Vulkan Poás mit Eruption am 04.02.24

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23 | Aktivität: Phreatisch

Vulkan Poás mit phreatischen Eruptionen – Kratersee fast trocken

Vorgestern gab es am Poás in Costa Rica wieder eine größere phreatische Eruption. Sie ereignete sich in den frühen Morgenstunden um 07:12 Uhr Lokalzeit, als eine Dampfexplosion eine Materialsäule gut 200 m über dem Grund des Kraters hat aufsteigen lassen. Bei dem eruptierten Material handelte es sich um ein Gemisch aus Dampf, Wasser, Gesteinsfragmenten und Seesedimenten. Der Ausbruch unterbrach die fortlaufenden kleineren Eruptionen, von denen es stündlich zwischen 20 und 25 gab. Zwei Stunden nach dem größeren Ereignis setzten die kleinen Eruptionen wieder ein. Leider wurde von OVSICORI-UNA nicht kommuniziert, wie hoch diese Eruptionen auswerfen. Dafür gab es heute Morgen das Update, dass der Kratersee fast ausgetrocknet ist und dass die Fumarolen am Kraterboden nun am Rand des Sees aufgetaucht sind. In der Dämmerung konnte man dort brennende Schwefelgase beobachten. Sie waren heißer als 160 Grad.

Die Geoforscher registrieren weiterhin eine leicht erhöhte Seismizität unter dem Poás. Offenbar gibt es einen schwachen Tremor, der im Frequenzbereich zwischen 2 und 7 Hz schwingt. Es werden nur wenige kleine, niederfrequente vulkanische Erdbeben registriert.

Die Alarmstufe steht auf dem Aktivitätslevel „3“ und es könnten sich ohne Vorwarnungen größere Eruptionen ereignen. Zuletzt blieb der Poás-Nationapark geöffnet, allerdings gab es Zugangsbeschränkungen für die Aussichtsplattform am Kraterrand, wo sich gleichzeitig nur noch ca. 50 Personen aufhalten dürfen.

Der Poás ist nicht der einzige aktive Vulkan in Costa Rica. In den Updates der Vulkanologen wird insbesondere der Rincon de la Vieja erwähnt, der ebenfalls schwache phreatische Eruptionen erzeugt, wenn auch nicht in so hoher Folge wie der Poás. Am Sonntag wurden auch hier drei kleine Exhalationen festgestellt, auf die ein kleiner phreatischer Ausbruch folgte. Es gibt vulkanisch bedingte Erdbeben, die sich vor allem in schwachem Tremor äußern. In einem niedrigen Frequenzband hat dieser zeitweise größere Amplituden. Hier steht die Warnstufe auf „2“.