Waldbrände auf Hawaii verursachen Naturkatastrophe

Walbrände auf der Insel Maui springen auf historische Siedlung über und verursachen Flammeninferno

Gestern breiteten sich Waldbrände auf Maui – einer der großen Inseln von Hawaii – rasend schnell aus und griffen auf die Kleinstadt Lāhainā über. Die historische Stadt besteht überwiegend aus Holzbauten, in denen die Flammen ein Inferno verursachten, bei dem mindestens 36 Menschen starben. Die Stadt wurde durch die Feuersbrunst zum großen Teil zerstört.

Lāhainā wurde von Walfängern und Plantagenbesitzern gegründet und ist heute ein beliebtes Touristenzentrum, das jährlich von gut 2 Millionen Reisenden besucht wird. Die Stadt hat gut 12.700 feste Einwohner, von denen viele durch das katastrophale Feuer obdachlos geworden sind. Die Flammen verwandelten die Stadt in eine Falle, da sie auf drei Seiten von tropischen Wäldern umgeben ist. Die Waldbrände breiteten sich derart schnell aus, dass die Bewohner von den Flammen eingeschlossen waren, als die Feuer auf die Stadt übersprangen. Die Straßen waren durch umgestürzte Bäume und Strommasten blockiert. Die Stromversorgung und Kommunikationsanlagen fielen aus, wodurch die Menschen nicht rechtzeitig gewarnt werden konnten. Einigen blieb nur die Flucht ins Meer. Die Küstenwache rettete 12 Menschen aus Seenot. Einige wurden von der starken Strömung von der Küste fortgerissen. Auf einem Video, das nachts aufgenommen wurde, sieht man brennende Trümmerteile auf dem Wasser treiben.

Etwa 2000 Urlauber brachten sich auf dem baumfreien Flughafengelände in Sicherheit.

Lokale Medien und der Bürgermeister der Stadt, Richard Bissen, berichteten von teils chaotischen Szenen, als verzweifelte Menschen einen Supermarkt stürmten, um sich mit Notvorräten einzudecken. Die Stromversorgung des Geschäfts wurde von einem Generator notdürftig aufrechterhalten.

Auch auf den Straßen herrschte Chaos, und die Menschen versuchten, den Flammen zu entkommen, wurden jedoch von dichten Rauchschwaden und umherfliegenden Pflanzenteilen behindert. Autos steckten zwischen umgestürzten Strommasten und Kabeln fest.

Neben den Verlust an Menschenleben entstand ein großer wirtschaftlicher Schaden. Der Verlust der historischen Gebäude ist ebenfalls als dramatisch einzustufen.

Auf dem jüngsten Sentinel-Satellitenfoto von vorgestern ist Rauch im Zentralbereich von Maui aufsteigend zu erkennen. Im Infrarotbereich ist eine Wärmesignatur eines vergleichsweise kleinen Wald- und Steppenbrandes zu erkennen. Starke Winde eines nahen tropischen Sturmsystems fachten das Feuer an und trieben es im Eiltempo über die Insel. Es blieb praktisch keine Vorwarnzeit, und wahrscheinlich wurden sowohl die Verwaltung als auch die Einsatzkräfte von der schnellen Ausbreitung der Brände überrascht.

Das Archipel von Hawaii gehört normalerweise zu den niederschlagreichsten Gegenden der Erde. Derzeit herrscht jedoch Trockenzeit, und in den letzten Wochen hat es ungewöhnlich wenig geregnet, sodass die Wälder extrem trocken sind und sich Waldbrände leicht ausbreiten können. Dieses Muster ist auch in anderen Teilen der Welt zu beobachten. Seit Wochen wüten ausgedehnte Waldbrände in normalerweise feuchten Gebieten Kanadas. Auch auf Island war es diesen Sommer ungewöhnlich trocken, weshalb sich bei der jüngsten Fagradalsfjall-Eruption ausgedehnte Moosbrände entwickeln konnten. Ich gehe davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen den ungewöhnlichen Niederschlagsverteilung und dem Klimawandel gibt, wobei die zahlreichen Extremwetterlagen auch durch natürliche Klimaphänomene beeinflusst werden.

Waldbrände in Kanada – News vom 08.06.23

Walbrände in Kanada verursachen Smog in New York City

Im Osten Kanadas haben sich die verheerenden Waldbrände weiter ausgedehnt. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Quebec und Neuschottland. Dort wüten mehr als 160 Waldbrände, die vom Weltraum sichtbar sind. Das Bild oben stammt von den Sentinel-Landsat-Satelliten, die ich sonst benutze um Euch thermische Anomalien an Vulkanen zu zeigen. Verschiebt man auf Sentinel-hub das Bild, sieht man, dass es in weiten Teilen von Quebec brennt. In ganz Kanada wurden gut 400 Waldbrände gemeldet. Was ich bemerkenswert finde, ist, dass es in Québec und Neuschottland unzählige Seen und Sumpflandschaften gibt. Trotzdem scheint die Vegetation so trocken zu sein, dass sich die Feuer über Funkenflug ausbreiten und teils viele Kilometer auseinander liegen.

Die Rauchentwicklung der kanadischen Waldbrände ist so enorm, dass der Qualm mit dem Wind Tausende Kilometer weit in Richtung Süden geweht wird. Im Osten der USA wurde in 13 Bundesstaaten SMOG-Alarm gegeben. Besonders die Metropole New York City leidet unter der Luftverschmutzung. In den Dämmerungsstunden, wenn das Licht schräg einfällt und einen besonders langen Weg durch die Atmosphäre zurücklegt, wird die Luftverschmutzung in Form eines extrem starken Dunstes gut sichtbar. Die Anwohner der Region werden aufgefordert, möglichst nicht ins Freie zu gehen und Fenster und Türen geschlossen zu halten. Alleine in New York leben gut 8,5 Millionen Menschen.

Klimaexperten gehen davon aus, dass die Zunahme der Waldbrände in den letzten Jahrzehnten dem anthropogenen Klimawandel geschuldet sei. Es ist mit einer weiteren Steigerung der Waldbrandaktivität zurechnen.

In diesem Sinne wurde jüngst eine neue Studie koreanischer Forscher veröffentlicht, die die Ergebnisse deutscher Wissenschaftler zu bestätigen scheint: demnach könnte die Arktis bereits in den 30er Jahren im September komplett eisfrei sein. Frühere Forschungen sind davon ausgegangen, dass die erstmalig im den zweitausendfünfziger Jahren passieren wird und das auch nur, wenn der Ausstoß an Kohlendioxid hoch bleibt. Die neue Studie besagt, dass das Szenario der eisfreien Nordpolregion auch dann eintreten wird, wenn der Kohlendioxid-Ausstoß signifikant reduziert wird. Es ist als bereits ein Kipppunkt überschritten und die Eisschmelze ist zum Selbstläufer geworden, der sich durch uns nicht mehr stoppen läßt.

Naturkatastrophen: Zwischen Wasserhose und Feuertornado

In den letzten Tagen ereigneten sich so viele Naturphänomene und Katastrophen, dass es mir fast unmöglich ist, allen den entsprechenden Raum auf vnet einzuräumen. Daher hier eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse, mit Schwerpunkt auf einer Wasserhose und einem Feuertornado.

Wasserhose in Florida

Die Wasserhose manifestierte sich vor der Nordwestküste des US-Bundesstaates Florida, genauer, bei der Stadt Destin. Das Naturspektakel wurde mit zahlreichen Smartphones auf Video gebannt und über die sozialen Medien in Windeseile verbreitet. Zum Glück blieb die Windhose über dem Wasser. Wäre sie auf Land gestoßen, hätte sich die Windhose in einen Tornado verwandelt und wäre zur Naturkatastrophe mutiert. Ein verwandtes, aber doch sehr unterschiedliches Phänomen verursachte eine Naturkatastrophe in Algerien.

Feuertornado fordert Todesopfer

In Algerien starben mindestens 39 Menschen in einem großen Waldbrand, der außer Kontrolle geraten war. Mehr als 200 Personen wurden verletzt. Er ereignete sich in der Provinz El Tarf im Norden des Landes. Mitten im Waldbrand entstand ein Feuertornado, der laut einem lokalen Journalisten alles auf seinem Weg sekundenschnell verbrannte. Auf Fotos ist ein ausgebrannter Bus zu sehen, der auf einer Straße zwischen verbrannten Bäumen steht. Wahrscheinlich befanden sich in dem Bus viele der Todesopfer. Die meisten Menschen verbrannten in einem bewaldeten Tierpark, als sie von den Flammen eingeschlossen wurden. Entsprechend schnell muss sich das Feuer ausgebreitet haben, da die Menschen offenbar nicht evakuiert wurden. Bereits im letzten Jahr starben 90 Menschen den Flammentot in Algerien.

Nicht nur in Algerien wüten Waldbrände. Von ihnen wird auch das europäische Spanien heimgesucht. Hier vernichteten 2 Waldbrände in der Region Valencia 21.000 Hektar Wald. In der Provinz Saragossa mussten über 1500 Menschen vor einem Flammenmeer flüchten. Das Jahr 2022 gilt bereits jetzt als das schlimmste Waldbrandjahr in der Geschichte des Landes. Dabei haben wir gerade einmal Mitte August. Zu dieser Zeit beginnt normalerweise in vielen Feuer-geplagten Staaten erst die Waldbrandsaison. Die zahlreichen Waldbrände sind der Dürre geschuldet, die ihre Ursache im anthropogenen Klimawandel finden dürfte.

Naturkatstrophen News 24.07.22: Dürre USA

Hitze und Dürre sind nicht nur in Europa ein Thema, sondern dominieren auch die US-Amerikanischen Nachrichten. Die lang anhaltende Dürre wird im Westen der USA zunehmend problematisch und führt zu einem Wassermangel. Außerdem kommt es wieder zu massiven Waldbränden.

Kalifornien: Ausnahmezustand im Waldbrandgebiet

Ein Waldbrand in der Nähe des kalifornischen Yosemite Nationalparks ist außer Kontrolle geraten und entwickelte sich rasant zu einem Großfeuer. Bis gestern Nachmittag stand die Vegetation eines 48 Quadratkilometer großen Areals in Flammen. 2100 Einsatzkräfte stellten sich dem Flammeninferno und versuchten die Lage vergeblich unter Kontrolle zu bringen.  Die Feuerwehr rückte mit schwerem Gerät an, neben 200 Löschfahrzeugen sind 17 Hubschrauber im Einsatz. Dass so viele Einsatzkräfte zur Verfügung standen, war nur dem Umstand zu verdanken, dass ein ein erstes Feuer im Nationalpark nach 2 Wochen Dauereinsatz fast gelöscht werden konnte. Gestern wurde der Notstand ausgerufen und somit die rechtliche Grundlage für Zwangsevakuierungsmaßnahmen geschaffen. Tatsächlich wurden dann auch mehr als 6000 Personen evakuiert. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Flammen bereits 10 Gebäude gefressen. 2700 weitere Häuser werden von den Feuern bedroht und könnten noch ihre Opfer werden. Die Stromversorgung dieser Gebäude wurde aus Sicherheitsgründen bereits unterbrochen.

Wie alle Großfeuer in den USA, so erhielt auch dieses einen Namen und wird Oak Feuer genannt. Neben den Häusern bedroht das Oak-Feuer auch mehrere Straßen. Unter ihnen befindet sich der Highway 140, der eine der bedeutendsten Routen zum Yosemite-Nationalpark darstellt.

Laut einem Sprecher der Forstbehörde, herrschen aktuell „außerordentliche Waldbrandbedingungen“. Kalifornien ist im dritten Dürrejahr und die Böden sind ausgetrocknet wie Zunder. Das Gleiche gilt auch für die Vegetation. Oft reicht eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe, um ein Inferno auszulösen. Beim aktuellen Feuer ist die Brandursache noch nicht bekannt. wahrscheinlich wird man sie auch nicht ermitteln können.

Dürre lässt Wasserstände fallen

Weiter im Süden der USA wird der Wassermangel an den fallenden Pegeln der Seen für alle sichtbar. Besonders spektakulär ist das Niedrigwasser des Lake Powell, einem gigantischen Stausee des Colorado-Rivers, der nicht nur das Wasser für den Stausee liefert, sondern auch den Grand Canyon schuf. Im April dieses Jahres hatte der Wasserpegel seinen niedrigsten Stand seit der Aufstauung des Sees erreicht. Zuletzt strömte wieder etwas mehr Wasser zu, doch aktuell geht die Kurve erneut nach untern und bleibt auf einem Allzeittief. Vor 5 Jahren war der Seepegel gut 30 m höher als jetzt. Längst ist man im Südwesten der USA nur mehr als besorgt und hat zum ersten Mal in der Geschichte des Landes den Wassermangelnotstand ausgerufen.

Dürre und Hitzewelle verursachen Naturkatastrophen im Südwesten Europas

Der Süden und Westen Europas befindet sich fest im Griff einer ungewöhnlich frühen Hitzewelle. Zuerst traf es nur Spanien, dann Italien und nun Frankreich. Auch in Deutschland soll es heiß werden. Doch auch ohne Hitzewelle ist in manchen Regionen Deutschlands das Trinkwasser knapp geworden. In anderen Ländern des Kontinents herrscht bereits wieder eine richtige Dürre.

  • Eine Dürre hat viele Regionen Südwesteuropas fest im Griff
  • Betroffen sind vor allem der Nordosten Spaniens und Norditalien
  • Jetzt kommt eine Hitzewelle dazu
  • Sie breitet sich bis nach Frankreich und Deutschland aus

Spanien: Hitzewelle verursacht Waldbrände

Bereits in der letzten Woche berichtete ich über Waldbrände in Spanien. Seitdem hat sich die Situation weiter verschärft und es lodern 3 große- und mehrere kleine Waldbrände. Sie werden durch starke Winde und einer ungewöhnlich früh einsetzenden Hitzewelle begünstigt. Die Waldbrände beschränken sich nun nicht mehr auf Katalonien, sondern griffen auch auf andere Regionen im Nordosten Spaniens über. Bis jetzt sind über 1100 Hektar Wald- und Macchia-Flächen abgefackelt. Seit Jahresanfang waren es sogar mehr als 19.000 Hektar. Sollte die Situation bald nicht unter Kontrolle gebracht werden, dann könnten dieses Jahr weitere 20.000 Hektar Waldfläche verloren gehen. Die Feuerwehren und andere Einsatzkräfte sind mit großem personellen Aufgebot im Einsatz und kämpfen rund um die Uhr gegen die Feuerwalzen. Dabei werden nicht nur Löschflugzeuge und Hubschrauber verwendet, sondern auch Drohen, die zur Brandüberwachung genutzt werden. Sie fliegen vor allem in den Gebieten, in denen es in den letzten Monaten zu wenig geregnet hat. Die Dürre ist aber nicht nur ein Problem in Spanien, sondern auch in Italien.

Trockenheit in der Po-Ebene

In Italien hat es auch im Winter zu wenig geregnet und in den Alpen war zu wenig Schnee gefallen. Daher ist es in der norditalienischen Po-Ebene nun besonders trocken und der Fluss führt Niedrigwasser. Die Pegel haben den niedrigsten Stand der letzten 70 Jahre erreicht. Eigentlich sollte der Fluss im Frühjahr über die Ufer getreten sein und seine mineralstoffreichen Sedimente auf den Feldern und Auen abgelagert haben, ähnlich, wie es einst der Nil in Ägypten tat. Doch davon konnte in diesem Jahr keine Rede sein. Im Gegenteil: das Wasser ist mittlerweile knapp. So knapp, dass es in 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei rationiert werden muss. Nachts wird die Trinkwasserversorgung an Haushalten eingestellt oder gedrosselt. Mehrere Gemeinden werden inzwischen per Tankwagen mit Wasser versorgt. Mancherorts hat es seit 110 Tagen nicht mehr geregnet, die Wasserspeicher sind erschöpft.

Für Morgen ist ein Krisentreffen in Rom geplant. Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, bezeichnete in einem Interview die Situation als „dramatisch“ und kündigte an, den Notstand auszurufen. Ähnliches könnte für die anderen Regionen diskutiert werden.

Wassernotstand ist aber nicht nur ein italienisches, oder spanisches Problem, sondern ruft auch in Deutschland immer mehr Lokalpolitiker auf den Plan. Sie appellieren an die Bevölkerung Wasser zu sparen. Auf der anderen Seite ist es unverantwortlich Paradox, dass z.B. die Tesla-Gigafactory jährlich 1,4 Millionen Kubikmetern Grundwasser entnehmen darf, um „umweltfreundliche“ Elektrofahrzeuge herzustellen. Im Gegenzug deckelte der lokale Wasserversorger private Neuverträgen, indem der pro Kopfverbrauch auf 100 L pro Tag beschränkt wird. Der Kampf ums Wasser hat längst begonnen und dürfte sich nur noch verstärken. Denn auch bei uns wurde eine neue Hitzewelle prognostiziert. In Frankreich ist sie bereits angekommen.

Hitzewarnung für Teile Frankreichs

Der Wetterdienst Météo France prognostizierte am Donnerstag in seiner Vorhersage, dass man sich in Frankreich örtlich bis auf Temperaturen von bis zu 42 Grad einstellen müsse. Flächendeckend können aber Werte von bis zu 40 Grad erreicht werden. In zwölf Départements sei die Hitze-Warnstufe Rot ausgerufen worden. Doch auch jetzt ist es bereits heiß und trocken.

Während es im Südwesten Europas zu heiß und trocken ist, heißt es im Südosten des Kontinents Landunter. Schwere Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen gibt es weiterhin in Bosnien, Griechenland und der Türkei. Omega lässt Grüßen.

Naturkatastrophen am 11. Juni: Waldbrände in Spanien

Waldbrände in Spanien aufgrund einer Hitzewelle

Spanien erleidet zum 2. Mal in diesem Frühling eine Hitzewelle. Regional zeigt das Thermometer Werte von 40 Grad an. In der nächsten Woche sollen sogar 45 Grad möglich sein, wenn afrikanische Tropenluft das Land beherrscht. Die Hitze bleibt nicht ohne Folgen, denn sie ist mit großer Trockenheit und starken Winden verbunden. Beide Faktoren schaffen ideale Bedingung für Waldbrände, von denen es in Spanien gerade mehrere gibt. Besonders betroffen ist dabei die touristisch stark frequentierte Costa del Sol. Hotspots der Waldbrände manifestierten sich in Andalusien, bei den Orten Benahvis und Pujerra, die gut hundert Kilometer von Malaga entfernt liegen. Dort mussten sich etwa 3000 Menschen vor den Flammen in Sicherheit bringen. Die Einsatzkräfte werden in ihrer Arbeit von schwierigen Bedingungen behindert: starke Winde fachen die Feuer immer wieder an und Funkenflug schafft neue Brandherde. Die Brandursache ist noch unklar, doch oft handelt es sich um Brandstiftung.

Erst im letzten Jahr brannten in Andalusien 9000 Hektar Wald und Steppe ab. Einige Regionen Spaniens leiden seit Jahren unter einer Dürre. Der Klimawandel wird für die extremen Verhältnisse verantwortlich gemacht. Wie auch in den letzten Jahren, herrschen in Europa wieder Omega-Wetterlagen vor. Dabei setzt sich in einer Region ein Hochdruckgebiet fest, in der warme Luftmassen aus der Sahara nach Europa gelenkt werden. Im Einflussbereich des Omega-Hochdruckgebiets entsteht eine Hitzewelle. Es kann zu Dürren kommen, aber auch zu extremen Gewittern. Das Hochdruckgebiet wird von 2 -ebenso ortstabilen- Tiefdruckgebieten eingeschlossen. Im Bereich der Tiefdruckgebiete ist es relativ ungemütlich und besonders in der Überganszone zwischen dem Hochdruck- und den beiden Tiefdruckgebieten, kommt es zu Unwettern mit Starkregenereignissen. Eines dieser Tiefdruckgebiete verursachte in Bosnien-Herzegowina starke Unwetter.

Besonders schlimme Unwetter wüteten in der Region Tuzla. In der Gemeinde Celic gab es starke Überschwemmungen, die mindestens 200 Wohnhäuser unbewohnbar machten, als der Fluss Sibenik über die Ufer trat. Zahlreiche Personen wurden in ihren Häusern vom Hochwasser überrascht und von der Außenwelt abgeschnitten. Es wurde der Katastrophenzustand ausgerufen. Starke Unwetter mit Überschwemmungen gab es auch in Azerbaijan und in der Türkei. Dort traf es u.a. die Hauptstadt Ankara, wo ganze Straßenzüge unter Wasser standen.

Natürlich stört der Klimawandel auch das „normale“ Wettergeschehen in anderen Teilen der Welt. Im Süden Australiens schneite es tatsächlich, als ein Tiefdruckgebiet aus der Antarktis kalte Luftmassen über den Ozean trieb. Aus den USA (Texas/El Paso) wird ein weiterer Tornado gemeldet und in Indien und Pakistan gab es starke Stürme, die Schäden verursachten.

Naturkatastrophen-News 18.05.22: Waldbrand New Mexico

  • Im US-Bundesstaat New Mexico vereinten sich 2 Waldbrände
  • Das Feuer ist das Größte in der Geschichte des Bundesstaates
  • Zehntausende Menschen sind auf der Flucht
  • Der Notstand wurde ausgerufen

Größter Waldbrand in der Geschichte von New Mexiko

In New Mexico entstand der größte Waldbrand in der Geschichte des US-Bundesstaates. Er erhielt den Namen Calf Canyon-Hermits Peaks Fire und bildete sich aus den beiden Waldbränden Calf Canyon und Hermits Peak. Die Flammen wüteten bereits auf einer Fläche von 1.212 Quadratkilometern. Fast 2100 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Trotz des großen personellen Aufwands wurden nicht einmal ein Drittel der Brandherde unter Kontrolle gebracht. Extreme Trockenheit mit starken Winden begünstigen den Waldbrand und sorgen für seine schnelle Ausbreitung.

Bislang wurden mehr als 10.000 Gebäude zerstört, oder beschädigt. 26.000 Personen wurden evakuiert und über 100.000 Menschen sollen sich auf Evakuierungen vorbereiten. Betroffen sind die Bezirke San Miguel, Mora, Taos und Colfax. Waldbrandspezialisten warnten davor, dass Feuer die Eigenschaft besitzen, sich vor allem bergauf zu verbreiten. Von daher sollen Menschen in höher gelegenen Siedlungen besonders achtsam sein.

Beide Brände waren bereits Mitte April ausgebrochen. Michelle Lujan Grisham, die Gouverneurin von New Mexico, hatte frühzeitig in mehreren Bezirken den Notstand ausgerufen.

Vorhersage von Waldbränden ist schwierig

Dr. Jason Knieve, stellvertretender Direktor des Nationalen Zentrums für Atmosphärenforschung sagte in einem Interview mit dem Sender ABC: „Die Herausforderung bei der Vorhersage der Ausbreitung von Waldbränden besteht darin, dass die besten Experten der Welt es immer noch nicht richtig machen können“. Das Problem der Vorhersagbarkeit von Naturkatastrophen scheint ein Allgemeines zu sein. Am besten lassen sich Wetterphänomene prognostizieren, vielleicht, weil den Meteorologen große Budgets und Netzwerke zur Verfügung stehen. Trotzdem kann es auch in dieser Disziplin zu schweren Fehleinschätzungen kommen, wie das Beispiel der Ahr-Tal-Katastrophe vom letzten Sommer zeigt.

[twenty20 img1=“828246″ img2=“828245″ offset=“0.5″ before=“Der Waldbrand im Infrarotspektrum…“ after=“…und im normalen Licht. © Sentinel-hub“]

Die brennende Vegetation besteht aus einer Mischung aus Nadelbäumen, Ponderosa-Kiefern, Gestrüpp und Gras. Dort, wo der Waldbrand auf Gebäude und Infrastruktur übergreift, brennen auch weitere „kritische Brandstoffe“. Sie können die Feueraktivität erhöhen. Das Feuer brennt in der Nähe eines Gebiets mit steilem Gelände, was laut Knievel ebenfalls zur Ausbreitung des Feuers beitragen kann.

Der Wald und Steppenbrand ist so gewaltig, dass er nur aus dem Weltraum überblickt werden kann. Es gibt zahlreiche Brandherde und Feuerfronten. Teilweise kommt es zu starker Rauchentwicklung und damit zu überregionalen SMOG und Gesundheitsgefährdungen.

Naturkatastrophen-News 10.05.22: Waldbrände

  • In der südsibirischen Region Krasnojarsk lodern Waldbrände
  • Mindestens 7 Menschen starben
  • Starke Windböen ließen angekohlte Bäume auf Stromleitungen stürzen

Waldbrände im Süden Sibiriens

Die Walbrandsaison hat dieses Jahr nicht nur in den USA extrem früh angefangen, sondern auch in Russland. Dort brennen im großen Umfang Taiga und Wälder Sibiriens. Bis zum Sonntag wurden 7 Todesopfer infolge der Feuer gemeldet. Außerdem wurden mindestens 20 Personen verletzt. Oftmals handelt es sich bei den Verletzten um Feuerwehrleute, die die Brände bekämpfen. Einen Hotspot gibt es in der südsibirischen Region Krasnojarsk, wo der Notstand ausgerufen wurde. Es wurden 273 Bandherde gemeldet. Über 500 Gebäude wurden Opfer der Flammen.

Die meisten Toten gab es in der Ortschaft Talaschanka. Dort starben 2 Kinder und 1 Erwachsener. Zwei Personen fanden in der Stadt Atschinsk den Flammentod. 2 weitere Opfer wurden aus Nikolsk gemeldet. Die Daten stammen von der russischen Nachrichtenagentur Tass. In anderen Newsmeldungen ist sogar von 10 Todesopfern die Rede.

Waldbrände verursachen SMOG in Krasnojarsk

In der Millionenstadt Krasnojarsk selbst brannte es nicht. Doch dichter SMOG zog durch die Straßen und stelle eine Gesundheitsgefährdung dar. Besonders Menschen mit Atemwegserkrankungen litten unter den Rauchschwaden.

Die Flammen wurden durch starke Winde weitergetragen und immer wieder angefacht. Dabei kam es zu Böen von bis zu 40 km/h. Die Böen ließen die brennenden Bäume umstürzen, wobei auch Stromleitungen demoliert wurden. Aus Sicherheitsgründen schaltete man in vielen Orten den Strom ab, was auch die Wasserversorgung einschränkte. Inzwischen sollen die Feuer vielerorts unter Kontrolle gebracht worden ein.

Seit einigen Jahren tauchen Waldbrände in Sibirien immer häufiger in den Schlagzeilen auf. Aufgrund des Klimawandels wird es in der Region immer trockener und wärmer, wovon besonders der Hohe Norden betroffen ist. In den sibirischen Permafrostregionen gibt es die stärksten Wärmeanomalien, was auch mit dem Ausstoß an Methangas zusammenhängen könnte.

Methan gilt als ein noch potenteres Treibhausgas als Kohlendioxid, das vor allem durch die Verbrennung von Kohlenwasserstoffen entsteht. Aber es gibt auch andere Quellen für CO2. Eine davon ist der Vulkanismus. Hier gibt es eine neue Studie, die Erstaunliches enthüllte, doch darüber möchte ich morgen mehr schreiben.

Naturkatastrophen-News 04.08.21: Waldbrände und Tornados

Im Mittelmeerraum lodern weiterhin zahlreiche Waldbrände. eine Feuerwalze traf den Norden von Athen. In China gab es Tornados.

Griechenland: Waldbrand bei Athen

Die nördlich von Athen lodernden Waldbrände gerieten außer Kontrolle und ein wahrer Feuersturm wälzte sich durch die Vororte der Millionenmetropole. Mindesten 76 Wohnhäuser und 23 Gewerbebetriebe brannten ab, zudem wurden 146 Fahrzeuge zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden, da sie frühzeitig gewarnt wurden und flüchten konnten. Es waren ca. 520 Feuerwehrleute im Einsatz.

Auch in der Türkei brennt es weiterhin. Wie auch in Italien, so gingen viele der Brände auf Brandstiftung zurück. Auf einem Video ist zu sehen, wie Hochzeitsgäste ein Feuerwerk starteten und damit einen Brand auslösten. Ort des Geschehens war Izmir. Die Brände in den türkischen Urlaubsregionen sind auch aus dem Weltraum aus zu sehen.

Der Südosten Europas leidet seit Tagen unter einer extremen Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 44 Grad. Regen ist Mangelware. Ganz anders verhielt es sich dagegen in China, dass in den letzten Wochen gegen eine enorme Hochwasserkatastrophe kämpfte. Das war aber nicht das einzige Problem in China.

China: Tornados richteten große Schäden an

Nach einer katastrophalen Tornadoserie, die vor 3 Wochen eine ganze Region im Osten Chinas verwüstete, kam es zu einem weiteren Tornado, über den ich bisher nicht berichtete. Er manifestierte sich am 21. Juli im Norden der Provinz Hebei und forderte 2 Menschenleben. Er wütete im Ort Baoding City und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. 10 Tage zuvor wirbelten 10 Tornados die Provinz Shandong durch und verletzten zahlreiche Menschen schwer. Mindestens 3 Tornados waren sehr stark und wurden mit Kategorie F3- F4 eingestuft. Ein Tornado zog mitten durch das Stadtgebiet von Shenxian und richtete große Schäden an.

Inzwischen wurde auch die Opferzahl der Überschwemmungen, die Zentralchina vor 2 Wochen trafen, nach oben korrigiert. Nach offiziellen Zahlen starben 302 Menschen. Es waren die stärksten Mosun-Regenfälle seit 1000 Jahren, wenigstens titelte so der „Indian Express“.