insel Luzon und wird von den örtlichen Vulkanologen als sehr wahrscheinlich erloschen betrachtet. Umso interessanter ist eine Entdeckung, die die Anwohner des Vulkans in Aufregung versetzte: im Ort Los Baños am Fuße des Vulkans kam es zu intensiver Dampfentwicklung. Die eilig herbeigerufenen Beamten spekulierten, dass das Phänomen durch neue heiße Quellen hervorgerufen werden könnte. Eine Gefahr, dass der als erloschen eingestufte Vulkan wieder erwachen könne, sehen die Offiziellen nicht. Sie verweisen auf das Monitoring von PHILVOLCS, aber es ist unklar, ob ein als erloschen eingestufter Vulkan überhaupt überwacht wird. Allerdings scheint es in der Gegend bereits heiße Quellen zu geben. Sie zeugen dann davon, dass es noch eine Restwärme im Magmenkörper des Vulkans gibt.

Beim Makiling handelt es sich um einen 1090 m hohen Stratovulkan, der zuletzt nachweißlich während des Holozäns aktiv war. Der Vulkan befindet sich in einem Waldreservat, das im Jahr 1910 etabliert wurde und eine Fläche von mehr als 4200 Hektar einnimmt. Der Wald wurde aufgrund seines Artenreichtums geschützt. Besonders hervorzuheben sind hier die malvenartigen Dipterocarp-Wälder.

Der Legende nach lebt die Göttin Maria Makiling auf dem Vulkan und behütet die Region. Oft finden solche Mythen ihren Ursprung in vulkanischer Aktivität zu historischen Zeiten. So ist es durchaus möglich, dass der Vulkane zuletzt eruptierte, als die Region schon besiedelt war. Es könnte auch ein Zusammenhang zu den Eruptionen des nahe gelegenen Taal Vulkans bestehen, der definitiv in historischen Zeiten ausbrach. Der Makiling befindet sich nur 10 km nordöstlich der Taal-Caldera. Die Seismizität am Taal ist gering. Gestern meldete PHILVOLCS nur 2 vulkanotektonische Erschütterungen. In den Vortagen wurde nichts detektiert. Wir erinnern uns: Taal brach im Januar letzten Jahres aus und sorgte für einiges Aufsehen. Doch die ganz große Eruption blieb aus.

Raung mit Ascheeruption

Am Raung auf Java geht die Eruption weiter. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. Die Asche driftet in südöstlicher Richtung. Darüber hinaus enthüllen Bilder rot illuminierte Wolken über dem Krater. Wie gestern bereits spekuliert, ist Lava im Krater unterwegs.

Sinabung: Seismik hoch

Gestern gab es einen deutlichen Sprung in der Seismizität des Vulkans Sinabung auf Sumatra. Insgesamt registrierte das VSI ca. 320 seismische Signale. Am Vortag waren es 210. Deutlich zugenommen haben vor allem die hybriden Erdbeben. Sie setzten sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen und gelten auch als Indikatoren von Fluidbewegungen im Untergrund. Darüber hinaus ist in einem Zeitungsartikel zu lesen, dass der Leiter des örtlichen Observatoriums befürchtet, dass es bald zu einem Kollaps-Ereignis am Dom kommen könnte. Dieser ist instabil und hat eine kritische Größer erreicht. In dem Artikel wird das Volumen des Doms mit 4 Millionen Kubikmetern angegeben, was meiner Meinung nach ziemlich hoch gegriffen ist.

Soufrière: Dom wächst weiter

Der Dom im Krater des Vulkans Soufrière auf St. Vincent wächst weiter. Er hat eine respektable Größer erreicht, quetscht sich aber noch in die Lücke zwischen dem alten Dom und der Kraterwand. Bei anhaltendem Wachstum wird er den alten Dom immer weiter überlagern.

Vulkan-Update 04.02.21: Neue Daten vom Soufrière

Im Update vom 4. Februar steht der Dom im Krater des karibischen Vulkans Soufrière im Brennpunkt. Hier sind erste belastbare Daten verfügbar. Weiter gibt es Nachrichten von Kilauea und Ätna.

Soufrière: Lavadom wächst

SoufrièreAuf der Karibikinsel St. Vincent wächst der Lavadom im Soufrière weiter. Nachdem nun die Installation des Beobachtungs-Netzwerkes abgeschlossen ist, trudeln erste Daten ein. Wissenschaftler sammelten am 1. Februar Gasproben und konnten die Anwesenheit von Schwefeldioxid nachweisen. Außerdem gab es einen Gas-Cocktail aus Schwefelwasserstoff, Hydrogenchlorid, und  Hydrogenfluorid.

Der Dom ist deutlich gewachsen und misst nun ca. 511 x 231 m und ist 93 m hoch. Erstmalig wurde das Volumen des Doms angegeben: es beläuft sich auf 5,93 Millionen Kubikmeter. Es werden zahlreiche Erdbeben registriert. Der Alarmstatus steht auf „orange“. Evakuierungsmaßnahmen wurden bisher nicht eingeleitet. Allerdings wurden Fluchtrouten erarbeitet.

Kilauea: Lavasee steigt

Auf Big Island Hawaii ist der Lavasee weiter aktiv. Anders als auf St. Vincent ist hier das Beobachtungsnetzwerk seit Jahrzehnten ausgebaut und wird immer dem neusten technischen Stand angepasst. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beläuft sich auf 2200 Tonnen am Tag. Der aktive Westteil des Lavasees steht bei einem Pegel von 213 m und überragt den inaktiven Ostteil um 8 m. Die Lava-Förderrate fluktuiert in Zyklen von 6-8 Minuten.

Genaugenommen tue ich mir mittlerweile schwer damit, die Kraterfüllung als Lavasee zu bezeichnen, da er soweit erkaltet ist, das die ausgestoßene Lava als Ströme über die Oberfläche fließen und dort erstarren, ohne Gemengteil eines Sees zu werden. Trotzdem bleibe ich hier bei der Bezeichnung Lavasee. Ein schönes Video vom 1. Februar zeigt den Lavasee aus der Luft.

Ätna: Strombolianisch aktiv

Die Aktivität am Ätna auf Sizilien geht ebenfalls weiter. Neue Sentinel-Aufnahmen zeigen thermische Anomalien in allen 4 Gipfelkratern. Dabei ist die Thermie im Zentralkrater größer, als ich vermutet hätte. MIROVA registriert eine entsprechende Wärmestrahlung mit einer Leistung um 40 MW.

Heute Morgen sprudelt Lava aus dem östlichsten Schlot im Neuen Südostkrater. Sie hinterlässt ein thermisches Signal auf der Ostflanke des Kegels. Hier könnte ein kurzer Lavastrom unterwegs sein, oder es handelt sich um die Glutspur von Schuttlawinen aus heißer Tephra.

Vulkan-Update 31.01.21: Sakurajima. Suwanose-jima und Shiveluch

Im Vulkan-Update vom 31. Januar berichte ich von der neuen Ausbruchsserie am Sakurajima, über die Aktivität am Suwanose-jima und jener am Shiveluch auf Kamtschatka. Zudem gibt es Neuigkeiten von den karibischen Vulkanen Montagne Pelée und Soufrière.

Sakurajima: Vulkanasche in 3700 m Höhe

SakurajimaDer japanische Vulkan Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima auf Kyushu und befindet sich wieder in einer Phase mit erhöhter Aktivität. Seit gestern brachte das VAAC 13 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf 3700 m Höhe auf und wurde vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Das JMA detektierte Vulkanasche sogar in 5000 m Höhe. Schaut man sich das zugehörige Foto an, dann kann man sich vorstellen, dass die Angaben der Japaner stimmen könnten. Die Seismizität bleibt leicht erhöht.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Ein paar Inseln weiter südlich liegt der Suwanose-jima. Hier detektierte das VAAC Vulkanasche in einer Höhe von 1200 m. Die Aschewolken drifteten in Richtung Nordwesten. Der Vulkan ist strombolianisch aktiv und erzeugt gelegentlich vulcanianische Eruptionen.

Shiveluch mit Aschewolke

Im fernen Kamtschatka (Russland) eruptierte der Shiveluch Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel und breitete sich in nordwestlicher Richtung aus. Ein 2 Tage altes Sentinel-Satellitenbild zeigt einige kleine thermische Anomalien im Dombereich. Es gibt also nach wie vor langsames Domwachstum. Man kann darüber spekulieren, dass die Aschewolke im Zusammenhang mit einem Kollaps-Ereignis stand und von einem pyroklastischen Strom stammt. Eine explosive Eruption wäre allerdings ebenso möglich.

Montagne Pelée: Seismizität hält an

In der abgelaufenen Woche registrierte das Observatorium auf der Karibikinsel Martinique 14 schwache Erdbeben vulkanotektonischen Ursprungs. Diese Beben entstehen, wenn sich magmatische Fluide bewegen und das umliegende Gestein sprengen. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass der gefürchtete Montagne Pelée erwacht.

Soufrière: Domwachstum geht weiter

Auf der Nachbarinsel St. Vincente ist der Vulkan Soufrière bereits erwacht: in seinem Krater wächst ein Lavadom. Nun haben die Forscher der UWI ein seismischen Netzwerk installiert und registrieren Hunderte Erdbeben täglich. Endlich gibt es auch mal eine Höhenangabe zum Dom: er ist respektable 80 m hoch.

Vulkan-Update 19.01.21: Ätna Paroxysmus

Im Update geht es heute um einen Paroxysmus am Ätna, einem kleinen Lavastrom auf Stromboli, einem Steppenbrand am Soufrière und um Aschewolken von den Vulkanen Klyuchevskoy und Sakurajima.

Ätna mit Paroxysmus

Gestern steigerte sich die Aktivität am Ätna, bis er am späten Abend einen Paroxysmus erzeugte. Bereits Mittags setzte schwache Lavastrom-Tätigkeit aus dem Neuen Südostkrater ein. Abends kamen dann strombolianische Eruptionen hinzu, die sich zu einer Lavafontäne steigerten. Gegen 20.30 UCT erreichte der paroxysmale Vulkanausbruch seinen Höhepunkt. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Ascheniederschlag wurde aus dem Ort Fleri berichtet. Multiple Lavaströme quollen aus dem Neuen Südostkrater und flossen in Richtung Süden und Osten. Dort floss die Lava in das Valle del Bove. Die Hauptphase der Eruption endete gegen 21.00 UCT. Heute Morgen emittiert der Ätna noch Vulkanasche. Die Seismizität ist niedrig. In den Tagen vor dem Paroxysmus hatten sich mehrere Erdbeben mit Magnituden um 3 ereignet. Man kann sich die Frage stellen, ob nicht auch die tektonischen Schwarmbeben, die sich in etwas größerer Entfernung zum Vulkan ereigneten, infolge eines geänderten Spannungsumfelds durch das aufsteigende Magma verursacht wurden. Bereits im Dezember letzten Jahres hat es 2 Paroxysmen gegen, sowie eine Phase mit starker Lavastromtätigkeit.

Stromboli mit Lavastrom

Auch der zweite aktive Vulkan Süditaliens meldete sich gestern mit einem kleinen Intermezzo zurück: das INGV beobachtete einen kleinen Lavastrom am Stromboli, der dem Krater entsprang und im oberen Bereich der Sciara del Fuocco unterwegs war. Doch das Ereignis war recht kurzlebig und bereits am Mittag kühlte die Lava wieder ab. Die strombolianische Tätigkeit ist dieser Tage gering. Dafür ereignen sich aber wieder viele Erdbeben mit besonders niedrigen Frequenzen.

Soufrière: Feuerspur gesichtet

Am Sonntag berichtete ich über einen rot illuminierten Nachthimmel, den die Bewohner der Karibikinsel St. Vincent sahen. Ein Hubschrauberflug klärte nun die Situation und enthüllte, dass der Lichtschein von brennender Vegetation verursacht wurde. Wahrscheinlich kam es durch Kontakt mit heißer Lava zu dem Steppenbrand.

Klyuchevskoy mit Ascheeruptionen

Auf Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiter aktiv. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 7300 m auf und drifteten in westlicher Richtung. Aufgrund der Bewölkung gibt es keine visuellen Observierungen eines möglichen Lavastroms.

Sakurajima mit Explosionsserie

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima aktiv. Das VAAC brachte gestern 4 Meldungen zu diesem Vulkan heraus. Aschewolken wurden in 2700 m Höhe festgestellt. Die Asche wurde in Richtung Südosten verfrachtet.

Vulkan-Update 17.01.21: Ätna

Heute Morgen geht es um den Ätna, der effusiv aktiv geworden ist. Außerdem wurde Rotglut am Soufrière beobachtet. Der Pegel des Lavasees am Kilauea steigt.

Ätna eruptiert Lavastrom

ÄtnaHeute Morgen zeigt sich der sizilianische Ätna von ihrer effusiven Seite und eruptiert einen Lavastrom. Er sprudelt aus einem Schlot ganz im Osten des Neuen Südostkraters und erreicht fast die Basis des Kegels auf 3000 m Höhe. Man kann das Geschehen per Livecam verfolgen. Der Tremor ist deutlich erhöht und befindet sich im unteren roten Bereich.

Das INGV berichtet, dass die strombolianische Tätigkeit am Neuen Südostkrater abgenommen hat, was vermutlich an der effusiven Eruption liegt. Die beiden Zentralkrater sind aber weiterhin munter.

Gestern Abend ereignete sich ein weiterer Erdstoß M 3,2 auf der unteren Nordflanke beim Monte Collabasso. Die Tiefe des Hypozentrums belief sich auf 17,2 km. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas!

Kilauea: Lavasee-Pegel steigt

Der Lavasee im Halema’uma’u-Krater ist weiterhin aktiv, auch wenn sich seine tätige Fläche verkleinerte. Dafür stieg der Pegel des Sees auf 200 m an und die Lava aus dem Ostteil fließt über die Kruste im Westen. Die Bodendeformation stagniert und bildet eine recht lange dauernde Plateauphase aus. Mit anderen Worten: obwohl der Pegel des Lavasees gestiegen ist, wird noch eine minimale Inflation registriert. Die Seismizität ist recht hoch.

Soufrière mit Rotglut

Auf der Karibikinsel St Vincent wurde ein rot illuminierter Nachthimmel über dem aktiven Dom gesichtet. Offensichtlich trat glühende Schmelze an seiner Oberfläche aus. Wärmestrahlung wurde in den letzten Tagen keine mehr registriert, was aber auch der Bewölkung geschuldet sein könnte.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Kyluchevskoy eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 6100 m und driftete in nördlicher Richtung. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 172 MW Leistung. Wenn ein Lavastrom unterwegs ist, dann ist er recht kurz.

Sakurajima in Aktion

Auf Kyushu (Japan) produzierte der Sakurajima mehrere explosive Eruptionen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 2700 m. Der Wind verfrachtete die Aschewolken in Richtung Südost.

Eruptions-Update 16.01.21: Merapi, Montagne Pelée, Soufrière

Die heutigen News stehen im Zeichen der Domvulkane: am Merapi ging eine Glutwolke ab und auf Martinique bereitet die Montagne Pelée weiter sorgen, während auf der Nachbarinsel der Dom im Soufrière weiter wächst.

Merapi: Abgang eines pyroklastischen Strom

In den frühen Morgenstunden ging heute ein pyroklastischer Strom am Merapi auf Java (Indonesien) ab. Er floss durch den Kali Krasak und legte eine Gleitstrecke von ca. 1500 m zurück. Vulkanasche stieg ca. 500 m hoch auf und driftete in östlicher Richtung. Die Seismogramme registrierten ein Signal mit einer Maximal-Amplitude von 60 mm und 150 Sekunden Dauer. Gestern zog die Seismik wieder etwas an und es wurden 200 Erschütterungen detektiert. Darunter waren auch einige hybride- und vulkanotektonische Beben. Für den generellen rückläufigen Trend der Seismizität könnte es 2 Gründe geben: entweder es steigt weniger Magma auf, oder die Aufstiegswege sind frei. Letzteres hätte schnelleres Domwachstum zur Folge.

Montagne Pelée: Seismik weiter hoch

Am Montagne Pelée auf der Karibikinsel Martinique wächst die Besorgnis vor einer Eruption des Vulkans. In den ersten 2 Wochen des Jahres registrierten die Forscher vom OVSM insgesamt 87 vulkanotektonische Erdbeben mit geringen Magnituden. In der ersten Jahreswoche wurden 65 Beben registriert, in der vergangenen Woche waren es 22 Erschütterungen. Die Hypozentren liegen bereits über dem Meeresspiegel im Vulkangebäude. Obwohl die Seismizität rückläufig war, sehen die Vulkanologen eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für eine mittelfristig einsetzende Eruption.

Soufrière: Dom weiter auf Wachstumskurs

Soufrière

Während man sich auf Martinique noch sorgen um eine mögliche Eruption macht, ist diese auf der Nachbarinsel St. Vincent bereits im Gang. Neue Bilder vom 14. Januar zeigen, dass der Dom im Krater des Vulkans Soufrière weiter gewachsen ist. Zudem steigt Gas auf. Leider fehlen genauere Daten, so dass wir auf das rein Visuelle angewiesen sind, um die Situation zu beurteilen. Bisher sind keine Kollaps-Erscheinungen aufgetreten und der Dom sieht stabil aus. Wahrscheinlich bleibt es erst einmal bei der rein effusiven Eruption, doch im späteren Verlauf könnte sich das ändern.

Vulkan-Update 14.01.21: Klyuchevskoy, Merapi, Soufrière

Das Vulkan-Update steht heute im Zeichen des Vulkans Klyuchevskoy auf Kamtschatka, der Ascheeruptionen erzeugte. Am Merapi ist die Seismik eingebrochen und am Soufrière bekommt man internationale Unterstützung.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

KlyuchevskoyAm russischen Vulkan Klyuchevskoy (Kamtschatka) hat die Explosivität wieder zugenommen. Das VAAC Tokio brachte gestern 5 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Diese stiegen bis auf einer Höhe von 6700 m und drifteten in östlicher Richtung. Außerdem ist der Vulkan effusiv tätig. Auf Sentinel-Satellitenfotos erkennt man einen Lavastrom, der auf der Südwestflanke unterwegs ist. Er geht vom Krater aus und ist ca. 500 m lang. MIROVA registriert eine entsprechende Thermalstrahlung mit 775 MW Leistung.

Merapi: Seismik stürzt ab

Die Seismik am Merapi hat in den letzten beiden Tagen stark nachgelassen. Sie halbierte sich von knapp 400 täglichen Beben auf weniger als 200 Erschütterungen. Das hört sich immer noch nach viel an, allerdings sind das fast nur Steinschlagsignale, die registriert werden. Hybride- und vulkanotektonische Beben wurden kaum noch festgestellt. Gerade diese Beben werden von aufsteigendem Magma verursacht. Es könnte also sein, dass der Magmenaufstieg stoppte und die aktuelle Domwachstumsphase endet. Die nächsten Tage werden zeigen, ob der Vulkan nur kurz verschnauft, oder ob er tatsächlich eine längere Pause einlegen wird.

Soufrière: Finanzspritze aus Großbritannien

Da der Dom am Vulkan Soufrière weiter wächst und es bisher unklar ist, ob es bei einer effusiven Eruption bleiben wird, will die britische CDEMA den Vulkanologen auf St. Vincente 51.000 Pfund zur Verfügung stellen. Mit dem Geld sollen Hubschrauberflüge zur Überwachung des Vulkans finanziert werden.

Langila eruptiert Vulkanasche

Auf Papua Neuguinea ist der Vulkan Langila aktiv geworden. Das VAAC Darwin meldet Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der 1330 m hohe Stratovulkan gehört zum Bismarck-Bogen des Archipels.

Ätna macht weiter

Auch gestern zeigte der Ätna keine Ermüdungserscheinungen und erzeugte weiterhin strombolianische Eruptionen aus dem Südostkrater. Auch die Voragine stimmte mit kleineren Eruptionen ein. Boris Behncke nahm das unten eingebettete Video am 12. Januar auf und transportierte die besondere Ästhetik der blau-orangenen Stunde eines Wintermorgens am Vulkan.

Update 09.01.21: Merapi, Sinabung und Soufrière

Der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom, vom Sinabung ging eine Aschewolke aus, der Dom des Vulkans Soufrière wächst weiter und der Lavasee am Kilauea verkrustete zusehends. Darüber hinaus erzeugten Ebeko und Suwanose-jima Aschewolken.

Merapi: Pyroklastischer Strom ging ab

Am indonesischen Vulkan Merapi ging gestern ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 120 Sekunden Dauer und mit einer Maximalamplitude von 45 mm. Entgegen den Erwartungen floss er nicht über die Südflanke, in der sich die große Scharte befindet, sondern über ein Feld weiter westlich. Dort gingen die meisten pyroklastischen Ströme der Eruption von 2006 ab. Schaut man sich Satellitenfotos an, erkennt man, dass der Dampf auch aus dem nordwestlichen Kraterbereich aufsteigt, hier scheint der Dom am stärksten zu wachsen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Insgesamt wurden 440 Erdbeben registriert.

Sinabung eruptiert Aschewolke

Auf Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m. Die Seismik ist weiterhin hoch. Insgesamt wurden gestern über 80 seismische Signale aufgefangen. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 7 Signale registriert, die durch Schuttlawinen ausgelöst wurden. 6 Erschütterungen stammten von starken Entgasungen. Es gab 4 hybride Erdbeben und 1 vulkanotektonische Erschütterung.

Soufrière: Domwachstum hält an

Der Dom am 05.01.21. © UWI
Der Dom am 05.01.21. © UWI

Auf der Karibikinsel St. Vincent hält das Domwachstum im Krater des Vulkans Soufrière an. Der Lavadom vergrößert sich langsam und von seiner Oberfläche steigt Dampf auf. Ein Panoramafoto gibt eine Übersicht über den Krater mit seinem alten Dom und dem neuen Gebilde zwischen dem alten Dom und der Kraterwand.

Kilauea: Lavasee teilweise verkrustet

Heute Vormittag präsentiert sich der Lavasee im Halema’uma’u-Krater mit einer recht dicken Kruste aus erstarrter Lava, die einen Großteil des östlichen Seebereichs und den Rand bedeckt. Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass der Lavasee oberflächlich komplett erstarrt, allerdings ist das auch nicht unmöglich. Lavaseen sind sehr dynamisch und können sich recht kurzfristig wandeln. Die Deflation des Gipfelbereichs hält an und der Lavasee erhält Nachschub frischen Materials. Von daher vermute ich, dass die Kruste bald durchbrochen wird.

Ebeko eruptiert Asche

Auf der Kurileninsel Paramushir eruptierte der Ebeko Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4600 m. Eine zweite Eruptionswolke schaffte es bist auf 2700 m über dem Meeresspiegel. Es war die siebte Aschewolke, die in diesem Jahr registriert wurde.

Suwanose-jima in Eruption

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima weiter aktiv. Das VAAC Tokio meldete heute 2 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufgestiegen sind.

Eruptions-Update 07.01.21: Kilauea, Soufrière, Merapi

In den letzten 24 Stunden sorgten u.a. die Vulkane Klyuchevskoy und Nyiragongo für Schlagzeilen. Der Lavasee im Kilauea ist weiter gestiegen, der Dom in der Soufrière gewachsen und der Merapi erzeugte einen pyroklastischen Strom.

Kilauea: Lavasee gestiegen

Kilauea
Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiter aktiv und sein Pegel gestiegen. Letzte Messungen ergaben eine Tiefe von 192 m. Damit stieg er 2 m über seinen Rand der von einer Kruste aus erstarrter Lava definiert wird. Entsprechend erhöht ist die Deflation. Seine Abmessungen betragen 720×560 m. Der Lavasee wird aus 2 Schloten an der Westwand gespeist. Auf dem Oberen hat sich ein Hornito gebildet, der weiter gewachsen ist. Das HVO beschreibt, dass dort strombolianisches Lavaspattering zu beobachten ist. Der untere Schlot befindet sich unter der Seeoberfläche und fördert weitaus mehr Lava. Sie erzeugt eine domartige Aufwölbung in der Seeoberfläche. Die Seismik ist leicht erhöht und es wird Tremor registriert. Täglich werden ca. 3500-6500 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen. Das liegt in dem Bereich des Lavasees von 2018. MIROVA registriert eine sehr hohe Wärmestrahlung. Sie liegt meistens über 2000 MW Leistung.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Gestern ging am Merapi auf Java (Indonesien) ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Er erzeugte ein seismisches Signal von 155 Sekunden Dauer und mit einer Amplitude von 28 mm. Vulkanasche wurde in 3000 m Höhe detektiert. Die Seismik ist weiter sehr hoch. Gestern wurden ca. 520 Erdstöße registriert. Die Anzahl der rein vulkanotektonischen Erdbeben hat sich gegenüber der Vorwoche halbiert und liegt im 50-iger Bereich.

Soufrière: Dom wächst weiter

Neue Bilder vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière (St. Vincent) dokumentieren, dass der Lavadom weiter gewachsen ist. Außerdem entweicht recht viel Gas von seiner Oberfläche. Gelegentlich wird eine schwache Wärmestrahlung registriert. Die Wissenschaftler der UWI bemühen sich ein Netzwerk mit Messgeräten zu installieren. Bisher sind die veröffentlichten Daten sehr spärlich.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka hat der Klyuchevskoy wieder Vulkanasche ausgestoßen. Die Eruptionswolke erreichte einen Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Außerdem ist ein Lavastrom aktiv.

Nyiragongo: Hohe Thermalstrahlung

Der Nyiragongo im Kongo emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2028 MW. So hohe Werte deuten darauf hin, dass nicht nur der Lavasee hoch im Pitkrater steht, sondern dass auch Lavaströme auf der unteren Krater-Terrasse unterwegs sind.