Bei einem Thermopolium handelt es sich um eine Garküchen, von denen es in Pompeji viele gab. Die Thermopolia waren die Imbiss-Stuben der Römer und die Bewohner der Stadt wurden mit warmen Speisen und Getränken versorgt. Sie lagerten in großen Tongefäßen, die in der Theke eingelassen waren. In ihnen blieben Speisen und Getränke erhalten. Selbst Wasser überdauerte die Katastrophe, da die Gefäße von der Tephra abgedeckt und hermetisch versiegelt wurden. Auf dem Tisch kamen damals überwiegend Hülsenfrüchte: getrocknete Erbsen, Bohnen und Linsen wurden in den Töpfen gefunden. Auch Nüsse wurden dort gelagert. Heute geht man davon aus, dass die eingemauerten Gefäße überwiegend getrocknete Lebensmittel enthielten, da die Gefäße nur schwer gereinigt werden konnten. Das widerspricht ein wenig dem Begriff Thermopolium, weil es auf warme Speisen hindeutet. Uneinigkeit gibt es unter den Archäologen, auch ob der Begriff Thermopolium tatsächlich bei den Römern geläufig war. In historischen Aufzeichnungen findet er sich nur 3 Mal. In Inschriften wurde häufiger das Wort caupo gefunden, was soviel wie "Wirt" bedeutet. Die Arbeitsstätte des Wirts entspräche einer caupona.
Neben den großen Tongefässen fand man auch kleinere Töpfe und Amphoren. In ihnen lagerte z.B. die Gewürzsauce Garum. Dabei handelt es sich um eine Fischsauce, die wie Sojysoße verwedet wurde
Thermopolium der Asellina

In einem schönen Lararium mit korinthischen Säulen wurden Merkur und Dionysos verehrt. Es ist einer der am besten erhaltenen Schreine seiner Art.
Die Garküchen waren vor allem bei der Unterschicht beliebt. Wohlhabende Bürger verfügten über eine eigenen Küche und über Bedienstete die kochten. Die Mittelschicht verköstigte sich in Tavernen sitzend. Im Thermopolium wurde meistens stehend gespeist, obwohl es auch größere Garküchen gab, die einige Sitzgelegenheiten anboten. Einige Wirte vermieteten im Obergeschoss Zimmer, die oft für Prostitution genutzt wurden.
Online seit 2001. Letzte Aktualisierung September 2020