Ätna: neue Lebenszeichen vom NSEC

Aktivität am NSEC. © INGVGestern ging die Eruption an der Basis des Nordost-Krater-Kegels stark zurück. Es fließt kaum noch Lava und von Explosionen ist auf der LiveCam nichts mehr zu erkennen. Zeitgleich meldet sich aber der Neue Südostkrater (NSEC) mit strombolianischer Tätigkeit und einem kleinen Lavastrom zurück. Bisher waren dies meistens Anzeichen für einen bevorstehenden paroxysmalen Vulkanausbruch.

Ätna und Stromboli

Heute Nacht ließ fast zeitgleich an beiden Vulkanen in Italien der Tremor nach und die Aktivität ist rückläufig. Die 4 Lavaströme am Stromboli haben sich auf einen reduziert. Die Lava strömt aber noch aus einem Förderschlot ca. 60 m unterhalb des Kraterrands. Laut Dr. Boris Behnke erreicht der Lavastrom nicht mehr das Meer.

Am Ätna hat die Lavastromtätigkeit bereits in den vergangenen Tagen nachgelassen, doch die Schlote an der Basis des NE-Kraters waren noch explosiv tätig. Der geringe Tremor deutet darauf hin, dass die Stärke der Explosionen nachgelassen hat. Auf der LiveCam konnte ich Vulkanasche erkennen, die von den Förderschloten aufsteigt.

Ubinas: erneute Ascheeruption

Am peruanischen Vulkan Ubinas kam es zu einer erneuten Ascheeruption. Die Explosion ereignete sich um 6.58 Uhr Ortszeit. Die Vulkanasche soll dabei 4 km über den Krater aufgestiegen sein. Sie driftete in südwestlicher Richtung auf den Ort Salinas Huito zu und regente ab. Menschen waren nicht gefährdet und es wurden keine erneuten Evakuierungen veranlasst.

Fuego: Verstärkung der Eruptionen

Am Vulkan Fuego in Guatemala haben sich die explosiven Eruptionen aus dem Gipfelkrater verstärkt. Pro Stunden werden 3-4 Explosionen beobachtet. Die Detornationen erzeugen Druckwellen, die Dächer und Fenster bis in 6 km Entfernung zum vibrieren bringen. Vulkanasche steigt 1000 m über den Krater auf. Auf Dörfern im Norden regnet Asche nieder. Der Tremor ist hoch, doch die Alarmstufe bleibt auf „gelb“.

Vulkane Italiens

Ätna: die Eruption an der Ostflanke des Nordost-Krater-Kegels geht weiter. Der Tremor fluktuiert stark, bewegt sich aber noch auf erhöhtem Niveau. Sehr wahrscheinlich gibt es zwischen den stärkeren Explosionen immer wieder Pausen. Derweil hat sich die jüngste Schlotöffnung vom 25. Juli einen kleinen Kegel zugelegt. Die Eruptionen schmeißen einzelne Lavabrocken fast bis auf Gipfelhöhe des NE-Kraters.

Gesättigte Signale in der Stromboli-Seismik. © INGVStromboli: die explosive Aktivität hat in den letzten Tagen deutlich an Stärke zugelegt. Die Seismik zeigt einige große Peaks und kurze Abstände zwischen den Explosionen. Auf der LiveCam hat man gute Chancen eine Eruption zu sehen.

Kuchinoerabu-jima: Vulkanausbruch registriert

Das VAAC Tokyo registrierte heute eine Aschewolke, die vom japanischen Vulkan Kuchinoerabu-jima ausging. Es ist das erste Mal, dass der Vulkan bei den News von vulkane.net auftaucht. Kuchinoerabu-jima ist 657 m hoch und liegt auf den Satsunan Inseln, ca. 120 km südlich von Kagoshima. Die Inselgruppe zählt 170 Einwohner und kann nur per Boot erreicht werden.
Die Eruptionen am Kuchinoerabu-jima sind normalerweise phreatisch, oder vulcanisch, es kamen aber auch schon Pyroklastische Ströme vor.

Update: In unserer Facebookgruppe wurden Fotos und ein Video der Eruption gepostet. Es entstand tatsächlich ein Pyroklastischer Strom. Ein Augenzeuge berichtet in seinem Blog, dass der Vulkan die meiste Zeit über in den Wolken hing. Nach einem Erdstoß und einem lauten Knall wurde das Dorf Motomura evakuiert. Die Menschen mussten sich im Gemeindezentrum einfinden. Die Insel ist für ihre Thermalquellen bekannt. Es wurde die Alarmstufe „3“ ausgerufen. Der Zugang zum Vulkan ist gesperrt.

Tungurahua: größerer Ausbruch droht

Am Vulkan Tungurahua wurde der Alarmstatus auf „orange“ erhöht. Gestern eruptierte er eine 4 km hohe Aschewolke, heute bereiten die Behörden Evakuierungen vor. Die Seismik ist deutlich erhöht, ebenso der Schwefeldioxid-Ausstoß. Man rechnet mit einem größeren explosvien Vulkanasubruch. Erst vor einigen Wochen erzeugte eine Eruption einen großen Pyroklastischen Strom, der gefährlich nahe an Ortschaften gelangte.

Ätna: Tremor steigt stark

Wie gestern bereits im Update berichtet, steigt der Tremor am Ätna kontinuierlich an. Mittlerweile hat er Werte erreicht, wie sie für einen Paroxysmus in der Anfangsphase typisch sind. Allerdings sieht man auf der LiveCam keine strombolianischen Eruptionen am Neuen Südostkrater. Wahrscheinlich steht der Tremoranstieg mit der Hornito-Eruption an der Basis des Nordostkraters in Verbindung. Mich würde es nicht wundern, wenn wir in der nächsten Zeit eine Verstärkung des Vulkanausbruches erleben würden.

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