Die Casa die Vetti gehörte vermutlich zwei reichen Brüdern. Aulus Vettius Conviva und Aulus Vettius Restitutus waren Kaufleute von zweitrangigem Adel. Die Herkunft der Brüder ist nicht klar belegt und es gibt die Hypothese, dass es sich um 2 Freigelassenen handelte, die den Namen ihres Patrons annahmen. Dennoch ist ihr Haus eine gutes Beispiel für die Wohnstätten der wohlhabenden Schicht in den letzten Jahren von Pompeji.
Casa die Vetti wurde bereits kurz nach ihrer Ausgrabung 1894 überdacht. So hat sich die prachtvolle Ausstattung bis heute erhalten. Die Wandmalereien suchen ihresgleichen.
An der Tür sollte die Darstellung eines Priap mit einem gigantischen Phallus den bösen Blick abwehren und den Hausherren Glück bringen. Generell galt der Phallus bei den Griechen, und später auch bei den Römern, als Fruchtbarkeitssymbol, das häufig im Kult um Dionysos und Demeter zu finden war. Darüber hinaus war der Phallus im Pompeji des 1. Jahrhunderts teilweise ein Wegweiser zu Bordellen, was man in der Casa dei Vetti allerdings ausschießen kann.
Perspektivische Darstellungen, reich verzierter Bauten und Gemälde mythologischen Inhalts, in pastosen Techniken ausgeführt, sprechen für die hohe Qualität der Darstellungen.
Bemerkenswert sind auch die Darstellungen der Armoretten im Triklinium des Hauses. Auf schwarzem Hintergrund sind die geflügelten Jungen mit den verschiedensten Beschäftigungen des täglichen Lebens beschäftigt.
Die überreichen Wandgestaltung im Inneren der Casa dei Vetti verschmilzt den 3. und 4. Stil miteinander. Bei dem 3. Stil handel es sich um einen ornamentalen Stil: die Hauptzone der Wand ist in flächige Felder geteilt, die einfarbig gestaltet wurden. In der Mitte befindet sich das Hauptmotiv, dass oft Landschaften mit mythologischen Szenen darstellt. Der 4. pompejianische Stil ist der jüngste und wurde ab 50 v. Chr. eingesetzt. Er vereint mehrere Elemente vorangegangener Stile und ist von einem Reichtum an Ornamenten gekennzeichnet.
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