Von der Porta Marina kommend gehen wir bergauf und erreichen nach wenigen Metern die Basilika. Sie liegt auf der rechten Seite, kurz vor dem Forum, und ist nicht zu übersehen. Der imposante Bau war das Zentrum der wirtschaftlichen Macht Pompejis: hier wurden Handelsvereinbarungen geschlossen und ziviles Recht gesprochen. Allerdings bezogen sich die Urteile nur auf unbedeutende Fälle. Die richterliche Gewalt im öffentlichen Strafrecht lag beim römischen Kaiser und seinen Vertretern den Konsuln.
Die Basilika wurde im 2. Jh. v. Chr. erbaut, und zwar mehr oder weniger gleichzeitig mit dem Jupiter-Tempel. Auch das Apollon-Heiligtum wurde zeitnahe renoviert. Um die Basilika bauen zu können, wurden mehrere Privathäuser abgerissen. Erstmalig wurde in Pompeji ein Bau dieser Größenordnung aus gebrannten Ziegeln errichtet. Die Ziegel wurden mit Stuck überzogen. In diesem wurde ein Muster eingebracht, dass den Anschein von einem hochwertigen Mauerwerk aus Quadern erwecken sollte. Diese Architekturart wird heute als Erster Pompejanischer Stil bezeichnet. Vieles, was man heute über die Basilika weiß, ist den zahlreichen Graffiti zu verdanken, die in den Putz der Basilika geritzt waren. Hier tauchten Namen bekannter Persönlichkeiten Pompejis auf, anhand derer sich die verschiedenen Bau- und Restaurierungsphasen datieren ließen.
Seit der letzten Restaurierung gehört die Basilika zu den eindrucksvollsten, öffentlichen Bauten Pompejis. Der Innenraum wurde durch drei Säulenreihen gegliedert. Im Hintergrund befindet sich die Tribuna, die aus einer erhöhten Plattform für die Richter besteht. Die Prozessführenden standen tiefer unten auf den Boden. Das Dach der Basilika ruhte auf den Ziegelsteinsäulen des Mittelschiffs. Fenster ließen Licht in das Innerer. An der schmalen Seite öffnete sich die Basilika zum Forum, auf das wir nun zielstrebig zusteuern.
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