Der Via di Fortuna folgend, erreichen wir auf der linken Seite den Haupteingang der Casa del Fauno.
Sie ist das größte private Haus der Stadt und eines der Prachtvollsten. Es entstand durch die Verbindung mehrere Häuser aus samnitischer Zeit. Der Kern der Cas del Fauno entstand um 150 v. Chr. und wurde nach und nach durch Zukauf auf die gesamte Insula ausgedehnt. Die Villa nimmt eine Fläche von fast 3000 qm ein. Sie besitzt zwei Atrien, zwei Peristyle und ein eigenes Thermalbad.
Das Haus des Fauns wurde in mehreren Phasen ausgegraben. Erste Arbeiten begannen bereits 1829. Durch einen Vesuv-Ausbruch im Jahr 1906 und durch Bomben des 2. Weltkrieges, wurden die Ruinen ruiniert. Sie wurden 1945 und 1960 restauriert.
Benannt wurde das Haus nach der Figur des tanzenden Fauns, deren Kopie im Impluvium des großen Atriums steht.Zu den aufsehenerregendsten Funden aus der Casa del Fauno zählt das berühmte Bodenmosaik der Alexanderschlacht, das zwischen den beiden Peristylen gefunden wurde. Es zeigt den Feldherren und König von Makedonien -Alexander den Großen- in einer Schlacht. Wie alle wertvollen Originale befindet es sich heute im Nationalmuseum in Neapel. Was man im Haus des Fauns heute sieht ist eine Kopie. Zwei weitere Mosaiken finden sich in Nebenräumen des Peristyls: ein Fischmosaik und das Liebesspiel zwischen einem Faunus (Gott der Natur und des Waldes) und einer Bacchantin. Bei letzteren handelt es sich&xnbsp; um einer Teilnehmerin einer Kultfeier (Orgie) des Dionysos, den wir bereits von der Villa dei Misteri kennen.
Das Skelett der Hausherrin wurde ebenfalls freigelegt. Der Schmuck und das Gold in ihren Händen hat sie vermutlich das Leben gekostet. Derart behangen war sie nicht schnell genug, um vor der Katastrophe zu flüchten. Wir machen, was der Hausherrin misslang und verlassen das Haus durch das große Peristyl und passieren die Hintertür.
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